DE1214166B

DE1214166B - Anlage zum Reinigen von Abwasser mittels Belebtschlamms

Info

Publication number: DE1214166B
Application number: DEP31624A
Authority: DE
Inventors: Carl-Heinz Burchard; Dr Rer Nat Josef Muskat
Original assignee: Passavant Werke AG and Co KG
Current assignee: Aqseptence Group GmbH
Priority date: 1963-04-18
Filing date: 1963-04-18
Publication date: 1966-04-07
Also published as: FR1393771A; CH422660A

Description

Anlage zum Reinigen von Abwasser mittels Belebtschlamms Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Reinigen von Abwasser mittels Belebtschlamms, bestehend aus einem ringförmigen Belüftungsbecken, das ein Nachklärbecken umgibt.
Zum Reinigen von Abwasser mittels Belebtschlamms sind Anlagen bekannt, in denen die Becken, wie ein Vorklärbecken, ein Belüftungsbecken und das Nachklärbecken, in einem Bauwerk vereinigt sind. Es gibt ferner Anlagen aus mehreren konzentrisch angeordneten kreisringförmigen Belüftungsbecken mit Mammutpumpen als Belüftungseinrichtungen, die auf einer die Anlage überspannenden umlaufenden Brücke angeordnet sind. Benutzt wird ferner für die Reinigung der Oxydationsgraben in Form einer in sich geschlossenen Schleife, der üblicherweise mittels Belüftungsbürsten mit Luftsauerstoff versorgt wird. Weiter ist eine Anlage, die Abwasser auf biologischer Grundlage reinigt, bekanntgeworden mit einem Bekken von kreisförinigem Grundriß, einer tangentialen Scbmutzwasserzuführung am Beckenrand, mit Rotationsbelliftern, deren Rotationsachsen radial nach dem Mittelpunkt des Beckens gerichtet sind, und mit einer Ableitung des gereinigten Abwassers aus der Beckenmitte. Mit dieser Einrichtung ist es möglich, das Wasser in Form eines Kreisringes in Bewegung zu setzen und auf einem Spiralweg zum Ablauf zu führen.
Es besteht nun das Bedürfnis, für kleine Gemeinden hochwirksame biologische Abwasserreinigungsanlagen möglichst kleiner Abmessungen für hohe Anschlußwerte zu bauen, die von den bisherigen Anlagen kaum oder nur mit erhöhtem Aufwand zu bewältigen sind. Belüftungsbecken mit kreisförmigem Grundriß scheiden aus, weil der Spiralweg des Ab- wassers den Belebtschlamm zu schnell nach der Beckenmitte zu den Abläufen drängt. Der Belebtschlamm setzt sich außerdem zum Teil am Boden ab und ist damit nicht gleichmäßig auf den Beckeninhalt verteilt. Die letzteren Erscheinungen kann man auch bei Oxydationsgräben beobachten.
Es ist auch noch eine Anlage zum Reinigen von Abwasser mittels Belebtschlamms bekannt, die aus einem kreisringfönnigen Becken besteht, das ein Nachklärbecken umgibt. Das Abwasser wird hierbei durch ortsfeste Belüftungsbürsten belüftet und bewegt. Hierbei läßt es sich jedoch nicht vermeiden, daß sich der Belebtschlamm an den Stellen, die weit von den Belüftungselementen entfernt sind, absetzt, so daß auch hier keine gleichmäßige Verteilung des Belebtschlanuns auf den Beckeninhalt erreicht wird.
Gemäß der Erfindung werden die aufgezeigten Schwierigkeiten dadurch behoben, daß die Belüftungsbürsten an einer beide Becken radial überspannenden umlaufenden Brücke angeordnet sind ünd die Achsen der Belüftungsbürsten mit der Brückenachse einen spitzen Winkel einschließen, der dadurch bestimmt ist, daß die auf der Bürstenachse der dem Nachklärbecken benachbarten Belüftungsbürste errichtete Senkrechte tangential oder nahezu tangential zur inneren Ringwand des Belüftungsbeckens verläuft.
Damit wird erreicht, daß nur geringe Mengen von Belebtschlamm in das Nachklärbecken gelangen und ein klarer Ablauf von gereinigtem Abwasser erzielt wird; insbesondere erhält man eine gleichmäßige Verteilung des Belebtschlamms auf das Belüftungsbecken, weil der unerwartete Effekt erreicht wird, daß im Abstand vor den Belüftungsbürsten an der Sohle des Belüftungsbeckens im geringen Abstand von der inneren Begrenzung des Ringbeckens eine mit der umlaufenden Brücke und den Belüftungsbürsten wandernde Stelle ausgezeichneter Strömung mit einem Maximum. von Strömungsgeschwindigkeit entsteht, die die Ablagerung des nach innen drängenden Belebtschlamms vermeidet und ihn immer wieder in das zu reinigende Abwasser hineintreibt. Weiter hat sich gezeigt, daß neben den verbesserten Durchströmungsverhältnissen des Belüftungsbeckens auch eine nicht erwartete bessere Ausnutzung der durch die Belüftungsbürsten eingetragenen Sauerstoffmenge eintritt. Die für den Sauerstoffeintrag bisher demnach überdimensionierte Bürste, für den Flüssigkeitsumlauf aber unterdimensioniert erscheinende Bürste trägt nun beiden Zwecken besser Rechnun g" Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
F i g. 1 zeigt die Draufsicht auf eine Reinigungsanlage; F i g. 2 dient der Erläuterung der Stellung der Belüftungsbürsten.
Die Anlage besteht aus einem flachen Ringbeckenl, das ein Nachldärbecken2 umgibt. Die innere Ringwand3 ist vorzugsweise gleichzeitig Trennwand zwischen dem Ringbecken1 und dem Nachklärbecken2. Die Zuführung des Abwassers zum Ringbecken 1 erfolgt durch den Zulauf 4. Das behandelte Abwasser tritt durch eine öffnung 5 mit vorgelagerter Tauchwand 6 in das Nachklärbecken ein und verläßt es nach dem Absetzen des Belebtschlamms über eine überlaufschwelle 7 durch die Wasserableitung 8. Im Zentrum des Nachklärbeckens 2 befindet sich ein kleiner Sumpf 9, in den der abgesetzte Belebtschlamm mittels eines Räumschildes 10 geschoben wird. Das Räumschild 10 ist an einer Brücke 11 befestigt, die um den Punkt 12 umläuft und mit dem anderen Ende auf Laufrädem und Antriebsrädem auf dem Außenrand 13 des Ringbeckens 1 abgestützt ist. Die Brücke trägt eine Pumpe 20, durch deren Saugleitung 14 und Druckleitung 15 Belebtschlamm aus dem Sumpf 9 in das Ringbecken 1 zurückgepumpt wird. Die Brücke 11 trägt ferner z. B. zwei Belüftungsbürsten 16, vorzugsweise Turbulenzrotoren, deren Achsen 18, wie insbesondere aus F i a. 2 ersichtlich, schräg zur Brückenachse 17 gestellt sind und mit dieser den Winkel* einschließen. Die Belüftungsbürsten 16 enden möglichst nahe an der inneren Ringwand 3 des Ringbeckens. Die auf der Achse 18 am Ende der Belüftungsbürsten errichtete Senkrechte 19 verläuft zur inneren Ringwand 3 nahezu tangential.
Dann entsteht in einem Abstand vor den Belüftungsbürsten 16 ein kleines Gebiet ausgezeichneter Im tzten Belebtschlamm Strömung, die den etwa abgese aufwirbelt und in den umlaufenden Abwasserstrom hineintröffit. Da die Brücke 11 umläuft, läuft auch das Gebiet ausgezeichneter Strömung mit um, so daß bei dem Umlauf der Brücke 11 laufend die ganze Beckensohle von dem sich absetzenden Belebtschlamm befreit wird. Auch der Flüssigkeitsumlauf wird gefördert, denn der Energieverlust am Außenrand des Ringbeckens 1 wird vermindert. Die Pfeile geben die Fließrichtung an.
Die Anlage ist für jede Art von Belebtschlammverfahren geeignet, speziell für das bekannte Verfahren, das in einem Oxydationsgraben ausgeübt wird.

Claims

Patentanspruch: Anlage zum Reinigen von Abwasser mittels Belebtschlamms, bestehend aus einem ringförmigen Belüftungsbecken mit Belüftungsbürsten, das ein Nachklärbecken umgibt, d a - durch gekennzeichnet, daß die Belüftungsbürsten(16) an einer beide Becken radial überspannenden umlaufenden Blücke(11) angeordnet sind und die Achsen (18) der Belüftungsbürsten.(16) mit der Brückenachse(17) einen spitzen Winkel einschließen, der dadurch bestimmt ist, daß die auf der Achse (18) der dem Nachklärbecken (2) benachbarten Belüftungsbürste errichtete Senkrechte (19) tangential oder nahezu tagential zur inneren Ringwand (3) des Belüftungsbeckens (1) verläuft. In Betracht gezogene Druckschriften: österreichische Patentschrift Nr. 203 422; französische Patentschrift Nr. 1282 768.