DE4017756A1 - Rds-rundfunkempfaenger mit einer einrichtung zum aufsuchen aktuell empfangswuerdiger alternativer frequenzen - Google Patents
Rds-rundfunkempfaenger mit einer einrichtung zum aufsuchen aktuell empfangswuerdiger alternativer frequenzenInfo
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Description
Mit dem Radio-Daten-System (RDS) wird parallel zum
ausgestrahlten Rundfunkprogramm, unhörbar für den
Rundfunkhörer, ein binärer Datenstrom übertragen, der dem
Empfangsgerät eine Reihe von Abstimm-, Schalt- und
Betriebsinformationen liefert. Unter anderem werden z. B.
als Abstimmhilfe fortlaufend sogenannte PI-Codes
(Programme Identification Codes) gesendet, die dem
Empfänger die Zuordnung einer Senderfrequenz zu einer
bestimmten Programmkette erlauben und ihm alternative
Frequenzen anbieten, mit denen das gleiche Programm
empfangen werden kann. Dieser RDS-Service ist vor allem
für mobile Rundfunkempfänger nützlich, weil sich durch
Ortsveränderungen die Empfangsverhältnisse ständig ändern
können.
Die Übertragung der alternativen Frequenzen (AF) vom
Sender zum Empfänger über Wellenausbreitung kann aber im
Grenzfall bis zu zwei Minuten dauern (störungsfreier
Empfang vorausgesetzt), da die AFs in Form von Listen
sequentiell übermittelt werden. Die Organisation dieser
Listen, für die es zwei Versionen A und B gibt, ist in
der Spezifikation des Radio-Daten-Systems,
DIN/pr. EN 50 067 vom Oktober 1988 ausführlich
beschrieben und soll hier nicht näher erläutert werden.
Um den Rundfunkhörer ohne hörbare Unterbrechung mit dem
laufenden Programm zu versorgen, muß das Empfangsgerät
deshalb bei Verschlechterung der Empfangsverhältnisse
innerhalb eines internen Speichers auf bereits als
empfangswürdig erkannte alternative Frequenzen
zurückgreifen können. Nach dem Stand der Technik werden
dazu nicht nur die per Wellenausbreitung mit den
RDS-Daten übertragenen alternativen Frequenzen in einem
Speicher abgelegt, sondern es wird auch zumindest bei
jedem Wechsel auf eine alternative Frequenz eine
Bewertung der Empfangsqualität der abgespeicherten AFs
vorgenommen.
Bei Rundfunkempfängern mit einem einzigen Tuner kann die
Qualitätsbewertung jedoch nur durch kurzzeitiges
Aufprüfen einer alternativen Frequenz, d. h. innerhalb
eines Zeitfensters von ca. 20 ms einschließlich der
notwendigen Umschaltzeiten auf die AF und dem
Zurückspringen auf die aktuell empfangene Frequenz
erfolgen, um keine hörbare Programmunterbrechung zu
erzeugen. Die besonders lästigen
Mehrwegeempfangsstörungen sind dabei kaum detektierbar,
weil diese zwar kurzzeitig auftreten, aber eine Folgezeit
von 100 ms und größer aufweisen. Als Folge davon kann es
vorkommen, daß das Empfangsgerät auf eine brauchbare,
aber nicht auf die qualitativ beste AF abgestimmt ist.
Dieser Zustand kann längere Zeit andauern, wenn die
aktuelle Abstimmfrequenz gerade noch nicht die Schwellen
für das Auslösen einer AF-Überprüfung erreicht.
Ein RDS-Empfänger mit einem einzigen Empfangsteil kann
außerdem folgendes Problem nicht lösen:
Wird die Schwelle für einen AF-Wechsel erreicht, so kann
der Empfänger nur auf solche AFs zurückgreifen, deren
Qualitätsbeurteilung a priori nicht mehr aktuell ist,
d. h., daß u. U. eine AF eingestellt wird, die bei der
letzten Qualitätsüberprüfung die beste war, sich in der
Zwischenzeit aber deutlich verschlechtert hat, ohne die
Mindestanforderungen an die Empfangswürdigkeit zu
unterschreiten. Eine vollständige Überprüfung sämtlicher
AFs, die in jüngerer Vergangenheit brauchbar waren,
verbietet sich wegen der längeren Unterbrechung des
laufenden Programms. Der Benutzer muß deshalb
gelegentlich einen mehrfachen AF-Wechsel in Kauf nehmen,
bei dem sich zwischendurch die Empfangsqualität hörbar
verschlechtert.
Unter günstigen Empfangsbedingungen macht sich bei einem
Ein-Empfänger-Konzept ein weiterer Zielkonflikt
bemerkbar:
Da sich unter günstigen topographischen Voraussetzungen
die Empfangssituation im mobilen Betrieb nur langsam
ändert, kann unter guten Empfangsbedingungen der
Empfänger sehr lange an einer Abstimmfrequenz festhalten,
obwohl eine alternative Frequenz inzwischen mit besserer
Qualität zu empfangen wäre. Erst wenn die
Qualitätsschwelle unterschritten wird, erfolgt die
Umschaltung auf eine AF und erzeugt dabei u. U. einen
hörbaren Qualitätssprung (z. B. von leicht gestörtem
Monoempfang zu gutem Stereoempfang).
Um diese vielfältigen Einschränkungen bei der Nutzung des
Radio-Daten-Systems im mobilen Empfangsbetrieb zu
umgehen, ist es nach dem Stand der Technik bekannt, einen
RDS-Empfänger mit einem zweiten Empfangsteil auszurüsten,
das im Hintergrund fortlaufend nach empfangswürdigen
alternativen Frequenzen sucht. Ein Empfänger dieser Art
ist in der EP-Anmeldung 03 33 194 beschrieben. Weitere
Offenlegungen über Empfänger mit zwei Empfangsteilen,
jedoch nicht speziell ausgelegt auf das
Radio-Daten-System, finden sich in der DE-OS 28 40 533,
der DE-OS 30 20 135 und der EP-Anmeldung 00 36 086.
Der in der EP-Anmeldung 03 33 194 beschriebene
RDS-Empfänger enthält im wesentlichen einen
Datenspeicher, der von einem zweiten Empfangsteil mit der
über Wellenausbreitung im RDS-Signal des aktuell
empfangenen Programms übertragenen Liste alternativer
Frequenzen belegt wird. Eine Auswahleinrichtung sucht mit
Hilfe des zweiten Tuners diejenigen AFs aus, deren
Signalfeldstärke einen vorgegebenen Wert übertrifft und
legt diese in einem Auswahlspeicher ab. Eine
Vergleichseinrichtung entscheidet dann, ob die aktuelle
Empfangsfrequenz des ersten Empfangsteils mit einer
dieser AFs ausgetauscht werden soll.
Der Nachteil dieser Anordnung besteht darin, daß der
Datenspeicher zum einen ohne Rücksicht auf die vor Ort
wirklich empfangbaren alternativen Frequenzen die
gesamte, von einer Sendeanstalt ausgestrahlte AF-Liste
eines Programms enthält und zum anderen bei einem
abruptem Programmwechsel durch Betätigen einer
Programmwahltaste zunächst keine AFs des neu gewählten
Programms zur Verfügung stellen kann, solange nicht die
zugehörige AF-Liste aus dem über Wellenausbreitung
übertragenen RDS-Signal detektiert wurde.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, ein
Zweiempfängerkonzept mit einem Hintergrundspeicher zu
entwickeln, der auch bei einem spontanen Programmwechsel
sofort eine Anzahl empfangswürdiger alternativer
Frequenzen anbieten kann. Ferner soll der
Hintergrundspeicher im Laufe der Zeit die gesamte, auf
Empfangsqualität getestete Senderlandschaft
widerspiegeln, die dem Aktionsradius des mobilen
Empfangsgerätes entspricht.
Die bei einem spontanen Programmabruf in den
Arbeitsspeicher übertragenen alternativen Frequenzen
sollen gemäß der Erfindung mit Hilfe des zweiten
Empfangsteils periodisch in ihrer Empfangsqualität
überprüft und rangmäßig geordnet werden, um auch bei
kurzzeitig auftretenden, markanten Störungen ohne
Zeitverlust auf eine empfangssichere alternative Frequenz
umschalten zu können. Bei geringfügigen Störungen soll
jedoch die Frequenzumschaltung erst nach längerer
Störeinwirkung erfolgen, um einen fortlaufenden
Frequenzwechsel zu vermeiden.
Ein weiteres Ziel der Erfindung war es, den
RDS-Rundfunkempfänger derart zu gestalten, daß beim
Empfang eines Senders ohne Verkehrsmeldungen der
Hintergrundempfänger sämtliche Verkehrsfunkfrequenzen
derselben Sendeanstalt überwacht und beim Verbreiten
einer Verkehrsmeldung nur während der Dauer der
Verkehrsdurchsage (TA-Bit = 1) den Vordergrundempfänger
auf die empfangswürdigste Verkehrsfunkfrequenz der für
den aktuellen Empfangsort zuständigen Sendeanstalt
abstimmt.
Die Erfindung wird nun nachfolgend anhand der Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das Blockschaltbild für ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen RDS-Rundfunkempfängers,
Fig. 2 das Strukturschema des PI-Codes.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Rundfunkempfänger wird
das über die Antenne empfangene HF-Signal sowohl dem
Tuner 2 des Vordergrundempfängers 1 als auch dem Tuner 17
des Hintergrundempfängers 19 zugeführt und in eine
Zwischenfrequenz umgesetzt. Nach selektiver Verstärkung
und Demodulation steht das niederfrequente
Multiplexsignal am Ausgang der ZF-Verstärker 3 und 18 zur
Weiterverarbeitung zur Verfügung. Aus dem Signal des
Vordergrundempfängers 1 werden über den Stereo-Decoder 4
die Audiosignale für den linken und rechten Stereokanal
gewonnen, die dem Endverstärker 5 und den Lautsprechern
zugeleitet werden. Zur Beurteilung der Empfangsqualität
besitzen sowohl der Vordergrundempfänger 1 als auch der
Hintergrundempfänger 19 je einen Pegeldetektor 6 bzw. 14
und einen Mehrwegedetektor 7 bzw. 15. Die Pegeldetektoren
erhalten von den ZF-Verstärkern nach Maßgabe des
ZF-Signalpegels eine Meßgröße zur Feststellung der
Signalfeldstärke, die in dem als zentrale Steuereinheit
wirkenden Mikroprozessor 9 verarbeitet wird. Die
Mehrwegedetektoren werden mit dem demodulierten
Multiplexsignal gespeist und liefern dem Mikroprozessor 9
ein Steuersignal zum Erkennen von Mehrwegeempfang. Die
Analog-/Digitalwandlung der Steuersignale für den
Mikroprozessor 9 erfolgt entweder in den Detektoren 6 und
7 bzw. 14 und 15 oder im Mikroprozessor 9, sofern dieser
mit entsprechenden Wandlereingängen versehen ist. Zur
Auswertung der RDS-Daten enthält in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel nur der Hintergrundempfänger 19 einen
RDS-Decoder 16. Eine Version, in der auch der
Vordergrundempfänger einen eigenen RDS-Decoder aufweist,
ist ebenfalls denkbar.
Das demodulierte Multiplexsignal wird im RDS-Decoder 16
zunächst einer 57 kHz-Bandpaßfilterung unterzogen. Danach
wird das in Quadratur amplitudenmodulierte RDS-Signal
demoduliert und nach einer weiteren Biphase- und
Differential-Decodierung dem Mikroprozessor 9 zugeführt.
Der Mikroprozessor 9 liefert die Abstimmsignale für die
Synthesizer Tuner 2 und 17 und speist das Display 12,
über das u.a. die aus dem PS-Code (Programm Service Name
Code) des RDS-Signals gewonnenen Sendernamen
alphanumerisch angezeigt werden.
Sämtliche manuellen Bedienfunktionen werden vom
Bedienteil 13 gesteuert, das die entsprechenden Befehle
für den Mikroprozessor 9 erzeugt.
Das Betriebsprogramm für den Mikroprozessor 9 ist im
ROM-Speicher 8 abgelegt. Der EEPROM-Speicher 10 dient als
nichtflüchtiger Programmspeicher und beinhaltet,
zugeordnet zu den Programmwahltasten im Bedienteil 13,
für jedes abgespeicherte Programm den PI-Code und den
zugehörigen PS-Code. In den drei Speicherebenen des
RAM-Speichers 11a-c werden die aktuellen Senderdaten
festgehalten. Speicherebene 11a stellt den
Arbeitsspeicher dar und enthält neben dem PI-Code und der
Abstimmfrequenz für den vom Vordergrundempfänger 1
aktuell empfangenen Sender den zugehörigen PS-Code und
die vor Ort empfangbaren alternativen Frequenzen.
Speicherebene 11b bildet den Hintergrundspeicher, der
über den Hintergrundempfänger 19 mit den PI-Codes und den
alternativen Frequenzen sämtlicher derzeit oder vormals
als empfangswürdig bestätigter Programme geladen wird.
Die Speicherebene 11c arbeitet als Zusatzspeicher, in den
alle RDS-TP-Frequenzen, d. h. alle RDS-Frequenzen mit
Traffic Programme Identification (TP) abgelegt werden,
die von derselben Sendeanstalt stammen, welche das vom
Vordergrundempfänger 1 empfangene Programm ausstrahlt.
Sobald das Empfangsgerät erstmalig an die
Spannungsversorgung angeschlossen wird (oder in
abgewandelter Ausführung, sobald der Rundfunkempfänger
zum ersten Male eingeschaltet wird), beginnt der
Mikroprozessor 9 den Tuner 17 im Suchlauf über den
gesamten Empfangsbereich von 87,5 bis 108,0 MHz
durchzustimmen, wobei er über den Pegeldetektor 14 und
den Mehrwegedetektor 15 prüft, ob bestimmte Mindestwerte
für die Empfangsqualität erfüllt werden. Gleichzeitig
ermittelt der Mikroprozessor 9 über den RDS-Demodulator
16, ob es sich bei der empfangenen Frequenz um eine
RDS-Sendefrequenz mit oder ohne Verkehrsfunkausstrahlung
handelt, und speichert empfangswürdige Frequenzen,
geordnet nach PI-Codes und bewertet in der Rangfolge
entsprechend ihrer Empfangsqualität im
Hintergrundspeicher 11b ab. Die Daten des Senders mit der
höchsten Feldstärke samt zugehöriger AFs überträgt der
Mikroprozessor 9 anschließend
automatisch in die als Arbeitsspeicher dienende erste
Speicherebene 11a des RAM-Speichers und liefert ein
senderbezogenes Abstimmsignal an den Tuner 2 des
Vordergrundempfängers 1.
Unabhängig davon, ob das Empfangsgerät zur
Rundfunkwiedergabe ein- oder ausgeschaltet ist, prüft der
Mikroprozessor 9 periodisch über den Hintergrundempfänger
19 die Empfangsqualität der im Arbeitsspeicher 11a
abgelegten AFs und aktualisiert fortlaufend deren
Rangfolge. Zwischendurch in bestimmten Zeitabständen
wiederholt der Mikroprozessor 9 mit Hilfe des
Hintergrundempfängers 19 seinen automatischen Suchlauf
über den gesamten Empfangs-Frequenzbereich und weitet
empirisch den Speicherinhalt des Hintergrundspeichers 11b
gemäß den veränderten Empfangsbedingungen bei mobilen
Rundfunkempfang aus, wobei die Bewertung der
Empfangsqualität in der Rangfolge den örtlichen
Verhältnissen jeweils angepaßt wird. Dadurch spiegelt der
Hintergrundspeicher 11b im Laufe der Zeit die
Senderlandschaft im Aktionsgebiet des mobilen
Rundfunkempfängers wider.
Werden die Grenzen der Speicherkapazität des
Hintergrundspeichers 11b erreicht, so werden die
Frequenzen desjenigen PI-Codes automatisch gelöscht, der
für lange Zeit nicht zur Abstimmung des
Vordergrundempfänges 1 in den Arbeitsspeicher 11a
übertragen wurde.
Das Übertragen eines neuen PI-Codes samt zugehöriger AFs
und damit eines neuen Programms in den Arbeitsspeicher
11a kann bei eingeschaltetem Empfangsgerät derart
erfolgen, daß der Hintergrundspeicher 11b in einem
speziellen Abfragemodus manuell durch Betätigen einer
entsprechend gekennzeichneten Taste schrittweise
ausgelesen wird, wobei die dem PI-Code zugehörigen
Frequenzdaten in den Arbeitsspeicher 11a kopiert werden.
Die Altdaten des Arbeitsspeichers werden dabei gelöscht.
Sobald im Empfangsbetrieb der Vordergrundempfänger 1 aus
den über Wellenausbreitung übermittelten RDS-Daten den
PS-Code erkennt, wird der zugehörige Sendername im
Display 12 angezeigt und der PS-Code im Arbeitsspeicher
11a zusätzlich abgelegt.
Programmdaten, die auch künftig spontan zum Aufruf zur
Verfügung stehen sollen, können durch Betätigen einer
entsprechenden Programmwahltaste in den Programmspeicher
10 übernommen werden. Dabei überträgt der Mikroprozessor
9 nur den PI-Code und den PS-Code aus dem Arbeitsspeicher
11a in den Programmspeicher 10. Anhand des gespeicherten
PI-Codes werden bei einem späteren spontanen
Programmabruf die aktuell empfangbaren AFs aus dem
Hintergrundspeicher 11b in den Arbeitsspeicher 11a
kopiert, und mit Hilfe des PS-Codes kann sofort der
Sendername angezeigt werden, ohne daß die Auswertung der
über Wellenausbreitung empfangenen RDS-Daten abgewartet
werden muß. Weist jedoch der anschließend aus dem
Funksignal gewonnene PS-Code eine Abweichung gegenüber
dem im Programmspeicher 10 abgelegten Code auf, z. B.
weil zwischenzeitlich der Sendername geändert wurde, so
wird der einem bestimmten PI-Code zugeordnete PS-Code
sowohl im Arbeitsspeicher 11a als auch im
Programmspeicher 10 automatisch vom Mikroprozessor 9
nachträglich korrigiert.
Da als Programmspeicher 10 ein nichtflüchtiger Speicher
verwendet wird, können die gespeicherten Programmdaten
auch bei Unterbrechung der Versorgungsspannung nicht
verloren gehen.
Die fortlaufende Überwachung der Empfangsqualität der im
Arbeitsspeicher 11a und im Hintergrundspeicher 11b
abgelegten Frequenzen, auch bei ausgeschaltetem
Empfangsgerät, setzt natürlich eine stromsparende
Ausführung des Hintergrundempfänges 19 voraus. Sind diese
Voraussetzungen gerätetechnisch nicht gegeben, so kann
der Hintergrundempfänger 19 bei ausgeschaltetem
Audiobetrieb, zeitgesteuert von dem im Stand-by-Betrieb
gespeisten Mikroprozessor 9, nach längeren Abschaltpausen
jeweils für kurze Zeit aktiviert werden.
Zum Empfang eines anderen Programms kann, wie vorstehend
beschrieben, der Vordergrundempfänger 1 durch Betätigen
einer entsprechenden Programmwahltaste auf eine neue
Frequenz abgestimmt werden, oder es kann mit speziellen
Aufwärts-/Abwärtssuchlauftasten schrittweise ein
manueller Suchlauf durchgeführt werden. Da im
beschriebenen Ausführungsbeispiel nur der
Hintergrundempfänger 19 einen RDS-Demodulator 16
aufweist, muß der Suchlauf über den Hintergrundempfänger
erfolgen.
Der Suchlauf stoppt bei einer empfangswürdigen
Sendefrequenz, deren RDS- bzw. RDS-TP-Signale innerhalb
von beispielsweise 300 ms decodierbar sind und sich z. B.
innerhalb von max. 1 s durch einen gültigen PI-Code
ausweisen. Diese Frequenz wird zur Abstimmung des
Vordergrundempfängers 1 und damit zur Programmdarbietung
vom Mikroprozessor 9 in den Arbeitsspeicher 11a
übertragen, wobei die zum zugehörigen PI-Code im
Hintergrundspeicher 11b vorhandene aktuelle AF-Liste
automatisch in den Arbeitsspeicher 11a zusätzlich kopiert
wird. Ist der zugehörige PI-Code zusammen mit dem
entsprechenden PS-Code auch bereits im Programmspeicher
10 abgelegt, so wird der PS-Code vom Mikroprozessor 9
ebenfalls von dort in den Arbeitsspeicher 11a kopiert, um
sofort den Sendernamen im Display 12 darstellen zu
können.
Die Aktualisierung des Speicherinhaltes im Hinblick auf
die Empfangsqualität erfolgt dann in der vorbeschriebenen
Weise.
Die fortlaufende Überprüfung der Empfangsqualität im
Hintergrundempfänger 19 parallel zur Wiedergabe des
aktuell empfangenen Programms im Vordergrundempfänger 1
hätte zunächst auch bei kurzzeitigen und geringfügigen
Veränderungen der Empfangsverhältnisse einen häufigen
Wechsel des Vordergrundempfängers 1 auf eine alternative
Frequenz zur Folge. Da aber ein zu häufiger
Frequenzwechsel trotz kurzer Umschaltzeiten auch zu einer
negativen Beeinträchtigung der Übertragungsqualität
führen kann, wird bei dem erfindungsgemäßen Gerät der
Wechsel auf eine alternative Frequenz softwaregesteuert
derart verzögert, daß bei geringfügig besserer
Empfangsqualität einer AF ein Frequenzwechsel erst nach
längerer Einwirkung und bei starken
Qualitätsunterschieden innerhalb sehr kurzer Zeitspannen
erfolgt. Die Verzögerungszeit für einen Frequenzwechsel
wird dabei stufenweise in Abhängigkeit der
Empfangsfeldstärke und der Größe des Erkennungssignals
für Mehrwegeempfang umgeschaltet. Es sind jedoch auch
Ausführungen mit konstanter Verzögerungs- bzw.
Einwirkungszeit ohne Signalabhängigkeit naheliegend.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung kann der Vordergrundempfänger 1 auf eine
RDS-Sendefrequenz ohne Verkehrsmeldungen abgestimmt sein,
während Verkehrsmeldungen auf anderen Sendefrequenzen
derselben Sendeanstalt mit dem Hintergrundempfänger 19
überwacht werden. Nach dem Stand der Technik ist es zwar
bekannt, in einem Autoradio mit zwei Empfangsteilen beim
Empfang eines Programms ohne Verkehrsnachrichten (z. B.
auch eines Mittelwellenprogramms) den
Hintergrundempfänger auf den feldstärkebesten
Verkehrsfunksender abzustimmen und bei Verkehrsdurchsagen
das Programm des Vordergrundempfängers zugunsten der
Verkehrsmeldung zu unterbrechen, doch kann dabei ein
Verkehrsfunkprogramm empfangen werden, das für die
Reiseroute des Autofahrers ohne Bedeutung ist. Die
Erfindung geht deshalb von dem Gedanken aus, daß der
Autofahrer mit dem Vordergrundempfänger das Programm
einer Sendeanstalt innerhalb seines aktuellen
Zielgebietes wählt und daß durch die Überwachung eines
Verkehrsfunkprogramms derselben Sendeanstalt im
Hintergrundempfänger er nur solche Verkehrshinweise
erhält, die für seine Fahrstrecke relevant sind. Zu
diesem Zweck überträgt der Mikroprozessor 9, sobald der
Vordergrundempfänger 1 auf einen RDS-Sender ohne
Verkehrsmeldungen (Traffic Programme (TP)-Bit = 0)
abgestimmt wird, sämtliche aktuell verfügbaren
Verkehrsfunkfrequenzen derselben Sendeanstalt aus dem
Hintergrundspeicher 11b in den Zusatzspeicher 11c. Die
Aufschlüsselung der in Frage kommenden Frequenzen erfolgt
anhand des PI-Codes. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, besteht
der PI-Code aus vier Hexadezimalzahlen zu je 4 Bit, wobei
die erste HEX-Zahl (Bit 1 bis 4) die Länderkennung und
die zweite HEX-Zahl (Bit 5 bis 8) die
Sendebereichskennung darstellt, d. h., die zweite HEX-Zahl
gibt an, ob es sich um eine internationale, nationale,
supraregionale, regionale oder lokale
Programmausstrahlung handelt. Die dritte und vierte
HEX-Zahl (Bit 9 bis 16) bilden die Programmbezugszahl und
kennzeichnen damit die jeweiligen Programme der
verschiedenen Rundfunkanstalten eines Landes. In
Deutschland soll die dritte HEX-Zahl den Programmbereich
(z. B. Bayern, Hessen etc.) und die vierte HEX-Zahl den
Programm-Code (z. B. 1. Programm, 2. Programm
etc.) ausweisen. Um also einen Verkehrsfunksender
derselben Sendeanstalt aufzufinden, müssen mindestens die
erste und die dritte HEX-Zahl im PI-Code mit den
PI-Code-Daten der vom Vordergrundempfänger 1 empfangenen
Frequenz übereinstimmen. Bei der Übernahme der einzelnen
Frequenzen aus dem Hintergrundspeicher 11b in den
Zusatzspeicher 11c prüft der Mikroprozessor 9 mit Hilfe
des Hintergrundempfängers 19 jeweils durch kurzzeitiges
Abstimmen des Tuners 17, ob das TP-Bit im RDS-Datensignal
auf 1 gesetzt ist, d. h., ob es sich um einen
Verkehrsfunksender handelt, andernfalls erfolgt keine
Frequenzübernahme.
Die im Zusatzspeicher 11c abgelegten
Verkehrsfunkfrequenzen werden im Wechsel mit den im
Arbeitsspeicher 11a abgelegten Frequenzen vom
Mikroprozessor 9 periodisch auf Empfangsqualität
überprüft und entsprechend ihrer Rangfolge sortiert.
Gleichzeitig überwacht der Mikroprozessor 9, ob bei einer
der Verkehrsfunkfrequenzen das Traffic Announcement
(TA)-Bit = 1 gesetzt wird, d. h., ob die Durchsage einer
Verkehrsmeldung angekündigt wird, und stimmt für den
Zeitraum einer Verkehrsdurchsage den Vordergrundempfänger
1 auf die empfangsstärkste Verkehrsfunkfrequenz ab.
Claims (7)
1. RDS-Rundfunkempfänger, insbesondere RDS-Autoradio mit
einem ersten Empfangsteil (Vordergrundempfänger),
einem zweiten Empfangsteil (Hintergrundempfänger) und
einer zentralen Steuereinheit, dadurch
gekennzeichnet, daß die zentrale
Steuereinheit (9)
- a) den Tuner (17) des Hintergrundempfängers (19) periodisch auf die im Arbeitsspeicher (11a) abgelegten alternativen Frequenzen des vom Vordergrundempfänger (1) aktuell empfangenen Programms abstimmt, die Empfangsqualität der alternativen Frequenzen in ihrer Rangfolge untereinander und im Vergleich zur aktuell empfangenen Frequenz bewertet und bei höherer Empfangswürdigkeit einer alternativen Frequenz den Tuner (2) des Vordergrundempfängers (1) auf diese Frequenz einstellt,
- b) nach bestimmten Zeitabschnitten im Time-Sharing den Tuner (17) des Hintergrundempfängers (19) auf alle decodierbaren RDS- bzw. RDS-TP-Sendefrequenzen nacheinander abstimmt und diese, sofern sie gewisse Mindestanforderungen an die Empfangsqualität erfüllen, geordnet nach PI-Code und Empfangsqualität in einem Hintergrundspeicher (11b) ablegt und
- c) den Hintergrundspeicher (11b) derart verwaltet, daß Frequenzen, deren PI-Code über längeren Zeitraum nicht zur Abstimmung des Vordergrundempfängers (1) aufgerufen wurde, bei Vollauslastung der Speicherkapazität als erste wieder gelöscht werden.
2. RDS-Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überprüfung
der alternativen Frequenzen im Arbeitsspeicher (11a)
auf Empfangswürdigkeit und die Bewertung der
Empfangsqualität der im Hintergrundspeicher (11b)
abgelegten RDS- bzw. RDS-TP-Frequenzen durch den
Hintergrundempfänger (19) sowohl bei ein- als auch
bei ausgeschalteter Audiowiedergabe erfolgt.
3. RDS-Rundfunkempfänger nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zentrale Steuereinheit (9) bei Sendersuchlauf den
Tuner (17) des Hintergrundempfängers (19) durchstimmt
und die bei einem Suchlaufstop als empfangswürdig
erkannte RDS- bzw. RDS-TP-Frequenz zur Abstimmung des
Vordergrundempfängers (1) in den Arbeitsspeicher (11a)
überträgt.
4. RDS-Rundfunkempfänger nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die zentrale
Steuereinheit (9) beim Abstimmen des
Vordergrundempfängers (1) auf ein anderes Programm
durch spontanen Abruf eines neuen PI-Codes aus dem
Programmspeicher (10) mit Hilfe einer
Programmwahltaste oder durch Übernahme einer neuen
Empfangsfrequenz aus dem Hintergrundempfänger (19)
nach Sendersuchlauf die dem zugehörigen PI-Code
entsprechende aktuelle AF-Liste aus dem
Hintergrundspeicher (11b) in den Arbeitsspeicher
(11a) überträgt.
5. RDS-Rundfunkempfänger nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im
Programmspeicher (10) für die den Programmwahltasten
zugeordneten Programme jeweils nur der PI-Code und
der PS-Code abgespeichert ist und daß die zentrale
Steuereinheit (9) bei Sendersuchlauf prüft, ob für
die vom Hintergrundempfänger (19) gefundene
Empfangsfrequenz ein ihrem PI-Code zugehöriger
PS-Code bereits im Programmspeicher (10) abgelegt
ist, der zur sofortigen Anzeige des Sendernamens in
den Arbeitsspeicher (11a) übernommen werden kann.
6. RDS-Rundfunkempfänger nach einem der vorgenannten
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die zentrale
Steuereinheit (9) die Abstimmung des
Vordergrundempfängers (1) auf eine alternative
Frequenz mit geringfügig besserer Empfangsqualität
nur mit einer zeitlichen Verzögerung vollzieht und
daß die zeitliche Verzögerung in Abhängigkeit des
Qualitätsunterschiedes gesteuert wird.
7. RDS-Rundfunkempfänger nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die zentrale
Steuereinheit (9) für den Fall, daß der
Vordergrundempfänger (1) auf einen RDS-Sender ohne
Verkehrsmeldungen eingestellt ist, RDS-TP-Frequenzen
derselben Sendeanstalt aus dem Hintergrundspeicher
(11b) in den Zusatzspeicher (11c) überträgt, diese
periodisch auf Empfangsqualität bewertet, den Status
des TA-Bits überwacht und den Tuner (2) des
Vordergrundempfängers (1) auf die empfangsbeste
TP-Frequenz abstimmt, solange das TA-Bit = 1 gesetzt
ist.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: GRUNDIG E.M.V. ELEKTRO-MECHANISCHE VERSUCHSANSTALT |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |