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Stereotypieplatten-Gießmaschine. Bisher hat man bei Stereotypieplatten-Gießmaschinen
die Form teils stehend, teils liegend angeordnet. Im ersteren Fall nutzte man den
Vorteil aus, daß sich der Mantel der Form leicht von dem Gießkern wegbewegen läßt,
da keine Gewichtsarbeit dafür notwendig wird. Andererseits mußte man den Nachteil
in Kauf nehmen, das Gießmetall unter Bildung eines verlorenen Kopffs von der oberen
Stirnseite der Gußform her in diese einlaufen zu lassen, was eine nicht unerhebliche
Nachbearbeitung der Druckplatte notwendig machte. Bei liegender Gießform konnte
der letztere Mangel dadurch beseitigt werden, daß man das Gießmetall an einer schmalen
Längsseite der Gießform in dicse eintreten ließ. Dafür war man aber gezwungen, den
Mantel derselben unter Überwindung seines nicht unerheblichen Gewichtes an den Gießkern
beim Schließen der Form heranzuheben, was einen entsprechenden Arbeitsaufwand erforderte.
Ein all diesen bekannten Anordnungen gemeinsamer Nachteil besteht darin, daß das
Gießmetall in solcher Weise in die Form eintritt, daß die vorher darin befindliche
Luft zum großen Teil sich an der Oberfläche des einfließenden Metalles entlang einen
Ausweg ins Freie suchen muß, weil das Metall in der vollen Breite der Gießform von
oben her in diese hineinstürzt. Es kommt in solchen Fällen häufig vor, daß mehr
oder weniger große Luftblasen nicht rechtzeitig vor dem Erstarren des Metalles entweichen
können und deshalb eincn porösen Guß ergeben.
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Um nun die verschiedenen Vorteile der beiden bekannten Anordnungsmöglichkeiten
für die Gießform miteinander zu ver einen und deren Nachteile zu vermeiden, wird
nach der Erfindung das Gießmetall in eine stehende oder liegende Gießform an deren
neiden schmalen Längsseiten gleichzeitig zugeleitet. Hieraus ergeben sich die folgenden
Vorteile Vor allen Dingen fließt das Gießmetall in die Form in zwei getrennten Strömen
ein, zwischen denen die Luft leicht nach oben ausweichen kann, ohne Gelegenheit
zur Porenbildung
in dem Gußstück zu finden. Außerdem wird die Herstellung
von Druckplatten ermöglicht, die keinerlei Nachbearbeitung, wie das Abdrehen eines
verlorenen Kopfes, erfordern, und außerdem läßt sich bei stehender Gießform der
Vorteil ausnutzen, daß zum Heranbewegen der Gießschale an den Gießkern kein nennenswerter
Arbeitsaufwand erforderlich wird.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Abb. i zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch eine Gießanlage zur
Herstellung der Formplatten für Druckmaschinen, Abb. 2 ist ein Grundriß zu Abb.
i.
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Abb. 3 veranschaulicht die Bewegung der Absperrschieber für die Gießform.
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Abb. q zeigt einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform
der Gießanlage. Abb. 5 läßt in vergrößertem Maßstabe die Abdichtung der Gießform
mittels eines Keilventils gemäß Abb. q. erkennen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i und 2 wird das Stereotypiemetall
in dem Kessel i geschmolzen. Sobald dannder Kolben2 in dem Pumpzylinder 3 so hoch
gehoben ist, daß die Öffnungen 4. freigegeben werden, gelangt das Metall in den
gegabelten Kanal 5, durch den es der Gießform an deren beiden Schmalseiten gleichzeitig
zugeführt wird. Die Gießform selbst besteht aus d,=m am Schmelzofen starr befestigten
Kern 6 und dem Gießbett 7, das durch Rollen 8 auf den Führungsbahnen g und io der
Seitenwände ii der Gießmaschine derart abgestützt ist, daß es ohne Mühe von dem
Gießkern abgehoben und wagrecht gelegt werden kann, so daß die Formplatte herausnehmbar
ist und die Matrize gegen eine neue ohne Schwierigkeit ausgewechselt werden kann.
Um die Gießmaschine möglichst weitgehend gegen Wärmestrahlungen des Schmelzofens
zu schützen, ist letzterer nach der Gießmaschine zu durch eine Schutzplatte 12 so
abgedeckt, daß hinter dieser ein Kanal i3 gebildet wird, der durch Wasser gekühlt
werden kann. Außerdem ist in bekannter Weise sowohl der Gießkern 6 als auch das
Gießbett 7 durch vom Wasser durchspülte Räume 1q. in ausreichendem Maße gekühlt.
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Der Zuleitkanal 5 für das Stereotypiemetall kann von der Gießform
durch Schieber 15 abgesperrt werden, die gemäß Abb. 3 von der senkrecht geführten
Stange 16 aus durch Lenker 17 nach dem Kniehebelprinzip verstellt werden und dabei
das in die Gießform eingefüllte Metall scharf von dem im Kanal 5 zurückbleibenden
Metall trennen. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Formplatte in der Gießmaschine
gebrauchsfertig hergestellt werden kann, ohne daß eine Nachbearbeitung notwendig
wird. Denn die Zuleitung des Stereotypiemetalles ist an eine solche Stelle verlegt,
wo ein Grat oder andere Ungleichmäßigkeiten die Verwendung der Formplatte nicht
behindern.
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Die Ausführungsform der Erfindung nach den Abb. q. und 5 unterscheidet
sich von der eben erläuterten nur dadurch, daß als Abschlußmittel zwischen Zuleitkanal
5 und Gießform 6, 7 an Stelle der Schieber Ventile verwendet werden. Die Ventilkegel
24 sind jedoch nicht kreisrund gestaltet, sondern haben Keilform, so daß sie schmal
und hoch ausgeführt werden können, um die entsprechend gestaltete Einfließöffnung
der Gießform an den beiden schmalen Seitenkanten der herzustellenden Formplatte
abschließen zu können. Die Ventilkegel 24 sind dabei durch die Ventilstange 25 geführt,
die in entsprechenden Lagern 26 und 27 des Zuleitkanals ruht und in ihrem
mittleren Teil 25' zahnstangenartig ausgebildet ist. An dieser Stelle greift ein
gezahnter Sektor 28 an, der auf einer Welle 29 befestigt ist. Letztere ist auf ihrer
einen Seite durch Stopfbuchsen hindurch aus dem Schmelzkessel herausgeführt, damit
dort ein Handhebel oder ein mechanischer Antrieb zur Verstellung der Ventile 24
angeordnet werden kann. Statt des beschriebenen Zahnstangengetriebes zur Verstellung
des Ventiles 24 kann man natürlich auch Hebel- und Gelenkverbindungen wählen, was
keinerlei Schwierigkeiten bietet. Beim Einbau des Mundstückes 23 für die Keilventile
24 ist Rücksicht darauf zu nehmen, daß die Matrize an ihren Seitenkanten durch das
sogenannte Matrizenschloß 30 gehalten werden muß. Man kann hierbei das Matrizenschloß
3o bei dem Mundstück 23 unter Beibehaltung der sonst üblichen Anordnung so weit
schwächen, daß daneben ein hinreichend breiter Zuströmquerschnitt für das flüssige
Metall verbleibt. Es läßt sich aber auch das Schloß 30 in eine entsprechende
Aussparung in der Stirnseite des Gießbettes einbauen, so daß sich Schloß und Mundstück
leicht nebeneinander ohne Beeinträchtigung des Zuströmquerschnittes für das flüssige
Metall anbringen lassen.