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Mach dem Belebtschlammverfahren arbeitende Kläranlage Die Erfindung
bezieht sich auf eine nach dem Belebtschlammverfahren arbeitende Kläranlage.
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Die Beseitigung von Schmutzwasser bereitet heute in immer größerem
Maße Schwierigkeiten. Unter den Verfahren, die sich zur Reinigung von Abwässer eignen,
ist das Belebt schlamm verfahren mit LangzeitbelUftung bekannt als ein Verfahren,
bei dem das Schmutzwasser mit Hilfe von belebtem Schlamm in einer dazu geeigneten
Kläranlage voll und mit Schlamm
stabilisierung gereinigt werden
kann.
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Derartige Kläranlagen werden heute in kleineren Siedlungsgebieten
nur mit begrenztem Erfolg eingesetzt, da die in solchen Bebauungsgebieten,z.B. in
Dörfern, Campingplätzen, Feriensiedlungen und dgl., während bestimmter Zeiten auBerordentlich
unterschiedlich anfallende Mengen an Schmutzwasser die Reinigungswirkung der Kläreinrichtungen
sehr beeinträchtigen; zudem müssen diese meist ortsfesten Anlagen nach dem größten
Schmutzwasseranfall bemessen werden und sind daher nur selten wirtschaftlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, nach dem Belebtschlammverfahren
arbeitende Kläranlagen zu schaffen, deren wesentliche Bauteile in Serien gefertigt,
in gleicher Ausführung bei allen unterschiedlichen Typen von Anlagen verwendet werden
können. Dadurch wird es dann möglich sein, besonders preiswerte Kläreinrichtungen
herzustellen.
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Außerdem sollen die Kläranlagen so ausgelegt sein, daß sie auch sehr
großen unterschi#dlichen Schmutzwassermengen Rechnung tragen können, ohne dabei
in ihren Herstellungskosten unwirtschaftlich zu werden.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine Kläranlage
gelöst, die gekennzeichnet ist durch einen aus vorgefertigten Einzelelementen zusammengesetzten
drehsymmetrisch
ausgebildeten Behälter, der einen Belüftungsraum,
einen Beruhigungsraum, einen Schlammsammelraum sowie einen Nachklärraum enthält
und mit einem ggf. mit Sandfang versehenen Zulauf für das Abwasser, einer in Bezug
auf die Höhe verstellbaren Ablaufrinne, einer im Zentrum der Anlage angeordneten
Schlammabsaugvorrichtung und einem vertikal in Abhängigkeit von der Wasserspiegelhöhe
im Behälter verstellbaren Umwälz- und Belüftungsrotor versehen und mit einem zentral
angeordneten, über das Steuergetriebe angetriebenen Rechen mit Zerkleinerungsmaschine
sowie einem über den Behälterboden arbeitenden Räumer ausgestattet ist.
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Die Schlammabsaugvorrichtung der Anlage wird durch ein zentral angeordnetes
Saugrohr gebildet, das bis zum Schlammsammelraum reicht, wobei mit dem zentral angeordneten
Saugrohr über ein steuerbares Ventil Schlammabsaugrohre verbunden sein können, die
mit ihrer Saugöffnung im Nachklärbecken münden, so daß dadurch der ggf.. im Nachklärbecken
auftreibende Schwimmschlamm durch diese zusätzlichen Saugrohre und das zentral angeordnete
Schlammabsaugrohr entweder in das Belüftungsbecken zurückgesaugt werden oder aber
zum Abtransport ausgetragen werden kann. Durch das Zurücksaugen von Belebtschlamm
des Nachklärbeckens oder des Schlammsammelraumes in den Belüftungsraum läßt sich
auf einfache Weise die Schlammkonzentration im Belüftungsraum und damit der Reinigungsgrad
der Anlage steuern.
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Voll biologisch arbeitende Anlagen haben als wesentliches Merkmal,
daß durch Sauerstoffzugabe zu dem zu reinigenden Wasser eine ausreichend lebensfähige
Organismenwelt im Wasser geschaffen werden kann, deren Aufgabe es ist, die Fäulnis
fähigkeit der Schmutzstoffe im Wasser zu zerstören und diese Schmutzstoffe in Form
von Schlammflocken auszufällen Der Belüftungsrotor ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet,
daß er aus einem vertikal nach unten reichenden, mit einer Schnecke versehenen Förderstutzen
besteht, an dessen oberem Ende sich horizontal erstreckende Abflußrohrstutzen angeschlossen
sind, die sich vom Zentrum zur Mündung kegelig verengen und an Ihrer oberen Seite
in Drehrichtung offen als Schaufeln ausgebildet sind.
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Die offene sich über die gesamte Länge des Stutzens erstreckende Kante
des Abflußrohrstutzens verläuft im wesentlichen horizontal und verbreitert sich
zum Förderstutzen hin, während die andere Längskante des Abf lußrohrstutzens sich
unterhalb und im Abstand von der oberen Kante und der dadurch gebildeten Fläche
spiralig in das Rohrinnere wölbt.
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Von der unteren Außenfläche des Abflußrohrstutzens zum Außenmantel
des Förderstutzens sind sich vertikal erstreckende Leitflächen vorgesehen.
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Der Umwälz- und Belüftungsrotor ist in seiner Höhenlage verstellbar
angeordnet und kann entweder automatisch oder von Hand in Abhängigkeit vom Behälterinhalt
und von der Höhe des Wasserspiegels, d.h. in Abhängigkeit von der Höhe der Oberlaufkante
der Abflußrinne in seiner H6henlage gesteuert werden.
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Die Abflußrinne ist ebenfalls mit ihrer Tauchwand in ihrer Höhenlage
verstellbar angeordnet und kann wiederum automatisch oder von Hand in Abhängigkeit
vom Schlammgehalt im Belebtschlammraum in ihrer Höhenlage gesteuert werden.
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An der Mündung des Zulaufrohres im Zentrum der drehsymmetrisch angeordneten
Kläranlage um das Triebwerk des Belüftungsrotors und angetrieben vom Steuergetriebe
ist ein Umlaufrechen mit Zerkleinerungsvorrichtung angeordnet.
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Weiterhin ist ein zentral durch das Steuergetriebe, das Triebwerk
des Umwälzrotors und den Rotor bis in den Schlammsammelraum geführtes Saugrohr vorgesehen.
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Durch die Konstruktionsmerkmale des Belüftungsrotors wird ein Lüfter
geschaffen, der durch seine Drehung mit Hilfe einer Schneckenpumpe das Wasser durch
seinen senkrechten nach unten reichenden Zylinder saugt und über die offenen spiralförmig
und kegelig gebogenen Abflußrohrstutzen in
die Horizontale umlenkt.
Eine durch die Drehung außerdem entstehende und an der Außenfläche und den senkrechten
Leitblechen des Abflußrohrstutzens hochgedrückte Flüssigkeitswelle wird dabei mit
der in die Horizontale umgelenkten Flüssigkeit vermischt. Gleichzeitig wird, da
der Rotor nicht voll in das Wasser eingetaucht ist, Luft mit angesaugt oder besser
mit in die Flüssigkeitswelle eingeschaufelt und rotierend mit der Flüssigkeit verwirbelt.
So entsteht ein Wasserschlammluftgemisch, das beschleunigt und ausgeworfen und unter
größtmöglicher Schonung der Belebtschlammflocken auf und unter die Wasseroberfläche
fein verteilt wird. Dadurch ist ein außerordentlich hoher Sauerstoffeintrag in das
Belebtschlammwasser sowie eine vollständige Durchmischung der Abwasserschlammflüssigkeit
im Belebtschlammraum gewährleistet.
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Der Rotor kann mit unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben und dessen
Leistung damit in einfachster Weise an die gewünscht dem Wasser zuzugebende Sauerstoffmenge
angepaßt werden, so daß damit eine der notwendigen Angleichiög lichkeiten an die
sehr unterschiedlich anfallende Menge des Abwassers erreicht wird.
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Da der U#wälz- und Belüftungsrotor außerdem in seiner Höhenlage verstellbar
ist, kann er mehr oder weniger tief in das Wasser des Belüftungsbeckens eingetlucht
werden,
und er kann zudem zusammen mit der Höhe des Wasserspiegels
im Beltlftungsbecken reguliert werden, so daß auch hiermit wieder zwei Variationsmöglichkeiten
in Anpassung an die stark wechselnd anfallende Abwassermenge geschaffen werden.
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Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird somit ein in Serienfertigung
zu erstellendes Klärbecken geschaffen, das in seiner Größe auf einfache Weise unterschiedlich
gestaltet werden kann, da die Einzelelemente verschieden zusammengesetzt sein können;
andererseits ermöglicht das Klärbecken die Anpassung des Klärverfahrens an die unterschiedlichsten
Anforderungen,die der jeweilige Schmutzwasseranfall stellt, ohne daß es erforderlich
ist, daß das Becken in seiner Größe nach der Spitzenbelastung ausgelegt werden muß,
oder daß das Becken beizeiten mit zu geringem oder zu großem Abwasseranfall die
geforderten Reinigungsleistungen nicht erreicht, wie das bei den üblichen Anlagen
der Fall ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben: Es zeigen Fig. 1 einen Schnitt durch eine
Anlage, Fig. 2 einen weiteren Schnitt durch die Anlage, Fig. 3 im wesentlich größeren
Maßstab einen Schnitt durch den Umwälz- und Belüftungsrotor, Fig. 4 eine Draufsicht
auf den Umwälz- und Beltlftungsrotor, teilseisc geschnitten und
Fig.
5 eine perspektivische Ansicht des Rotors, in die der Verlauf des Wasserweges eingezeichnet
ist.
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In Fig. 1 ist mit 1 allgemein ein drehsymmetrisch ausgebildeter, beispielsweise
aus Stahlblechen gebauter Behälter bezeichnet, der auf ein entsprechend konstruiertes
Fundament 2 aufgesetzt werden kann. An der Oberseite des Behälters sind Träger 3
angeordnet, die die eigentliche Antriebs- und Steuervorrichtung, die allgemein mit
4 bezeichnet ist, tragen. Weiterhin ist an der Oberseite des Behälters der Zulauf
5 für das Schmutzwasser angeordnet, der mit einem an sich bekannten sogenannten
Sandfang ausgerüstet sein kann.
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Der Zulauf endet vor einem im Zentrum des Belebtschlammbeckens umlaufenden
Rechen 6, von dem die sich dort ablagernden Feststoffe durch die Zerkleinerungsvorrichtung
abgekämmt, zerkleinert und in das Becken geführt oder ausgetragen werden können.
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Der eigentliche Behälter 1 ist in seinem Inneren durch drehsymmetrisch
angeordnete Trennwände in einzelne BehAlterteile unterteilt. Wichtigster Teil ist
der zentral angeordnete Belüftungsraum 7. Eine Trennwand 8, die beispielsweise an
der Unterseite der Träger 3 befestigt ist, ragt in den Behälter 1 hinein und endet
in einem gewissen Abstand vom Beckenboden, so daß dadurch ein um den runden Belüftungsraum
7 und einem Beruhigungsraum 12
angeordneter Nachklärraum lo geschaffen
wird. Bei dem dargestellten Ausfllbrungsbeispiel verläuft die Behälteraußenwand
vertikal und die Trennwand 8 konisch, indem sie sich zum Zentrum hin verengt, so
daß der Nachklärraum ebenfalls als konischer Ring ausgebildet ist, der oben einen
kleineren Innendurchmesser als unten aufweist. Zum Belüftungsraum 7 hin ist vor
der Trennwand 8 eine weitere Trennwand 11 vorgesehen, durch die dieser Beruhigungsraum
12 und eine Entgasungszone 9 geschaffen wird.
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Zentral im Belüftungeraum ist ein in axialer Richtung bewegliches
Schlammabsaugrohr 13 vorgesehen, das mit seinem unteren Schieberventil in den Schlammsammelraum
14 reicht und von dessem oberen Ende ein Schlammrohr-oder Schlauch 15 zur Saugpumpe
16 führt (Fig. 2). Von der Pumpe weg ermöglicht eine Leitung 17 das Zurückführen
des durch das Rohr 14 angesaugten Schlammes in den Zulauf 5 oder aber nach Betätigung
eines Ventils 18 ein Abführen des Schlammes,beispieisweise auf ein Trockenbeet o.dgl.
Weiterhin sind mehrere Schlammabsaugrohre 19 vorgesehen, die einerseits im Bereich
des Ansaugendes vom Schlanunabsaugrohr 13 münden, andererseits mit ihrem eigen Ansaugende
in das Nachklär#ecken lo reichen und damit ein Absaugen des u.U. hier auftreibenden
Schwimmschlammes mdglich machen.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
erfolgt die Steuerung der Schlammabsaugvorrichtung derart, daß das Hauptschlammabsaugrohr
13 an seinem unteren Ende als Schiebeventil ausgebildet ist, dessen Ventilöffnungen
bei entsprechendem Höher- oder Niedrigstellen des Ansaugrohres gegen den Schlammsammelraum
geöffnet oder geschlossen sind. Sind die Ventilöffnungen gegen den Schlammsammelraum
geöffnet, das Schlammsammelrohr 13 also abgesenkt, so kann nur der Schlamm aus dem
Sammelraum 14 abgesaugt werden, während die Mündungen der Schlammabsaugrohre 19
gegen das Schlammabsaugrohr 13 hin abgesperrt bleiben. Ist das Schlammsammelrohr
13 angehoben, so stehen die Ventilöffnungen mit den Mündungen der Schlammabsaugrohre
19 in Verbindung, der Schlammsammelraum 14 bleibt abgeriegelt und jetzt kann der
Schlamm aus dem Nachklärbecken 10 abgezogen werden.
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Im unteren Bereich des Belebtschlammbeckens 7 ist ein Räumer 20 vorgesehen,
der kontinuierlich oder intermittierend in Betrieb genommen werden kann und der
den sich absetzenden Schlag aus dem Belebtschlammbecken 7 und dem Nachklarraum lo
zum eigentlichen Schlammsammelraum 14 führt, von dem dann der Schlamm abgesaugt
werden kann.
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Im Nachklärbecken hangt verstellbar in Bezug auf die Höhenlage eine
Abflußrinne 21 mit der dazugehörigen
Tauchwand 22. Diese Tauchwand
22 verhindert, daß der im Nachklärraum 10 evtl. auftreibende Schwimmschlamm in die
Abflußrinne 21 gelangen kann.
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Zentral im Belflftungsbecken 7 ist ein allgemein in Fig.
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1 und 2 mit 23 bezeichneter Umwälz- und Belüftungsrotor angeordnet,
dessen Aufbau deutlicher aus den Figuren 3, 4 und 5 erkennbar ist. Dieser Belüftungsrotor
kann in drehende Bewegung versetzt werden und ermöglicht dadurch den erforderlichen
Sauerstoffeintrag in das Wasser und dessen Durchwirbelung. Der Belüftungsrotor 23
kann außerdem in seiner Höhenlage im Verhältnis zur Oberfläche des Wassers eingeregelt
werden, um damit die jeweils gewünschte Luftzufuhr in das Wasser zu erreichen. Zum
andern ist es möglich, den Belüftungsrotor innerhalb des Beckens im gleichen Abstand
von der durch die jeweils eingestellte Höhe der Oberlaufrinne 21 bestimmten Wasseroberfläche
auf und ab zu senken.
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Die Oberlaufrinne 21 mit ihrer Tauchwand 22 läßt sich mit Hilfe einer
elektromechanischen Steuereinrichtung in Abhängigkeit von der Schlammkonzentration
im Belüftungsbecken auf verschiedene Höhen einregulieren, damit sich trotz unterschiedlicher
Abwasserkonzentration ein möglichst gleichbleibender Schlamingehalt im Belüftungsbecken
halten und damit ein gleichbleibender Reinigungseffekt erreichen läßt.
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Der Umwälz- und Belüftungsrotor 23 besteht aus einer in einem zylindrischen
Rohr 26 angeordneten Förderschnecke 27, die sich vertikal nach unten erstreckt und
die oben in horizontal angeordnete Abflußstutzen 28 mündet. Die Abflußstutzen sind
in besonderer Weise gestaltet. Einmal verengen sich diese kegelig vom Zentrum 29
des Rotors zu ihrem Abflußende hin, zum andern sind die Abflußstutzen als offene
Schaufeln ausgebildet. Diese Ausbildung wird dadurch erreicht, daß das eine Ende
der Rohrwand des Abflußstutzens im oberen Bereich sich horizontal erstreckt und
kegelig zum Zentrum hin verbreitert, wodurch eine Fläche 30 geschaffen wird. Das
andere Ende der Rohrwand befindet sich mit seiner offenen Kante 31 unterhalb der
Fläche 30 und innerhalb des Stutzens, wobei zwischen der Kante 31 und der Unterseite
der Fläche 30 eine freie oeffnung33 bleibt, die in Drehrichtung des Rotors, die
in Fig. 4 mit dem Pfeil F bezeichnet ist, offen bleibt. Es ist erkennbar, daß, wenn
der Wasserspiegel, der in Fig. 3 bei 32 angedeutet ist, unterhalb der durch die
beiden Flächen 30 u. 31 gebildeten oeffnung 33 liegt, bei Drehung des Rotors durch
die oeffnungen 33 Luft in die Abflußstutzen 28 eingeschaufelt wird. Außerdem ist
an der Unterseite jedes Abflußstutzens eine Leitfläche 34 vorgesehen, die sich vertikal
erstreckt und die bei Drehung des Rotors in Richtung des Pfeiles F eine Wasserwelle
erzeugt,
die zusammen mit der Luft in die oeffnung 33 eingedrückt wird. Gleichzeitig wird
bei Drehung des Rotors aber auch durch die Schnecke 27 Wasser hoch transportiert
und in die Horizontale umgelenkt.
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Dieses Wasser mischt sich nun in rotierender Bewegung mit der durch
die oeffnung 33 eingeführten Luft und dem durch die Leitflächen 34 in die öffnung
33 eingeführten Wasser, so daß es zu einer außerordentlich innigen, aber schonenden
Vermischung von Oberfl#chenwasser, Luft und dem Wasser kommt, das aus dem Behälterinnenraum
durch die Schnecke 27 angesaugt wird.
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Die Anlage arbeitet wie folgt: Das Abwasser wird über den Zulauf 5
der Anlage zugeführt, wobei in den Zulauf ein Sandfang eingebaut sein kann. An der
Mündung des Zulaufes 5 ist ein langsam rotierender Rechen 6 vorgesehen, der mit
seiner Zerkleinerungsvorrichtung derart zusammenwirkt, daß keine größeren Feststoffe
in den eigentlichen Behälter gelangen können. Eine Sicherheitsvorrichtung schaltet
- sobald ein besonders widerstandsfähiger Festkörper zwischen die Messer der Zerkleinerungsmaschine
gerät -das Drehmoment der Zerkleinerungsvorrichtung auf einen
höheren
Wert und ändert dann, wenn die Kraft der Zerkleinerungse mridltung immer noch nicht
ausreicht, die Drehrichtung der Anlage, so daß der Rechen stehen bleibt und ein
Abstreifer den Festkörper aus der Zerkleinerungsvorrichtung herausstoßen kann.
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Im eigentlichen Belüftungsbecken 7 fördert der Umwalz-und Belüftungsrotor
23 das Belebtschlamm-Wassergemisch von unten nach oben und schleudert es radial
nach außen, wodurch der gesamte Inhalt des Belüftungsbeckens 7 mehr als ausreichend
belüftet, durchgemischt und umgewälzt wird. Die aufgrund der Strömung im Belüftungsraum
erzielte Wassergeschwindigkeit ist so groß, daß Schlammablagerungen am Beckenboden
nicht auftreten können. Infolge der innigen Durchmischung des Belebtschlammes bleibt
die Anlage auch betriebsfähig, wenn die Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt
liegen.
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Durch Schlitze in der Trennwand 8 wird ständig ein Teil des Belebtschlammgemisches
in die Beruhigungszone 12 geführt, wie dies durch die in Fig. 1 und 2 eingezeichneten
Pfeile ersichtlich ist. Die durch diesen Beruhigungsraum 12 fließende Wassermenge
tritt dann in den Nachklärraum lo ein und steigt in diesem nach oben auf. Der Obertrittquerschnitt
zwischen Beruhigungsraum und Nachklärraum ist so groß gewählt, daß sich entstehende,
entgegengerichtete Strömungen von aufsteigendem
Wasser und aus
dem Nachklärraum absinkenden Schlammflocken nicht stören. Aufgrund der durch sich
nach oben konisch erweiternden Wände des Nachklärraumes 1o erreichten Querschnittsvergrößerung
verringert sich die Geschwindigkeit des aufsteigenden Gemisches aus Wasser und Flocken
und es bildet sich im Nachklärraum ein Schlammflocken-Schwebefilter, das durch die
eingezeichneten Striche 24 dargestellt ist. In diesem Schlammflocken-Schwebefilter
werden die Flocken des aufsteigenden Gemisches ausgefiltert und das geklärte Abwasser
fließt dann unter der Tauchwand 22 hindurch und wird in die Abflußrinne 21 dekantiert.
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Aufsteigende Schwimmflocken werden dabei durch die Tauchwand 22, wie
vorstehend erläutert, zurückgehalten. Wird die Menge der aufsteigenden Schwimmflocken
zu groß, so kann in bestimmten Zeitabständen mit Hilfe der Saugpumpe 16, des Hauptabsaugrohres
13, der Saugrohre 19 und des Saugkopfes 25 dieses Gemisch von der Wasseroberfläche
des Nachklärraumes abgesaugt werden und entweder in den Zulauf rezykliert oder ganz
aus der Anlage ausgetragen werden. Ober die Saugpumpe und die Rücklaufleitung 17
kann auch außerdem der Rechenzulauf, der Rechen, der Sandfang, die Zerkleinerungsmaschine
usw. durchgespillt werden, wenn reines, oder mindestens schlammarmes Wasser angesaugt
wird. Steht die Anlage, so sinkt der Belebtschlamm im Beltlftungsbecken 7 auf den
Beckenboden ab, wird hier durch den Räumer 20 in den Schlammsammelraum 14 geführt
und kann von da über die Saugleitung 13
abgesaugt werden. Durch
die Rezyklierleitung 17 ist ein Zurückführen des Schlammes möglich. Der Schlamm
kann aber auch durch das Ventil 18 ausgetragen werden.
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Das Fassungsvermögen der Kläranlage ist so gewählt, daß die Aufenthaltszeiten
des Abwassers im Belüftung sbecken 7 und im Nachklärbecken 10 einen Abbau der Verschmutzung
um mehr als 90 8 gewährleisten. Der Schlamm wird dabei soweit stabilisiert, daß
er nicht mehr fault und sich daher ohne weitere Behandlung deponieren läßt.
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Die ganze Anlage arbeitet in ununterbrochenem Betrieb, der durch eine
Automatikschaltung ständig in dem jeweils gewünschtenR1#rthmus aufrecht erhalten
wird. Auf diese Weise läßt sich der Energiebedarf der Kläranlage auf den unterschiedlichen
Abwasseranfall abstimmen, ohne daß die Reinigungsleistung der Einrichtung allzu
stark schwankt.
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Alle Maschinengruppen des Klärwerks liegen über dem Wasserspiegel
des Klärbeckens und lassen sich durch Hebezeug oder aufgrund eigener, motorischer
Gestaltung ohne Mühe zur Reinigung ausheben, so daß evtl. erforderliche Wartungs-
oder Austauscharbeiten keine Schwierigkeiten bereiten, zumal die gesamte Steuer-
und Antriebseinheit auf dem Träger 3 aufsitzt.
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Wie bereits vorstehend erläutert, kann die Leistung des Rotors einmal
durch die Umdrehungsgeschwindigkeit eingeregelt werden, ü andcr.. durch seine Eintauchtiefe
in
den Belebtschlamm und schließlich ist es auch möglich, die Abflußrinne mit der Tauchwand
in Abhängigkeit vom Schlammgehalt in ihrer Höhe und damit die Wasserspiegelhöhe
im Belebtschlammbecken gemeinsam mit der Rotorhöhe zu verändern, so daß die Anlage
auch bei halb gefülltem Becken mit gutem Reinigungsgrad arbeitet.
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Zusammenfassend kann festgestellt werden: Die vorstehend beschriebene
Anlage ist einfach und nach dem sogenannten Baukastensystem gestaltet. Sie benötigt
für ihren Betrieb nur einen geringen Energieaufwand und hat gegenüber bisher bekannten
Anlagen folgende Vorteile: Sie arbeitet, obwohl sie nur über ein einziges Antriebs-
und Steueraggregat verfügt, weitgehend automatisch und weist aufgrund ihrer Konstruktion
und Anordnung der Bauteile eine große Anpassungsfähigkeit auf. Ihr Arbeitsrhythmus
kann wahrend des Betriebes zur Beseitigung von evtl. auftretenden Störungen infolge
unterschiedlicher Abwasserbeschaffenheit und stark schwankender Abwassermenge in
vielfacher Hinsicht automatisch oder auf einfachste Weise von Hand beeinflußt werden.
Durch Montage im Baukastensystem ist es außerdem m5glich, trotz Serienfertigung
Anlagen verschiedenster Größen für vielerlei Reinigungsaufgaban zusammenzustellen.
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Die erforderliche Schalt-, Steuer- und Getriebeeinrichtung, sowie
der Antrieb und die Einrichtung fflr das Heben und Senken der einzelnen Teile der
Anlage sind in den Zeichnungen nicht dargestellt, da sie nicht zum Wesen der Erfindung
gehören.
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Patentansprflche: