DE4027636C2 - Fluidgetriebener kolbenstangenloser Arbeitszylinder - Google Patents
Fluidgetriebener kolbenstangenloser ArbeitszylinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen fluidgetriebenen
kolbenstangenlosen Arbeitszylinder.
Auf dem Gebiete der kolbenstangenlosen
Arbeitszylinder haben sich in der Praxis
verschiedene Arten der Kraftabnahme durchgesetzt. So
sind fluidgetriebene kolbenstangenlose
Arbeitszylinder bekannt, die außen auf dem
Zylinderrohr geführte Kraftabnehmer aufweisen. Diese
können mechanisch oder magnetisch mit dem Kolben
gekoppelt sein. Die mechanische Verbindung kann über
ein umlaufendes Übertragungsglied, insbesondere ein
Band oder Seil (EP-01 77 880 B1), oder über eine
starre Kraftbrücke zwischen dem Kolben und dem
Kraftabnehmer erfolgen. Im letzteren Fall ragt die
Kraftbrücke durch einen abdichtbaren Schlitz im
Zylinderrohr (EP-01 90 760 A1, DE 35 09 891 A1).
Bei der vorliegenden Erfindung ist die
Kopplung zwischen Kolben und
Kraftabnehmer rein mechanisch.
Bei den bekannten Band- oder Seilzylindern ist die
Abdichtung der Zylinderstirnseiten, in denen das
Band oder Seil durchtritt, problematisch. Meist
handelt es sich bei den Bändern um Stahlbänder mit
annähernd rechteckigem Querschnitt. Es ist
einsichtig, daß die Abdichtung an den Zylinderenden
bei einer raschen Bewegung des Kolbens, an dem die
Bänder befestigt sind, äußerst schwer zu handhaben
ist. Es müssen sich nämlich die Dichtlippen der
Abdichtungen innerhalb kürzester Zeit dem Band
anpassen.
Darüberhinaus ergibt sich das folgende Problem, da
in der Praxis meist Stahlbänder von 2/10 mm Dicke
als Bänder verwendet werden. Diese sind so
empfindlich, daß sie aufgrund von Kerbwirkungen, die
ihrerseits auf Kratzer in der Oberfläche - etwa
infolge von Berührungen mit einem Werkzeug -
zurückzuführen sind, zum Reißen neigen.
Im Falle der Verwendung eines Seils tritt das
Problem auf, daß die Oberfläche des Seils per se
uneben ist und schon von daher Undichtigkeiten
vorprogrammiert sind.
In der DE-PS 9 52 308 ist die Verwendung einer Kette
oder Zahnkette als "Band" vorgeschlagen worden,
allerdings bei einem Arbeitszylinder, bei dem der
vom Kolbenraum getrennte Bandraum mit Druck
beaufschlagt ist, wenn Druckmittel in den Kolbenraum
geleitet wird, um den Kolben in die eine oder andere
Richtung zu bewegen. Bei dem in der genannten
Druckschrift beschriebenen Arbeitszylinder handelt
es sich um einen innendruckbeaufschlagten
Arbeitszylinder, bei dem der Bandraum und Kolbenraum
druckmäßig nicht voreinander getrennt sind.
Einen weiteren innendruckbeaufschlagten
kolbenstangenlosen Arbeitszylinder zeigt die WO
88/01698 A1. Darin wird die translatorische Bewegung
des Kolbens in eine rotatorische Bewegung von
Umlenkrollen und hernach außerhalb des Zylinders
diese rotatorische Bewegung wieder in eine
translatorische Bewegung eines Kraftabnehmers
gewandelt. Hiermit sind selbstverständlich Verluste
einhergehend. Das Band wird wie im Falle der DE-PS
9 52 308 in einem Bandraum geführt, der mit dem selben
Druck beaufschlagt ist wie die eine Seite des
Kolbenraumes. Ein in dem Bandraum gleitend
gelagertes Dichtelement verbindet innerhalb des
Bandraumes die beiden Enden des als Zahnriemen
ausgebildeten Bandes. Dadurch, daß der Zylinder ein
innendruckbeaufschlagter Zylinder ist, der Bandraum
daher vom Kolbenraum druckmäßig nicht getrennt ist,
wirkt dieses Dichtelement quasi wie ein kleiner
Kolben, der in die selbe Richtung wie der
Arbeitskolben gedrängt wird aufgrund der
Druckbeaufschlagung des Bandraumes. Dieses
Dichtelement bewirkt daher als ein dem Kolben
gegenläufig konzipiertes Teil aufgrund seiner
wirksamen Fläche eine Kraft, die der Aktionskraft
des Kolbens entgegengesetzt ist, wodurch der
Wirkungsgrad des Zylinders erheblich reduziert wird.
In den Fällen eines Arbeitszylinders mit starrer
Kraftbrücke zwischen Kolben und Kraftabnehmer
entsteht das Problem der Undichtigkeit zum einen
bereits an der Durchtrittsstelle der Kraftbrücke.
Desweiteren ist zu bedenken, daß im Falle der
Druckbeaufschlagung des Zylinderrohres, um den
Kolben darin zu verfahren, dieses dazu neigen wird,
sich auszudehnen. Selbstverständlich bietet hier der
Schlitz für die Kraftbrücke den geeigneten Ort für
ein Aufspreizen des Zylinderrohres, so daß also im
Moment der Betätigung des Kolbens, d. h. bei
Druckbeaufschlagung des Zylinderrohres, die
Undichtigkeit des Zylinders zunimmt. Zur Behebung
dieses Problems ist auch schon vorgeschlagen worden,
ein Zylinderrohr mit unstetiger Wanddicke zu
verwenden, dergestalt, daß die Wanddicke auf der dem
Schlitz gegenüberliegenden Seite am größten ist
(DE 35 09 891 A1). Hierdurch
soll das dickere Material einem Aufbiegen des Rohres
entgegenwirken.
Gemäß einem anderen Vorschlag (EP-00 68 088 B1) ist
vorgesehen, den Kraftabnehmer das Zylinderrohr
klammerartig umgreifen zu lassen, um einem Aufweiten
im Bereich des Längsschlitzes entgegenzuwirken.
Bedenkt man nun, daß bekannte Arbeitszylinder mit
ca. 6-10 bar Luftdruck betrieben werden, wird
deutlich, daß Aufweitungen auch nur um wenige
Zehntelmillimeter den Wirkungsgrad eines solchen
Zylinders drastisch reduzieren.
Vor dem aufgezeigten Hintergrund ist es nun die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Kolbenstangenlosen Arbeitszylinder zu schaffen, bei dem
die angesprochenen Dichtungsprobleme bekannter
Arbeitszylinder nicht mehr auftreten.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die spezielle
Formgebung des Innenprofils des Zylindergehäuses. So
ist dessen Inneres in einen Kolbenraum und in einen
Bandraum unterteilt und nach außen hin - bis auf die
Durchtrittsschlitze für das Band an den
Zylinderenden - vollkommen geschlossen. Der
Kolbenraum und der Bandraum stehen untereinander
durch einen Längsschlitz in Verbindung, der mittels
eines Dichtbandes abgedichtet ist. Hierdurch ist der
Bandraum bei Druckbeaufschlagung des Kolbenraums
drucklos.
Der Kolben ist mit einer Kraftbrücke versehen, die
durch den Längsschlitz und durch das dann radial zum
Bandraum ausgelenkte Dichtband in den Bandraum
greift. Die Dimensionen der Kraftbrücke sind im
Vergleich zu den Kraftbrücken bekannter
Schlitzzylinder sehr klein.
Die Kraftbrücke ihrerseits ist auf ihrem in den
Bandraum ragenden Ende mit dem Band verbunden. Dies
kann auf geeignete Weise, beispielsweise durch Schweißen
oder mittels eines Kniegelenks bewerkstelligt sein.
Das Band tritt an den Stirnseiten des
Zylindergehäuses, genauer gesagt im Bereich des
Bandraumes aus, um über zwei Umlenkräder in
bekannter Weise mit dem auf dem Zylindergehäuse
geführten Kraftabnehmer kraftschlüssig verbunden zu
werden.
Die Dichtigkeit des Arbeitszylinders kann noch
dadurch erhöht werden, daß die Stirnseiten des
Zylindergehäuses im Bereich des Durchtritts des
Bandes, also an den Enden des Bandraumes, zusätzlich
abgedichtet sind. Zwar ist der Bandraum nach dem
erfindungsgemäßen Vorschlag ohnehin praktisch
drucklos bei Druckbeaufschlagung des Kolbenraumes.
Die weitere Abdichtung erhöht jedoch den
Wirkungsgrad noch weiter.
Darüberhinaus gestattet diese Maßnahme, daß das Band
nicht - wie üblich - als Stahlband oder Seil,
sondern als Zahnriemen oder Kette ausgebildet ist.
Bei herkömmlichen Konstruktionen des Innenprofils
des Zylinders wäre dies nur unter Inkaufnahme
extremer Undichtigkeiten des Zylinders möglich.
Der Ausbildung des Bandes als Zahnriemen oder Kette
entsprechend sind die üblichen Umlenkräder als
Zahnriemenräder bzw. als Kettenräder ausgebildet.
Der Vorteil dieser Maßnahme, die nur möglich ist
aufgrund des erfindungsgemäßen Innenprofils des
Zylinders, ist darin zu sehen, daß neben dem
Kraftschluß zwischen Band und Umlenkrad ein
Formenschluß tritt, der weitere Funktionen der
Umlenkräder gestattet. So ist es beispielsweise
möglich, eine stationäre Bremse, wie sie in der
parallelen Patentanmeldung P 40 27 617.1 vom selben Tage
der Anmelderin beschrieben ist, auf das Umlenkrad
wirken zu lassen. Aufgrund des Form- und
Kraftschlusses zwischen dem Umlenkrad und dem
Zahnriemen bzw. der Kette tritt beim Bremsen kein
Schlupf wie beispielsweise bei Stahlbändern auf,
wodurch eine absolut exakte und reproduzierbare
Positionierung des Kolbens bzw. Kraftabnehmers
möglich wird.
Eine beispielhafte Ausführungsform des
Arbeitszylinders ist in der Zeichnung dargestellt.
Darin ist ein Querschnitt durch den
erfindungsgemäßen Arbeitszylinder dargestellt.
Aus Darstellungsgründen sind der Kolben und die
Umlenkräder nicht abgebildet.
Dargestellt ist das Zylindergehäuse 4 mit dem
Kolbenraum 8 und dem Bandraum 9. Wesentlich ist, daß
das Innenprofil des Gehäuses nach außen vollkommen
geschlossen ist, so daß Undichtigkeiten bei
Druckbeaufschlagung des Kolbenraumes 8 über nicht
dargestellte Anschlußstutzen unmöglich sind.
Der Bandraum 9 ist mit dem Kolbenraum 8 über einen
Längsschlitz 10 verbunden. Der Längsschlitz 10 ist
durch ein Dichtband 5 abgedichtet. Lediglich an der
Stelle des Durchtritts der Kraftbrücke 6 zwischen
dem Kolben und dem Band 7 biegt es sich radial nach
innen aus dem Schlitz 10 in den Kolbenraum 8, wie
schematisch in der vergrößerten Ansicht dieser
Stelle angedeutet ist. Mit der Kraftbrücke 6 ist das
im Bandraum 9 laufende Band 7 verbunden.
Das Band 7 tritt an den Enden des Zylindergehäuses 4
nach außen, wobei zur weiteren Erhöhung der
Dichtigkeit des Systems an diesen Durchtrittsstellen
weitere Dichtungen angeordnet sein können.
Über Umlenkräder wird das Band 7 an den mit ihm
verbundenen Kraftabnehmer 1 gelenkt, der im
gezeigten Ausführungsbeispiel mittels prismatischer
Führungen 2, 11 auf der Oberseite des
Zylindergehäuses hin- und herbewegbar ist.
Das neuartige Innenprofil des Zylindergehäuses
gestattet den Einsatz von Zahnriemen oder Ketten als
"Band", vorzugsweise dann, wenn die
Durchtrittsschlitze für das Band an den
Zylinderenden zusätzlich abgedichtet ist.
Ein Aufweiten des Profils wie bei herkömmlichen
Schlitzzylindern bei Druckbeaufschlagung ist nicht
möglich. Auch das Dichtungsproblem herkömmlicher
Bandzylinder an den Zylinderköpfen tritt nicht auf,
da die Hauptdichtwirkung bei dem vorgeschlagenen
Arbeitszylinder von dem Dichtband 5 im Innern des
Profils erzielt wird, so daß der Bandraum 9 bereits
praktisch drucklos ist.
Claims (4)
1. Fluidgetriebener kolbenstangenloser
Arbeitszylinder mit einem im Querschnitt völlig
geschlossenen Zylindergehäuse (4), längs dessen
ein Kraftabnehmer (1) verdrehsicher geführt ist,
der mit einem jeweils aus den Stirnseiten des
Zylindergehäuses (4) austretenden und an dem
Kolben befestigten Band (7) verbunden ist,
welches extern über zwei Umlenkräder geführt
ist, bei dem das Innere des Zylindergehäuses (4)
unterteilt ist in einen Kolbenraum (8), in dem
der Arbeitskolben hin- und herbewegbar ist,
sowie in einen von dem Kolbenraum (8)
getrennten, bei dessen Druckbeaufschlagung
drucklosen Bandraum (9), welcher mit dem
Kolbenraum (8) über einen mittels eines
Dichtbandes (5) abgedichteten Längsschlitz (10)
verbunden ist und in dem das Band (7) läuft,
welches seinerseits über eine durch den
Längsschlitz (10) greifende Kraftbrücke (6) mit
dem Kolben in Verbindung steht.
2. Arbeitszylinder nach Anspruch 1, bei dem die
Stirnseiten des Zylindergehäuses (4) an den
Stellen des Durchtritts des Bandes (7) aus dem
Bandraum (9) zusätzlich abgedichtet sind.
3. Arbeitszylinder nach Anspruch 1 oder 2, bei
dem das Band (7) als Zahnriemen und die
Umlenkräder als Zahnriemenräder ausgebildet sind.
4. Arbeitszylinder nach Anspruch 1 oder 2, bei dem
das Band (7) als Kette und die Umlenkräder als
Kettenräder ausgebildet sind.
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