DE4036435C2 - Blockierschutz-Regelsystem für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Blockierschutz-Regelsystem für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Blockierschutz-
Regelsystem gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der Druckschrift DE 38 36 515 A1 ist ein
Blockierschutz-Regelsystem dieser Gattung bekannt, bei dem
die Art der Steuerung in Abhängigkeit von der
Beschleunigung und der Schlupfrate festgelegt wird. Die
Druckerhöhung und die Druckentlastung finden in einem
Taktzyklus-Betrieb mit einer festgelegten Taktzeit statt.
Das Impuls-Impulspause-Verhältnis im Druckerhöhungs- bzw.
im Druckabsenkbetrieb bleibt konstant. Mit diesem System
kann eine optimale, flexible Drucksteuerung in den
Bremszylindern nicht gewährleistet werden.
Aus der Druckschrift DE 19 14 765 C1 ist ein weiteres
Antiblockiersystem bekannt, mit dem der Druckab- oder
-aufbau impulsförmig vorgenommen werden kann. Bei diesem
Antiblockiersystem kann das Takten des Bremsdrucks nach
oben oder unten durch die Größe der
Radverzögerung/beschleunigung verändert werden. Das
Impulspause-Verhältnis ist so eingestellt, daß jeder
beliebige Druckgradient einstellbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Blockierschutz-
Regelsystem für ein Fahrzeug zu schaffen, das in der Lage
ist, eine optimale flexible Drucksteuerung in den
Bremszylindern zu gewährleisten, so daß das Gefühl während
des Bremsvorgangs verbessert ist, ohne eine instabile
Druckanstieg-Charakteristik hervorzurufen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst. Gemäß den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 wird das Impuls-Impulspause-Verhältnis
entsprechend einer abgespeicherten Tabelle verändert, wobei
für das Impuls-Impulspause-Verhältnis der Wert der
Radverzögerung/-beschleunigung und ein Blockiergrad des
jeweiligen Rades maßgebend sind; der Blockiergrad wird
wiederum aus dem gewichteten Wert des Schlupfes und der
gewichteten Radgeschwindigkeit errechnet. Das Steuergerät
des Blockierschutz-Regelsystems hat außerdem eine
Schutzschaltung, die ein Zusammenfallen der für einen von
wenigstens zwei Radbremszylindern vorgesehenen
Druckerhöhungszeit mit der für einen anderen
Radbremszylinder vorgesehenen Druckerhöhungszeit
verhindert.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist im
Patentanspruch 2 definiert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand
von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf Zeichnungen
näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Blockier
schutz-Regelsystems;
Fig. 2 ein Blockbild zum elektronischen, in Fig. 1
gezeigten Steuergerät;
Fig. 3 bis 7, wobei letztere aus den Fig. 7A und 7B zu
sammengesetzt ist, Flußpläne zur Arbeitsweise der
Bremskraftregelung bei einer ersten
Ausführungsform des Blockierschutz-Regelsystems;
Fig. 8 eine Tabelle (Map) mit Feldern, in denen einmal
eine Anstieg- sowie Haltezeit und zum anderen
eine Abnahme- sowie Haltezeit in Abhängigkeit von
einer Radbeschleunigung und einem Radblockiergrad
angegeben sind;
Fig. 9 bei Zusammenschau der Fig. 9A und 9B einen
Flußplan zur Arbeitsweise der Bremskraftregelung
bei einer zweiten Ausführungsform des Blockierschutz-
Regelsystems.
Die Fig. 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel des Blockierschutz-
Regelsystems, wobei Pumpen 21 und 22, Vorratsbehälter 23 und
24 sowie als Blockierschutzventile arbeitende
Magnetventile (EM-Ventile) 31-38 in Hydraulikkreisen
angeordnet sind, um einen Hydraulik-Druckerzeuger 2,
der einen Hauptbremszylinder 2a und einen Bremskraftverstär
ker 2b, die in Abhängigkeit vom Niedertreten eines Bremspe
dals 3 betrieben werden, umfaßt, mit Radbremszylindern
51-54 von Straßenrädern FR, FL, RR und RL zu verbinden.
Das Rad FR ist, vom Fahrersitz aus gesehen, das rechte Vor
derrad, wobei die Räder FL, RR und RL dann das linke Vorder-,
rechte Hinter- und linke Hinterrad sind. Wie der Fig. 1 zu
entnehmen ist, kommt eine diagonale Zweikreis-Bremsanlage
zur Anwendung.
Die EM-VentiIe 31, 32 und 33, 34 sind jeweils in Brems
kreisen angeordnet, die eine Auslaßöffnung des Hauptbrems
zylinders 2a mit den Radbremszylindern 51 und 54 verbinden,
und die Pumpe 21 liegt zwischen dem Hauptbremszylinder 2a
sowie den EM-Ventilen 31-34. In gleichartiger Weise sind
die EM-Ventile 35, 36 und 37, 38 jeweils in Bremskrei
sen angeordnet, die die andere Auslaßöffnung des Hauptbremszy
linders 2a mit den Radbremszylindern 52 und 53 verbinden,
wobei die Pumpe 22 zwischen dem Hauptbremszylinder 2a und
den EM-Ventilen 35-38 liegt.
Die Pumpen 21 und 22 werden von einem Elektromotor (E-Motor)
20 angetrieben, so daß auf einen vorbestimmten Druck ge
brachte Bremsflüssigkeit den genannten Bremskreisen zu
geführt wird. Demzufolge dienen diese Bremskreise dazu,
den hydraulischen Bremsdruck an die normalerweise offenen
EM-Ventile 31, 33, 35 und 37 zu legen. Die Bremskreise
auf der Ablaufseite der normalerweise geschlossenen EM-Ven
tile 32 und 34 sind mit der Pumpe 21 durch den Vorratsbehäl
ter 23 verbunden, während die Bremskreise auf der Ablauf
seite der EM-Ventile 36 und 38 mit der Pumpe 22 durch den
Vorratsbehälter 24 in Verbindung stehen.
Jeder der Vorratsbehälter 23 und 24 ist mit einem Kolben
sowie einer Feder ausgestattet und dient dazu, die von jedem
der EM-Ventile 32, 34, 36 sowie 38 durch die ablaufseitigen
Bremskreise rückgeführte Bremsflüssigkeit zu speichern
und Bremsflüssigkeit den entsprechenden EM-Ventilen bei Ar
beiten der Pumpen 21 sowie 22 zuzuführen.
Jedes der EM-Ventile 31-38 ist ein elektromagnetisch betä
tigtes 2/2-Wegeventil, das sich in seiner ersten, in Fig. 1
gezeigten Arbeitsstellung befindet, wenn einer Magnetspule
Strom nicht zugeführt wird, so daß jeder der Radbremszylin
der 51-54 mit dem Druckerzeuger 2 und der Pumpe 21 oder
22 verbunden ist. Wird der Magnetspule Strom zugeführt, so
wird jedes EM-Ventil in seine zweite Arbeitsstellung umge
schaltet, so daß für jeden der Radbremszylinder 51-54
die Verbindung mit dem Druckerzeuger 2 sowie der Pumpe 21
oder 22 unterbrochen wird und diese Bremszylinder mit dem
Vorratsbehälter 23 oder 21 verbunden werden.
In Fig. 1 gezeigte Rückschlagventile ermöglichen es der
Bremsflüssigkeit, von jedem der Radbremszylinder 51-54
und den Vorratsbehältern 23 sowie 24 zum Drucker
zeuger 2 zurückzufließen, und sie blockieren andererseits
die Gegenströmung der Bremsflüssigkeit.
Demzufolge wird mit dem An- oder Abschalten eines jeden der
EM-Ventile 31-38 der hydraulische Bremsdruck in jedem der
Radbremszylinder 51-54, der im folgenden als Radzylinder
druck bezeichnet wird, abgesenkt oder erhöht, d. h., wenn
Strom der Spule eines jeden der EM-Ventile 31-38 nicht zu
geführt wird, so wird der hydraulische Bremsdruck vom Druck
erzeuger 2 sowie der Pumpe 21 oder 22 an jeden der Radbrems
zylinder 51-54 gelegt, um den Bremsdruck in jedem dieser
Radbremszylinder zu erhöhen. Wird dagegen Strom der Magnet
spule zugeführt, so wird jeder der Radbremszylinder 51-54
mit dem Vorratsbehälter 23 oder 24 verbunden, um den Brems
druck in jedem Radbremszylinder abzusenken. Als die EM-Ven
tile 31-38 können magnetbetätigte 3/2-Wegeventile von ge
genüber den Ventilen 31-38 halber Anzahl verwendet werden.
Die EM-Ventile 31-38 sind mit dem elektronischen Steuer
gerät 10 verbunden, das diese Ventile betrieblich steuert.
Ferner ist mit diesem Steuergerät 10 auch der E-Motor 20 zu
seiner betrieblichen Steuerung verbunden. An den Straßenrä
dern FR, FL, RR und RL sind jeweils Raddrehzahlfühler
41-44 vorhanden, die mit dem Steuergerät 10 verbunden sind
und von denen ein der Drehzahl jedes Straßenrades entspre
chendes Signal, d. h. ein Raddrehzahl- oder Radgeschwindig
keitssignal, dem Steuergerät 10 übermittelt wird. Jeder der
Drehzahlfühler 41-44 ist im in Rede stehenden Fall ein be
kannter Sensor des elektromagnetischen Induktionstyps, der
einen Meßfühler oder Aufnehmer mit einer rund um einen Per
manentmagneten gewickelten Spule und mit einem Rotor, dessen
Außenumfangsfläche mit Zähnen versehen ist, umfaßt und eine
Spannung mit einer zur Drehzahl eines jeden Straßenrades
proportionalen Frequenz abgibt. Ferner können ein Hall-IC
oder ein Lichtfühler od. dgl. für die Raddrehzahlfühler
41-44 anstelle des o. a. Sensors zum Einsatz kommen.
Gemäß Fig. 2 weist das Steuergerät 10 einen Ein-Chip-Mikro
computer 11 auf, der eine Zentraleinheit (CPU) 14, einen
ROM 15 sowie einen RAM 16 enthält, die mit einem Eingangska
nal 12 sowie einem Ausgangskanal 13 über eine gemeinsame
Sammelleitung verbunden sind, um mit Bezug auf externe Krei
se Ein-/Ausgangsoperationen auszuführen. Das von jedem der
Raddrehzahlfühler 41-44 ermittelte Signal wird dem Ein
gangskanal 12 über jeweilige Verstärkerschaltungen 17a-17d
und dann der CPU 14 zugeführt. Vom Ausgangskanal 13 wird
hierauf ein Regel- oder Steuersignal über einen Treiberkreis
18a an den E-Motor 20 abgegeben, und Steuersignale werden
über weitere Treiberkreise 18b-18i jeweils an die EM-
Ventile 31-38 gelegt.
Ein vom elektronischen Steuergerät 10 für die Blockierschutz
regelung durchgeführtes Programm wird im folgenden unter Be
zugnahme auf die Fig. 3-7 erläutert, die Flußpläne einer
in Übereinstimmung mit einem Programm für ein Ausführungs
beispiel gemäß der Erfindung ausgeführten Operation zeigen,
wobei das Programm wiederholt mit Intervallen einer vorbe
stimmten Zeitspanne abgearbeitet wird.
Das Programm löst eine Initialisierung des Systems im Schritt
201 aus, wodurch verschiedene Zähler, Taktgeber u. dgl. ge
löscht werden. Was das interne Register des Mikrocomputers
11 angeht, so sind Modus- oder Betriebsartregister und Flag
register vorgesehen. Die Modusregister sind so aufgebaut,
daß sie verschiedene Betriebsarten liefern, wie einen Abnah
mebetrieb, Zunahmebetrieb und Haltebetrieb, wodurch der Rad
zylinderdruck vermindert bzw. erhöht bzw. gehalten wird.
Zusätzlich liefern die Modusregister einen Pulsanstiegmodus,
einen Pulsabfallmodus und einen Rapidabfallmodus. Der Puls
abfallmodus bewirkt einen "Druckminderbetrieb", um den Rad
zylinderdruck während einer ersten vorbestimmten Zeitspanne,
die, wie noch erläutert wird, geeignet festgesetzt wird, ab
zusenken, und bewerkstelligt einen "Druckhaltebetrieb", um
den Radzylinderdruck, so wie er ist, während einer zweiten
vorbestimmten Zeitspanne zu halten, die auf den Druckminder
betrieb folgt, um wiederholt das "Druckmindern" sowie das
"Druckhalten" auszuführen, d. h. eine "Pulsdruckminderung"
durchzuführen. Der Pulsanstiegmodus ist eine Betriebsart,
um wiederholt einen "Druckanstiegbetrieb" zur Erhöhung des
Radzylinderdrucks und den "Druckhaltebetrieb" auszuführen,
d. h., um eine "Pulsdruckerhöhung" zu bewerkstelligen. Der
Rapidabfallmodus ist eine Betriebsart, um lediglich den
"Druckminderbetrieb" zu bewerkstelligen, jedoch den Rad
zylinderdruck rapid im Vergleich mit dem Betrieb im Pulsabfallmodus abzu
senken. Was die Flags betrifft, so sind wenigstens ein Rapidabfallflag,
das gesetzt wird (auf "1"), um einen Rapidabfallmodus hervorzurufen, und
ein Pulsanstiegflag, das gesetzt wird, um einen Pulsanstiegmodus herbei
zuführen, vorhanden.
Bezüglich der Zähler ist wenigstens ein Pulsanstiegzähler, der die Zahl
der durchgeführten Pulsdruckerhöhungen zählt, und ein Pulsanstieg-Verzö
gerungszähler, der eine Verzögerung zwischen den Zeitpunkten einer Er
höhung des Hydraulikdrucks in wenigstens zwei Radbremszylindern aus den
Radbremszylindern 51-54 zählt, die zueinander verschoben sind, um ein
gleichzeitiges Erhöhen der Bremsdrücke in den beiden Radbrems
zylindern zu verhindern, vorhanden. Bei der in Rede stehenden Ausführungs
form ist die Verzögerungszeit auf 3 ms im Hinblick auf die Verzögerung,
die auftritt, wenn die EM-Ventile 31-38 abgeschaltet werden, festge
setzt. Was die Takt- oder Zeitgeber betrifft, so sind ein Systemzeitge
ber wie auch ein Abfall- und ein Anstieg- sowie Haltezeitgeber vorhanden,
die ein Abnahme-, ein Anstieg- sowie ein Haltebetriebssignal für eine
vorbestimmte Zeitspanne einer Abnahme- bzw. Anstieg- bzw. Haltezeit
abgeben.
Das Programm geht dann zum Schritt 202 in Fig. 3, in welchem die Drehzahl
oder Umlaufgeschwindigkeit eines jeden Straßenrades in bekannter Weise
auf der Grundlage des Ausgangssignals von jedem der Raddrehzahlfühler
41-44 berechnet wird. Im folgenden wird als eine Fahrzeuggeschwindig
keit die Drehzahl Vw von einem der Straßenräder
repräsentativ für die anderen der Einfachheit halber verwendet. Der Rest
der Straßenräder wird in derselben Weise, wie für das eine erläutert
wurde, geregelt. Im Schritt 203 wird dann die Radbeschleunigung DVw aus
der Raddrehzahl Vw berechnet. Die Radbeschleunigung DVw schließt die
Radverzögerung, die durch einen negativen Wert gegeben ist, ein, wäh
rend die Beschleunigung durch einen positiven Wert angegeben wird.
Das Programm geht dann zu den Schritten 204 bzw. 205 über, in denen eine
erste Sollgeschwindigkeit Vs(K1) und eine zweite Sollgeschwindigkeit
Vs(K2) durch Addieren eines bestimmten Werts K1 zur im vorhergehenden Zyklus des
Programms berechneten, veranschlagten Fahrzeuggeschwindigkeit Vs bzw. durch Sub
trahieren eines bestimmten Werts K2 von dieser erhalten wer
den. Der bestimmte Wert K1 entspricht einer Geschwindigkeit
mit 4,0 g (g = Erdbeschleunigung), welches der höchste Wert
einer Fahrzeugbeschleunigung AVv ist, während der bestimmte
Wert K2 einer Geschwindigkeit von -1,2 g entspricht, was der
niedrigste Wert einer Fahrzeugverlangsamung DVv ist.
Das Programm geht dann zum Schritt 206 über, in dem die Rad
geschwindigkeit Vw mit der ersten Sollgeschwindigkeit Vs(K1)
verglichen wird. Wenn entschieden wird, daß die Radgeschwin
digkeit Vw nicht geringer als die erste SoIlgeschwindigkeit
Vs(K1) ist, dann erfolgt ein Übergang zum Schritt 208, in
dem die veranschlagte Fahrgeschwindigkeit Vs als die erste
Sollgeschwindigkeit Vs(K1) eingesetzt wird. Ist die Radge
schwindigkeit Vw kleiner als die erste Sollgeschwindigkeit
Vs(K1), so geht das Programm zum Schritt 207, in dem die Rad
geschwindigkeit Vw mit der zweiten Sollgeschwindigkeit Vs(K2)
verglichen wird. Wenn darauf erkannt wird, daß die Radge
schwindigkeit Vw größer als die zweite Sollgeschwindigkeit
Vs(K2) ist, dann geht das Programm zum Schritt 209 über, in
dem die veranschlagte Fahrzeuggeschwindigkeit Vs für die Radge
schwindigkeit Vw gesetzt wird. Ist die Radgeschwindigkeit
Vw nicht größer als die zweite Sollgeschwindigkeit Vs(K2),
so erfolgt ein Übergang zum Schritt 210, in dem die veran
schlagte Fahrzeuggeschwindigkeit Vs auf die zweite Sollgeschwin
digkeit Vs(K2) gesetzt wird. Im Fall, da ein Raddrehzahlfüh
ler an jedem der Straßenräder angebracht ist, wird die veran
schlagte Fahrzeuggeschwindigkeit Vs auf der Grundlage der maxi
malen Radgeschwindigkeit in bekannter Weise berechnet.
Anschließend geht das Programm zum Schritt 211 weiter, in
welchem bestimmt wird, ob die veranschlagte Fahrzeuggeschwindig
keit Vs größer ist als die minimale Geschwindigkeit (4 km/h)
für eine Initialisierung der Blockierschutzregelung. Wenn
Vs nicht größer als die minimale Geschwindigkeit ist, geht
das Programm zum Schritt 212, in dem eine Schlupfrate Sp
zu Null gesetzt wird, und dann zum Schritt 214 weiter. Ist
die veranschlagte Fahrzeuggeschwindigkeit Vs größer als die
Minimalgeschwindigkeit, so geht das Programm zum Schritt
213 weiter, in welchem die Schlupfrate aus der veran
schlagten Fahrzeuggeschwindigkeit Vs und der Radgeschwindig
keit Vw berechnet wird, worauf zum Schritt 214 übergegan
gen wird.
Im Schritt 214 wird eine Raddrehzahl- oder Radgeschwindig
keitsabweichung ΔVw als eine Differenz zwischen der ver
anschlagten Fahrzeuggeschwindigkeit Vs und der Radgeschwindig
keit Vw berechnet. Anschließend wird zum Schritt 215 über
gegangen, in dem entschieden wird, ob der Motor 20 im Aus-
Zustand ist, oder bestimmt wird, ob die Blockierschutz
regelung initialisiert worden ist oder nicht. Ist der
E-Motor 20 im An-Zustand, d. h. die Blockierschutzre
gelung wird durchgeführt, so geht das Programm zum Schritt
219 weiter. Ist der E-Motor 20 wie im Ausgangszustand
ausgeschaltet, so geht das Programm zu den Schritten
216 bzw. 217 über. Zuerst wird im Schritt 216 entschie
den, ob die veranschlagte Fahrzeuggeschwindigkeit Vs größer
ist als eine vorgegebene Geschwindigkeit von 10 km/h.
Ist das nicht der Fall, erfolgt ein Übergang zum
Schritt 225 (Fig. 5). Überschreitet die veranschlag
te Fahrzeuggeschwindigkeit Vs 10 km/h, so geht das Pro
gramm zum Schritt 217 weiter, in dem entschieden
wird, ob die Radgeschwindigkeit Vw kleiner als der Wert
(K3×Vs-K4) ist. Wenn das der Fall ist, so erfolgt
ein Übergang zum Schritt 218, in dem der E-Motor 20
betrieben wird, während bei einer negativen Entscheidung
im Schritt 217 das Programm zum Schritt 225 übergeht.
Der im Schritt 217 verwendete Wert von (K3×Vs-K4)
stellt einen Schwellenwert dar, um die Initialisierung
der Blockierschutzregelung zu befehlen, wobei K3 und K4
bestimmte Werte sind, und zwar ist beispielsweise bei
der in Rede stehenden Ausführungsform K3 = 0,95 km/h
und K4 = 2,0 km/h. Diese Werte K3 und K4 können auf
verschiedene Werte in Abhängigkeit von den unterschied
lichen Fahrzeugcharakteristika festgesetzt werden.
Das Progamm geht dann zum Schritt 219 weiter, in dem
ein Blockiergrad Lk, der einen Blockierzustand des
Straßenrades angibt, in Übereinstimmung mit der folgen
den Gleichung (1) berechnet wird:
In dieser Gleichung (1) sind C und D bestimmte Werte,
um der Schlupfrate Sp und der Radgeschwindigkeitsab
weichung ΔVw Bedeutung oder Wichtung zu verleihen.
Im allgemeinen wird, je mehr der Schlupfrate Sp an
Wichtung zugemessen wird, der Radzylinderdruck um so
wahrscheinlicher exzessiv im niedrigen Geschwindig
keitsbereich vermindert, während bei stärkerer Wichtung
der Radgeschwindigkeitsabweichung ΔVw um so wahrschein
licher der Radzylinderdruck übertrieben im hohen Ge
schwindigkeitsbereich abgesenkt wird. Darauf hin
wird das Impuls-Impulspause-Verhältnis in Abhängigkeit
von den Werten der Radverzögerung/-beschleunigung ΔVw und des Blockier
grades Lk in einem nächsten Schritt 220 bestimmt. In diesem Schritt
werden nämlich die Abnahme- sowie die Haltezeit des
Radzylinderdrucks auf solche Zeiten gesetzt, die im Pulsabfall
modus in Abhängigkeit von den Werten des Radblockiergra
des Lk und der Radbeschleunigung DVw bestimmt wurden, oder
die Anstiegzeit sowie die Haltezeit des Radzylinderdrucks
werden auf jene Zeiten festgesetzt, die im Pulsanstiegmodus
in Abhängigkeit von diesen Werten Lk sowie DKw in Über
einstimmung mit der in Fig. 8 gezeigten Map oder Tabelle be
stimmt wurden. Wenn der Rapidabfallmodus in der Tabelle von
Fig. 8 gewählt wird, dann wird das Rapidabfallflag gesetzt
(auf "1").
In Fig. 8 ist auf der Abszisse die Radbeschleunigung DVw auf
getragen, während die Ordinate den Radblockiergrad Lk wie
dergibt, der ein positiver Wert in der abwärtigen Richtung
von einem Kreuzungspunkt mit der Abszisse und ein negativer
Wert in der davon aufwärtigen Richtung ist. Die Radbeschleu
nigung DVw ist mit 0 g (g = Erdbeschleunigung) an einem von
der Ordinate gekreuzten Punkt angegeben und ein positiver
Wert in der hiervon rechts sowie ein negativer Wert (= Ver
langsamung) in der hiervon links verlaufenden Richtung. In
Übereinstimmung mit den Werten der Radbeschleunigung DVw und
des Radblockiergrades Lk wird die Tabelle von Fig. 8 zusam
mengestellt, die im Speicher des Mikrocomputers 11 gespei
chert wird und in der ein durch Doppellinien a sowie b umge
bener Bereich für den Pulsabfallmodus vorgesehen ist. Eine
auf der rechten Seite der Doppellinie a abgegrenzte Zone ist
für den Pulsanstiegmodus vorgesehen, während eine auf der
linken Seite der Doppellinie b bestimmte Zone für den Rapid
abfallmodus vorgesehen ist, so daß die Haltezeit in der lin
ken Zone mit Null festgesetzt ist. Im Pulsanstiegmodus ist
die Anstiegzeit (ms) im oberen Teil jedes Kästchens oder
Felds der Tabelle und die Haltezeit (ms) im unteren Teil je
des Kästchens angegeben. Im Pulsabfallmodus ist die Abfall
zeit (ms) im oberen Teil eines jeden Kästchens der Tabelle
und die Haltezeit (ms) im unteren Teil jedes Kästchens an
gegeben.
Der Pulsabfallmodus ist ein Druckregelbetrieb, der alternie
rend den Radzylinderdruck wiederholt absenkt und hält, so
daß dieser Radzylinderdruck durch Betreiben der EM-Ventile
31-38 in Abhängigkeit von der Abfallzeit sowie der Halte
zeit mit der oben beschriebenen Einstellung vermindert wird.
Demzufolge wird die Absenkgeschwindigkeit des Radzylinder
drucks in Übereinstimmung mit dem Verhältnis von Abfall- so
wie Haltezeit geregelt. In gleichartiger Weise werden im
Pulsanstiegmodus die EM-Ventile 31-38 in Abhängigkeit von
der Anstiegzeit in der oberen Reihe und der Haltezeit im
unteren Teil eines jeden Kästchens betrieben.
Die Abfall-, Anstieg- und Haltezeit werden durch den oben
erwähnten Abfall- bzw. Anstieg- bzw. Haltezeitgeber gezählt.
Was das Verhältnis von Abfall- und Haltezeit im Pulsabfall
modus angeht, so wird, weil die Radbeschleunigung DVw dem
ausreichenden oder dem unzureichenden Wert des Radzylinder
drucks entspricht, das Verhältnis von Abfall- und Haltezeit
so vorgesehen, daß, je mehr die Radbeschleunigung herabge
setzt wird, d.h., die Radverlangsamung erhöht wird, der Rad
zylinderdruck desto mehr vermindert wird, was bedeutet, daß
die Abfallzeit länger wird, während die Haltezeit kürzer
wird. Im Fall, da der Radblockiergrad Lk groß ist, wird be
stimmt, daß das Fahrzeug auf der Straße mit einem ziemlich
niedrigen Reibungskoeffizienten fährt, so daß das Verhältnis
von Abfall- und Haltezeit für eine Abnahme des Radzylinder
drucks in hohem Maß vorgesehen ist, da im Fall eines ziem
lich niedrigen Radzylinderdrucks die Abfallgeschwindigkeit
des Radzylinderdrucks davon niedrig ist.
Soweit der Pulsanstiegmodus betroffen ist, wird jedoch im
Fall, da die Radbeschleunigung DVw groß ist, das Verhältnis
von Anstieg- und Haltezeit für ein Erhöhen des Radzylinder
drucks in hohem Maß vorgesehen, selbst wenn der Radblockier
grad Lk groß ist, so daß eine auf einen unzureichenden Rad
zylinderdruck zurückzuführende Verlängerung des Bremsweges
verhindert wird. Ferner wird im Fall, da das Straßenrad da
zu neigt, blockiert zu werden, nachdem der Radblockiergrad Lk
klein geworden ist, das Verhältnis von Anstieg- und Haltezeit
für einen allmählichen Anstieg des Radzylinderdrucks vorge
sehen, so daß der rapide Abfall der Radgeschwindigkeit Vw ver
hindert wird. Somit kann in Übereinstimmung mit den verschiede
nen Kennwerten im Bremsbetrieb, wie Ansprechen der EM-Venti
le 31-38, Abfallgeschwindigkeit des Radzylinderdrucks, An
stieggeschwindigkeit von diesem od. dgl., eine feine Regelung
des Radzylinderdrucks bewerkstelligt werden, indem das Ver
hältnis der Abfall- sowie Haltezeit im Pulsabfallmodus an je
dem der Straßenräder individuell und dasjenige von Anstieg- sowie Halte
zeit im Pulsanstiegmodus in geeigneter Weise vorgesehen werden.
Vom Schritt 220 in Fig. 4 geht das Programm zu den Schritten
221 bzw. 222 in Fig. 5 über, in denen entschieden wird, ob
die Blockierschutzregelung beendet werden soll. Wenn der
Pulsanstiegzähler eine vorbestimmte Zahl K9 oder höher zählt
oder wenn die veranschlagte Fahrgeschwindigkeit 5 km/h oder
niedriger ist, falls der Zähler weniger als die Zahl K9
zählt, dann geht das Programm zum Schritt 223 weiter, in dem
der E-Motor 20 und die EM-Ventile 31-38 ausgeschaltet wer
den. Hierauf erfolgt im Programm ein Übergang zum Schritt
224, in dem der Halte-, der Abfall- und der Anstiegzeitge
ber sowie der Pulsanstiegzähler gelöscht und das Pulsanstieg-
sowie Rapidabfallflag zurückgesetzt werden. Anschließend wird
in den Schritten 225-227 die Operationsperiode im allgemei
nen von 3 auf 5 ms festgesetzt, d. h., wenn der Systemzeit
geber eine vorbestimmte Zeit T1 nicht überschreitet, wird
er im Schritt 226 inkrementiert, und wenn die vorbestimmte
Zeit T1 verstreicht, dann wird der Systemzeitgeber im Schritt
227 gelöscht, und das Programm kehrt zum Schritt 202 (Fig. 3)
zurück. Zählt der Pulsanstiegzähler weniger als die Zahl K9
und ist die veranschlagte Fahrgeschwindigkeit höher als
5 km/h, so geht das Programm zum Schritt 225.
Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Interruptroutine, die das oben
beschriebene Programm jede 1 ms unterbricht, um Treibersi
gnale den EM-Ventilen 31-38 zuzuführen. Zuerst entscheidet
das Programm im Schritt 301, ob der Rapidabfallmodus fest
gesetzt ist, d. h., ob das Rapidabfallflag im Schritt 220
gesetzt war. Im Fall des Rapidabfallmodus werden der Halte-,
Abnahme- und Anstiegzeitgeber jeweils im Schritt 302 auf Null
gelöscht, und das Programm geht zum Schritt 312 über. Ist
der Rapidabfallmodus nicht festgesetzt, so geht das Programm
zum Schritt 303 über, in dem bestimmt wird, ob der Haltezeit
geber gesetzt ist, d. h., ob er Null überschreitet. Ist der
Haltezeitgeber auf Null, so erfolgt ein Übergang zum Schritt
304, in dem die im Schritt 220 bestimmte Halte-, Abnahme-
sowie Anstiegzeit jeweils eingesetzt werden. Anschließend
wird im Schritt 305 die Abfallzeit Td im gegenwärtigen Zy
klus auf die Abnahmezeit Td(n+1) für den nächsten Zyklus
gesetzt.
Hierauf geht das Programm, wie Fig. 7A zeigt, zum Schritt 306
über, in dem bestimmt wird, ob der Abnahmezeitgeber gesetzt
ist. Im positiven Fall geht das Programm zu den Schritten (Fig. 7B)
307-313 weiter, wobei der Abfallmodus festgesetzt wird.
Wenn die Abfallzeit, während das Abfallmodussignal im Pulsab
fallbetrieb ausgeht, verursacht durch einen Regelausfall
von der Tabelle der Fig. 8, verlängert worden ist, wird in
den Schritten 307 und 308 die Abfallzeit auf eine neue Ab
fallzeit zurückgesetzt, d. h., wenn es dazu kommt, daß die
gegenwärtige Abfallzeit Tdn länger als die nächste, im Schritt
305 gesetzte Abfallzeit Td(n+1) wird, so wird die Differenz
dazwischen (Tdn-Td(n+1)) zur gegenwärtigen Zeit des Ab
fallzeitgebers addiert, dann wird die nächste Abfallzeit Td
(n+1) auf die gegenwärtige Abfallzeit Tdn im Schritt 309
zurückgesetzt, und hierauf geht das Programm zum Schritt 310
weiter, in dem der Haltezeitgeber auf die Haltezeit zu jener
Zeit gemäß der Tabelle von Fig. 8 gesetzt wird. Danach wird
der Abnahmezeitgeber um 1 (-1) im Schritt 311 dekrementiert,
und im Schritt 312 wird der Pulsanstiegzähler gelöscht so
wie das Pulsanstiegflag zurückgesetzt. Demzufolge geht das
Abfallmodussignal im Schritt 313 aus, so daß die EM-Ventile
31 (33, 35 und 37), die auf der Hydraulikdruck-Zufuhrseite
angeordnet sind, angeschaltet werden, um die Druckzufuhr zu
blockieren, und die EM-Ventile 32 (34, 36 sowie 38), die auf
der Ablaufseite angeordnet sind, angeschaltet werden, um den
Hydraulikdruck zu den Vorratsbehältern 23 (24) abzuleiten.
Wenn der Radzylinderdruck im Schritt 313, wie oben beschrie
ben wurde, herabgesetzt worden ist, geht das Programm zum
Schritt 314, in dem der Pulsanstieg-Verzögerungszähler de
krementiert wird (-1), und dann zum Schritt 315 weiter,
in welchem entschieden wird, ob der Pulsanstieg-Verzöge
rungszähler größer als Null ist. Im negativen Fall erfolgt
ein Übergang zum Schritt 316, in dem der Pulsanstieg-Verzö
gerungszähler gelöscht wird, worauf zum Hauptprogramm
(Fig. 3-5) zurückgegangen wird. Ist der Pulsanstieg-
Verzögerungszähler größer als Null, so erfolgt eine Rück
kehr zum Hauptprogramm, ohne den Schritt 316 auszuführen.
Wenn im Schritt 306 dagegen der Abnahmezeitgeber nicht
gesetzt ist, so geht das Programm zum Schritt 317 weiter,
in dem entschieden wird, ob der Anstiegzeitgeber gesetzt
ist. Im positiven Fall erfolgt ein Übergang zum Schritt
318, in welchem entschieden wird, ob alle Pulsanstieg-Ver
zögerungszähler der Straßenräder außer dem unter Regelung
befindlichen Straßenrad Null sind oder nicht. Wenn alle
diese anderen Pulsanstieg-Verzögerungszähler auf Null
sind, dann geht das Programm zum Schritt 319, in dem der
Anstiegzeitgeber (um -1) dekrementiert wird, sowie zum
Schritt 320, in dem das Pulsanstiegflag gesetzt wird
(auf "1"), weiter. Im Schritt 321 wird dann der Pulsan
stieg-Verzögerungszähler auf "3" gesetzt, und das Pro
gramm geht zum Schritt 322 weiter, in dem der Zunahmemodus
gesetzt wird. Demzufolge werden die EM-Ventile 32, 34, 36
und 38 abgeschaltet, wie auch eines der EM-Ventile 31, 33,
35 und 37 abgeschaltet wird, so daß die Hydraulikdruck-Zu
fuhrseite des am Straßenrad, für das der Pulsanstieg-Verzö
gerungszähler auf "3" gesetzt ist, angebrachten Radbremszy
linders offen und dessen Ablaufseite geschlossen ist.
Wird im Schritt 317 entschieden, daß der Anstiegzeitgeber
nicht gesetzt ist, daß er also Null angibt, so geht das Pro
gramm zum Schritt 323 über, in dem entschieden wird, ob das
Pulsanstiegflag gesetzt ist. Im positiven Fall erfolgt ein
Übergang zum Schritt 324, in dem der Pulsanstiegzähler um
1 (+1) inkrementiert wird, und weiter zum Schritt 325, in
welchem das Pulsanstiegflag auf Null zurückgesetzt wird.
Dann wird im Schritt 326 der Haltezeitgeber um 1 (-1) dekre
mentiert und im Schritt 327 der Haltebetrieb gesetzt. Wird
im Schritt 323 entschieden, daß das Pulsanstiegflag nicht
gesetzt ist, so geht das Programm, ohne die Schritte 324
und 325 auszuführen, zum Schritt 326 weiter. Im Schritt 327
wird das EM-Ventil 31 (33, 35, 37) an- und das EM-Ventil 32
(34, 36, 38) abgeschaltet, so daß der Radzylinderdruck in
jedem der Radbremszylinder 51-54 gehalten wird, wie er
ist. Nachdem im Schritt 327 der Haltemodus gesetzt ist, geht
das Programm zu den Schritten 314, 315 und 316, die, wie oben
beschrieben wurde, ausgeführt werden. Wird entschieden, daß
alle Pulsanstieg-Verzögerungszähler nicht auf Null sind, so
geht das Programm zum Schritt 326 über, in dem der Haltezeit
geber um 1 dekrementiert wird (-1), wobei also die Schritte
319-321 übergangen werden, und es geht weiter zum Schritt
327, in dem der Haltemodus gesetzt wird. Anschließend geht
das Programm zu den Schritten 314-316 über.
Gemäß der in Rede stehenden Ausführungsform wird das Impuls-
Impulspause-Verhältnis
in adäquater Weise in Übereinstimmung mit der Beziehung zwi
schen der Radbeschleunigung DVw und dem Radblockiergrad Lk
gesetzt, so daß das am meisten geeignete und passende Ver
hältnis im Hinblick auf die Anstieg- oder Ab
fallkennwerte des durch die Druckregeleinrichtungen, wie
die EM-Ventile 31-38, geregelten Radzylinderdrucks fest
gesetzt werden kann. Wenn z. B. sowohl die Radbeschleuni
gung DVw als auch der Radblockiergrad Lk nahe Null sind,
kann das Verhältnis der Abnahmezeit und Haltezeit so fest
gesetzt werden, um den Abnahmemodus hervorzurufen, in dem
der Wert des abnehmenden Drucks herabgesetzt wird. Wenn die
Abnahmezeit geregelt wird, um sich allmählich im Ansprechen
auf einen Anstieg im Radblockiergrad Lk und in der Radver
langsamung, d. h. mit einer Abnahme in der Radbeschleunigung
DVw, zu erhöhen, wird jeglicher durch die Streuung in den
Verhaltensweisen der Druckregeleinrichtungen, wie der EM-
Ventile 31-38, bewirkter Einfluß vermndert. Im Fall,
daß die Radbeschleunigung DVw relativ klein ist, d. h., wenn die
Radgeschwindigkeit Vw mit ihrem Ansteigen beginnt, wird die Anstieg
zeit vermindert, um ein Blockieren des Straßenrades zu ver
hindern.
Bei der in Rede stehenden Ausführungsform wird die Interrupt
routine von Fig. 6 und 7 an jedem der Straßenräder in Rei
henfolge ausgeführt. Im Schritt 318 wird der Anstiegmodus
nicht gesetzt, selbst wenn der Anstiegzeitgeber Null über
schreitet, falls nicht alle Pulsanstieg-Verzögerungszähler
für andere Straßenräder auf Null sind. Das bedeutet, daß
dann, wenn der Pulsanstieg-Verzögerungszähler für das auf
den Anstiegmodus gesetzte Straßenrad nicht auf die Null ge
langt, sobald 3 ms als die Verzögerungszeit verstrichen sind,
die im Hinblick auf die Verzögerung gesetzt ist, welche auf
tritt, wenn das für das obige Straßenrad vorgesehene EM-
Ventil abgeschaltet wird, die anderen Straßenräder mit Aus
nahme des obigen Rades nicht auf den Anstiegmodus, selbst
wenn der Anstiegzeitgeber Null überschreitet, sondern auf
den Haltemodus gesetzt werden. Somit stimmen die Zeitpunkte
der Erhöhung der Radzylinderdrücke für die Straßenräder nicht
miteinander überein, so daß die Druckcharakteristik, wie
die Anstieggeschwindigkeit des Radzylinderdrucks, stabil
ist, um eine gewünschte und angestrebte Blockierschutzre
gelung zu erleichtern und zu fördern. Auch kann verhindert
werden, daß der Anstieg des Radzylinderdrucks eine hohe Ab
nahme im Druck des Hauptbremszylinders mit der daraus folgen
den Wegevergrößerung im Niederdrücken des Bremspedals her
vorrufen wird. Demzufolge wird ein stabiler und bevorzugter
Bremsvorgang, ohne das Pedalgefühl, d. h. den gefühlvollen
Bremsvorgang, zu beeinträchtigen, durchgeführt.
Die aus den Fig. 9A und 9B bestehende Fig. 9 zeigt einen
Teil eines Flußplans, der bei einem anderen Ausführungsbeispiel
des Blockierschutz-Regelsystems abgearbeitet wird, bei welchem die in
den Fig. 3-6 gezeigten Schritte ebenfalls durchgeführt wer
den. Die Schritte 406-417 und 423-427 in Fig. 9 entspre
chen den Schritten 306-317 und 323-327 des vorherigen
Ausführungsbeispiels, so daß deren Erläuterung unterbleiben soll.
In Fig. 9 geht das Programm im Anschluß an den Schritt 417
zum Schritt 418 über, in dem entschieden wird, ob der Puls
anstieg-Verzögerungszähler für den anderen Radbremszylinder,
der im gleichen, an eine gemeinsame Fluidpumpe angeschlosse
nen Hydraulikkreis angeordnet ist wie der mit dem Radbrems
zylinder am der Regelung unterliegenden Straßenrad ange
brachte Radbremszylinder, auf Null ist oder nicht. Wenn ange
nommen wird, daß das Rad FR (oder FL) der Regelung unter
liegt, so wird also bestimmt, ob der Pulsanstieg-Verzöge
rungszähler für das Rad RL (oder RR) Null ist. Ist dieser
Zähler auf Null, so geht das Programm zum Schritt 419, in
dem der Anstiegzähler dekrementiert wird, worauf zum
Schritt 420 weitergegangen wird, in dem das Pulsanstiegflag
gesetzt wird. Anschließend wird im Schritt 421 der Pulsan
stieg-Verzögerungszähler auf "3" gesetzt, worauf das Setzen
des Anstiegmodus im Schritt 422 erfolgt.
Gemäß der in Rede stehenden Ausführungsform wird also der
Pulsanstieg-Verzögerungszähler für das der Regelung unter
liegende Straßenrad FR (vorne rechts) auf "3" gesetzt. Wird
das Rad FR auf den Anstieg- oder Zunahmemodus gesetzt, so
besteht für das Rad FL oder RR die Möglichkeit, auf den An
stiegmodus eingestellt zu werden, jedoch wird das Rad RL
(hinten links) nicht auf den Anstiegmodus, sondern auf den
Haltemodus, selbst wenn sein Anstiegzähler Null übersteigt,
gesetzt, wenn nicht der Pulsanstieg-Verzögerungszähler für
das Straßenrad FR auf Null nach Verstreichen von 3 ms der
Verzögerungszeit gelangt, die im Hinblick auf die Verzöge
rung festgesetzt ist, welche bei Abschalten des für das Rad
FR vorgesehenen EM-Ventils auftritt. Da gemäß dieser Ausfüh
rungsform der Erfindung die Zeitpunkte einer Erhöhung des
Radzylinderdrucks für die beiden Straßenräder, die im glei
chen, an die gemeinsame Fluidpumpe angeschlossenen Hydraulik
kreis liegen, nicht miteinander zusammenfallen, ist die Druck
charakteristik, wie die Erhöhungsgeschwindigkeit des Radzylin
derdrucks, in dem mit der gemeinsamen Fluidpumpe verbundenen
Hydraulikkreis stabil. Somit bietet diese Ausführungsform
dieselben Wirkungen, wie sie mit der vorherigen Ausführungs
form zu erlangen sind, und sie ist von besonderer Effizienz
in dem Fall, da das rechte sowie linke Hinterrad im Anspre
chen auf dasselbe Signal unter der niedrig angesetzten Rege
lung der Hinterräder gebremst werden.
Bei jeder der obigen beispielhaften Ausführungsformen wird das Impuls-
Impulspause-Verhältnis in Übereinstimmung mit der Tabelle von Fig. 8
bestimmt, wobei jene in Übereinstimmung mit verschiedenen Glei
chungen festgesetzt werden können.
Claims (3)
1. Blockierschutz-Regelsystem für ein Fahrzeug, umfassend:
- (a) eine mehrkreisige Bremsanlage, bei der zwischen Hauptbremszylinder (2a) und den einzelnen Radbremszylindern (51 bis 54) Blockierschutzventile (31 bis 38) in der Bremsleitung angeordnet sind;
- (b) Blockierschutzventile (31 bis 38), die den Bremsdruck individuell an jedem Rad absenken, konstant halten oder wiedererhöhen;
- (c) Drehzahlfühler (41 bis 44) an jedem Rad, die ihre Information an ein elektronisches Steuergerät (10) abgeben;
- (d) ein Steuergerät (10), das die Drehzahlinformation in
eine Radgeschwindigkeit (Vw) umrechnet und
- (d1) aus der Radgeschwindigkeit (Vw) die Radverzögerung/- beschleunigung (DVw) berechnet und
- (d2) aus den einzelnen Radgeschwindigkeiten (Vw) eine Fahrzeuggeschwindigkeit (Vs) nachbildet und
- (d3) abhängig vom Vergleich zwischen der nachgebildeten Fahrzeuggeschwindigkeit (Vs) und der jeweiligen Radgeschwindigkeit (Vw) sowie aus der Radverzögerung/- beschleunigung (DVw) Steuersignale für die einzelnen Blockierschutzventile (31 bis 38) erzeugt;
- (d4) wobei die Steuersignale aus einem Impuls und einer Impulspause bestehen und somit eine taktweise Veränderung des Bremsdrucks bewirken,
dadurch gekennzeichnet, daß
- (e) das Steuergerät (10) das Impuls-Impulspause-Verhältnis
entsprechend einer abgespeicherten Tabelle verändert,
- (e1) für das Impuls-Impulspause-Verhältnis der Wert der Radverzögereung/-beschleunigung (DVw) und ein Blockiergrad (Lk) des jeweiligen Rades maßgebend sind;
- (e2) der Blockiergrad (Lk) wiederum aus dem gewichteten Wert des Schlupfes und der gewichteten Radgeschwindigkeit (Vw) errechnet wird,
- (f) das Steuergerät (10) zudem eine Schutzschaltung enthält, die ein Zusammenfallen der für einen von wenigstens zwei Radbremszylindern (51, 52, 53, 54) vorgesehenen Druckerhöhungszeit mit der für einen anderen Radbremszylinder vorgesehenen Druckerhöhungszeit verhindert.
2. Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Radbremszylinder (51 bis 54) an einen
Hauptbremszylinder (2a) durch zwei Bremskreise
angeschlossen und wenigstens zwei Radbremszylinder mit
einem dieser Bremskreise verbunden sind.
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