DE4038031A1 - Verfahren und vorrichtung zum schleifen der standflaechen keramischer artikel - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum schleifen der standflaechen keramischer artikelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Schleifen der Standflächen keramischer Artikel wie Platten,
Schalen und dergleichen mit runder, rechteckiger oder ovaler Form.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist zur Bearbeitung, insbesondere
zum Schleifen großer keramischer Artikel wie Platten, Schalen und
dergleichen vorgesehen, die wegen ihrer Größe mit einem zu
sätzlich zu ihrem normalen Fuß ausgebildeten Konterfuß oder auch
Steg versehen sind. Dieser Konterfuß muß bei entsprechender
Artikelgröße angebracht werden, da ansonsten beim Brand der zen
trale Bereich nach unten durchsackt. Nach dem Brand hat man die
Artikel bisher von Hand über einen Abrißtisch geführt, wo sowohl
Fuß als auch Konterfuß auf einer ebenen Fläche, die mit einem
Schleifmittel bedeckt war, plan geschliffen wurde. Dabei sind
scharfkantige Flächen entstanden, die stets Kratzspuren beim Ge
brauch der Artikel auf Tischen und auf den Oberseiten der Artikel
beim Stapeln verursachten.
Aus der DE-AS 11 03 801 ist eine Maschine bekannt, bei der die
Füße der Teller oder ähnlicher runder Gegenstände mit entspre
chenden Schleifbacken, besetzt mit Diamant- oder Korundleisten,
abgerundet werden können. Dazu sind rund um eine Drehtischhohl
welle zahlreiche Zentrier- und Haltevorrichtungen auf einer Dreh
tischplatte angeordnet. In diese Haltevorrichtung, die über Lauf
rollen und ein Kurbelstück gesteuert werden, sind Teller mit
ihrem Fuß nach oben weisend eingelegt. Über dem dargestellten
Teller hängt an einem Ausleger der Schleifmotor. Über eine Muffe
ist an dessen Welle ein aus drei Winkelhebeln bestehendes
Schleifwerkzeug mit den erwähnten Schleifbacken angebracht. Durch
Absenken des Auslegers und bei laufendem Antrieb legen sich die
gespreizten Schleifbacken an die Außenseite des Tellerfußes. Je
weiter sich der Ausleger absenkt, desto stärker neigen sich die
Schleifbacken, wodurch der Fuß von außen nach innen rundgeschlif
fen wird. Durch diese drei dargestellten Schleifbacken können
zwar kreisförmige Tellerfüße geschliffen werden, Konterfüße bzw.
Stege und die Füße von nicht kreisförmigen keramischen Artikeln
lassen sich damit jedoch nicht schleifen.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Schleifen keramischer Artikel und eine zum Durchführen des
Verfahrens geeignete Vorrichtung zu schaffen, mit denen sämtliche
Fußformen geschliffen werden können.
Die Aufgabe ist, soweit sie das Verfahren betrifft, erfindungs
gemäß dadurch gelöst, daß sowohl Fuß wie auch Konterfuß bzw. Steg
in einer Station gemeinsam oder gegebenenfalls in zwei aufeinan
derfolgenden getrennt geschliffen werden.
Soweit die Aufgabe die Vorrichtung betrifft, ist sie erfindungs
gemäß gelöst durch eine oder mehrere Stationen mit Schleifwerk
zeugen zum Schleifen der Füße und/oder Konterfüße, Werkstückhal
ter, die die Artikel am Rand oder an der dem Fuß gegenüberliegen
den Seite halten, mindestens einen Werkzeughalter, der in der
Station zum Schleifen der Konterfüße exzentrisch an seiner An
triebswelle befestigt ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus den Ansprüchen 5 bis 6. Nachstehend wird die Er
findung an Hand von Ausführungsbeispielen unter bezug auf Zeich
nungen näher erläutert:
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die Schleifvorrichtung in Form
einer Drehtischausführung,
Fig. 2 zeigt eine Teilansicht durch die Schleifstation für den
Konterfuß,
Fig. 3 zeigt eine Teilansicht der Schleifstation für den
Konterfuß 180° versetzt zur Fig. 2,
Fig. 4 zeigt eine Teilansicht der Schleifstation für den Arti
kelfuß.
Das in Fig. 1 dargestellte Beispiel betrifft eine Naßschleifma
schine mit Drehtischausführung. Die Anzahl der einzelnen Statio
nen, die eine Schleifmaschine aufweist, richtet sich nach den ge
stellten Anforderungen. Im dargestellten Beispiel sind sechs Sta
tionen I, II, III, IV, V, VI vorgesehen. Bei Station I werden die
hier als Platten 12 dargestellten Artikel entweder von Hand oder
automatisch von einem nicht gezeichneten Greifer oder Sauger auf
den Werkzeughalter 14 aufgelegt. Station II ist mit einem
Schleifwerkzeug für den Konterfuß 16 ausgestattet. Der Konterfuß
16 ist in allen Darstellungen in Form eines Steges erkenntlich,
der sich auf der jeweiligen Längsachse an der Unterseite inner
halb des Fußes der Platte erstreckt. Andere Konterfußformen sind
bekannt. In den Stationen III, IV, V erfolgt der Schliff des
Plattenfußes 17. Die in den Stationen III, IV, V verwendeten
Schleifmittel weisen zumeist unterschiedliche Körnungen auf, wo
bei in Station V die feinste Körnung verwendet wird. Die letzte
Station VI auf dem Drehtisch 18 ist die Abnahmestation. Ebenso
wie bei Station I können hier die Platten 12 von nicht darge
stellten Greifern entnommen und gegebenenfalls weiteren Vorrich
tungen zugeführt werden.
Der Drehtisch 18, dessen Stationenzahl erhöht werden kann für
eventuelle Polier- oder Reinigungsvorgänge, hat auch eine Wanne,
in der das zum Schleifen verwendete Wasser und die darin mitge
führten Schleifrückstände gesammelt werden. Die Anordnung der
Schleifvorrichtung für den Konterfuß 16 vor allen weiteren
Schleifstationen hat den Zweck, daß die hier im Zentrum anfallen
den Schleifrückstände durch die Rotation der Artikel und der da
mit auftretenden Fliehkraft während der nachfolgenden Arbeits
gänge nach außen gefördert werden. In allen Schleifstationen sind
Träger 20 vorgesehen, an die die Schleifwerkzeuge mittels
Schraubverbindungen befestigt sind.
Die Fig. 2 und 3 stellen die Station II dar, in der eine
Schleifvorrichtung für den Konterfuß 16 vorgesehen ist. Die Plat
ten liegen auf Werkstückhaltern 14 auf, die aus Metall oder
Kunststoff geformt sein können. Für den festen Sitz der Platten
12 auf den Werkstückhaltern 14 sorgt entweder Vakuum, das über
die Leitung 22 der Welle 24 im Raum 26 erzeugt wird, oder über
beispielsweise einen möglicherweise elastischen Rand 28, der die
Platten hält. Der Werkstückhalter 14 ist hier beispielsweise ge
genüber der Achse A der Welle 24 exzentrisch angeordnet.
Während des Schleifens liegt das Schleifband 30 auf dem Konterfuß
16 auf. Nach jedem Schleifvorgang rückt das Schleifband 30 um
eine Länge, die abhängig von der Länge des Konterfußes ist, nach.
Dazu wird Schleifband 30 von der einen Spule 32 abgewickelt und
auf die mit ihr zusammenwirkende Spule 34 aufgewickelt, die beide
am Träger 20 befestigt sind. Ebenfalls am Träger 20 sitzt die
Kolbenzylindereinheit 36, mit der die Höhe für den Schleifklotz
38 grob einstellbar ist. Die höhen- und anpreßdruckmäßige Fein
einstellung für den Schleifklotz 38 geht von der Zugfeder 40 aus,
die am Ende der Stange 42 sitzt, an derem anderen Ende ein Vibra
tor 44 als Zwischenglied zum Schleifklotz sitzt. Die vom pneuma
tischen Vibrator 44 erzeugten Schwingungen verstärken die
Schleifwirkung des Schleifbands, deren Anpreßdruck auch von der
Einstellschraube aus variiert werden kann. Die elastische Auflage
46 umfaßt beim Schleifen die Konterfußränder, wodurch das
Schleifband 30 runde Übergänge schafft.
Fig. 3 zeigt die in Fig. 2 dargestellte Schleifstation II mit der
um 180 ° gedrehten Platte 12, so daß der Konterfuß 16 im Quer
schnitt dargestellt ist. Um zu verhindern, daß das Schleifband 30
einen Punkt auf dem Konterfuß 16 hinterläßt, der nahezu unbear
beitet ist und von ungenügender Relativbewegung zwischen Konter
fuß und Schleifband herrühren würde, ist der Werkstückhalter 14
versetzt zur Achse A auf der Welle 24 angebracht. Den gleichen
Effekt würde eine exzentrische Lage der Platte auf dem Werkstück
halter 14 bewirken. Links und rechts des Vibrators 44 sind je
weils Führungsrollen 48 dargestellt.
Die in Fig. 4 dargestellte Station II ist nahezu baugleich mit
den Stationen III und IV. Diese Station ist zum Schleifen des
Plattenfußes 17 eingerichtet, wofür ebenfalls ein taktmäßig
transportiertes Schleifband 30 eingesetzt wird.
Auf Grund der zu schleifenden ovalen Fläche ist hierzu eine
elastische Rolle 50 vorgesehen, die das Schleifband 30 an den
Plattenfuß 17 drückt und somit die Standfläche wie auch die Kan
ten zugleich bearbeitet. Die Länge der Rolle 50 orientiert sich
am Durchmesserunterschied des Plattenfußes 17, der bei ovalen und
nahezu rechteckigen Platten 12 erheblich sein kann. Zum Ausgleich
von Höhenunterschieden einzelner Platten 12 untereinander ist die
gesamte Schleifstation mit einer nicht dargestellten Feder in der
Lage, sich an das geänderte Höhenniveau anzugleichen. Um Schleif
spuren auf dem Artikelboden innerhalb des Fußes zu vermeiden,
neigt man die Rolle 50. Dies geschieht durch das Verstellen der
Schraube 52. Die Rolle 50 ist hier nach links geneigt darge
stellt. Ebenso kann die Rolle jedoch auch nach rechts geneigt
sein, falls dies durch Änderung der Drehrichtung des Werkstück
halters 14 bzw. durch die Bearbeitung anderer Artikel mit beson
deren Fußformen notwendig wird.
Claims (6)
1. Verfahren zum Schleifen der Standflächen keramischer Artikel
wie Platten, Schalen und dergleichen mit runder, rechteckiger
oder ovaler Form,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl Fuß wie auch Konterfuß (16) bzw. Steg in einer
Station gemeinsam oder gegebenenfalls in zwei aufeinander
folgenden getrennt geschliffen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Artikel mindestens während des Schleifens des Konter
fußes exzentrisch rotieren.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß vorrangig der Konterfuß geschliffen wird und der dabei
anfallende Abrieb durch die Rotation der Artikel in den nach
folgenden Stationen vom Zentrum weg ausgetragen wird.
4. Vorrichtung zum Schleifen der Standflächen keramischer
Artikel wie Platten, Schalen und dergleichen mit runder,
rechteckiger oder ovaler Form, mit einer Transportbahn, ent
lang der mehrere Werkstückhalter angeordnet sind, die einer
oder mehreren Arbeitsstationen zugeführt werden,
gekennzeichnet durch
- - eine oder mehrere Stationen (II, III, IV, V) mit Schleif werkzeugen zum Schleifen der Füße und/oder Konterfüße (16)
- - Werkstückhalter, die die Artikel am Rand oder an der dem Fuß gegenüberliegenden Seite halten
- - mindestens einen Werkzeughalter, der in der Station zum Schleifen der Konterfüße exzentrisch an seiner Antriebs welle 24 befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schleifband (30) in der Station zum Schleifen des
Konterfußes (16) mit einem Vibrator (44) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schleifband (30) taktweise zwischen zwei Spulen (32,
34) umläuft, zwischen denen ein platten- oder rollenförmiges
Druckstück mit elastischer Auflage (46) sitzt, dessen
schwenkbare Aufhängung verschiedene von der Horizontalen
abweichende Stellungen einnehmen kann.
Priority Applications (3)
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