DE402496C - Verfahren zur mechanischen Klaerung von Abwasser - Google Patents

Description

• Verfahren zur mechanischen Klärung von Abwasser. Es ist bekannt, das Abwasser in Vorklärbecken durchfließen zu lassen und bei Überlastung der Hauptkläranlage das geklärte Wasser in die Vorflut, dagegen den auf den Boden niedersinkenden, stark wasserhaltigen Schlamm der mehr oder weniger weit, davon abliegenden Hauptkläranlage zuzuführen, in der dann die weitere Behandlung dieses Schlammwassers stattfindet.
• Das Neue bei dem vorliegenden Verfahren besteht darin, daß die Scheidung zwischen geklärtem und stark schlammhaltigem Wasser in einem in der Nähe des Entstehungsortes liegenden Vorklärbecken und die Abführung des geklärten Wassers in die Vorflut wie des stark schlammhaltigen Wassers nach der in weiterer Entfernung von dem Entstehungsorte liegenden Kläranlage nicht nur bei starkem eine Überlastung der in oder in der Nähe der Stadt liegenden Anlage hervorrufenden Abwasserzufluß, sondern auch bei geringem Abwasserzufluß, also ununterbrochen stattfindet.
• Vorliegende Erfindung bezweckt, die in einem Klärbecken sich ansammelnden Sinkstoffe ständig, und zwar bei geringem wie auch bei starkem Abwasserzufluß, innerhalb des Beckens sofort mit einem geringen Teil des zu klärenden Abwassers in einer besonderen Leitung abzuführen und nach einem weiter entfernt liegenden Becken zu leiten, in dem sie endgültig ausgeschieden und beseitigt werden. Das Verfahren eignet sich insbesondere für Städteanlagen.
• Es werden hierdurch folgende große Vorteile erzielt.
• i. Die Hauptkläranlage, welche besonders bei größeren Städten mit Rücksicht auf den großen Flächenbedarf für die Schlammbehandlung, die bei der Schlammbeseitigung entstehenden Übelstände, wie Geruchsbelästigung usw., oft viele Kilometer von der Stadt entfernt errichtet werden muß, kann nunmehr in nächster Nähe der Stadt, selbst inmitten derselben in günstigster Lage am Vorfluter erbaut werden. Eine Schlammbeseitigung ist aus dieser Kläranlage nicht erforderlich, da der hier anfallende Schlamm in Form von dünnflüssigem Schlammwasser kontinuierlich nach einer zweiten Kläranlage fortgeleitet wird. Die Kläranlage ist nur noch ein Wasserbehälter, der keine Bedienung erfordert und keine Belästigung für die Umgegend verursacht.
• a. Nach dem zweiten Klärbecken für das Schlammwasser braucht nur ein verhältnismäßig kleiner Kanal zu führen, da die Abwassermenge geringfügig und Mitführung von Wasserballast vermieden ist. Hierdurch entstehen bei längeren Kanälen sehr erhebliche Ersparnisse an Baukosten des Zuleitungskanals zur Hauptkläranlage, da diese jetzt inmitten oder am Rande der Stadt erbaut werden kann. Es ist nur mit einem kleinen Kanal die verhältnismäßig geringe Schlammwassermenge bis zu dem weiter außerhalb gelegenen zweiten Klärbecken zu leiten, in dem die endgültige Schlammbeseitigung stattfindet.
• 3. Der größte Teil des Abwassers wird auf kürzestem Wege in möglichst frischem Zustande in den Vorfluter abgeführt. Die oft erheblichen Reinigungskosten der besonders bei Schwemmkanalisationen großen Zuleitungskanäle zur Kläranlage kommen in Fortfall. Oft kann an die Stelle der jetzt üblichen Notauslässe mit einfachem Überfall ein Klärbecken selbst erbaut werden, so daß in jedem Fall dem Vorfluter noch mechanisch vorgeklärtes Abwasser zugeführt wird.
• Die Vorrichtungen für die Ausführung des Verfahrens sind beliebig.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur mechanischen Klärung von Abwasser, insbesondere bei Städten, dadurch gekennzeichnet, daß der Klärvorgang stets, d. h. auch bei geringem Abwasserzufluß, derartig geteilt wird, daß in einem in nächster Nähe der Entstehungsstelle der Abwässer liegenden Klärbecken der größte Teil des Abwassers geklärt und in den Vorfluter ableitet wird, während der noch verbleibende mit dem Schlamm des bereits geklärten und abgeleiteten Abwassers angereicherte Rest des Abwassers in einem besonderen, weiter entfernt liegenden Klärbecken in ähnlicher Weise geklärt und von dem Gesamtschlamm endgültig- befreit wird.