DE4036568A1 - Anlage zum strahlen von blechen - Google Patents
Anlage zum strahlen von blechenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Strahlen von Ble
chen oder dergleichen mittels Strahlgut gemäß der Gattung
des Hauptanspruchs.
Zur Mattierung von Oberflächen werden Druckluft- oder In
jektionsstrahlverfahren angewandt. Die dabei verwendeten
Düsen erzeugen durch Preßluft und Strahlmedium einen
Strahlkegel mit kreisförmigem Querschnitt, wobei in der
Mitte des Strahlkegels eine wesentlich stärkere Mattierung
erreicht wird als an dessen Randzonen. Als Strahlmedium
wird dabei vorwiegend Quarzsand, Stahlkugeln oder Glasper
len verwendet. Die Düsen werden bei diesen bekannten Ein
richtungen vorwiegend von Hand betätigt, wodurch eine ab
solut gleichmäßige Oberflächenbehandlung nicht möglich
ist. Versuche mit Einrichtungen, bei denen die Düsen ma
schinell betätigt werden, ergaben kein streifenfreies
Strahlbild auf der mattierten Oberfläche.
Für einen anderen Anwendungszweck, nämlich zur Entrostung,
Entzunderung und Herstellung von metallisch reinen
Flächen, werden Strahleinrichtungen mit Schleuderrädern
verwendet. Dabei wird das Strahlmedium - vorwiegend
Strahlsand - mittels Schleuderrädern auf die zu bearbei
tende Fläche geschleudert. Aus der europäischen Patentan
meldung 01 10 228 ist eine Anlage mit Strahleinrichtungen
bekannt, die aus wenigstens einem Schleuderrad oder einer
Strahldüse bestehen. Die Verwendung dieser bekannten Anla
ge ist für das Mattieren von dünnwandigen Blechen aus
Edelstahl oder dergleichen nicht geeignet, da dabei die
mit Strahlgut beaufschlagten Bleche sich stark verbiegen.
Großflächige Bleche, die als Verkleidungen für Fassaden
Verwendung finden sollen, können mit bekannten Anlagen
nicht sandgestrahlt werden, da sich dabei die Bleche zu
stark wölben und somit für eine weitere Verwendung als
Fassadenverkleidung nicht mehr verwendbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zum
Strahlen von Blechen oder dergleichen zu schaffen, wobei
ein Verbiegen oder Verziehen der Bleche beim Strahlvorgang
vermieden wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erhält man durch die im Anspruch
1 angegebenen Merkmale. Dadurch, daß die Strahleinrichtun
gen beide gegenüberliegenden Oberflächen der zu bearbei
tenden Bleche gleichermaßen mit Strahlgut beaufschlagen,
wird eine symmetrische mechanische Einwirkung auf die Ble
che erreicht, so daß diese sich nicht wölben. Versuche ha
ben gezeigt, daß unter Verwendung von gleichartigen, zu
beiden Seiten eines Bleches gegenüberliegend angeordneten
Schleuderrädern eine optimale Oberflächenbehandlung durch
Glasperlstrahlen erzielt wird. Wird bei einer solchen An
ordnung nur eines der gegenüberliegend angeordneten
Schleuderräder in Betrieb gesetzt, so tritt wiederum das
unerwünschte Verbiegen der behandelten Bleche auf. Mit der
erfindungsgemäßen Anlage wird somit erstmals eine maschi
nelle Oberflächenbehandlung von Blechen mittels Glasperl
strahlen oder dergleichen ermöglicht, wodurch die derart
behandelten Bleche nicht nur eine optisch verbesserte
Oberfläche erhalten, sondern auch bezüglich ihrer mechani
schen Eigenschaften verbessert werden.
Die erfindungsgemäße Anlage ist vorzugsweise so
ausgebildet, daß zu beiden Seiten der Bearbeitungsebene
identische Strahleinrichtungen spiegelbildlich in Bezug
auf die Bearbeitungsebene angeordnet sind. Durch diese
Maßnahme wird während des Strahlvorganges eine gleichzei
tige Bearbeitung der gegenüberliegenden Oberflächen
möglich. Insbesondere bei großformatigen Blechen werden
diese entlang einer Transportbahn senkrecht stehend
bewegt, wobei die Strahleinrichtungen vertikal noch oben
und unten während des Strahlvorganges bewegt werden. Der
Vorschub für die zu bearbeitenden Bleche wird dabei vor
zugsweise in so kleinen Schritten taktweise vorgenommen,
daß die Strahlfläche der Strahleinrichtungen mehrfach
überlappend die Oberfläche der Bleche überstreicht. Durch
diese Maßnahme wird eine Streifenbildung an den Oberflä
chen vermieden.
Durch die Verwendung absolut gleichartiger
Strahleinrichtungen, die mit gleichem Strahldruck exakt
gegenüberliegende Teiloberflächen mit Strahlgut
beaufschlagen, wird in besonders hohem Maße erreicht, daß
die Bleche auf beiden Seiten gleichzeitig gleichermaßen
mechanisch bearbeitet werden, wodurch eine Formveränderung
der Bleche auch bei starker Strahlguteinwirkung sicher
vermieden wird.
Die Strahleinrichtungen sind gemäß einer Weiterbildung der
Erfindung vorzugsweise in einer Unterdruckkammer
untergebracht, in der sich auch die bestrahlenden Oberflä
chen befinden. Am Boden der Unterdruckkammer befindet sich
eine Absaugöffnung, durch die das Strahlgut zur Wiederver
wendung abgesaugt wird. Eine seitliche weitere Absaugöff
nung dient zum Absaugen von Staub und Schmutzteilchen, die
sich in dar Unterdruckkammer während des Strahlvorganges
verteilen. Durch die derart ausgebildete Unterdruckkammer
wird eine optimale Oberflächenbehandlung erreicht und das
Strahlgut kann einem als Nachfüllbehälter dienenden Unter
druckbehälter wieder zugeführt werden.
Die Strahleinrichtungen sind vorzugsweise an Strahlgutroh
ren befestigt, die einen ausreichend großen Querschnitt
aufweisen, um eine gewisse Menge an Strahlgut aufnehmen zu
können. Die Strahlgutrohre werden dann aus dem Unterdruck
behälter in Intervallen nachgefüllt. Vorzugsweise wird der
Nachfüllvorgang beim Erreichen der oberen Endstellung der
Strahlgutrohre durchgeführt, wobei ein Nachfüllstutzen in
eine Füllöffnung des Nachfüllbehälters eingreift.
Die Gesamtanordnung auf Strahleinrichtungen und Strahlgu
trohren kann an senkrechten Führungen vertikal verschieb
bar gelagert sein, wobei vorzugsweise mittels Gegengewich
ten ein Gewichtsausgleich erfolgt. Durch diesen Gewichts
ausgleich genügt ein verhältnismäßig schwach dimensionier
ter Antrieb zur Vertikalbewegung der Strahleinrichtungen.
Die Strahleinrichtungen sind vorzugsweise als Schleuderrä
der ausgebildet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anlage mit in einer Unter
druckkammer angeordneten Strahleinrichtungen,
Fig. 2 die auf einer Seite der Bearbeitungsebene paarwei
se Anordnung zweier Schleuderräder.
Die in Fig. 1 dargestellte Anlage besitzt eine Unter
druckkammer 1, in die zwei an Strahlgutrohren 2, 3 ange
brachte Schleuderräder 4, 5 hineinragen. Die Schleuderrä
der 4, 5 sind spiegelbildlich zur Bearbeitungsebene 6
angeordnet, in der sich ein zu bearbeitendes, senkrecht
stehendes Blech 7 befindet. Das Blech 7 liegt auf einer
angedeuteten Transportbahn 8 auf, die das Blech 7 aus der
Bildebene herausbewegt. Als Transportbahn 8 kann ein Li
nearantrieb in an sich bekannter Weise Verwendung finden.
Die Schleuderräder 4, 5 können auch allgemein als Sand
strahleinrichtungen bezeichnet werden. Grundsätzlich könn
te anstelle der Schleuderräder 4, 5 auch eine andere Art
von Sandstrahleinrichtung, beispielsweise Sandstrahldüsen,
Verwendung finden.
Die Strahlgutrohre 2, 3 sind an Führungsstangen 9, 10 ver
tikal verschiebbar gelagert. An den Strahlgutrohren 2, 3
greifen über Umlenkrollen 11, 12 Gegengewichte 13, 14 an,
die zur Gewichtsneutralisierung der aus Sandstrahleinrich
tungen 4, 5 und Strahlgutrohren 2, 3 bestehenden Anordnung
dienen. Die rechte Umlenkrolle 12 wird mittels eines Elek
tromotors 15 zum Anheben und Absenken der Strahleinrich
tungen angetrieben.
Im oberen Bereich der Anlage befindet sich ein Unterdruck
behälter 16, an den einerseits eine Saugpumpe 17 und ande
rerseits über ein Absaugrohr 18 die Unterdruckkammer 1 an
geschlossen ist. Die Saugpumpe 17 erzeugt im Unterdruckbe
hälter 16, der als Nachfüllbehälter dient, einen
Unterdruck, so daß durch eine am Boden 20 der Unterdruck
kammer 1 befindliche Absaugöffnung 21 Strahlgut 22 über
das Absaugrohr 18 in den Unterdruckbehälter 16 gelangt.
Über eine zweite Absaugöffnung 23, die sich an der Seiten
wand 24 befindet, gelangen Staub- und Schmutzpartikel aus
der Unterdruckkammer 1 zur Saugpumpe 17. Die Saugpumpe 17
kann im wesentlichen als Industriestaubsauger ausgebildet
sein. Die schwereren Teile, nämlich die Glasperlen des
beim Glasperlstrahlen verwendeten Strahlguts, gelangen
nicht in die Saugpumpe 17, sondern lagern sich in dem Un
terdruckbehälter 16 ab.
Befinden sich die Schleuderräder 4, 5 in ihrer oberen
Stellung, so greift ein oben an den Strahlgutrohren 2, 3
abstehender Nachfüllstutzen 25 in eine Nachfüllöffnung 26
des Unterdruckbehälters 16 ein, wobei sich die Nachfül
löffnung 26 öffnet und die Strahlgutrohre 2, 3 wieder
auffüllt. Dieses Nachfüllen geschieht somit jedesmal dann,
wenn sich der Nachfüllstutzen 25 in seiner oberen Endstel
lung befindet.
Beim Strahlvorgang werden die Schleuderräder 4, 5 zusammen
mit den Strahlgutrohren 2, 3 vertikal auf und ab bewegt,
wobei das Blech 7 schrittweise aus der Bildebene herausbe
wegt wird. Dadurch wird erreicht, daß die gegenüberliegen
den und entgegengesetzt gerichteten Bearbeitungsstrahlen
27, 28 beide Oberflächen 29, 30 des Blechs 7 vollständig
überstreichen. Der Vorschub des Bleches 7 ist dabei so
gewählt, daß die Bearbeitungstrahlen 27, 28 die Oberflä
chen 29, 30 mehrfach überlappend überstreichen.
Anstelle von lediglich 2 gegenüberliegenden Schleuderrä
dern 4, 5 können auf jeder Seite 2 hintereinander angeord
nete Schleuderräder 41, 42 an einem Strahlgutrohr 2 ange
bracht sein, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Das zu
bearbeitende Blech wird dabei in Pfeilrichtung 31 an den
Schleuderrädern 41, 42 vorbeibewegt.
Claims (11)
1. Anlage zum Strahlen von Blechen oder dergleichen mit
tels Strahlgut aus Sand, Glasperlen, Metall oder
dergleichen, insbesondere zum Mattieren von
großformatigen, dünnwandigen Blechen, mit wenigstens zwei
Strahleinrichtungen, mit denen die in einer Bearbeitungs
ebene befindlichen, zu bearbeitenden Bleche gleichmäßig
bestrahlt werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Strahleinrichtungen (4, 5) beide
gegenüberliegenden Oberflächen (29, 30) der Bleche (7)
gleichermaßen mit Strahlgut (22) beaufschlagen.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zu beiden Seiten der Bearbeitungsebe
ne (6) identische Strahleinrichtungen (4, 6) spiegelbild
lich in Bezug auf die Bearbeitungsebene (6) angeordnet
sind.
3. Anlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bleche (7) in der Be
arbeitungsebene (6) und/oder die einander gegenüberliegen
den Sandstrahleinrichtungen (4, 5) beim Strahlvorgang be
wegt werden, wobei der Bearbeitungsstrahl (27, 28) der
Strahleinrichtungen (4, 5) mehrfach überlappend die Ober
flächen (29, 30) der Bleche (7) überstreicht.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekenn
kennzeichnet, daß einander gegenüberliegende
Strahleinrichtungen (4, 5) gleichzeitig und mit gleichem
Strahldruck einander gegenüberliegende Teiloberflächen ei
nes Bleches (7) mit Strahlgut beaufschlagen.
5. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Strah
leinrichtungen (4, 5) zu beiden Seiten der Bearbeitungs
ebene (6) in einer Unterdruckkammer (1) untergebracht
sind, die am Boden (20) eine Absaugöffnung (21) hat, von
der ein Absaugrohr (18) zu einem Unterdruckbehälter (16)
führt.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Unterdruckbehälter (16) oberhalb
der Unterdruckkammer (1) angeordnet ist, und daß in einer
oberen Stellung der Strahleinrichtungen (4, 5) zu den
Strahleinrichtungen (4, 5) führende Strahlgutrohre (2, 3)
mit Strahlgut (22) aus dem Unterdruckbehälter (16) nachge
füllt werden.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Unterdruck im Unterdruckbehälter
(16) und in der Unterdruckkammer (1) mittels einer
gemeinsamen, an den Unterdruckbehälter (16) angeschlosse
nen Saugpumpe (17) oder Vakuumpumpe erzeugt wird.
8. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die einander
gegenüberliegenden Strahleinrichtungen aus jeweils einem
einzelnen Motor getriebenen Schleuderrad (4, 5) oder einer
Anordnung von mehreren Schleuderrädern (41, 42) besteht,
die an parallel verlaufenden Strahlgutrohren (2, 3) befe
stigt sind, wobei die Strahlgutrohre (2, 3) oberhalb des
Bearbeitungsbereichs in einen gemeinsamen Nachfüllstutzen
(25) münden, und daß die gesamte Einheit aus Strahlein
richtungen und Strahlgutrohren an senkrechten Führungen
(9, 10) vertikal verschiebbar gelagert ist.
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Nachfüllstutzen (25) in der obe
ren Endstellung der Strahleinrichtungen (4, 5) in eine
Füllöffnung (26) eines Nachfüllbehälters (16) eingreift,
wobei aus dem Nachfüllbehälter Strahlgut über den Nach
füllstutzen (25) in die Strahlgutrohre (2, 3) gelangt.
10. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Strah
leinrichtungen (4, 5) mittels eines Antriebs (15) gemein
sam entlang den zu bearbeitenden Oberflächen bewegbar
sind, und die bewegliche Einheit mit den Strahleinrichtun
gen und Strahlgutrohren mittels Gegengewichten (13, 14)
gewichtsneutral gelagert ist.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 5 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß an der Sei
tenwand (24) der Unterdruckkammer (1) eine weitere Absaug
öffnung (23) vorgesehen ist, die zu dem Absaugrohr (18)
führt.
Priority Applications (1)
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DE19904036568 DE4036568C2 (de) | 1990-11-16 | 1990-11-16 | Anlage zum Strahlen und Mattieren von Blechen |
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DE19904036568 DE4036568C2 (de) | 1990-11-16 | 1990-11-16 | Anlage zum Strahlen und Mattieren von Blechen |
Publications (2)
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