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Federgestell für Sättel von Fahrrädern, Motorrädern u. dgl. i- Ur
diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igi i die Priorität auf
Grund der Anmeldung in Schweden vom i i. August 1922 beansprucht. Die Erfindung
bezieht sich auf Federgestelle für Sättel von Fahrrädern, Motorrädern u. dgl., bei
welchen eine in der Längsrichtung des Rahmens angeordnete Feder (Hauptfeder) vorgesehen
ist, und betrifft ein Federgestell dieser Art, bei welchem die aus Bandstahl bestehende
und den vorderen Teil des Sattels tragende Hauptfeder auf ihrer ganzen Länge bogenförmigen
Querschnitt mit veränderlicher Bogenlänge und Bogenform besitzt Durch diese eigenartige
Form der Hauptfeder wird ermöglicht, das Gewicht derselben ganz erheblich (z. B.
bis auf 7o g) herabzumindern, ohne daß die Kraft und Elastizität der Feder dadurch
schädlich beeinflußt wzrd. Die Feder kann vielmehr, ohne daß ein Brechen zu befürchten
ist, die erhöhte Beanspruchung, die beim Fahren erwachsener Personen infolge der
wiegenden Bewegung auftritt, leicht aushalten.
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Vorteilhaft wird in Verbindung mit der genannten Hauptfeder noch eine
am hinteren Ende rechtwinklig zu derselben angeordnete, aus einem Stück und aus
Bandstahl bestehende Blattfeder als Rückfeder vorgesehen, welche die Form eines
mit der Öffnung nach oben gekehrten liegenden C hat und mit ihrem unteren, mittleren
Teile, der mit einer nach oben gerichteten Aufwärtsbiegung in der Form eines auf
dem Kopf stehenden U ausgebildet sein kann, auf dem hinteren Ende der Hauptfeder
ruht, während die freien Enden der Rückfeder den hinteren Teil des Sattels tragen.
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Durch diese Verbindung von Hauptfeder und Rückfeder erhält man ein
Federgestell, welches allen Anforderungen an ein senkrechtes und seitliches Federn,
an Steifheit des Aufbaues, an gute Ausnutzung des Materials und an niedrige Herstellungskosten
entspricht.
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Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dar. Abb. i zeigt in Seitenansicht einen Teil eines Fahrradrahmens
mit an demselben befestigten Sattel, vorgesehen mit einem Federgestell gemäß der
Erfindung.
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Abb. 2 zeigt, von oben gesehen, die Hauptfeder des Federgestells,
die in der Längsrichtung des Rahmens angebracht ist.
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Abb.3 zeigt einen Querschnitt nach Linie A-A in Abb. 2.-Abb.q., 5,
6 und 7 zeigen in Seitenansicht, jede für sich, verschiedene Ausführungsformen einer
zum Federgestell gehörenden, am hinteren Teil der Hauptfeder befestigten Feder,
im folgenden Rückfeder genannt, die in der Querrichtung des Rahmens angebracht ist
und den hinteren Teil des Sattels oder Sitzes trägt.
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i bezeichnet einen Teil des Rahmens, 2 die zum Federgestell gehörende
Hauptfeder, die in der Längsrichtung des Rahmens angebracht ist und am Rahmen mittels
einer für den Zweck geeigneten Klemmvorrichtung öder Schelle 3 festgespannt wird,
die mit einer Klemmschraube q. oder einer anderen Vorrichtung zum Festspannen der
Feder am Rahmen versehen sein kann. 5 bezeichnet eine am hinteren Ende der Feder
2 in der Querrichtung des Rahmens angeordnete Feder, die beispielsweise gemäß Abb.
4, 5, 6 oder 7 ausgeführt sein kann. Diese
Feder ist mittels einer
mit Mutter versehenen Schraube 6 o. dgl. an der Feder 2 befestigt. Der Sattel ruht
vorn auf dem vorderen Ende der Feder 2 und hinten auf den Enden 7 der Feder 5 und
wird in der aus Abb, i ersichtlichen Weise mittels mit Muttern versehener Schrauben
8, g oder anderer für den Zweck geeigneter Vorrichtungen an den genannten Federn
befestigt. Die Hauptfeder 2 ist zweckmäßig an dem Teil, der bestimmt ist, gegen
den Rahmen i anzuliegen, in der Längsrichtung nach einer Bogenlinie, beispielsweise
einer Kreislinie mit der Linie r als Radius und dem gerade über der Krampe 3 liegenden
Punkt na als Mittelpunkt, gebogen zu dem Zweck, die Einstellung des Sattels mit
verschiedener Neigung in der Längsrichtung des Rahmens zu ermöglichen. Die Feder
2 ist zweckmäßig mit bogenförmigem Querschnitt ausgeführt, wie dies aus Abb. 3 hervorgeht,
mit nach den Enden zu abnehmender Bogenform, wie aus Abb. i ersichtlich.
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Die in Abb. 4. und 5 veranschaulichten Ausführungsformen der Rückfeder
haben der Hauptsache nach die Form eines liegenden großen C mit nach oben gerichteter
Öffnung, während der der Öffnung gegenüberliegende ganze Teil, der gerade oder auch
mehr oder weniger gebogen sein kann, auf dem hinteren Ende der Hauptfeder 2 ruht.
Die in Abb. 5 veranschaulichte Ausführungsform unterscheidet sich von der in Abb.
4. in der Hauptsache dadurch, daß die Feder an ihren Endteilen mehr spitzbogenförmig
gebogen ist. Nach der in Abb. 6 veranschaulichten Ausführungsform ist bei der Form
der Rückfeder der Hauptsache nach zur U-Form übergegangen worden, bei welcher die
Endteile 7, auf welchen der Sattel ruht, nach auswärts abgebogen sind. Die in Abb.
4. veranschaulichte Form der Rückfeder ist beispielsweise für eine weiche Feder,
die Form in Abb. 5 dagegen für eine Feder von normalem Steifheitsgrad geeignet,
während die Form in Abb. 6 für steife Federn bestimmt ist.
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Die in Abb. 7 veranschaulichte Ausführungsform, die sich für den in
Rede stehenden Zweck besonders zweckmäßig erwiesen hat, hat auch ihrerseits die
Grundform eines liegenden C,
aber der Mittelteil io des unteren Teiles ist
aufwärts gebogen, so daß dieser Teil, der auf dem hinteren Teil der Hauptfeder 2
ruht, in der Hauptsache die Form eines auf dem Kopf stehenden U erhält, während
die beiden Endteile ii der Feder dadurch; eine mehr oder weniger starke Beugung
erhalten, so daß die Endteile ii, jeder für sich, in der Hauptsache die Form eines
mehr oder weniger gekrümmten C erhalten. Infolge dieser besonderen Form der
Rückfeder entsteht nämlich bei der Belastung eine solche Kraftverteilung, daß das
Beugungsmoment des Bogens A-B beim Herunterbiegen allmählich verringert wird, d.
h. die Widerstandskraft der Feder wird selbsttätig gesteigert in dem Maße, wie die
Belastung zunimmt. Die Druckkraft T pflanzt sich durch die Kräfte K, die auf die
halbsteifen Arme oder die Teile A-C wirken, nach dem Bogen A-B fort; aber beim Herunterbiegen
ist der Bogen A-B bestrebt, den Arm A-C zu beugen, und dabei entsteht die horizontale
Kraft K2. Die M irkung der Kräfte K1 und Ii2 auf den Bogen A-B wird dieselbe sein,
wie die M irkung der Resultante Ii auf diesen Bogen; aber in dem Maße, wie das Herunterbiegen
zunimmt, wird der Arm A-C weiter und weiter auf die Vertikallage zu gebogen, und
gleichzeitig wird die Horizonfalkraft K 'I gesteigert. Die Folge hiervon wird sein,
daß die Resultante K-1 sich mehr und mehr der Horizontalebene nähert, d. h. der
Hebel wird kleiner, und der Bogen A-B nimmt an Steifheit zu.
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Man kann natürlich anstatt nur einer Rückfeder zwei oder mehrere solcher
Rückfedern verwenden. M ie aus Obigem hervorgehen dürfte, sind nach der Erfindung
die Federn aus Bandstahl hergestellt, anstatt aus Stahldraht.