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Die Erfindung bezieht sich auf Empfänger zur Verwendung in
Verbindung mit RDS-Übertragungen (RDS = Radio Data System =
Funkdatensystem). Obwohl Empfehlungen nach endgültig zugestimmt
werden muß, ist bereits ein Hauptteil von RDS-Normen unter der
Schirmherrschaft der EBU (European Broadcasting Union)
herausgegeben worden. Hierzu sei insbesandere auf die RDS-Spezifikation
im EBU Dac. Tech. 3244-E verwiesen.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, es zu ermöglichen,
daß jeder Taste eines RDS-Empfängers eine korrekt
aufrechterhaltene Liste von Alternativen, generell zusammenhängenden
Dienstleistungen zugeordnet werden kann, die der Benutzer durch
wiederhalte Betätigung einer ausgewählten Taste wählen kann.
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Die deutsche Patentanmeldung DE-A-32 08 760 A1 beschreibt
ein Steuersystem für den Tuner eines UHF-Rundfunkempfängers. Ein
Vergleicher vergleicht gespeicherte Informationen auf Sendern,
die in einem bestimmten Gebiet und in einem bestimmten
Frequenzbereich empfangen werden können, mit Daten, die auf einer
eintreffenden Sendung empfangen werden. Der Vergleicher lädt einen
Speicher im Empfänger, waraufhin die Tuner-Einstellung geändert
wird.
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Die eurapäische Patentanmeldung EP 0 115 009 A1 beschreibt
einen Rundfunk- oder Fernsehempfänger mit automatischer
Abstimmung. Mittels Tasten werden gewünschte Programme ausgewählt, die
durch in zugehörige Speicher eingegebene Frequenzen definiert
sind. Jedem Speicher ist ein Filter vargeschaltet, das nur die
Empfangsfrequenz durchläßt, wenn der festgestellte PI-Code dem
durch die zugehörige Taste ausgewählten Programm entspricht. Das
System ermöglicht eine einfache automatische Umprogrammierung von
Programmfrequenzen, z . B. für Verkehrsdurchsagen.
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Erfindungsgemäß ist ein RDS-Empfänger gemäß Anspruch 1
vargesehen.
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Bei einem RDS-System werden dem Audiaprogramm-Material
verschiedene digitale Codes überlagert, einschließlich salcher, die
besanders für eine automatische Abstimmung wichtig sind, was von
der EBU als Priaritäts-RDS-Merkmal angesehen wird. Die fraglichen
Codes sind: PI - Programmidentifikation - , AF - alternative
Frequenzen
- und ON - (ather netwarks) andere Netze. Im PI-Code
identifizieren die Bits 1 bis 4 das Land, wobei dem United
Kingdam der Code C (hexadezimal) zugeordnet ist. Die Bits 5 bis 8
definieren die Art des abgedeckten Gebiets (national, regional,
lakal usw.). Die Bits 9 bis 16 identifizieren 255 mögliche
Pragrammbezugsnummern (oder Programmdienstleistungen), wobei der
Wert OO nicht benutzt wird.
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AF-Codes identifizieren alternative Frequenzen, auf denen
das gleiche oder ein zugehöriges Programm gefunden werden kann,
und weitere Informationen sind im Dac. Tech. 3244-E, Supplement 1
zu finden, einschließlich zweier verschiedener Verfahren
(Verfahren A und B) der Übertragung von AF-Listen.
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Die ON-Codes werden verwendet, um die AF und andere
Informationen für andere Netze als diejenigen zu aktualisieren, auf die
der Empfänger gerade abgestimmt ist, so daß die Tasten immer
richtig programmiert sind.
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Es ist beabsichtigt, die Zuardnung der den PI-Bits 9 bis 16
entsprechenden Codes national festzulegen. Weder die Zuhörer nach
die Entwickler von RDS-Empfängern brauchen genaue Einzelheiten
darüber zu wissen, wie die Codes innerhalb eines bestimmten
Landes zugeordnet worden sind. Tatsächlich ist es unerwünscht, daß
im Speicher des RDS-Empfängers ständig eine Information bezüglich
der Ausnutzung der Bits 9 bis 16 im PI-Code gespeichert ist, weil
diese Information während der Lebensdauer des Empfängers
inaktuell wird, wenn neue Programmangebate eingeführt und alte geändert
oder aufgegeben werden.
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Bei einer kürzlich in Turin abgehaltenen Kanferenz der EBU-
Spezialisten-Gruppe RI/RDS sind einige wichtige Klarstellungen
der Bedeutung der RDS-Spezifikatian bezüglich des PI-Merkmals
vereinbart worden:
a. Identische PI-Codes
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Zwei Sendungen können in allen 16 Bits den gleichen
(identischen) PI-Code aufweisen, wenn und nur wenn bei beiden
Sendungen in diesem Augenblick das gleiche Tonprogrammsignal
übertragen wird. Ein Empfänger, der zwei Sendungen mit dem
gleichen PI-Code findet, kann, soweit erforderlich, zwischen den
beiden Sendungen umschalten, ohne den Hörer zu stören.
b. PI-Codes. die sich nur in den Bits 5 bis 8 unterscheiden
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Wie bereits erwähnt, sind Netze von Sendern häufig so
aufgeteilt, daß - zu verschiedenen Tageszeiten - einige Sender
verschiedene Programme übertragen, z.B. Programme von regionalem
oder lakalem Interesse. In diesen Fällen ist es nützlich, wenn
die PI-Codes der Sender in diesen aufgeteilten Netzen sich nur in
den Bits 5 bis 8 (Gebietsabdeckungscode) unterscheiden. Man
möchte, daß, wenn diese Funktian manuell eingestellt wird, der RDS-
Empfänger sich automatisch auf eine salche regionale Variante des
ausgewählten programms abstimmt, wenn das ausgewählte Programm
schwindet.
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Dieses Kanzept generell verkoppelter Netze ist sehr wichtig,
weil sich dadurch die Anwendung des PI-Merkmals über die ziemlich
engen Grenzen nationaler Netze hinaus ausdehnen läßt.
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Man ist übereingekammen, daß die Sendeanstalten die zwölf
verfügbaren Regionalgebietscodes R1 bis R12 (Bits 5 bis 8,
eingestellt im Bereich 4 bis F hex) frei benutzen können; daß die
Codes A bis F (hex) auch ARI-Verkehrsgebietscodes entsprechen,
verhindert nicht die Anwendung dieser Codes in Ländern, die das
ARI-System nicht benutzen, oder erfardert keine definierte
Zuordnung zwischen dem RDS-Gebietscode und dem ARI-Gebietscode in
denjenigen Ländern, die das ARI-System anwenden.
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Der prinzipielle Zweck des PI-Codes besteht darin,
festzustellen, wenn Sendungen auf einer oder mehreren alternativen
Frequenzen verglichen werden, ab diese Sendungen das gleiche
Pragramm übertragen. Dies ist notwendig, um bei Anwendung des
Alternativfrequenz-Merkmals zu vermeiden, daß unter bestimmten
Umständen automatisch auf eine andere Frequenz umgeschaltet wird, was
geschieht - in dem Gebiet, in dem sich der Empfänger befindet
- um ein anderes Programm zu übertragen.
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Drei Fälle stellt man sich var:
1. Nationale Netze:
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Bei Sendungen des gleichen Netzprogramms
wird in allen Sendungen der gleiche (in allen 16 Bits
identische) PI-Code übertragen. Da das bei allen Sendungen
übertragene Programmsignal gleich ist, kann der Empfänger
automatisch zwischen zwei beliebigen Sendungen umschalten, die
den gleichen PI-Code aufweisen, um in jedem Gebiet den
besten Empfang zu erzielen.
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Sendungen, bei denen nicht das gleiche Programm übertragen
wird, dürfen niemals den gleichen PI-Code benutzen, weil
dies dazu führen könnte, daß der Empfänger willkürlich
zwischen verschiedenen Programmen hin und herschaltet.
2. Regionales Netz:
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Wa eine regionale Variante eines
natianalen Netzes gesendet wird, kann die Sendeanstalt einen PI-
Code wählen, der von dem des nationalen Hauptnetzes nur in
vier Bits des Gebietscodes (Bits 5 bis 8) abweicht. In
diesem Falle können die regionalen Varianten in der AF-Liste
erscheinen, indem das Verfahren B angewandt wird, das in dem
Supplement 1 des Dac. Tech. 3244-E definiert ist, wobei die
Frequenzpaare, die bezüglich der regionalen Varianten
relevant sind, in absteigender Frequenzreihenfolge gesendet
werden. In diesem Falle kann der Empfänger auf nur eine dieser
regionalen Varianten umschalten, wenn er manuell dazu
angewiesen wird, beispielsweise dadurch, daß der Zuhörer die
relevante zugehörige Taste betätigt, die verwendet wurde, um
dieses Netz zu wählen.
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Bei regionalen Netzen, die nur zu bestimmten Tageszeiten vam
nationalen Netz getrennt werden, kann die Sendeanstalt
gewünschtenfalls den PI-Code so umschalten, daß, wenn der
Sender das nationale Programm sendet, er den PI-Code des
nationalen Programms überträgt, so daß sich der Empfänger
automatisch auf dieses umschalten kann. Alternativ kann die
Sendeanstalt zur Vereinfachung des Betriebs diesen Sender ständig
als eine regionale Variante identifizieren, selbst dann,
wenn er das nationale Programm überträgt. In diesem Falle
schaltet der Empfänger natürlich nicht automatisch von
diesem nationalen Netz auf jenen Sender um.
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Einige sogenannte lokale Rundfunknetze (z.B. BBC Lacal
Radio) können auf diese Weise als ein regionales Netz
betrachtet werden.
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3. Lakale Stationen: Diese werden als Stationen definiert,
die nur auf einer einzigen Frequenz senden. Im Falle dieser
speziellen Sender, denen der Code "L" zugeordnet ist, steht
es dem Hersteller der Empfänger frei, die Frequenzen aller
empfangbaren lokalen Stationen unter einer Taste zu
speichern, so daß der Empfänger durch wiederhalte Betätigung der
Taste selbst dann durch die Liste der gespeicherten
Stationen
weitergeschaltet wird, wenn sie völlig verschiedene PI-
Codes haben. In diesem Falle kann die Sendeanstalt nach
Belieben das Merkmal der alternativen Frequenz anwenden, um
die Frequenzen dieser anderen lokalen Stationen in dem
Umgebungsgebiet zu vergeben.
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Es sei darauf hingewiesen, daß die Abstimmfrequenz von
besanderer Bedeutung ist: Der Sender wechselt die augenblicklich
gewählte Abstimmfrequenz nicht eher, als bis das Signal aufgrund
zu geringer Signalstärke oder Auslöschung des Empfangsinhalts
durch gleichzeitigen Empfang über mehrere Wege unbrauchbar wird.
Selbst wenn sich daher der PI-Code auf der Abstimmfrequenz
ändert, bleibt der Empfänger auf der gleichen Frequenz abgestimmt,
wobei er den neuen PI-Code und die zugehörige Liste alternativer
Frequenzen akzeptiert. Ferner kehrt der Empfänger, nachdem er auf
ein anderes Netz umgeschaltet hatte, um die Verkehrsdurchsagen zu
nutzen, immer zur ursprünglichen Abstimmfrequenz zurück. Diese
Merkmale oder Fähigkeiten sind wesentlich, um den oben unter 2)
beschriebenen Fall der Regionalnetzumschaltung zu erleichtern und
ein Fehlverhalten des Empfängers beim Eintritt oder Verlassen von
Tunnels in bergigen Gebieten zu verhindern.
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Wenn sich ein Netz teilt, muß der PI-Code der das
Regionalprogramm übertragenden Sender notwendigerweise von dem das
nationale Programm identifizierenden umgeschaltet werden. Ein auf
diesen Sender abgestimmter Empfänger stellt dann fest, daß der auf
der Abstimmfrequenz empfangene PI-Code sich plötzlich ändert.
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Die erwartete Reaktian des Empfängers besteht in diesem
Falle darin, daß er sich nicht neu abstimmen sallte (varausgesetzt,
daß die Feldstärke des empfangenen Signals nach ausreichend ist),
sandern auf der gleichen Frequenz abgestimmt bleiben sollte. Der
Empfänger sallte jetzt den neuen PI-Code als Bezugszeichen oder
Vergleichszeichen verwenden und nur alternative Frequenzen für
diesen neuen PI-Code akzeptieren.
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Auf den ersten Blick könnte dies als das Gegenteil dessen
erscheinen, was vom RDS erwartet wird, bei dem vom Empfänger
erwartet würde, daß er die Suche nach dem ursprünglich vom Hörer
gewählten Programm selbst dann fartsetzen würde, wenn es nur auf
Mittelwelle oder Langwelle zu empfangen wäre. Eine genaue
Betrachtung zeigt jedach, daß, wenn der Empfänger umschalten würde,
wenn der PI-Code von der Sendeanstalt geändert wird, das Ergebnis
für den Hörer sehr frustrierend sein könnte. Beispielsweise sei
der Fall betrachtet, daß der Hörer das Regionalprogramm hören
möchte und var einigen Minuten die richtige Frequenz eingestellt
hatte. Wenn sich dann der Empfänger neu abstimmt, weil sich der
PI-Code ändert, würde er plötzlich das gewünschte Programm
verlieren.
Anwendung des AF-Merkmals auf generell gekoppelte Netze
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Das Verfahren B für die Übertragung von AF-Codes sorgt für
die Übertragung von AF-Codes generell gekappelter Netze in
Gruppen des Typs O. Wenn daher das Frequenzpaar f1 und f2 so gewählt
ist, daß f1 > f2 und f1 der zuerst gesendete Frequenzcode in
einem Black ist, dann ist f2 die Frequenz eines Senders, der ein
generell gekappeltes (jedach nicht identisches) Programm
überträgt. Es wird erwartet, daß der Sender nur dann automatisch auf
dieses Programm umschaltet, wenn ihm dies durch den Hörer manuell
ermöglicht wird.
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Wenn dieses Verfahren A (bei dem dieses Merkmal nicht
vorgesehen ist) angewandt wird, dann darf die Sendeanstalt keine Codes
in die AF-Liste aufnehmen, bei denen es sich nicht um gültige
Alternativen handelt, weil der Sender auf diese Alternativen
umschaltet und dann ein unerwünschtes Programm wiedergibt, bis der
PI-Code ausgewertet worden ist (was etwa eine fünftel Sekunde
oder mehr dauert).
Anwendung des ON-Merkmals auf generell gekappelte Netze
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Die RDS-Spezifikatian gestattet die Zuordnung von bis zu
acht anderen Netzen in Gruppen des Typs 3. Jedem anderen Netz
wird ein PI-Code zugeordnet, und es ist vargesehen, daß, wenn
beispielsweise der Taste 2 des Empfängers der PI-Code zugeordnet
ist, die Afs in der ON-Liste, die dem C402 zugeordnet ist, unter
der Taste 2 gespeichert und so aktualisiert wird, selbst wenn der
Empfänger auf ein anderes Netz abgestimmt ist.
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Die Beschränkung auf acht andere Netze hat sich in dem
United Kingdom als unbefriedigend herausgestellt, wo in einigen
Gebieten mehr als zwölf verschiedene BBC-Programme mit brauchbarer
Feldstärke zu finden sind. Durch Erweiterung des Konzepts
generell gekappelter PI-Codes auf ON-Informationen ist es jedach
möglich, alle Stationen in dem generell gekoppelten Netz in einer
Gruppe unter einer Adressen-Kennung in den Gruppen des Typs 3 zu
vereinen. Die AF-Codes eines generell gekoppelten Netzes können
dann an den Empfänger zur Speicherung unter einer einzigen Taste
ausgegeben werden. Bei dieser Programmierung können tatsächlich
generell zusammengehörende Programme, die den augenblicklich
gewählten Service bieten, ihre Information ebenfalls auf diese
Weise empfangen. Dann braucht nicht das Verfahren B mit absteigenden
Frequenzen von AF-Codes angewandt zu werden, um diese Information
zu senden.
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Die British Broadcasting Corporatian (BBC) beabsichtigt die
Verwendung gattungsmäßiger Sätze für alle ihre Sendungen, und
zwar hauptsächlich wegen der Flexibilität, die dieses Merkmal
bietet, jedach auch deshalb, weil alle unsere Dienstleistungen
bis zu einem gewissen Grade regional sind.
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Die BBC wird die folgenden Codierregeln benutzen:
Bits 1 bis 4
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Stets auf "C" = UK-Landescode eingestellt.
Bits 5 bis 8
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Allen Dienstleistungen werden Codes im Bereich von "4"
bis "F" zugeordnet. Lakalen Radiostationen wird eine Nummer
zugeordnet, um für einen angemessenen Abstand zwischen
Stationen zu sorgen, die den gleichen PI-Code haben. Für
Dienstleistungen im UK (United Kingdam) gibt der gewählte
Code das Maß der Abweichung von der Hauptdienstleistung an:
Je kleiner die Nummer, umso reiner die Dienstleistung. Um
ein Beispiel zu nennen: Radio Zwei in seiner reinsten Form
erhält den Code C402. Wenn er sich jedoch ein verbundenes
Netz mit Radio Eins teilt, erhält er den Code C502.
Bits 9 bis 12
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Diese definieren die Dienstleistungs-Abdeckung. Den UK-
Dienstleistungen wird die "O", den nationalen
Dienstleistungen die "1" und den lakalen Dienstleistungen die "2"
zugeardnet. Die "3" wird von der BBC für zukünftige Zwecke
reserviert. Die Codes "4" bis "F" werden anderen
UK-Sendeanstalten zugeordnet.
Bits 13 bis 16
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Diese definieren die Grunddienstleistung. Bei UK-
Dienstleistungen (denen die "O" für die Bits 9 bis 12
zugeardnet wird) wird allen Stationen, die Ableitungen von Radio
Zwei ausstrahlen, eine "2" für die Bits 13 bis 16
zugeordnet, und in ähnlicher Weise bei anderen Netzen. Nationalen
Dienstleistungen wird jeweils ein besonderer Code
zugeordnet. Lokalen Dienstleistungen wird nur ein Code, die "O",
zugeordnet, um ihre Zugehörigkeit zum gleichen generellen
Satz zu kennzeichnen.
Beispiele
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Einige Beispiele von BBC-Radio-Daten-PI-Codes:
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Radio Zwei C402
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Radio Zwei/Eins C502/C501 (Aufgeteilte Dienstleistung)
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Radio Vier C404
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BBC Cymru C411
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Radio Leeds C920
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Radio Devon C620
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Es wird angenommen, daß der Empfänger mit einer Anzahl von
Tasten ausgerüstet wird, die nicht den voreingestellten
Abstimmtasten ähneln, die bei herkömmlichen Empfängern vorgesehen sind.
Jeder Taste ist wenigstens ein PI-Code zugeordnet. Um den
richtigen Gebrauch von sich ändernden PI-Codes und gattungsmäßigen
Codes zu machen, wird das Gerät zwei PI-Speicher pro Taste
benötigen: Einen Festwertspeicher und einen Lese/Schreib-Speicher und
zwei Listen von Frequenzen pro Taste: eine für alternative
Frequenzen und eine für alternative Dienstleistungen.
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Wenn der Benutzer sein Gerät zum ersten Mal einschaltet,
wird er eine "Kaltstart"-Prozedur durchführen, bei der die PIs
aller gewünschten Stationen in die Festspeicher geladen werden.
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Unter jeder Taste befindet sich eine Liste von Frequenzen,
unter denen die gleichen oder alternative Dienstleistungen zu
finden sind. Um zu verstehen, wie dies funktioniert, sei ein
Beispiel angeführt. Ein hypothetischer Empfänger habe vier Tasten,
und die "Festwert"-PIs sind folgende:
Taste
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Bei dieser "Kaltstart"-Prozedur wird Radio Eins unter Taste
1, Radio Zwei/Eins unter Taste 2, Radio 4 unter Taste 3 und Radio
Devon unter Taste 4 gespeichert.
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Durch Drücken auf die Taste 3, wobei Radio Vier angewählt
wird, aktualisieren auf dieser Dienstleistung gesendete Radio-
Daten die Alternativfrequenzliste für diese Taste. Er sendet auch
ON-Informationen, die für andere Dienstleistungen in diesem
Gebiet gelten, PIs und Frequenzlisten. Der Empfänger vergleicht
jeden PI mit seiner Liste von "Festwert"-PIs. Wenn der Code genau
zutrifft, wird die AF-Liste für diese Taste aktualisiert. Wenn
eine gattungsmäßige Übereinstimmung festgestellt wird, wird die
alternative Dienstleistungsliste für diese Taste aktualisiert.
Wenn keine Übereinstimmung festgestellt wird, wird das spezielle
ON-Bezugszeichen ignoriert.
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Zu einer bestimmten Zeit strahlt der Sender Radio Vier die
folgenden ON-Bezugszeichen aus:
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C401 - Radio Eins
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C502 - Radio Zwei/Eins (derzeit Radio Zwei)
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C403 - Radio Drei
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C620 - Radio Devon
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C520 - Radio Cornwall
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Da der Empfänger nicht darauf eingestellt ist, Informationen
über Cn03 zu laden, wobei n der gattungsmäßige Wähler "4" bis "F"
ist, wird die "Radio-Drei"-Information ignoriert. Das Radio-
Cornwall-Bezugszeichen stimmt mit dem gattungsmäßigen Code der
Taste 4 überein und wird als alternative Dienstleistung geladen.
Die ON-Information wird in die AF-Liste der Taste 4 geladen.
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Wenn der Benutzer auf die Taste 4 drückt, empfängt er Radio
Devan. Wenn er erneut auf die Taste drückt, wählt er die erste
alternative Dienstleistung: Radio Cornwall. Wenn andere ON-
Bezugszeichen mit dem gattungsmäßigen Code übereinstimmten, dann
würden sie ebenfalls unter der Taste gestapelt und durch
nachfolgende Tastenbetätigungen aufgerufen. Die Entscheidung, welche
Station zuerst gewählt wird, kann anhand der Signalstärke
getroffen werden.
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Die Verwendung des gattungsmäßigen Merkmals ermöglicht es
dem Zuhörer daher, auf jeder Taste genau das zu erhalten, was er
will, in diesem Falle BBC-Lokal-Radio auf Taste 4. Dies erhält
er, wo immer er fährt. Wenn er den Dienstleistungsbereich einer
lokalen Radiostation verläßt, drückt er auf die Taste und springt
zur nächsten.
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Wenn der Hörer sein Gerät mit C502 im Festwertspeicher der
Taste 2 programmiert hat, drückt er auf diese Taste und empfängt
Radio 2/1, wo gerade Radio Zwei sendet. Er befinde sich jedoch in
einem Bereich, wo Radio Eins die Dienstleistung um 22.00 Uhr
übernimmt. Wenn dies der Fall ist, wechselt die PI von C502 auf
C501. Der Wechsel der PI bewirkt einen Wechsel der "Lese-
Schreib"-PI, jedoch nicht der "Festwert"-PI. Jetzt wird
ersichtlich, warum zwei Speicher notwendig sind. Die "Lese-Schreib"-PI
überwacht die zum Laden der AF-Liste unter einer Taste angewandte
Übereinstimmung, und die "Festwert"-PI überwacht die zum Laden
der alternativen Dienstleistungen angewandte Übereinstimmung.
Wenn sich der Benutzer entschließt, bei dem PI-Wechsel zu
bleiben, wenn dieser auftritt, hat er sich praktisch dazu
entschieden, bei Radio Eins zu bleiben, und er kann dies, weil das Laden
der AF-Liste durch die neue PI überwacht wird. Die alternative
Dienstleistungsliste wird jedoch entsprechend dem "Festwert"-PI-
Code aktualisiert und gibt daher alle Bezugszeichenen an Radio
Zwei, sobald sie verfügbar sind. Er kann dann durch erneutes
Drücken auf Taste 2 auf Radio Zwei umschalten.
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Die Verwendung zweier PI-Speicher für jede Taste ermöglicht
zwei Dinge. Zunächst ermöglicht sie dem Empfänger, allen
Änderungen der PI zu folgen, die empfangen werden, regionalen
Abschaltungen usw.; und zweitens stellt sie sicher, daß der Empfänger
niemals aus der Dienstleistung ausgeschlossen wird, die der
Benutzer unter der Taste programmiert hat. Wenn die
Doppelspeicherung bei abigem Beispiel nicht angewandt worden wäre, als die PI
von C502 auf C501 wechselte, wäre der Empfänger praktisch vom
Empfang von Radio Zwei solange ausgeschlossen worden, bis der PI-
Code umgekehrt oder der Empfänger aus- und wiedereingeschaltet
worden wäre.
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Dieses Beispiel veranschaulicht ein Ausschluß-Problem, das
auch unter anderen Umständen auftreten könnte. Ein auf eine
bestimmte Sendung abgestimmter Empfänger mit nur einem Speicher
würde seinen Speicher mit der PI einer Co-Kanal-Station neu
laden, wenn das Signal von der gewünschten Station verlorengeht,
z.B. in einem kurzen Tunnel. Die AF-Liste wird dann aktualisiert,
und es kann auf einen lokalen Sender mit höherer Leistung
umgeschaltet werden. Beim Verlassen des Tunnels bleibt der Empfänger
bei dem starken lokalen unerwünschten Sender, weil die PI der
Taste geändert worden ist. Der Hörer hat keine Möglichkeit, zu der
von ihm gewünschten Dienstleistung zurückzukehren. Ein Empfänger
mit zwei Speichern würde dagegen durch Drücken auf eine Taste
zurückkehren.
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Der Festwertspeicher ist nicht notwendigerweise ein
Festwertspeicher im Sinne eines EPROM oder festen ROM. Er ist
praktisch nur in dem Sinne ein Festwertspeicher, als er PI-Codes
während eines normalen Betriebs unverändert hält, obwahl diese Codes
geändert werden können, wenn der Empfänger umprogrammiert werden
muß, um ihn an einen geänderten Benutzergeschmack oder an
Änderungen der Sendeprogramme anzupassen.
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Die einzige Figur der beiliegenden Zeichnung ist eine
schematische Darstellung des Betriebs eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung. Es versteht sich, daß die Erfindung weitgehend durch
Software realisiert werden kann (abgesehen von dem
Lese-Schreib-Speicher für PI-Codes), und aus diesem Grunde ist keine
ausführliche Schaltungsanordndung dargestellt.
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In der Zeichnung sind nur vier Tasten (oder äquivalente
Wählvorrichtungen) dargestellt und mit P1 bis P4 bezeichnet; in
der Praxis sind dagegen ziemlich sicher mehr als vier vorgesehen.
Mit diesen Tasten sind PI-Code-Festwertspeicher RO1 bis RO4
verbunden, die gemäß herkömmlicher Technologie vorgesehen sind. Sie
wirken im Normalbetrieb als Festwertspeicher, doch kann der
gespeicherte Code manuell geändert werden, wenn der Benutzer sich
für bestimmte Programme entscheidet, die er den Tasten P1 bis P4
zuordnen möchte. Ferner sind mit den Tasten Lese-Schreib-Speicher
RW1 bis RW4 verbunden, in denen PI-Codes gespeichert werden, die
durch die steuernde Software ausgelesen und eingeschrieben werden
können.
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Mit jedem der Speicher RO1 bis RO4 und RW1 bis RW4 sind
Speicherbereiche MAS1 bis MAS4 und MAF1 bis MAF4 verbunden. Die
Speicherbereiche MAS1 bis MAS4 entsprechen den Festwertspeichern
und speichern Listen alternativer Dienstleistungen, die jeweils
den Tasten P1 bis P4 entsprechen. Die Speicherbereiche MAF1 bis
MAF4 entsprechen den Lese-Schreib-Speichern und speichern Listen
alternativer Frequenzen, die jeweils den Tasten P1 bis P4
entsprechen.
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Die Zeichnung stellt auch den Datenfluß dar, durch den die
Listen aktualisiert werden können, wenn es sich um die Taste P2
handelt, die gerade gewählt wird. Die eintreffenden ON-Daten
durchlaufen eine Folge von Entscheidungsblöcken. Der
Entscheidungsblock D1 vergleicht jeden PI-Code mit dem im Lese-Schreib-
Speicher RW2 gespeicherten PI-Code (der der Taste P2 entspricht).
Wenn eine genaue Übereinstimmung varliegt, wird die Liste MAF2
alternativer Frequenzen aktualisiert. Die Entscheidungsblöcke D2
vergleichen jeden PI-Code mit dem im entsprechenden
Festwertspeicher RO1 bis RO4 gespeicherten PI-Code. Wenn eine gattungsmäßige
Übereinstimmung varliegt, wird die entsprechende Liste MAS1 bis
MAS4 alternativer Dienstleistungen aktualisiert.
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Immer wenn sich der zum augenblicklich gewählten Programm
gehörende PI-Code ändert, wird der neue PI-Code in den Lese-
Schreib-Speicher RW2 eingeschrieben.