DE4038597A1 - Rds-rundfunkempfaenger mit erweiterter speicherkapazitaet zur erfassung alternativer frequenzen - Google Patents

Rds-rundfunkempfaenger mit erweiterter speicherkapazitaet zur erfassung alternativer frequenzen

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Description

Die Erfindung betrifft einen RDS-Rundfunkempfänger, der zum spontanen Abruf verschiedener Programme einen Programmspeicher besitzt, in dessen einzelnen, jeweils einem speziellen Programm zugeordneten Speicherebenen nicht nur eine Mutterfrequenz, sondern auch eine Vielzahl alternativer Frequenzen abgelegt sind.
In der Patentanmeldung P 39 20 220.8 der Anmelderin ist ein RDS-Rundfunkempfänger, insbesondere ein RDS-Autoradio, offenbart, bei dem der Bestand an alternativen Frequenzen im Programmspeicher empirisch erweitert wird, sobald bei einer betriebs- oder routinemäßigen Abstimmung des Empfängers neue RDS-Senderfrequenzen als empfangswürdig erkannt werden. Auf diese Weise beinhaltet der Programmspeicher eines RDS-Autoradios im Laufe der Zeit sämtliche im Aktionsbereich des Kraftfahrzeuges als empfangswürdig erkannte alternative Frequenzen der verschiedenen Programme, so daß bei einem spontanen Programmaufruf fern vom Heimatort sofort für die Abstimmung des Empfängers alternative Frequenzen aus dem aktuellen Empfangsgebiet zur Verfügung stehen, ohne daß zunächst ein Suchlauf gestartet oder die Auswertung der per Wellenausbreitung übertragenen alternativer Frequenzen abgewartet werden muß.
Dieser Vorteil des schnellen Zugriffs auf ein neues Programm ist jedoch in Gebieten außerhalb des gewohnten Aktionsbereiches des Kraftfahrzeuges mit der vorstehend beschriebenen Speicherbelegung nicht gegeben. Soll auch in zuvor nicht befahrenen Gebieten ein spontaner Programmabruf möglich sein, so ist es notwendig, sämtliche zu einem bestimmten Programm vorhandenen alternativen Frequenzen im Programmspeicher abzulegen. Im Ausland (z. B. in Finnland) gibt es jedoch z. T. Programmketten, die aus bis zu 52 Sendestationen bestehen. Hinzu kommt, daß durch den neu geplanten bzw. in einzelnen Ländern schon realisierten RDS-Service "EON" (Enhanced Other Networks) eine große Zahl alternativer Frequenzen aus anderen Programmen angeboten werden. Über EON erhält der Empfänger fortlaufend Informationen über empfangsrelevante Daten anderer Programme des jeweils aktuellen Empfangsgebietes, dabei auch über deren alternative Frequenzen. So ist es z. B. auch möglich, beim Empfang eines Programms ohne Verkehrsmeldungen automatisch auf eine aktuelle Verkehrsnachricht in einem anderen Programm umzuschalten.
Wird zur Steuerung und Signalverarbeitung im Empfangsgerät ein Mikroprozessor mit integrierten Speichern (sog. Ein-Chip-Microcomputer) verwendet, so bereitet die Abspeicherung einer hohen Zahl alternativer Frequenzen wegen der begrenzten Speicherkapazität solcher Bausteine Schwierigkeiten.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein RDS-Empfangsgerät, insbesondere ein RDS-Autoradio, derart auszubilden, daß trotz einer begrenzten Speicherkapazität sämtliche möglichen alternativen Frequenzen im Empfangsfrequenzbereich zwischen 87,5 und 108 MHz (d. h. bei einem Kanalraster von 100 kHz: max. 205 AFs) in den einzelnen, jeweils einem speziellen Programm zugeordneten Ebenen des Programmspeichers abgelegt werden können.
Diese Aufgabe wird bei dem im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Empfangsgerät durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist im Unteranspruch 2 offenbart.
Anhand der zugehörigen Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 das Blockschaltbild für ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen RDS-Rundfunkempfängers
Fig. 2 Struktur der im Arbeitsspeicher und im Programmspeicher abgelegten Daten
Das in Fig. 1 dargestellte RDS-Rundfunkgerät wandelt in bekannter Weise die von der Antenne empfangenen HF-Signale im Synthesizer-Tuner 1 in eine Zwischenfrequenz, die im ZF-Verstärker 2 selektiv verstärkt und demoduliert wird. Das demodulierte Multiplexsignal wird im Stereodecoder 3 in die beiden NF-Signale für den linken und rechten Stereokanal aufgeschlüsselt und diese werden nach Verstärkung im Stereoverstärker 4 den beiden Lautsprechern zugeführt.
Zur Beurteilung der Empfangsqualität wird dem ZF-Verstärker 2 nach Maßgabe des ZF-Signalpegels eine Meßgröße zur Feststellung der Signalfeldstärke entnommen und über den Pegeldetektor 5 als Steuersignal dem Mikroprozessor 8a zugeleitet. Gleichzeitig wird aus dem Multiplexsignal über den Mehrwegedetektor 8 ein Steuersignal für den Mikroprozessor 8a zur Erkennung von Mehrwegeempfangsstörungen gewonnen.
Zur Demodulation und Decodierung des RDS-Datensignals wird das Multiplexsignal außerdem in den RDS-Demodulator 7 eingespeist. Dieser demoduliert nach einer 57 kHz-Bandpaßfilterung das in Quadratur amplitudenmodulierte RDS-Signal und liefert die nach einer Biphase- und Differential-Decodierung gewonnenen digitalen Daten an den Mikroprozessor 8a, der die RDS-Datenauswertung übernimmt.
Der Mikroprozessor 8a erzeugt das Abstimmsignal für den Synthesizer-Tuner 1 und steuert das Display 13 an, mit dem u. a. die aus dem PS-Code des RDS-Datensignals gewonnenen Sendernamen alphanumerisch angezeigt werden. Seine Steuerbefehle für sämtliche manuellen Bedienfunktionen erhält der Mikroprozessor 8a vom Bedienteil 12.
Das Betriebsprogramm des Mikroprozessor 8a ist im ROM-Speicher 10 fixiert. Der RAM-Speicher 9 dient als Arbeitsspeicher, der für das aktuell empfangene Programm den PI-Code, Daten der verfügbaren alternativen Frequenzen und den PS-Code zur Anzeige des Sendernamens enthält. In den einzelnen Speicherebenen 11a-11d des EEPROM-Speichers sind für einen wahlweisen Programmabruf die Daten unterschiedlicher Programme abgelegt. Die grundsätzliche Zusammensetzung dieser Daten, bestehend aus PI-Code, AF-Codes und PS-Code, stimmt mit der Konfiguration im Arbeitsspeicher 9 überein.
Die als separate Bausteine dargestellten Speicherelemente 9, 10, 11 zusammen mit dem Mikroprozessor 8a bilden den Mikrocomputer 8. Sofern alle Elemente gemeinsam auf einem Chip integriert sind, bezeichnet man die Einheit als Ein-Chip-Mikrocomputer. Der Einsatz solcher hochintegrierten Bauelemente ermöglicht sehr preiswerte und kompakte Gerätekonstruktionen. Nachteilig ist jedoch, daß aufgrund des technologischen Aufbaus der integrierten Schaltung nur begrenzte Speicherkapazitäten realisiert werden können. Dieser Nachteil macht sich besonders bei der Abspeicherung alternativer Frequenzen in den Programmspeicherebenen 11a-11d bemerkbar.
Zur Programmspeicherbelegung werden die im Arbeitsspeicher 9 zu einem aktuell empfangenen Programm gespeicherten Daten auf Tastenbefehl hin vom Mikroprozessor 8a in eine der Speicherebenen 11a-11d übertragen. Wie das Strukturschema in Fig. 2 zeigt, gehören zu den Programmdaten im Arbeitsspeicher 9 neben dem PI-Code mit einer Wortlänge von 2 Bytes eine Reihe von Daten alternativer Frequenzen mit je 1 Byte (8 Bit) Wortlänge und der PS-Code mit einer Wortlänge von 8 Bytes. Dies entspricht dem Datenformat, mit dem die über Wellenausbreitung im RDS-Signal übertragenen Daten vom RDS-Decoder 7 dem Mikroprozessor 8a geliefert werden. Da die Listen der alternativen Freqenzen in den jeweiligen Programmspeicherebenen fortlaufend ergänzt werden sollen, sobald einem bestimmten PI-Code zugeordnete, noch nicht abgespeicherte alternative Frequenzen über das RDS-Datensignal eines aktuell empfangenen Programms oder über den EON-Service angeboten werden, wäre die Kapazität des Programmspeichers 11 bei Übertragung der vollen Wortlänge von 8 Bits für die AF-Codes sehr schnell erschöpft. Bei dem Beispiel in Fig. 2 wird im Arbeitsspeicher 9, ebenso wie in jeder Speicherebene 11a-11d des Programmspeichers eine Speicherkapazität für alternative Frequenzen von 28 Bytes bzw. 208 Bits angenommen. Um in jeder der Programmspeicherebenen 11a-11d statt 28 insgesamt 208 alternative Frequenzen ablegen zu können, wird bei der Übertragung vom Arbeitsspeicher 9 in den Programmspeicher 11 der 8 Bit breite Frequenz-Code vom Mikroprozessor 8a in einen durch 1 Bit markierten Bitvektor gewandelt.
Wie aus der EN 50 087 zur Spezifikation des Radio-Daten-Systems bekannt ist, kennzeichnen die 8 Bit langen AF-Codes Kanalnummern im 100 kHz-Raster des UKW-Frequenzbereiches. Es gilt folgende Festlegung:
Fig. 2 beschreibt vereinfachend anhand einer einzigen im Arbeitsspeicher 9 abgelegten alternativen Frequenz den Umcodierungsvorgang bei der Übertragung des Frequenzcodes in den Programmspeicher 11a. Die als erste (von insgesamt 28 möglichen) gespeicherte alternative Frequenz trägt z. B. den Binarcode 10001111, der besagt, daß die Frequenz im 153. Kanal des 100 kHz breiten Kanalrasters zwischen 87,5 und 108 MH liegt, d. h. also, einer Frequenz von 102,8 MHz entspricht. Nach der Umcodierung durch den Mikroprozessor 8a wird im AF-Speicherbereich des Programmspeichers 11a nur das 153. Bit aktiviert, d. h., da die Zellen des EEPROM-Speichers im gelöschten Zustand High-Potential aufweisen, wird das 153. Bit auf logisch 0 gesetzt. Die restlichen 207 Bits verbleiben auf logisch 1. Dadurch kann beim späteren seriellen Auslesen der Bitfolge wieder der 153. Kanal ermittelt und die Frequenz von 102,8 MHz bestimmt werden.
Beim spontanen Abruf eines bestimmten Programms aus einer der Programmspeicherebenen 11a-11d werden die AF-Codes bei der Übertragung in den Arbeitsspeicher 9 vom Mikroprozessor 8a wieder in einen 8 Bit breiten Frequenzcode zurückgewandelt. Dadurch ist die Übereinstimmung der Datenstruktur mit den auch über Wellenausbreitung im RDS-Signal eintreffenden AF-Daten gewährleistet. Da bei der Übertragung der AFs in den Arbeitsspeicher 9 sofort die vor Ort zur Verfügung stehende Feldstärke durch kurzzeitiges Abstimmen des Tuners 1 auf den jeweiligen Sender geprüft wird, gelangt nur eine begrenzte Auswahl alternativer Frequenzen aus dem Programmspeicher 11 in den Arbeitsspeicher 9. Dadurch macht sich die auf 28 mögliche AFs reduzierte Speicherkapazität im Arbeitsspeicher 9 gegenüber dem in den Programmspeicherebenen 11a-11d gebotenen Speichervolumen von maximal 208 AFs nicht nachteilig bemerkbar.
Durch die vorstehend beschriebene Erfindung ist es möglich, in den einzelnen Programmspeicherebenen "unbegrenzte Listen" alternativer Frequenzen aufzubauen, da bei einem vorgegebenen Kanalraster von 100 kHz sämtliche im Frequenzbereich zwischen 87,5 und 108 MHz liegenden Frequenzen abgespeichert werden können.

Claims (2)

1. RDS-Rundfunkempfänger, insbesondere RDS-Autoradio, mit einer Einrichtung zum Decodieren und Abspeichern der im RDS-Datensignal enthaltenen alternativen Frequenzen, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einer Wortlänge von jeweils 8 Bit übertragenen alternativen Frequenzen unter Zugrundelegung des im UKW-Frequenzbereich vorgegebenen Kanalrasters von 100 kHz in Form eines Bitvektors mit jeweils 1 Bit im Programmspeicher (11) abgelegt werden und daß die Umcodierung der vom RDS-Demodulator (7) gelieferten Frequenzdaten beim Übertragen aus dem Arbeitsspeicher (9) in eine der Programmspeicherebenen (11a-11d) durch den Mikroprozessor (8a) erfolgt.
2. RDS-Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Abstimmung des Synthesizer-Tuners (1) dem Programmspeicher (11) entnommenen Daten alternativer Frequenzen bei der Übertragung in den Arbeitsspeicher (9) vom Mikroprozessor (8a) in einen 8 Bit breiten AF-Code rückgewandelt werden.
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DE59108692D1 (de) 1997-06-05
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