DE4023962A1 - Feinkoernige titanschmiedstuecke und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Feinkoernige titanschmiedstuecke und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft feinkörnige Titanschmiedstücke und
ein Verfahren zur Verfeinerung der Korngröße von α- und
α-β-Titanlegierungen durch einen Schmiedevorgang und eine
Rekristallisation oberhalb der β-Übergangstemperatur der
Legierung.
Titan und Titanlegierungen kommen bei der Konstruktion
von Teilen, die ein hohes Festigkeits/Gewichts-Verhältnis
erfordern, und insbesondere von Teilen, die im Hochtempe
raturberieb wie etwa in einem Düsentriebwerk verwendet
werden, zum Einsatz. Titanlegierungen für den Gebrauch
bei hoher Temperatur erfordern eine kleine Korngröße, um
die mechanischen Eigenschaften gegenüber gröber gekörnten
Titanlegierungen zu verbessern und um sie effizienter un
tersuchen zu können. Wenn beispielsweise mittels nicht
zerstörender Ultraschallverfahren innere Defekte ermit
telt werden sollen, erzeugt das Vorhandensein grober Kör
ner ein "Hintergrundrauschen" oder eine Interferenz, die
im allgemeinen die Zurückweisung des Teils zur Folge hat.
Bei Vorhandensein kleiner Körner werden jedoch akustisch
"stille" Werkstücke, d.h. Werkstücke mit minimaler Inter
ferenz bei der Schallprüfung erzeugt.
Bei bestimmten Anwendungen, etwa ausgewählte raumfahrt
technische Anwendungen, verlangen bestimmte Spezifikatio
nen des Herstellers, daß die Korngröße 0,5 mm nicht über
steigt. Solche Einschränkungen treffen vor allem für
Teile zu, die beispielsweise in einem Hochtemperaturbe
trieb eingesetzt werden. Es sind verschiedene Prozesse
bekannt, mit denen versucht wird, in Titanschmiedstücken
kleine Korngrößen zu erzielen; keine dieser Prozesse ist
jedoch auf einen isothermischen Schmiedeprozeß gerichtet,
in dem α- und α-β-Titanlegierungskörper, etwa Körper aus
Ti-6242 oder Ti-17, aus einem in einer isothermischen
Presse angeordneten Barren fertiggeschmiedet werden, um
so ein Werkstück mit einer 0,5 mm nicht übersteigenden
maximalen Korngröße herzustellen.
Nun folgt eine Diskussion dieser bekannten Verfahren.
Aus US 33 13 138-A (Spring u.a.) ist ein Verfahren zum
Schmieden von α-β-Legierungen auf Titanbasis bekannt. In
diesem Verfahren wird anstatt eines flachen Formstückes
ein V-Formstück verwendet, mit dem der Schmiedeprozeß bei
einer Temperatur unterhalb der β-Übergangstemperatur der
bearbeiteten α-β-Legierung ausgeführt wird. Gemäß der
Lehre dieses Dokuments ist es wesentlich, daß ein gewis
ser Teil der Bearbeitung im V-Formstück-Schmiedeschritt
am Werkstück ausgeführt wird, wobei es außerdem wesent
lich ist, daß ein solcher Schritt die Querschnittsfläche
um mindestens 10% oder mehr (bis zu 50%), vorzugsweise
ungefähr 30%, verringert. Ferner ist es mit diesem Ver
fahren möglich, einen Teil oder sogar den größten Teil
des V-Formstück-Schmiedeschrittes bei einer Temperatur
oberhalb der β-Übergangstemperatur auszuführen, solange
diesem Schmiedevorgang als abschließende Phase des V-
Formstück-Schmiedeschrittes ein Schmiedevorgang unterhalb
der β-Übergangstemperatur, der eine Verringerung der
Querschnittsfläche um mindestens 10% zur Folge hat,
folgt.
Aus US 34 70 034-A (Kastanek u.a.) ist ein Verfahren be
kannt, mit dem eine Makrostruktur einer feinkörnigen Ti
tanlegierung hergestellt wird und das die Erwärmung eines
Rohblocks oder Barrens auf eine Temperatur zwischen 28°
und 139° oberhalb der β-Übergangstemperatur der Legierung
und dann während der Abnahme der Temperatur in einem Be
reich zwischen 28° und 166° unterhalb der β-Übergangstem
peratur der Legierung eine Heißbearbeitung der erwärmten
Legierung, beispielsweise einen Schmiedevorgang, umfaßt.
Dieser Prozeß wird zyklisch wiederholt, um zunehmend
kleinere Korngrößen herzustellen, bis durch das ganze
Werkstück hindurch eine feinkörnige Titanlegierung-Ma
krostruktur erhalten wird. Diese feinkörnige Makrostruk
tur gestattet es, daß das Material des Werkstücks mit ei
nem genauen Standard mittels Ultraschall geprüft werden
kann. Gemäß diesem Dokument ist eine feinkörnige Ma
krostruktur notwendig, um das "Hintergrundrauschen" zu
verringern und um akustisch "stille" Barren, d.h. Barren
mit einer bei der Schallprüfung auftretenden minimalen
Interferenz herzustellen.
Aus US 34 89 617-A (Wuerfel) ist ein Verfahren zum Bear
beiten von Körpern aus α- und α-β-Legierungen auf Titan
basis bekannt, das die Verfeinerung der β-Korngröße der
α- und α-β-Legierungen auf Titanbasis und insbesondere
die Verfeinerung der β-Korngröße solcher Legierungen wäh
rend der Bearbeitung von als Schmiedematerial dienenden
Rohblöcken oder Barren umfaßt. Diese Verfahren umfaßt die
Bearbeitung eines aus dieser Legierung bestehenden Werk
stückes bei einer Anfangstemperatur oberhalb der β-Über
gangstemperatur, wobei an das Metall eine Verformungs
energie übertragen wird und die β-Körner rekristallisiert
werden. Die Rekristallisierung kann entweder gleichzeitig
mit der Bearbeitung oder mittels eines gesonderten Glü
hens bei einer Temperatur, die wenigstens so hoch wie die
anfängliche Bearbeitungstemperatur ist, bewirkt werden.
Insbesondere muß dieses Verfahren bei einer Anfangsbear
beitungstemperatur oberhalb der β-Übergangstemperatur der
bearbeiteten Legierung, vorzugsweise zwischen ungefähr
55° und ungefähr 278° oberhalb der β-Übergangstemperatur
der Legierung ausgeführt werden. Bei diesem Verfahren
tritt bei Temperaturen im oberen Abschnitt des erwähnten
Temperaturbereichs gleichzeitig zur Bearbeitung eine dy
namische Rekristallisierung auf, die daher während eines
großen Teils des Bearbeitungszyklus stattfindet, während
bei Temperaturen im unteren Bereich des erwähnten Tempe
raturbereichs ein Glühen bei einer Temperatur bei oder
oberhalb der Anfangsbearbeitungstemperatur erforderlich
ist, um die Rekristallisierung zu bewirken. Ein solches
Glühen findet im allgemeinen zwischen ungefähr 1150°C und
ungefähr 1315°C statt, die Temperatur muß jedoch minde
stens so hoch sein wie die Anfangsbearbeitungstemperatur.
In diesen Verfahren stellt die Glühzeit einen kritischen
Faktor da, da sie ausreichend lang sein muß, um den Me
tallkörper in seinem gesamten Umfang in den β-Bereich zu
bringen. Gemäß der Lehre dieses Dokuments schwankt die
Glühzeit beispielsweise zwischen ungefähr einer Stunde
und ungefähr vier Stunden, wobei höhere Temperaturen (zum
Beispiel jene in der Nähe von 1315°C, etwa 1260°C) kür
zere Zeitintervalle (zum Beispiel in der Nähe einer
Stunde) zur Folge haben, während niedrigere Temperaturen
(zum Beispiel jene in der Umgebung von 1150°C) längere
Zeitintervalle (etwa jene in der Nähe von vier Stunden)
zur Folge haben. Dieses Verfahren besteht in einem Ein
zelschrittprozeß, in dem die Rekristallisation mit der
Bearbeitung kombiniert wird; die Bearbeitung muß bei Tem
peraturen, die im wesentlichen oberhalb der β-Übergangs
temperatur der Legierung liegen, begonnen werden, wobei
1200°C die minimale Temperatur sowohl für die α-Legierung
als auch für die α-β-Legierung ist und wobei der bevor
zugte Temperaturbereich zwischen ungefähr 1200°C und
1315°C liegt.
Aus US 36 86 041-A (Lee) ist ein Verfahren bekannt, mit
dem hochfeinkörnige Titanlegierungs-Mikrostrukturen her
gestellt werden können, wobei das Verfahren die Erwärmung
des Titanlegierungskörpers auf eine Temperatur unterhalb
der β-Übergangstemperatur der Legierung, aber oberhalb
der Martensit-Temperatur, eine während des Abfallens der
Temperatur stattfindende Heißbearbeitung des erwärmten
Legierungskörpers, das schnelle Abkühlen und das wenig
stens einmalige Wiederholung des Zyklus umfaßt. Gemäß der
Lehre dieses Verfahrens wird keine Erwärmung der Titanle
gierung auf eine Temperatur oberhalb der β-Übergangstem
peratur vorgenommen.
Aus US 36 35 068-A (Watmough u.a.) ist ein Verfahren be
kannt, mit dem bei erhöhten Verformungstemperaturen in
Formstücken, die auf die Temperatur des Werkstücks oder
auf eine Temperatur in der Nähe der Werkstücktemperatur
erwärmt werden, an Titan oder an Titanlegierungen Formän
derungen in großem Ausmaß vorgenommen werden. Dieses Ver
fahren umfaßt die Formung des Werkstückes durch Erwärmen
desselben auf eine Temperatur oberhalb von 760°C und
durch Erwärmen des Formstückes auf dieselbe oder eine et
was niedrigere Temperatur. Das Werkstück wird vorgewärmt;
die Formstücke werden mittels herkömmlicher Heizverfah
ren, vorzugsweise mittels außerhalb der Formstücke be
findlichen Vorrichtungen wie etwa Erwärmungs-Induktions
spulen, erwärmt. Gemäß der Lehre dieses Verfahrens hängt
die Entscheidung, ob die Formung oberhalb oder unterhalb
der β-Übergangstemperatur ausgeführt wird, von den ge
wünschten Eigenschaften der speziellen Anwendung für die
Legierung ab, ferner ist die Steuerung der Formstück-Ge
schwindigkeit während des Pressens ein wichtiger Ge
sichtspunkt des Prozesses.
Beim herkömmlichen Schmieden von Werkstücken oder Barren
wird das Werkstück gleichmäßig auf eine Temperatur
oberhalb der β-Übergangstemperatur der Legierung erwärmt,
anschließend wird es geschmiedet und abgekühlt. Der
Schmiedeschritt bewirkt, daß gleichachsige Körner
abgeflacht und verlängert werden. Nach dem Schmieden und
dem Abkühlen wird das Werkstück bei einer Temperatur
unterhalb der β-Übergangstemperatur der Legierung
geglüht, um bestimmte Eigenschaften im geschmiedeten
Material zu erzielen; während des Glühens bleiben die
Körner abgeflacht und verlängert. Diese abgeflachten,
verlängerten Körner können die für das Werkstück
vorgesehene maximale Korngröße überschreiten, so daß das
Werkstück bei der Ultraschallprüfung aufgrund der Größe
bestimmter Körner verworfen wird. Ferner wird der
Glühprozeß im allgemeinen während eines langen
Zeitintervalls wie etwa einer Stunde oder länger
vorgenommen. Während dieser Zeit wird im Außenbereich des
Werkstücks eine harte, spröde α-Ummantelung gebildet,
ferner kann sich die Außenseite des Werkstücks mit
Titanoxyd überziehen. Das Titanoxyd und die α-Ummantelung
müssen beispielsweise durch eine maschinelle Bearbeitung
beseitigt werden, bevor die Bearbeitung des Werkstückes
fortgesetzt werden kann.
In einem ähnlichen herkömmlichen Verfahren wird das Werk
stück auf eine Temperatur oberhalb der β-Übergangstempe
ratur der Legierung erwärmt, anschließend geschmiedet und
schließlich abgekühlt. Der Schmiedeschritt bewirkt, daß
gleichachsige Körner abgeflacht und verlängert werden. Um
kleine Körner auszubilden, wird das Werkstück auf eine
Temperatur oberhalb der β-Übergangstemperatur der Legie
rung erneut erwärmt und geglüht, wodurch eine Rekristal
lisierung ermöglicht wird, so daß die abgeflachten Körner
rekristallisieren und kleine Körner bilden. Hierbei be
steht jedoch der Nachteil, daß die rekristallisierten
Körner ihr Wachstum fortsetzen und zu großen Körnern wer
den, die die für das Werkstück beabsichtigte maximale
Korngröße überschreiten. Diese Veränderung der Korngröße
(der Korngrößengradient) tritt aufgrund des Temperatur
gradienten auf, den das Werkstück während des Glühens er
fährt. Das Werkstück wird in einem Glühofen angeordnet
und erwärmt, dennoch besitzt das Werkstück nicht sofort
durchgehend die Glühtemperatur. Der äußere Bereich des
Werkstückes erreicht die Glühtemperatur eher als der Mit
telpunkt des Werkstücks. Obwohl daher eine Rekristalli
sierung auftritt, werden die rekristallisierten Körner um
so länger wachsen, je länger der entsprechende Bereich
des Werkstücks der erhöhten Temperatur ausgesetzt wird.
Daher wird ein herkömmlich geschmiedetes Werkstück eine
inhomogene Korngröße aufweisen, derart, daß bestimmte
Körner eine Größe besitzen, die größer ist als die für
das Werkstück vorgesehene Korngröße.
Weiterhin wird das Glühen im allgemeinen während eines
langen Zeitintervalls wie etwa eine Stunde oder länger
vorgenommen. Während dieser Zeit bildet sich einerseits
im Außenbereich des Werkstücks eine harte, spröde α-Um
mantelung, andererseits kann sich die Außenseite des
Werkstücks mit Titanoxyd überziehen. Das Titanoxyd und
die α-Ummantelung müssen beispielsweise durch eine ma
schinelle Bearbeitung beseitigt werden, bevor die Bear
beitung des Werkstückes fortgesetzt werden kann.
Bei einem herkömmlichen Schmiedeprozeß besteht daher der
Nachteil, daß bei einem Werkstück zwar Korngrößen von we
niger als 0.5 mm erzielt werden können, daß dies jedoch
nicht gleichmäßig geschehen kann und nicht für das Werk
stück in seinem gesamten Umfang möglich ist; letzteres
trifft insbesondere für dicke Werkstücke wie etwa Turbi
nenrotoren zu.
Es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Schmied
stücke aus feinkörniger Titanlegierung mit einer auf das
gesamte Werkstück bezogenen maximalen Korngröße von 0,5
mm und ein Verfahren zur Herstellung solcher Schmied
stücke, bei dem die Korngröße von α- und α-β-Titanlegie
rungen verfeinert wird, zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einem Schmiedstück und bei einem
Verfahren zu dessen Herstellung erfindungsgemäß gelöst
durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 und im kennzeichnenden Teil des Nebenanspruches 7.
In dem Prozeß der vorliegenden Erfindung wird ein Titan
legierungsblock auf eine Temperatur oberhalb der β-Über
gangstemperatur der Legierung, die jedoch unterhalb der
Temperatur liegt, bei der eine dynamische Rekristallisie
rung auftritt, erwärmt. Obwohl dieser Prozeß bei einer
Temperatur ausgeführt werden kann, der nur wenig oberhalb
der β-Übergangstemperatur der Legierung liegt (zum Bei
spiel ungefähr 2,8° oberhalb) liegt die bevorzugte Pro
zeßtemperatur ungefähr 28° oberhalb der Sb-Übergangstempe
ratur der Legierung, um geringe Ungenauigkeiten bei der
Ofensteuerung und bei der Temperaturablesung auszuglei
chen; die Prozeßtemperatur liegt jedoch nicht mehr als
ungefähr 55° oberhalb der β-Übergangstemperatur, um eine
dynamische Rekristallisierung zu vermeiden. Folglich
liegt der bevorzugte Temperaturbereich des erfindungsge
mäßen Prozesses zwischen ungefähr 28° und ungefähr 55°
oberhalb der β-Übergangstemperatur der Legierung.
Vorzugsweise wird ein Titanlegierungsbarren auf eine
Temperatur erwärmt, die zwischen ungefähr 28° und
ungefähr 55° oberhalb der β-Übergangstemperatur der
Legierung liegt, anschließend wird der Barren mittels
Pressens durch eine isothermische Presse warmbearbeitet,
auf einer Temperatur oberhalb der β-Übergangstemperatur
der Legierung gehalten, um einen ausgewählten
Rekristallisierungsgrad zu ermöglichen, schließlich wird
der Barren auf eine Temperatur unterhalb der ß-
Übergangstemperatur der Legierung schnell abgekühlt, um
das Kornwachstum anzuhalten und die gewünschte
Kornmorphologie auszubilden. Dieser Prozeß gestattet
während der isothermen Preßphase sowohl die Ausbildung
von bearbeiteten Körnern als auch die Keimbildung von
rekristallisierten Körnern und erlaubt ferner während der
Haltephase sowohl die weitere Keimbildung als auch das
Wachstum bereits bestehender Keime. Der anfängliche
Preßschritt ist wichtig, weil der Preßvorgang bei einer
Temperatur vorgenommen wird, die unterhalb derjenigen
Temperatur liegt, die im Titanlegierungskörper eine
dynamische Kristallisierung bewirken würde. Der
Halteschritt wird im allgemeinen bei einer Temperatur
zwischen ungefähr 28° und ungefähr 55° oberhalb der β-
Übergangstemperatur der Legierung und vorzugsweise bei
derjenigen Temperatur, die während der Preßphase
verwendet wird, ausgeführt. Der Halteschritt ist wichtig,
weil die Keimbildung und das Kornwachstum so lange
auftreten und fortgesetzt werden, bis die gebildeten
feinen Körner gegenseitig aneinander stoßen. Wenn das
gegenseitige Aneinanderstoßen abgeschlossen ist, wird der
Titanlegierungskörper schnell auf eine Temperatur
unterhalb der β-Übergangstemperatur der Legierung
abgekühlt, um das Kornwachstum anzuhalten. Der gesamte
erfindungsgemäße Prozeß wird bei einer Temperatur
oberhalb der β-Übergangstemperatur der Legierung
ausgeführt, wobei eine Abkühlung vor der
Rekristallisierung auf eine Temperatur unterhalb der β-
Übergangstemperatur der Legierung vermieden wird.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, zusätz
liche gewünschte Eigenschaften des Titanlegierungskörpers
dadurch zu erzielen, daß ein zweiter Preßschritt ausge
führt wird, der unmittelbar nach dem Halteschritt und vor
dem Schritt des schnellen Abkühlens eingeschoben wird.
Dieser zweite Preßschritt wird bei der gleichen Tempera
tur ausgeführt, die für den Halteschritt verwendet wird,
um die Bildung einer α-Phase, die als Film vorwiegend an
den Korngrenzen auftritt, zu vermeiden. Die α-Phase tritt
auf, wenn sich der Titanlegierungskörper auf eine Tempe
ratur unterhalb der β-Übergangstemperatur abkühlt, und
verschlechtert die Qualität des Titanlegierungskörpers,
indem sie Wege für ein Rißwachstum schafft. Der zweite
Verformungsschritt überführt jedes Korn aus einer gleich
achsigen Form in eine längliche, abgeflachte Form, deren
lange Achse in radialer Richtung und deren kurze Achse in
axialer Richtung angeordnet sind. Eine solche Anordnung
ermöglicht in radialer Richtung verbesserte mechanische
Eigenschaften, was im Hinblick auf Anwendungen, in denen
einwirkende Beanspruchungen in radialer Richtung maximal
sind, etwa bei rotierenden Turbinenrotoren, einen wichti
gen Gesichtspunkt darstellt. Ferner bewirkt der zweite
Verformungsschritt, daß die während des nachfolgenden Ab
kühlvorgangs an den Korngrenzen kontinuierlich auftre
tende α-Phase eher eine Zickzack-Morphologie bildet, die
das Rißwachstum entlang der Korngrenzen-α-Phase verzö
gert.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, einen
Titanlegierungskörper mit einer im wesentlichen
gleichmäßigen, feinen β-Kornmorphologie, in der die
maximale Korngröße durchgehend 0,5 mm beträgt, zu
erhalten. Eine solche annähernde Gleichmäßigkeit wird
erhalten, weil jede Stelle innerhalb des Körpers während
des Preßschrittes und des Halteschrittes gleichzeitig die -
gleiche Temperatur besitzt. Diese Gleichmäßigkeit ist bei
herkömmlich geschmiedeten Werkstücken nicht erzielbar,
weil dabei ein Glühofen verwendet wird, um die Werkstücke
zu erwärmen. Der Grund hierfür besteht darin, daß die im
erfindungsgemäßen Verfahren eingestellte Haltezeit (in
der Größenordnung zwischen 4 und 10 Minuten, wie es für
Ti-6242 bzw. Ti-17 erforderlich ist) kurz ist und daß
während solch kurzer Zeiten in einem Glühofen eine
gleichmäßige Erwärmung von dicken Titanlegierungskörpern
nicht möglich ist.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Theorie
ist in vorbereitenden Experimenten geprüft worden, indem
die Prüfproben jeweils oberhalb der β-Übergangstemperatur
der jeweiligen Probe geschmiedet wurden, anschließend
jede Probe abgekühlt und in dünne Scheiben (mit einer
Dicke von beispielsweise ungefähr 2,5 mm) geschnitten
wurden; anschließend wurden diese Scheiben auf eine Tem
peratur oberhalb der β-Übergangstemperatur der jeweiligen
Probe erwärmt und auf dieser Temperatur für verschiedene
Zeitintervalle (zum Beispiel 2, 4, 6 und 8 Minuten) ge
halten, anschließend wurden die Scheiben schnell abge
kühlt, wobei die Mikrostruktur einer jeden Scheibe beob
achtet wurde, um das Ausmaß der Rekristallisation der β-
Körner zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser vorausgehenden
Experimente sind für Ti-17-Schmiedstücke in den Fig. 1a
bis 1d und für Ti-6242-Schmiedstücke in den Fig. 2a bis
2d gezeigt.
Der Ausdruck "β-Übergangstemperatur" bezieht sich auf die
100%-β-Übergangstemperatur, die die minimale Temperatur
darstellt, bei der 100% des Materials in die β-Phase um
gewandelt sind. Diese Temperatur wird für eine gegebene
Legierung durch Prüfproben erhalten, die für eine Stunde
bei einer ausgewählten Temperatur einer Wärmebehandlung
und anschließend einer Mikrostrukturuntersuchung unter
worfen wurden. Die β-Übergangstemperaturen für die mei
sten wohlbekannten Titanlegierungen liegen im Bereich
zwischen ungefähr 760°C und ungefähr 1090°C.
Erfindungsgemäß werden während des Prozesses weder an der
Außenseite des Werkstückes Titanoxyd noch im Außenbereich
des Werkstückes eine α-Ummantelung gebildet, weil die
Haltezeiten beträchtlich kürzer sind (zum Beispiel 4 bis
10 Minuten).
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind in den
Nebenansprüchen und in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Zeichnungen näher
erläutert; es zeigen:
Fig. 1a ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das
zeigt, daß in einem zu 70% β-überführten Ti-
17-Schmiedstück bei 2 Minuten Haltezeit bei
900°C keine Kornkeimbildung und keine Wachs
tumsprozesse auftreten;
Fig. 1b ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das
zeigt, daß in einem zu 70% β-überführten Ti-
17-Schmiedstück nach 4 Minuten Haltezeit bei
900°C in begrenztem Umfang eine Kornkeimbil
dung und Wachstumsprozesse auftreten;
Fig. 1c ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das
zeigt, daß in einem zu 70% β-überführten Ti-
17-Schmiedstück nach 6 Minuten Haltezeit bei
900°C vermehrt eine Kornkeimbildung und
Wachstumsprozesse auftreten;
Fig. 1d ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das
zeigt, daß in einem zu 70% β-überführten Ti-
17-Schmiedstück nach 8 Minuten Haltezeit bei
900°C die Kornkeimbildung im wesentlichen ab
geschlossen ist und fortgesetzte Wachstums
prozesse stattfinden;
Fig. 2a ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das
zeigt, daß in einem zu 70% β-überführten Ti-
6242-Schmiedstück nach 2 Minuten Haltezeit
bei 1010°C keine Kornkeimbildung und keine
Wachstumsprozesse auftreten;
Fig. 2b ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das
zeigt, daß in einem zu 70% β-überführten Ti-
6242-Schmiedstück nach 4 Minuten Haltezeit
bei 1010°C im wesentlichen eine Kornkeimbil
dung und Wachstumsprozesse auftreten;
Fig. 2c ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das
zeigt, daß in einem zu 70% β-überführten Ti-
6242-Schmiedstück nach 6 Minuten Haltezeit
bei 1010°C die Kornkeimbildung im wesentli
chen abgeschlossen ist und fortgesetzte
Wachstumsprozesse auftreten;
Fig. 2d ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das
zeigt, daß in einem zu 70% β-überführten Ti-
6242-Schmiedstück nach 8 Minuten Haltezeit
bei 1010°C die Kornkeimbildung und die Wachs
tumsprozesse abgeschlossen sind;
Fig. 3 eine grafische Darstellung der Kornwachstums
kinetik und der prozentualen Rekristallisie
rung sowohl für ein zu 30% β-überführtes als
auch für ein zu 70% β-überführtes Ti-17-
Schmiedstück bei 900°C;
Fig. 4 eine grafische Darstellung der Kornwachstums
kinetik und der prozentualen Rekristallisie
rung eines zu 70% β-überführten Ti-6242-
Schmiedstücks bei 1010°C;
Fig. 5A ein Mikrobild (100-fache Vergrößerung) eines
Ti-17-Schmiedstücks, das zu 30% β-überführt
und 8 Minuten gehalten wurde, das dann zu 30%
β-überführt und 8 Minuten gehalten wurde und
das dann zu 30% β-überführt wurde, um das
Längenverhältnis der Körner zu entwickeln,
wobei das Schmiedstück bei 800°C für zwei
Stunden lösungsbehandelt und in Wasser
schnell abgekühlt wurde;
Fig. 5b ein Mikrobild (100-fache Vergrößerung) eines
Ti-17-Schmiedstücks, das zu 70% β-überführt
und 8 Minuten gehalten wurde und das dann zu
30% β-überführt und 8 Minuten gehalten wurde,
so daß sich gleichachsige Körner ergaben, wo
bei das Schmiedstück bei 800°C für zwei Stun
den lösungsbehandelt und in Wasser schnell
abgekühlt wurde;
Fig. 5c ein Mikrobild (100-fache Vergrößerung) eines
Ti-17-Schmiedstücks, das zu 30% β-überführt
und 8 Minuten gehalten wurde und das dann zu
70% β-überführt und 8 Minuten gehalten wurde,
so daß sich gleichachsige Körner ergaben, wo
bei das Schmiedstück bei 800°C für zwei Stun
den lösungsbehandelt und in Wasser schnell
abgekühlt wurde;
Fig. 5d ein Mikrobild (100-fache Vergrößerung) eines
Ti-17-Schmiedstücks, das zu 50% β-überführt
und 8 Minuten gehalten wurde und das dann zu
50% β-überführt und 8 Minuten gehalten wurde,
so daß sich gleichachsige Körner ergaben, wo
bei das Schmiedstück bei 810°C für zwei Stun
den lösungsbehandelt und in Wasser schnell
abgekühlt wurde;
Fig. 5e das gleiche Mikrobild wie in Fig. 5a, jedoch
bei 500-facher Vergrößerung;
Fig. 5f das gleiche Mikrobild wie in Fig. 5b, jedoch
bei 500-facher Vergrößerung;
Fig. 5g das gleiche Mikrobild wie in Fig. 5c, jedoch
bei 500-facher Vergrößerung;
Fig. 5h das gleiche Mikrobild wie in Fig. 5d, jedoch
bei 500-facher Vergrößerung;
Fig. 6a ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das
die Kornstruktur eines Ti-6242-Stauchschmied
stücks zeigt, das unter Verwendung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens nach 70%-iger β-Über
führung bei einer Haltezeit von 1 Minute er
halten wird;
Fig. 6b ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das
die Kornstruktur eines Ti-6242-Stauchschmied
stücks zeigt, das mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren nach 70%-iger β-Überführung bei ei
ner Haltezeit von 4 Minuten erhalten wird;
Fig. 6c ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das
die Kornstruktur eines Ti-6242-Stauchschmied
stücks zeigt, das mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren nach 70%-iger β-Überführung bei ei
ner Haltezeit von 7 Minuten erhalten wird;
Fig. 7a ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das in
einem Mittelabschnitt aufgenommen wurde und
ein Stauchschmiedstück aus einem Ti-17-Legie
rungsmaterial zeigt, das durch einen herkömm
lichen Prozeß mit 30%-iger α-β-Überführung
und 70%-iger β-Überführung erhalten wurde;
Fig. 7b ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das in
einem Mittelabschnitt aufgenommen worden ist
und ein Stauchschmiedstück aus einem Ti-17-
Legierungsmaterial zeigt, das durch einen
herkömmlichen Prozeß mit 70%-iger α-β-Über
führung und 30%-iger β-Überführung erhalten
wurde;
Fig. 7c ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das in
einem Mittelabschnitt aufgenommen wurde und
ein Stauchschmiedstück aus einem Ti-17-Legie
rungsmaterial zeigt, das durch einen herkömm
lichen Prozeß mit 70%-iger β-Überführung und
einer anschließenden 30%-igen β-Überführung
erhalten wurde;
Fig. 8a ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das in
einem Mittelbereich aufgenommen wurde und ein
Stauchschmiedstück aus einem Ti-17-
Legierungsmaterial zeigt, das durch das
erfindungsgemäße Verfahren mit 50%-iger
Überführung und 8 Minuten Haltezeit, daran
anschließender 50%-iger Überführung und 4,5
Minuten Haltezeit und daran anschließendem
30%-igen Längsschmieden erhalten wurde;
Fig. 8b ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das in
der Nähe des Bodenbereichs aufgenommen wurde
und ein Stauchschmiedstück aus einem Ti-17-
Legierungsmaterial zeigt, das durch das er
findungsgemäße Verfahren mit 50%-iger Über
führung und 8 Minuten Haltezeit, daran an
schließender 50%-iger Überführung und 4,5 Mi
nuten Haltezeit und daran anschließendem 30-
igen Längsschmieden erhalten wurde;
Fig. 8c ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das in
einem Mittelbereich aufgenommen wurde und ein
Stauchschmiedstück aus einem Ti-17-Legie
rungsmaterial zeigt, das durch das erfin
dungsgemäße Verfahren mit 50%-iger Überfüh
rung und 8 Minuten Haltezeit, daran anschlie
ßender 50%-iger Überführung und 4,5 Minuten
Haltezeit und daran anschließendem 30%-igen
Längsschmieden erhalten wurde;
Fig. 8d ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das in
der Nähe des Bodenbereichs aufgenommen wurde
und ein Stauchschmiedstück aus einem Ti-17-
Legierungsmaterial zeigt, das durch das er
findungsgemäße Verfahren mit 50%-iger Über
führung und 8 Minuten Haltezeit, daran an
schließender 50%-iger Überführung und 4,5 Mi
nuten Haltezeit und daran anschließendem 30%-
igen Längsschmieden erhalten wurde;
Fig. 9a ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung) das im
Mittelbereich aufgenommen wurde und ein
Stauchschmiedstück aus einem Ti-17-Legie
rungsmaterial zeigt, das durch das erfin
dungsgemäße Verfahren mit 70%-iger Überfüh
rung und 8 Minuten Haltezeit, daran anschlie
ßender 30%-iger Überführung und 4,5 Minuten
Haltezeit und daran anschließendem 30%-igen
Längsschmieden erhalten wurde;
Fig. 9b ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das in
der Nähe des Bodenbereichs aufgenommen wurde
und ein Stauchschmiedstück aus einem Ti-17-
Legierungsmaterial zeigt, das durch das er
findungsgemäße Verfahren mit 70%-iger Über
führung und 8 Minuten Haltezeit, daran an
schließender 30%-iger Überführung und 4,5 Mi
nuten Haltezeit und daran anschließendem 30%-
igen Längsschmieden erhalten wurde;
Fig. 9c ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das im
Mittelbereich aufgenommen wurde und ein
Stauchschmiedstück aus einem Ti-17-Legie
rungsmaterial zeigt, das durch das erfin
dungsgemäße Verfahren mit 70%-iger Überfüh
rung und 8 Minuten Haltezeit, daran anschlie
ßender 30%-iger Überführung und 4,5 Minuten
Haltezeit und daran anschließendem 30%-igen
Längsschmieden erhalten wurde;
Fig. 9d ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung), das in
der Nähe des Bodenbereichs aufgenommen wurde
und ein Stauchschmiedstück aus einem Ti-17-
Legierungsmaterial zeigt, das durch das er
findungsgemäße Verfahren mit 70%-iger-Über
führung und 8 Minuten Haltezeit, daran an
schließender 30%-iger-Überführung und 4,5 Mi
nuten Haltezeit und daran anschließendem 30%-
igen Längsschmieden erhalten wurde;
Fig. 10a ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung) eines
Stauchschmiedstücks aus einem Ti-6242-Legie
rungsmaterial, das durch ein herkömmliches
Verfahren mit 30%-iger α-β-Überführung und
daran anschließender 70%-iger-Überführung er
halten wurde;
Fig. 10b ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung) eines
Stauchschmiedstücks aus einem Ti-6242-Legie
rungsmaterial, das durch ein herkömmliches
Verfahren mit 70%-iger α-β-Überführung und
daran anschließender 30%-iger-Überführung er
halten wurde;
Fig. 10c ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung) eines
Stauchschmiedstücks aus einem Ti-6242-Legie
rungsmaterial, das durch ein herkömmliches
Verfahren mit 70%-iger α-β-Überführung und
daran anschließender 30%-iger-Überführung er
halten wurde;
Fig. 11a ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung) eines
Stauchschmiedstücks aus einem Ti-6242-Legie
rungsmaterial, das durch das erfindungsgemäße
Verfahren mit 30%-iger-Überführung und 4 Mi
nuten Haltezeit, daran anschließender 30%-
iger-Überführung und 4 Minuten Haltezeit,
daran anschließender 30%-iger-Überführung und
4 Minuten Haltezeit und daran anschließendem
30%-igen Längsschmieden erhalten wurde, wobei
in der Figur ein Kantenabschnitt gezeigt ist;
Fig. 11b ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung) eines
Stauchschmiedstücks aus einem Ti-6242-Legie
rungsmaterial, das durch das erfindungsgemäße
Verfahren mit 30%-iger-Überführung und 4 Mi
nuten Haltezeit, daran anschließender 30%-
iger-Überführung und 4 Minuten Haltezeit,
daran anschließender 30%-iger-Überführung und
4 Minuten Haltezeit und daran anschließendem
30%-igen Längsschmieden erhalten wurde, wobei
in der Figur ein Abschnitt auf halbem Radius
gezeigt ist;
Fig. 11c ein Mikrobild (50-fache Vergrößerung) eines
Stauchschmiedstücks aus einem Ti-6242-Legie
rungsmaterial, das durch das erfindungsgemäße
Verfahren mit 30%-iger-Überführung und 4 Mi
nuten Haltezeit, daran anschließender 30%-
iger-Überführung und 4 Minuten Haltezeit,
daran anschließender 30%-iger-Überführung und
4 Minuten Haltezeit und daran anschließendem
30%-igen Längsschmieden erhalten wurde, wobei
in der Figur ein Mittelpunktbereich gezeigt
ist.
Fig. 12a eine Darstellung des herkömmlichen Schmieder
verfahrens für Titanlegierungen, in dem ein
Barren vor dem Schmieden gleichachsige Körner
und nach dem Schmieden abgeflachte Körner
aufweist; und
Fig. 12b eine Darstellung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens, in dem ein Barren vor dem Schmieden
gleichachsige Körner und nach dem Schmieden
abgeflachte Körner mit feineren, rekristalli
sierten β-Körnern, die während der Haltezeit
oberhalb der β-Übergangstemperatur erzeugt
wurden, aufweist.
Durch die vorliegende Erfindung wird ein Verfahren ge
schaffen, um in einem Fertigschmiedevorgang eine feinkör
nige Titanlegierung mit einer maximalen Körngröße von 0,5
mm zu erzeugen. In diesem Verfahren wird ein Titanlegie
rungsbarren im allgemeinen auf eine Temperatur erwärmt,
die zwischen ungefähr 28° und ungefähr 55° oberhalb der β-
Übergangstemperatur der Legierung liegt; anschließend
wird der Barren durch Fressen in einer erwärmten, iso
thermischen Presse warmbearbeitet; dann wird der Barren
auf einer Temperatur gehalten, die im allgemeinen im Be
reich zwischen ungefähr 28° und 55° oberhalb der β-Über
gangstemperatur liegt, um die Keimbildung und das Korn
wachstum zu ermöglichen; dann wird der Barren in der er
wärmten isothermischen Presse erneut gepreßt, um die re
kristallisierten Körner zu verformen und um jedes Korn
von einer gleichachsigen Form in eine abgeflachte Form
umzuwandeln, wobei die lange Achse eines jeden Korns in
radialer Richtung und die kurze Achse eines jeden Korns
in axialer Richtung angeordnet sind; schließlich wird der
Barren schnell abgekült, um das Kornwachstum anzuhalten.
Das gesamte Verfahren wird vorzugsweise bei einer Tempe
ratur ausgeführt, die zwischen ungefähr 28° und ungefähr
55° oberhalb der β-Übergangstemperatur liegt. Die Tempe
ratur darf nicht bis zu dem Punkt ansteigen, bei dem eine
dynamische Rekristallisation möglich ist, außerdem darf
die Temperatur nicht auf einen Wert unterhalb der β-Über
gangstemperatur fallen, so lange der Titanlegierungskör
per nicht schnell abgekühlt wird.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter
erläutert. Bei der Schmiedeprozeß-Untersuchung wurden
Standard-Ti-17-Barrenmaterialien und Ti-6242-Barrenmate
rialien mit typischen Durchmessern von 175 mm und von 200
mm verwendet. Die Experimente umfaßten
- a) die Auswertung der Keimbildung und der Kornwachs tumskinetik in Ti-17-Barrenmaterial und in Ti- 6242-Barrenmaterial mittels Kurzzeituntersuchun gen der statischen Rekristallisierung ("Kurzzeit" bedeutet eine Haltezeit von weniger als 10 Minu ten);
- b) Korrelation der Ergebnisse der Rekristallisie rungs-Untersuchungen mit metadynamischen Bedin gungen (d.h. dynamisches Schmieden mit statischem Halten bei einer bestimmten Temperatur) durch kleinräumiges Stumpfschmieden und
- c) Untersuchung des großräumigen Stumpfschmiedens bei verschiedenen Haltezeitbedingungen, um die Brauchbarkeit von mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten, feinkörnigen Titan schmiedstücken aufzuzeigen und um ein Material für eine nichtzerstörende Ultraschallprüfung mit hoher Empfindlichkeit zu schaffen.
Die Theorie der vorliegenden Erfindung ist in vorberei
tenden Experimenten durch das Schmieden von Prüfproben
oberhalb der β-Übergangstemperatur der jeweiligen Probe,
durch das Abkühlen jeder Probe, durch das Zerschneiden
einer jeden Probe in dünne Scheiben (mit einer Dicke von
beispielsweise ungefähr 2,5 mm), durch das Erwärmen die
ser Scheiben auf eine Temperatur oberhalb der ß-
Übergangstemperatur der Probe, durch das Halten dieser
Temperatur über verschiedene Zeitintervalle (zum Beispiel
2, 4, 6 und 8 Minuten), durch das schnelle Abkühlen der
Scheiben und durch die Beobachtung der Mikrostruktur ei
ner jeden Scheibe, um das Ausmaß der Rekristallisierung
der β-Körner zu bestimmen, geprüft worden. Die Ergebnisse
dieser vorbereitenden Experimente sind für Ti-17-Schmied
stücke in den Fig. 1a bis 1d gezeigt, während sie für Ti-
6242-Schmiedstücke in den Fig. 2a bis 2d gezeigt sind.
Diese vorbereitenden Experimente zeigen, daß die Korn-
Keimbildung und der Wachstumsprozeß in Titanschmied
stücken in kurzer Zeit auftreten (in weniger als 10 Minu
ten), wie für Ti-17-Schmiedstücke in den Fig. 1a bis 1d
und für Ti-6242-Schmiedstücke in den Fig. 2a bis 2d ge
zeigt ist. Wie bereits erwähnt, war die Keimbildung und
der Wachstumsprozeß im Ti-17-Schmiedstück, das zu 70% β-
überführt war, das heißt das zu 70% β-geschmiedet wurde,
im wesentlichen nach 8 Minuten abgeschlossen. Selbst bei
einer geringeren Überführung, zum Beispiel bei einer 30%-
igen β-Überführung, blieb die Zeit die gleiche. Außerdem
wurden die gleichen Ergebnisse bei 900°C und bei 926°C
erzielt. Im Falle des in den Fig. 2a bis 2d gezeigten Ti-
6242 waren die Keimbildung, das Kornwachstum und der Re
kristallisierungsprozeß schneller als im Ti-17-Beispiel
und waren nach ungefähr 4 Minuten abgeschlossen.
Wie in den Fig. 3 und 4 gezeigt, weisen die aus diesen
vorbereitenden Experimenten abgeleiteten Daten sowohl in
Ti-17 als auch in Ti-6242 auf eine Keimbildung und eine
sehr schnelle Kornwachstumskinetik hin und lassen vermu
ten, daß durch den Einsatz eines Verfahrens, das eine β-
Überführung verwendet, der das Halten bei einer ausge
wählten Temperatur folgt, um die Keimbildung und das
Kornwachstum höchstens in einem Ausmaß, das zur Ersetzung
der vorherigen warmbearbeiteten Körner ausreicht, zu er
möglichen, noch feiner gekörnte Titanschmiedstücke herge
stellt werden können.
Dann wurde das erfindungsgemäße Verfahren bei Verwendung
von kleinen Preßproben aus Ti-17-Material experimentell
geprüft. In den Fig. 5a bis 5h sind Mikrobilder gezeigt,
die unter verschiedenen Schmiedebedingungen entstanden
sind; für die Beispiele gilt eine Umformungsgeschwindig
keit von 0,1 pro Sekunde. Ähnliche Ergebnisse wurden bei
einer Umformgeschwindigkeit von 0,01 pro Sekunde erhal
ten. In der Praxis wird die Nennumformgeschwindigkeit bei
konstanter Stößelgeschwindigkeit zwischen 0,08 pro Se
kunde und 0,2 pro Sekunde variieren. Die typische Korn
größe in diesen Proben betrug 0,2 mm. Es ist wichtig
festzustellen, daß veränderliche Kombinationen von β-
Überführungen (wie auch ein weiter Bereich für die Umfor
mungsgeschwindigkeiten) bei der Entwicklung der feinen
Körner des Schmiedstücks tolerierbar sind.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wurde außerdem
bei Verwendung von kleinen Preßproben aus Ti-6242-Mate
rial experimentell geprüft. In den Fig. 6a bis 6c sind
die Prüfergebnisse für drei verschiedene Haltezeiten ge
zeigt. Es hat sich gezeigt, daß 3 bis 4 Minuten Haltezeit
für eine Entwicklung von feinen Körnern im Bereich zwi
schen 0,3 mm und 0,4 mm angemessen sind. Diese Größen
zeigen gegenüber den Korngrößen von 0,6 mm bis 0,9 mm in
herkömmlich geschmiedeten Ti-6242-Schmiedstücken eine
Verbesserung an.
Dann wurden unter Verwendung einer 2200-Tonnen-Presse aus
Barren mit einem Durchmesser von ungefähr 178 mm und 200
mm Stauchschmiedstücke hergestellt, wobei sowohl ein her
kömmlicher Schmiedeprozeß als auch ein erfindungsgemäßer
Prozeß zur Anwendung kam. Die Verwendung beider Prozesse
ermöglichte einen direkten Vergleich der Korngrößen, um
eine Verbesserung festzustellen. Wie in den Fig. 7a bis
7c für den herkömmlichen Schmiedeprozeß von Ti-17-Mate
rial gezeigt, wurden drei Schmiedebedingungen verwendet:
- a. 30% (α+β)-Vorschmieden + 70% β-Fertigschmieden
- b. 70% (α+β)-Vorschmieden + 30% β-Fertigschmieden
- c. 70% β-Vorschmieden + 30% β-Fertigschmieden.
Das α+β-Vorschmieden wurde bei 857°C ausgeführt, während
sämtliche anderen β-Operationen bei 912°C ausgeführt wur
den.
Die Kornstrukturen sind in den Fig. 7a bis 7c gezeigt. Es
ist darauf hinzuweisen, daß die Körner mit 705-igem Fer
tigschmieden sehr flach und scheibenförmig sind. Sämtli
che Körner besitzen angenähert die gleiche Größe; die we
nigen kleinen Körner stellen tatsächlich einen Quer
schnitt längs der kleinen Bogensehne eines flachen Korns
dar. Somit wird für die Körner ein Volumen von ungefähr
0,28 mm3 geschätzt.
Die dem 30%-igem Fertigschmieden entsprechenden
Mikrobilder (Fig. 7b und 7c) zeigen Körner mit einem nur
geringen Längenverhältnis; unter der Annahme, daß sie
kugelförmig sind und einen mittleren Durchmesser von 0,8
mm besitzen (d.h. ein großes Korn mit einem auf dem
Mikrobild sichtbaren diametralen Querschnitt), wird ihr
Volumen auf ungefähr 0,27 mm3 geschätzt.
Wie in den Fig. 8a bis 8d gezeigt, wurde die
erfindungsgemäße Bearbeitung des Ti-17-Materials
("Haltezeit-Bearbeitung") unter Verwendung von drei
Schmiedebedingungen ausgeführt:
- a. (30% β-Schmieden + 8 Minuten halten) + 30% β- Schmieden + 8 Minuten halten) + 30% Längsschmie den
- b. (50% β-Schmieden + 8 Minuten halten) + (50% β- Schmieden + 4,5 Minuten halten) + 305 Längs schmieden
- c. 70% β-Schmieden + 8 Minuten halten) + (30% β- Schmieden + 4,5 Minuten halten) + 30% Längs schmieden.
Obwohl bei der Überführung im zweiten Schmiedeschritt un
ter den Bedingungen (a) einige Fehler festgestellt wur
den, nämlich anstatt einer 30%-igen Überführung lediglich
eine 10%-ige Überführung, lieferte das erfindungsgemäße
Verfahren feinere Körner mit einer Größe von ungefähr 0,2
mm. In den Fig. 8a bis 8d und 9a bis 9d sind Beispiele
von Kornstrukturen von Schmiedstücken gezeigt, die unter
den Bedingungen (b) bzw. (c) hergestellt worden sind. Auf
die Keimbildung, das Kornwachstum und das Aufeinandersto
ßen der Korngrenzen, die während der Haltezeit auftreten,
ist eine Korngrößenschwankung zurückzuführen. Der durch
schnittliche Durchmesser des einzelnen Korns wird auf
0,15 mm geschätzt, das typische Volumen wird auf 0,0018
mm3 geschätzt. Somit können mittels der "Haltezeit-Bear
beitung" ungefähr 150 neu rekristallisierte Körner in je
dem "alten" flachen Korn angeordnet werden. Es wird fest
gestellt, daß der letzte Schritt ohne Haltezeit ausge
führt wurde, um ein Längenverhältnis von ungefähr 3:1 zu
entwickeln.
Ähnliche Schmiedstücke wurden aus Ti-6242 hergestellt. In
den Fig. 10a bis 10c sind Kornstrukturen bei drei Bedin
gungen eines herkömmlichen Verfahrens gezeigt. Diese Be
dingungen waren die gleichen wie jene, die für das Ti-17-
Material zur Anwendung kamen, mit der Ausnahme, daß die
(α+β)-Vorschmiedetemperatur bei 962°C und die β-Bearbei
tungstemperatur bei ungefähr 1032°C lagen. Wie in Fig.
10a gezeigt, sind die zu 70% fertiggeschmiedeten Körner
flache Scheiben, deren jeweiliges wahres Volumen auf 0,3
mm3 geschätzt wird. Die zu 30% fertiggeschmiedeten Körner
besitzen ein niedriges Längenverhältnis, deren jeweiliges
Kornvolumen wird auf 0,25 mm3 geschätzt.
In den Fig. 11a bis 11c sind Kornstrukturen gezeigt, die
durch die erfindungsgemäße "Haltezeit-Bearbeitung"
hergestellt worden sind. Im Gegensatz zu Ti-17 betrug die
Haltezeit für Ti-6242 4 Minuten, weil diese Legierung
eine schnellere Kornwachstumskinetik aufweist. Dieses
Material hat einen Schwankungsbereich der Korngrößen
gezeigt, dessen Obergrenze dennoch niedriger ist als die
Größen der mit herkömmlichen Schmiedetechniken
entwickelten Körner. Das typische Volumen eines mit der
erfindungsgemäßen "Haltezeit-Bearbeitung" hergestellten
Korns beträgt ungefähr 0,033 mm3. Das bedeutet, daß
anstatt eines "alten" abgeflachten β-Korns ungefähr 8
rekristallisierte Körner ausgebildet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert eine der anfäng
lichen β-Überführung nachfolgende Haltezeit, deren Länge
vom Legierungstyp abhängt. Für Ti-17 und Ti-6242 sind
diese Zeiten zu 8 Minuten bzw. zu 4 Minuten bestimmt wor
den. Außerdem erfordert dieses Verfahren isothermische
Schmiedebedingungen, um ein starkes Abkühlen des Form
stücks während der Haltezeit zu verhindern. Die Schmiede-
Stößelgeschwindigkeit kann jedoch so hoch wie bei einem
herkömmlichen Schmiedeprozeß sein. Die Verbesserung der
aus dem Volumenverhältnis geschätzten Korngröße ist für
Ti-17 durch den Faktor 150 und für Ti-6242 durch den Fak
tor 8 gegeben. Anhand der aus den Mikrobildern geschätz
ten typischen Korngröße können für Ti-17 eine Korngröße
von 0,2 mm oder weniger und für Ti-6242 eine Korngröße
von 0,4 mm oder weniger erwartet werden. Ferner wird das
Schallverhalten der Ti-17-Schmiedstücke mit einer Korn
größe von ≈0,2 mm gegenüber einem herkömmlich geschmiede
ten Material um ≈40% verbessert.
Claims (20)
1. Produkt, das aus einer Legierung auf Titanbasis
hergestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Produkt β-Körner mit einer maximalen Größe, die kleiner oder gleich 0,5 mm ist, aufweist; und
das Produkt gemäß einem Verfahren mit den Schrit ten
des Auswählens eines Barrens aus einer Legierung auf Titanbasis;
des Erwärmens des Barrens auf eine erste Tempera tur innerhalb eines Bereichs, der von der 100%-β-Über gangstemperatur bis zu einem Temperaturwert reicht, der ungefähr 55° oberhalb der β-Übergangstemperatur liegt;
des Bereitstellens einer Schmiedepresse, die auf eine zweite Temperatur innerhalb des Bereichs erwärmt ist;
des Anordnens des Barrens in der Schmiedepresse;
des darauf folgenden Betätigens der Schmiede presse und des Pressens des Barrens unter Aufrechterhal tung einer Temperatur des Barrens, die in dem Bereich liegt;
des darauffolgenden Haltens des gepreßten Barrens auf einer innerhalb des Bereichs liegenden dritten Tempe ratur während eines Zeitintervalls, das ausreicht, um ein gegenseitiges Aneinanderstoßen der rekristallisierten, feinen Körner zu ermöglichen, und das nicht ausreicht, um ein weiteres Kornwachstum zu ermöglichen; und
des darauffolgenden Entnehmens des Barrens aus der Schmiedepresse und des schnellen Abkühlens des Bar rens auf eine vierte Temperatur, die unterhalb der β- Übergangstemperatur liegt, um ein weiteres Kornwachstum anzuhalten und um β-Körner mit der maximalen Größe zu verwirklichen, hergestellt wird.
das Produkt β-Körner mit einer maximalen Größe, die kleiner oder gleich 0,5 mm ist, aufweist; und
das Produkt gemäß einem Verfahren mit den Schrit ten
des Auswählens eines Barrens aus einer Legierung auf Titanbasis;
des Erwärmens des Barrens auf eine erste Tempera tur innerhalb eines Bereichs, der von der 100%-β-Über gangstemperatur bis zu einem Temperaturwert reicht, der ungefähr 55° oberhalb der β-Übergangstemperatur liegt;
des Bereitstellens einer Schmiedepresse, die auf eine zweite Temperatur innerhalb des Bereichs erwärmt ist;
des Anordnens des Barrens in der Schmiedepresse;
des darauf folgenden Betätigens der Schmiede presse und des Pressens des Barrens unter Aufrechterhal tung einer Temperatur des Barrens, die in dem Bereich liegt;
des darauffolgenden Haltens des gepreßten Barrens auf einer innerhalb des Bereichs liegenden dritten Tempe ratur während eines Zeitintervalls, das ausreicht, um ein gegenseitiges Aneinanderstoßen der rekristallisierten, feinen Körner zu ermöglichen, und das nicht ausreicht, um ein weiteres Kornwachstum zu ermöglichen; und
des darauffolgenden Entnehmens des Barrens aus der Schmiedepresse und des schnellen Abkühlens des Bar rens auf eine vierte Temperatur, die unterhalb der β- Übergangstemperatur liegt, um ein weiteres Kornwachstum anzuhalten und um β-Körner mit der maximalen Größe zu verwirklichen, hergestellt wird.
2. Produkt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich zwischen einer Temperatur von ungefähr
28° oberhalb der β-Übergangstemperatur und einer Tempera
tur von ungefähr 55° oberhalb der β-Übergangstemperatur
liegt.
3. Produkt gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Temperatur, die zweite Temperatur und die
dritte Temperatur im wesentlichen einander gleich sind.
4. Produkt gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Barren in der Schmiedepresse ein zweites Mal ge
preßt wird, wobei der zweite Preßvorgang nach dem Hal
teschritt und vor den Schritten des Entnehmens und des
schnellen Abkühlens des Barrens ausgeführt wird.
5. Produkt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Temperatur, die zweite Temperatur und
dritte Temperatur im wesentlichen einander gleich sind.
6. Produkt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Barren in der Schmiedepresse ein zweites Mal ge
preßt wird, wobei der zweite Preßvorgang nach dem Hal
teschritt und vor den Schritten des Beseitigens und des
schnellen Abkühlens ausgeführt wird.
7. Verfahren zur Verfeinerung der β-Korngröße einer
Legierung, die aus der Gruppe von α- und α-β-Legierungen
auf Titanbasis ausgewählt wird,
gekennzeichnet durch die Schritte des Auswählens eines Barrens aus einer Legierung auf Titanbasis;
des Erwärmens des Barrens auf eine erste Tempera tur, die in einem Bereich liegt, der von der 100%-β-Über gangstemperatur zu einer Temperatur, die ungefähr 55° oberhalb der β-Übergangstemperatur der Legierung liegt, reicht;
des Bereitstellens einer Schmiedepresse, die auf eine zweite Temperatur, die innerhalb des Bereichs liegt, erwärmt wird;
des Anordnens des Barrens in der Schmiedepresse;
des darauffolgenden Betätigens der Schmiedepresse und des Schmiedens des Barrens, wobei die Temperatur des Barrens auf einem Wert innerhalb des Bereichs gehalten wird;
des darauffolgenden Haltens des gepreßten Barrens auf einer innerhalb des Bereichs liegenden dritten Tempe ratur während eines Zeitintervalls, das ausreicht, um ein gegenseitiges Aneinanderstoßen der rekristallisierten feinen Körner zu ermöglichen, und das nicht ausreicht, um ein weiteres Kornwachstum zu ermöglichen; und
des darauffolgenden Beseitigens des Barrens aus der Schmiedepresse und des schnellen Abkühlens des Bar rens auf eine vierte Temperatur, die unterhalb der β- Übergangstemperatur liegt, um ein weiteres Kornwachstum anzuhalten,
wobei β-Körner hergestellt werden, deren Größe weniger oder gleich 0,5 mm ist.
gekennzeichnet durch die Schritte des Auswählens eines Barrens aus einer Legierung auf Titanbasis;
des Erwärmens des Barrens auf eine erste Tempera tur, die in einem Bereich liegt, der von der 100%-β-Über gangstemperatur zu einer Temperatur, die ungefähr 55° oberhalb der β-Übergangstemperatur der Legierung liegt, reicht;
des Bereitstellens einer Schmiedepresse, die auf eine zweite Temperatur, die innerhalb des Bereichs liegt, erwärmt wird;
des Anordnens des Barrens in der Schmiedepresse;
des darauffolgenden Betätigens der Schmiedepresse und des Schmiedens des Barrens, wobei die Temperatur des Barrens auf einem Wert innerhalb des Bereichs gehalten wird;
des darauffolgenden Haltens des gepreßten Barrens auf einer innerhalb des Bereichs liegenden dritten Tempe ratur während eines Zeitintervalls, das ausreicht, um ein gegenseitiges Aneinanderstoßen der rekristallisierten feinen Körner zu ermöglichen, und das nicht ausreicht, um ein weiteres Kornwachstum zu ermöglichen; und
des darauffolgenden Beseitigens des Barrens aus der Schmiedepresse und des schnellen Abkühlens des Bar rens auf eine vierte Temperatur, die unterhalb der β- Übergangstemperatur liegt, um ein weiteres Kornwachstum anzuhalten,
wobei β-Körner hergestellt werden, deren Größe weniger oder gleich 0,5 mm ist.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Bereich von einer Temperatur, die ungefähr
28° oberhalb der β-Übergangstemperatur liegt, zu einer
Temperatur reicht, die ungefähr 55° oberhalb der β-Über
gangstemperatur liegt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die erste Temperatur, die zweite Temperatur und
die dritte Temperatur im wesentlichen einander gleich
sind.
10. Verfahren gemäß Anspruch 8, gekennzeichnet durch
ein zweites Pressen des Barrens in der Schmiedepresse,
wobei der zweite Preßvorgang nach dem Haltschritt und vor
den Schritten des Beseitigens und des schnellen Abkühlens
des Barrens liegt.
11. Produkt, dadurch gekennzeichnet, daß es mit dem
Verfahren gemäß Anspruch 10 hergestellt wird.
12. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die ersten Temperatur, die zweite Temperatur und
die dritte Temperatur im wesentlichen einander gleich
sind.
13. Produkt, dadurch gekennzeichnet, daß es nach dem
Verfahren gemäß Anspruch 12 hergestellt wird.
14. Verfahren gemäß Anspruch 7, gekennzeichnet durch
ein zweites Pressen des Barrens in der Schmiedepresse,
wobei der zweite Preßvorgang hinter dem Halteschritt und
vor den Schritten des Beseitigens und des schnellen Ab
kühlens des Barrens liegt.
15. Produkt, dadurch gekennzeichnet, daß es mit dem
Verfahren gemäß Anspruch 14 hergestellt wird.
16. Verfahren zur Verfeinerung der β-Korngröße einer
Legierung, die aus der Gruppe von α- und α-β-Legierungen
auf Titanbasis ausgewählt wird,
gekennzeichnet durch die Schritte des Auswählens eines Barrens aus einer Legierung auf Titanbasis;
des Erwärmens des Barrens auf eine ausgewählte Temperatur, die in einem Bereich liegt, der von einer un gefähr 28° oberhalb der 100%-β-Übergangstempeeratur der Legierung liegenden Temperatur zu einer ungefähr 55° oberhalb der 100%-β-Übergangstemperatur liegenden Tempe ratur reicht, des Bereitstellens einer isothermischen Presse, die auf eine innerhalb dieses Bereichs liegende Temperatur erwärmt wird, des Anordnens des Barrens in der Presse;
des Pressens des Barrens mit der isothermischen Presse, wobei die ausgewählte Temperatur in dem Bereich gehalten wird;
des Haltens des gepreßten Barrens auf der in dem Bereich liegenden, ausgewählten Temperatur;
des Ermöglichens des Auftretens einer Rekristal lisierung von β-Körnern während des Halteschritts, wobei die Rekristallisierung während eines Zeitintervalls auf tritt, das ausreicht, um ein gegenseitiges Aneinandersto ßen feiner, rekristallisierter Körner zu ermöglichen; und
des Entnehmens des gepreßten Barrens aus der iso thermischen Presse und des schnellen Abkühlens des Bar rens auf eine Temperatur unterhalb der β-Übergangstempe ratur, um ein weiteres Kornwachstum zu verhindern,
wobei β-Körner hergestellt werden, deren maximale Größe 0,5 mm nicht übersteigt.
gekennzeichnet durch die Schritte des Auswählens eines Barrens aus einer Legierung auf Titanbasis;
des Erwärmens des Barrens auf eine ausgewählte Temperatur, die in einem Bereich liegt, der von einer un gefähr 28° oberhalb der 100%-β-Übergangstempeeratur der Legierung liegenden Temperatur zu einer ungefähr 55° oberhalb der 100%-β-Übergangstemperatur liegenden Tempe ratur reicht, des Bereitstellens einer isothermischen Presse, die auf eine innerhalb dieses Bereichs liegende Temperatur erwärmt wird, des Anordnens des Barrens in der Presse;
des Pressens des Barrens mit der isothermischen Presse, wobei die ausgewählte Temperatur in dem Bereich gehalten wird;
des Haltens des gepreßten Barrens auf der in dem Bereich liegenden, ausgewählten Temperatur;
des Ermöglichens des Auftretens einer Rekristal lisierung von β-Körnern während des Halteschritts, wobei die Rekristallisierung während eines Zeitintervalls auf tritt, das ausreicht, um ein gegenseitiges Aneinandersto ßen feiner, rekristallisierter Körner zu ermöglichen; und
des Entnehmens des gepreßten Barrens aus der iso thermischen Presse und des schnellen Abkühlens des Bar rens auf eine Temperatur unterhalb der β-Übergangstempe ratur, um ein weiteres Kornwachstum zu verhindern,
wobei β-Körner hergestellt werden, deren maximale Größe 0,5 mm nicht übersteigt.
17. Produkt, dadurch gekennzeichnet, daß es mit dem
Verfahren gemäß Anspruch 16 hergestellt wird.
18. Verfahren gemäß Anspruch 16, gekennzeichnet durch
einen zweiten Preßschritt, der unmittelbar nach dem Hal
teschritt bei der ausgewählten Temperatur ausgeführt
wird.
19. Verfahren gemäß Anspruch 18, gekennzeichnet durch
einen zweiten Halteschritt, der unmittelbar nach dem
zweiten Preßschritt bei der ausgewählten Temperatur aus
geführt wird.
20. Produkt, dadurch gekennzeichnet, daß es mit dem
Verfahren gemäß Anspruch 19 hergestellt wird.
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