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Einrichtung und Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser
Zur Reinigung von Abwasser auf biologischer Grundlage sind verschiedene Verfahren und Einrichtungen, wie das Kessener-Verfahren und das Kessener Becken, das Haworth-Verfahren in Haworth-Rinnen, Schlängelgräben usw., bekannt geworden.
Beim Kessener-Verfahren wird das Wasser in nahezu rechteckigen, mit schrägen Aussenwänden und abgerundeterS') hle gebauten Längsbecken, die zirka 3, 5-4, 9 m tief und 30 m lang sind, mittels Bürsten von meist 42 cm Durchmesser, die gerade 4 - 6 cm in das Wasser eintauchen und sich in der Minute etwa 150 - 250 mal umdrehen, bewegt. Die Bürstenwalze verspritzt das Wasser über die Oberfläche, so dass stets neue Wasserteilchen auf die Oberfläche kommen und sich hier mit Luft sättigen. Dem Kessener Becken ist meist ein Nachklärbecken nachgeschaltet. Das. Wesentliche beim Kessener-Verfahren ist eine belüftete Oberfläche ohne allzugrosse Tiefenwirkung.
Beim Haworth-Verfahren wird das Abwasser durch langgestreckte, schlangenförmig hin-und hergeführte Wasserrinnen von l-], 50 m Tiefe geleitet und mittels Wasserräder mit einem Durchmesser von etwa 3 m, die in der Minute 15 Umdrehungen machen, vorwärtsbewegt : Das mit dem belebten Schlamm vorher gemischte Abwasser strömt in den Rinnen mit einer Geschwindigkeit von zirka 0, 50 m/sek. Da die Menge der durch die Wasserräder eingeschlagenen Luft verhältnismässig sehr gering ist und die Belüftung hauptsächlich an der Oberfläche erfolgt, ist eine entsprechend lange Durchflusszeit anzuwenden.
Charakteristisch für dieses Verfahren ist die einem Bach nachgebildete Oberflärhenbelüftung mit entsprechend langer Oberfläche, die langsam wechselt. Den Haworth-Rinnen sind Vorklälbecken vor-und Nachklärbecken nachgeschaltet. Sie stellen also den Teil eines Reinigungs-Systems dar, das aus Vorklärung, Belüftung, Rückführung des Rücklaufschlammes und Nachklärung besteht. Der Platzbedarf einer derartigen Anlage ist daher sehr gross. Als selbständige, in sich abgeschlossene Reinigung können sie ohne Vor- und Nachklärbecken nicht arbeiten.
Für die Belüftung und Belebung von Abwässern sind auch konzentrisch angeordnete ringförmige Behälter und in den ringförmigen Behältern angeordnete Belüftungseinrichtungen vorgeschlagen, in denen das Wasser beim Übertritt von Ringbehälter zu Ringbehälter zusätzlich belüftet wird. Für dieses Becken ist kennzeichnend eine Drucklufteintragung in das Becken und die Belüftung durch Druckluftrohre oder Filterplatten.
. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur biologischen Abwasserreinigung mit geringem Platzbedarf, die in der Hauptsache für kleine Einwohnerzahlen gedacht ist, in vielen Fällen den Emscherbrunnen ersetzen soll und bei niedrigerem Anschaffungspreis eine wesentlich höhere Abbauleistung erzielen lässt, Die Anlage wird in der Hauptsache ausgelegt für Einwohnergleichwerte von 400 bis 200u und, darüber, kann aber auch nur für Molkereien, Margarinefabriken und ähnliche Betriebe Verwendung finden. Sie zeichnet sich aus durch geringe Baukosten, geringe Bedienungskosten, eine einfache Wartung und einen geringen Stromverbrauch und ist frei von üblem Geruch.
Die Einrichtung nach der Erfindung ist gekennzeichnet durch ein Becken von kreisförmiger oder nahezu kreisförmiger Grundfläche mit einer tangentialen Schmutzwasserzuführung am Beckenrand, eine mit ihrer Rotationsachse vom Beckenrand radial nach demMittelpunkt des Beckens gerichtete umlaufende Belüftungseinrichtung mit Belüftungselementen von maximal ganzem Beckenradius und durch einen oder
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mehrere von einstellbaren Tauchwänden umgebene, oberhalb voP Schlammtaschen angeoBdnete Überläufe, vorzugsweise um die Beckenmitte, zur Ableitung des behandelten Wassers. Als BelSftungseimichtung kann z. B., wenn eine Oberflächenbelüftung ausreicht, die übliche Kessener Bürste Verwendung finden.
Vorteilhaft sind jedoch die mit Tourenzahlen von zirka 80-120 betriebenen neueren Beltftungsrotoren zur Saugwirbelerzeugung uhd Sa uerstoffeinpeitschung, die im wesentlichen aus einer Rotationswelle mit eigensteifen, aufgesetzten Profilstäben oder Platten bestehen oder als Käfigwalze mit aufgesetzten, verstellbaren Belüftungselementen aufgebaut sind. Diese Käfigwalzen sind so konstruiert, dass bei dem niedrigsten Wasserspiegel die Aussenkanten der Spanten bzw. der Ansätze auf denSpantennoch unter den Wasserspiegel untertauchen. Bei angestautem Wasserspiegel tauchen dann die äusseren Spanten vollständig unter Wasser.
Sie sind so gehalten, dass ab einer gewissen Eintauchtiefe bei weiterem Ansteigen des Spiegels kein Anstieg des Kraftbedarfs mehr eintritt, da das Stauwasser allseitig abfliessen kann. Die verstellbaren Über- läufe sind gerade, ringförmige oder sternförmige Überfallkanten, die hinter Tauchwänden liegen, die ihrerseits möglichst tief herabgezogen werden. Nach einem weiteren Teil der Erfindung sind der um-
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Belüfter angeordnet sind und mit deren Hilfe man die Breite des in die Belüftung einzubeziehenden Wasserstreifens einstellen kann.
Neben einer verankerten Anordnung des Belüfters ist auch seine Lagerung mit den verstellbaren Leitwänden auf Schwimmern zu empfehlen, damit die Belüftungseinrichtung den Spiegelschwankungen im Becken folgen und gegebenenfalls auch an verschiedene Stellen des Beckens gebracht werden kann. Vorteilhaft ist es ferner, dem Belüfter eine Einrichtung zur Förderung von Rücklaufschlamm aus den Schlammabsetztaschen zum zu belüftenden Streifen zuzuordnen und weiter ihn mit Heizeinrichtungen, insbesondere elektrischen Heizeinrichtungen, auszustatten, die seitlich neben den Lagern des Ro- tors und über dem Rotor angeordnet sein können.
Um den Belüfter gegen Beschädigung durch feste Schwimmteile zu schützen, sind auf seiner Zuflussseite Schutzgitter und Tauchwände angebracht. Am Tangentialeinlauf zum Becken ordnet man vorteilhaft einen Rechen für Sperrgut sowie einen Sand- und Ölfang an.
Bei schwierigen Abwässern ist es ferner vorteilhaft, mehrere derartige Becken hintcreinanderzuschal- ten, u. zw. in der Weise, dass dem Hauptbehandlungsbecken Vorbehandlungsbecken vorgeschaltet oder Nachbehandlungsbecken nachgeschaltet oder Vorbehandlungs- und Nachbehandlu ! 1gsbecken zugeordnet sind. Zusätzlich kann man ein oder mehrere Becken mit einer elektrischen Programmschaltung ausstatten, die den Zulauf ungereinigten und den Ablauf gereinigten Wassers nach den jeweiligen örtlichen Verhältnissen steuert.
Vorteilhaft ist es weiter, den Lauf der Belüftungseinrichtung in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt zu bringen, u. zw. in der Art, dass eine Messvorrichtung feststellt, dass der Sauerstoffgehalt im Ablauf oder in der Nähe desselben auf einen bestimmten Wert, z. B. auf 4 mg/l, abgesunken ist, und dann den Beltlfter einschaltet und so lange umlaufen lässt, bis ein gewählter Wert erreicht ist.
Die Einrichtung nach der Erfindung kann in verschiedenen Verfahrensweisen betrieben werden, wobei sowohl kontinuierliche als auch diskontinuierliche Arbeitsweisen möglich sind.
Im einfachsten Falle wird ein Oberflächenstreifen von der Länge des Beckenhalb- oder Beckendurch- messers intensiv belüftet und der ganze Beckeninhalt in eine Kreiselbewegung versetzt. Das nicht vorgeklärte Abwasser, welches meist sehr sauerstoffarm ist, nimmt den durch den Belüftet eingetragenen Sauerstoff auf. Durch die Intensivbelüftung findet ein weitgehender Abbau der kolloidalen, organischen Schmutzstoffe statt. Die Bodenschlammteilchen werden umgewandelt, zum grössten Teil abgebaut und teils mineralisiert. Das Abwasser wird so lange in Bewegung gehalten und belüftet, bis der BSB auf mindestens 50 - 60 %und bei kleinen Vorflutern darüber hinaus abgebaut ist. Demgegenüber beträgt der BSBAbbau beim Emscherbrunnen und älteren Imhoff-Tanks etwa 20-30 %.
Abfluss des behandelten Wassers und Zufluss des unbehandelten Wassers erfolgen in diesem Falle am vorteilhaftesten diskontinuierlich, wobei die vorher genannten elektrischen Steuerungen benutzt werden können.
In einem weiteren Behandlungsfall belüftet man nur einen Kreisring der Beckenoberfläche. Der Belüfter arbeitet dann als Streifenbelüfter, der mit seinen Leitwänden Teile des behandelten Wassers einen Kreisweg und Spiralweg im Becken beschreiben lässt. Die Rotationsströmung des Beckeninhaltes kann durch entsprechende Einstellung der Leitwände vor und hinter den Belüftern so beeinflusst werden, dass weniger stark durchströmte Zonen stärker durchflossen werden und sich die Strömung auf die einzelnen Ring-und Spiralzonen ungefähr gleichmässig verteilt. Ausserdem ist eine Beeinflussung der Bewegung derart möglich, dass man den Streifenbelüfter tangential und radial zur erzeugten Strömung verstellt. Hier ist sowohl eine kontinuierliche als auch eine diskontinuierliche Arbeitsweise möglich.
Bei kontinuierlicher Arbeitsweise fliesst laufend eine geringe Abwassermenge zu, die das gereinigte Wasser über den Auslauf verdrängt. Bei
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diskontinuierlicher Arbeitsweise wird zunächst der Zulauf zum Kreiselbecken gesperrt, bevor der Ablauf geöffnet wird, so dass keine frischen Fäkalien durch Kurzschlüsse aus dem Zulauf direkt in den Ablauf gelangen können. Hiebei wird etwa 1 Stunde vor dem Öffnen des Ablaufes die Belüftungseinrichtung abge- stellt, so dass der in Bewegung befindliche Schlamm sich absetzen kann. Sollten beim Öffnen des Ablaufes noch gewisse Massenbewegungen im Kreiselbecken vorhanden sein, so stellt sich für die Absetzteilchen ein langer Spiralweg von der äussersten Kante des Beckens bis zum Ablauf ein.
Dieser Weg, der als Restabsetzweg bezeichnet wird, ist um ein Vielfaches länger als der direkte radiale Weg vom Umfang des Beckens bis zur Beckenmitte. Die Schlammteilchen haben somit genügend Zeit zum Absetzen. Das gereinigte Abwasser fliesst über die grosse ringförmige Abflusskante des Abflusses, der sich meist in der Mitte des Beckens befindet, zum Abflussventil. Die Länge der Abflusskante verhindert die Sogbildung über der Beclensohle in der Nähe des Ablaufes und das Mitreissen von Bodenschlamm.
Die Freigabe des Ablaufes erfolgt am vorteilhaftesten zu den Zeiten, zu denen ein sehr geriuger Schmutzwasserzulauf erfolgt, meist demnach nachts, während der Freigabe des ablaufs zist der Zulauf zum Kreiselteich automatisch gesperrt, so dass keine frischen Fäkalien durch irgendwelche Kurzschlüsse in deu Ablauf gelangen können, obgleich der theoretische Durchfluss etwa 20 - 80 Stunden betragen kann. Bei der beschriebenen Verfahrensweise wird man am vorteilhaftesten von einer elektrischen Programmsteuerung Gebrauch machen.
Eine Modifikation der Behandlungsverfahren stellt die Zweistufbelüftung von schwer zu behandelnden Abwässern dar.
Ein erstes Becken speichert die Abwassermenge von zirka 10 - 30 Std. Anfall auf und übernimmt die Vorbelüftucg. Der Belüfter, vorzugsweise ein Streifenbelüfter, hebt und senkt sich mit dem Wasserspiegel, um immer die gleiche Eintauchtiefe und den gleichen Kraftbedarf zu haben. Er kann somit auf das Optimum an Leistung eingestellt werden. Die Dauer der Vorbelüftung richtetsich nach dem Abwasseranfall und dem Schwierigkeitsgrad des Abbaues. Sie dauere mitunter 6-30 Stunden und erfolgt unter Zugabe von Rücklaufschlamm. Aus dem Vorbelüftungsbecken fördert eine Fördereinrichtung ständig eine bestimmte und nahezu konstante Menge des Abwassers in das Hauptbehandlungsbecken, das sogenannte Abbaubecken.
In diesem erfolgt die Intensivbelüftung vorzugsweise wieder mit einem Streifenbelüfter, die sich je nach der Beschaffenheit des zu behandelnden Abwassers auf zirka 20 - 70 Stunden erstreckt. Die Fördermenge zumHauptbelüftungsbecken richtet sich nach dem vorbehandlungszustand und nach der Abbauleistung des Hauptbeckens. Sie erhält zusätzlich eine bestimmte Uberschussmenge, die dazu dient, eine bestimmte Menge von Rücklaufschlamm durch Verdrängung in das Vorklärbecken zurückzuführen, die in diesem für die Vorbehandlung notwendig ist. Dabei wird man Zuleitung und Ableitung unter Zu- hilfenahme von Überläufen so anordnen, dass besondere Ablasseinrichtungen für den Rücklaufschlamm nicht notwendig werden.
Auch hier wird man Elektrosteuerungen vorsehen, die z. B. bei einem festgelegten Minimal-Niveau den Streifenbelüfter im Vorbehandlungsbecken und die Fördereinrichtung zum Hauptabbau-Kreiselbecken abschalten. Den Streifenbelüfter im Hauptbecken kann man weiterlaufen lassen. Bei steigendem Wasserspiegel im Vorbeiüftungsbecken wird für eine Einschaltung der Belüftung und Fördereinrichtung vom Vorklärbecken zum Hauptbecken gesorgt.
Die Zeichnung zeigt in J2 Figuren Ausführungsbeispiele der Kreiselbecken nach der Erfindung, an Hand deren ferner einige Betriebsweisen der Kreiselbecken erläutert werden.
Die Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein Kreiselbecken, in dem als Belüfter eine Käfigwalze angeordnet ist, und die Fig. 2 eine Draufsicht auf dieses Kreiselbecken nach Fig. 1, aus der man auch die Leitwände für die Führung des zu behandelnden Abwassers sieht.
Das Kreiselbecken ist ein einfaches, rundes Erdbecken nach Art eines Abwasserteiches. Boden 1 und Seitenböschungen 2 können ganz oder zum Teil gemauert ode : mit Platten 3 ausgelegt sein ; Ausmauerungen sind zu empfehlen unterhalb der Belüftungseinrichtung. Zur Belüftung des eingeleiteten Abwassers dient nach dem Ausfünrungsbeispicl ein auf Säulen 4 und der Beckenrandwand 5 gelagerter zweiteiliger Käfigrotor, der aus den durch die Kupplung 6 verbundenen Wellen 7 und 8, mit diesen verbundenen Seitenwänden 9, 10, 11, 12, verbindenden Spanten 13, 14 und aufgesetzten Belüftungselementen 15 und 16 besteht. Der Antrieb des Belüftungsrotors erfolgt mittels eines Elektromotors 17 über einen Keilriemenantrieb 18.
Vor und hinter dem Käfigrotor 7 - 16 sind um die Punkte 19 einstellbare Leitwände 20 angeordnet, die die Breite und die Eintritts- und Austrittsrichtung des zu behandelnden Wasserstreifens bestimmen. Die Zuführung des zu behandelnden Abwassers erfolgt mittels einer Rinne 21, die auf den Strei- fenbelf1fter 7 - 16 gerichtet ist. Der Ablauf des behandelten Wassers erfolgt über einen zentralen Ablauf, der aus einem gemauertenZentralbau 22, einem Ventilsitz 23, dem Ventil 24 und einer Überlaufkante 25 besteht. Das Anheben des Ventils 24 erfolgt mittels eines Magneten.
Es ist also ein Magnetventil vorhanden, dessen Offenstellung durch eine Lampe 26 angezeigt werden kann, Es sind auch hydraulische oder
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mechanische Betätigungen dieses Ventils möglich. Der Ablauf des gereinigten Wassers erfolgt aber eine Rohrleitung 27 zu einem Sammelschacht 28, von wo aus die Leitung 29 zum Vorfluter oder einem zweiten Becken abgeht. Die Ablaufkante 25 ist von einer tiefgezogenen Tauchwand 30 umgeben, und unterhalb dieser Tauchwand befinden sich tiefe Schlammtaschen 31, in denen sich abgebaute Schmutzteilchen absetzen können, damit sie nicht über die Überlaufkante 25 in den Ablauf für das gerenigte Wasser gelangen. Von Schlammtaschen 3J führt eine Leitung 32 zum Schlammsammelraum 33.
Im Becken ist ferner ein Schlammsammelraum 34 für die Aufnahme von Schlamm vorgesehen, der über eine Leitung 35 ebenfalls am Schlammsammelraum 33 angeschlossen ist. Der Normalwasserspiegel ist mit NWSp angegeben, und etwas über dessen Höhe liegt die Überlaufkante 25. Bei diesem Wasserspiegel tauchen die Platten 13, 14 des Belüftungsrotors 9 - 16 etwas in das Wasser ein. Der höchste Wasserspiegel wird mit HWSp angegeben. In diesem Falle tauchen die Belüftungselemente 13 und 14 vollkommen in das Wasser ein, ohne dass, wie schon einleitend auseinandergesetzt, der Kraftbedarf des Belüftungsrotors bei der Rotation erheblich über das vorgesehene Mass eires normalenSpiegclanstieges wächst.
Dieses Kreiselbecken nach dem Beispiel der Fig. 1 und 2 kann kontinuierlich oder diskontinuierlich als Streifenbelüfter betrieben werden. Zulauf und Ablauf lassen sich von Hand oder elektrisch steuern, wobei im letzteren Fall vorzugsweise an die bereits erwähnte elektrische Programmsteuerung gedacht ist. Das Ventil 24 ist im Ausführungsbeispiel als Hohlkörper ausgebildet, dessen Oberkante 24a etwas über der Höhe des Höchstwasserspiegels HWSp liegen kann. Dieses Rohrventil 24 dient damit gleichzeitig als Nctauslassventil.
Die Fig. 3 und 4 zeigen im Schnitt und im Grundriss eine weitere Ausführungsform eines Kreiselbeckens und die Fig. 5 als Ausführungsbeispiel eine Ausführungsform eines z. B. bei diesem Kreiselbekken verwendeten Überlaufs. Das Becken ist wiederum ein Erdbecken mit einem Zentraleinbau 36 als Schlammsammelraum. Die Belüftungseinrichtung ist hier als schwimmendes Aggregat aus Schwimmern 37, Belüftungsrutor 38, Elektromotor 39 und Riementrieb 40 aufgebaut und zwischen Führungen 41, 42 in radialer Richtung verschiebbar. Der Ablauf für das behandelte Wasser liegt jenseits des Mittelpunktes auf der andern Seite der Belüftungseinrichtung zwischen Beckenrand und Beckenmittelpunkt und befindet sich wieder über tiefgezogenen Schlammtaschen 43.
Nach der Form A des Überlaufes handelt es sich hier um mehrere Sammeltrichter 44, deren Rand 45 als Überlaufkante dient, die innerhalb einer tiefgezogenen Tauchwand 46 angeordnet sind. Der Ablauf des behandelten Wassers erfolgt über die Leitung 47 zum Sammelraum 48, den es über die Leitung 49 verlassen kann. Bei dem Ablauf nach Form B, die in Fig. 5 dargestellt ist, wird eine Anzahl von Rinnen 50 verwendet, die zu dem Ableitungsrohr 47 führen. Jede Rinne liegt zwischen Tauchwänden 51, die von einer geschlossenen Tauchwand 56 umgeben sind. Die Schlammentleerung aus den Schlammtaschen 43 und aus dem Mittelbau 36 erfolgt über Leitungen 57 und 58 zum Schlammsammelraum 59.
Die Schlammrückführung zum schlammansaugenden Belüfter 38 aus dem Mittelbau 36 geht über eine Leitung 60 und aus dem Überlauf durch die Leitung 61. Die Abwasserzuführung erfolgt durch die Leitung 21.
Die Fig. 6 und 7 zeigen im Schnitt und Grundriss ein Kreisel-Abbau-Becken, das sich insbesondere für kontinuierlichen Betrieb eignet. Bei diesem Becken ist eine feste Ringwand 62 vorgesehen und ein Mittelbau 63, der die Schlammtaschen 64 enthält. Auch hier kann der ganze Boden oder Teil des Bodens mit Platten 65 ausgelegt oder ausgemauert werden. Für den Schmutzwasserzulauf dient die tangential einmündende Rohrleitung 66. In der Nähe des Einlaufes ist der Belüftungsrotor 67 mit Antriebsmotor 68 fliegend angeordnet. Die Leitwände sind mit 69 bezeichnet. Der wasserablauf erfolgt über rinnenartige, kreisringförmige, verstellbare Überläufe 70, die mittels der Leitung 71 am Wassersammelraum 72 angeschlossen sind, von wo das Wasser durch die Leitung 73 zum Vorfluter od. dgl. geht.
Die Überläufe 70 sind auf der zentralen Säule 74 aufgehängt und ebenso die tiefgezogene Tauchwand 75.
Der Schlammabzug aus den Schlammtaschen 64 erfolgt über die Leitung 76 zum Schlammsammelbehälter 77. Die Wasserführung ist mittels der eingezeichneten Pfeile dargestellt.
Die Fig. 8 - 11 geben im Schnitt und Grundriss eine zweistufige Behandlungsanlage wieder. Die Fig. 9 und 11 zeigen ein Vorbehandlungsbecken 78 aus z. B. Blech, dem das Nachbehandlungsbecken 79 nach Fig. 8 und 9 nachgeschaltet ist. Es handelt sich hier um eine kleine Anlage, die insbesondere für Molkereien geeignet ist. Dem Speicherbecken 78 fliesst das Abwasser durch die Leitung 80 zu. Der Rotationsbelüfter 81 ist mit seinen Leitwänden 82 auf Schwimmern 83 angeordnet, so dass er sich mit schwankendem Wasserspiegel heben und senken kann. Das Becken 78 kann eine Notauslassleitung 84 haben. Von einem Pumpensumpf 85 führt eine Saugleitung zu einer Förderpumpe 86, die das im Becken 78 vorbehandelte Abwasser in dosierten Mengen zum Behandlungsbecken 79 fördert.
Es wird zweckmässig sein, an Stelle der Pumpe 86 Schöpfräder zu wählen und das Gefälle entsprechend zu wählen, wenn das Abwas-
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ser mit Stoffen belastet ist, die die Leitung verstopfen könnten. Das Becken 79 ist mit einem feststehenden Belüftungsrotor 87 ausgestattet und hat oberhalb einer tiefen Schlammtasche 88 ein Überlaufwehr 89 von Kreisform oder nach Art der Fig. 5. Das geklärte Wasser fliesst durch die Leitung 90 ab.
In der Fig. 12 ist eine Anlage gezeigt, die aus fünf Becken 91 - 95 besteht. Diese Becken sind an den Stellen 96,97, 98 und 99 miteinander verbunden, und der Übertritt des zu behandelnden Abwassers vom Becken 91 nach den Becken 92-95 erfolgt über Überlaufwehre 100 - 103. Zur Abteilung der Breite des Wasserstreifens aus dem Becken 91 nach den genannten Becken 92 - 95 dienen die Leitwände 104-107. Jedes Becken 91-95 hat einen Belüftungsrotor 108 - 112 mit Leitwänden 113 - 117. Das Hauptbecken 91 hat eine Zulaufleitung 118 und einen zentralen Ablauf 119, von dem aus die Leitung 120 in einenSammelbehälter 121 führt. Die Nebenbecken 92 - 95 haben Randabläufe 122 nach Art der Fig. 5.
Von diesen Abläufen führen die Leitungen 123 und 124 zum Sammelbehälter 121 und die Leitungen 125 und 126 zum Sammelbehälter 127. Der Zentralbehälter 91 lässt sich z. B. als Vorbehandlungsbehälter verwenden, während die andern Behälter 92-95 als Nachbehandlungsbehälter dienen, wobei in den einzelnen Behältern noch eine individuelle Behandlung de Teilwassermenge erfolgen kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur biologischen Reinigung von Abwasser, gekennzeichnet durch ein Becken von kreisförmigem oder nahezukreisförmigem Grundriss mit einer tangentialen oder nahezu tangentialenSchmutzwasserzuführung am Beckenrand, einen mit seiner Rotationsachse radial nach dem Mittelpunkt des Beckens gerichteten Rotationsbelüfter mit Belüftungselementen und durch einen oder mehrere vorteilhaft über Schlammtaschen angeordnete Überläufe, vorzugsweise um die Beckenmitte, zur Ableitung des gereinigten Wassers.