DE2064741C3 - Verfahren zur Erzielung superplastischer Eigenschaften in Zink-Aluminium-Legierungen - Google Patents
Verfahren zur Erzielung superplastischer Eigenschaften in Zink-Aluminium-LegierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung superplastischer Eigenschaften in Zink-Aluminium-Legierungen
mit 18 bis 40% Aluminium, Rest Zink und herslellungsbedingten Verunreinigungen sowie gegebenenfalls
als ternäre Bestandteile bis zu 0,1% Magnesium oder bis zu 0,5% Kupfer, bei dem die Legierungen
homogenisierungsgeglüht, auf eine unter 275°C liegende Temperatur abgekühlt und warmverformt werden.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der US-PS 34 20 717 bekannt Bei diesem bekannten
Verfahren wird ausgegangen von einer Zink-Aluminium-Legierung aus 78% Zink und 22% Aluminium,
welche bei einer über 277" C liegenden Temperatur homogenisierungsgeglüht wird. Als zweiter Verfahrensschritt schließt sich hieran eine schnelle Abkühlung des
Formkörpers, beispielsweise durch Abschrecken in heftig umgerührtem Wasser oder durch Absprühen, an.
Dies bedeutet, daß die Abkühlgeschwindigkeit so groß wie möglich sein soll, so daß die feinkörnige
MikroStruktur, die bei diesem bekannten Verfahren bei hohen Temperaturen erhalten wird, erhalten bleibt,
während bei einer niedrigen Temperatur unterhalb 2O4°C die Verarbeitung erfolgen soll, wobei als
bevorzugte Verarbeitungstemperaiur 148°C angegeben wird. Hinsichtlich der vorteilhaften Verformungsgrade
bei dem bekannten Verfahren wurden die auf Raumtemperatur abgeschreckten Proben in Verformungen
von 25, 50 bzw. 75% gewalzt, auf etwa 2700C
angelassen und 16 Minuten gehalten, wobei sich zeigt, daß die angestrebten superplastischen Eigenschaften
mit steigendem Verformungsgrad bei Raumtemperatur günstig beeinflußt werden. Ferner wird als besonders
vorteilhaft bei dem bekannten Verfahren grundsätzlich eine Verformungstemperatur oberhalb der Raumtemperatur
angesehen, welche optimal bei etwa 148°C liegen soll, wobei jedoch die Verarbeitungstemperatur,
innerhalb derer die Gesamtverformung erfolgt, in Grenzen variieren kann. Hierbei wird angenommen,
daß hinsichtlich der Superplastizität eine Abweichung von der optimalen Temperatur die Wirkung der
Verformung verringert.
Aus der DE-OS 19 22 213 sind quaternäre Zinklegierungen
im Bereich des Zink-Aluminium-Eutektikums bekannt, die Magnesium und ein weiteres Metall aus der
Gruppe Kupfer, Nickel und Silber enthalten. Zur Erzielung der Superplastizität ist bei dieser bekannten
Legierung eine Wärmebehandlung in Aussicht genommen, welche ein Homogenisierungsglühen im Temperaturbereich
zwischen 280 und 3800C, eine anschließende Abkühlung mit bestimmter Geschwindigkeit und gegebenenfalls
ein nochmaliges Anlassen auf Temperaturen bis zu 275° C einschließt. Als Alternativen der
Abkühlung sind bei diesem bekannten Wärmebehandlungsverfahren gleichwertig eine Langsamabkühlung
durch den Eutektoid-Übergang oder eine ausreichend schnelle Kühlung bis auf Raumtemperatur oder noch
darunter zur Unterdrückung der Eutektoidumwandlung oder eine schnelle Abkühlung nur bis zur Anlaßtemperatur
in Aussicht genommen, wobei gesondert darauf hingewiesen wird, daß durch eine langsame Abkühlung
die feinkörnige Struktur zerstört werden und zu einer lamellaren Struktur führen kann. Im Rahmen dieses
bekannten Verfahrens wird festgestellt, daß die dem besonders feinen Gefüge binärer Legierungen von Zink
und Aluminium zugeschriebenen superplastischen Eigenschaften nicht verlorengehen, wenn die erwähnten
quaternären oder ternären Elemente zugegeben werden. Aus dem bei diesem bekannten Verfahren
gegebenen Beispiel mit 0,1% Mg und 1,0% Ni als quaternäre Elemente geht hervor, daß hinsichtlich der
Superplastizität im Anschluß an das Homogenisierungsglühen
eine zweistündige Isothermbehandlung bei
3600C zu gleichen Ergebnissen führt wie eine
anschließende Wasserabschreckung, daran anschließend ein Halten bei 125° C für 16 Stunden und ein
erneutes Anlassen auf 2600C mit einer Hatiezeit von 4 Stunden. Bei der ternären Legierung mit 0,15% Mg ist
nach der Isothermbehandlung eine Kurzzeitglühung bei 188° C vorgesehen.
Aus der Zeitschrift »Scientific American« (Band 220, 1969, Heft 3, Seiten 28 bis 35) ist dem Fachmann auf
diesem Gebiet darüber hinaus bekannt, daß langsam abgekühlte Zink-Aluminium-Legierungen nicht in den
Zustand der Superplastizität überführt werden, da dies lediglich durch Abschrecken möglich sei. Das Abschrekken
erlaubt, daß die feinkrönige Mikrostruktur, die
oberhalb der Umwandlungstemperatur erzeugt wird, erhalten bleibt, während die Legierung, wie bereits in
der US-PS 34 20 717 beschrieben, bei niedrigerer Temperatur verformt wird. Alternativ können auch
langsamere Abkühlgcschwindigkeiten angewandt werden,
falls die Reaktionsgeschwindigkeit der Phasenumwandlung verlangsamt werden kann, da hierdurch die
bei der hohen Temperatur erreichte Phase feinkörniger Mikrostruktur stabilisiert werden kann.
Demgegenüber geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, daß sich die feinkörnige Mikrostruktur bei
Verformungstemperatur herstellen labt Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren der oben
angegebenen Art, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Legierungen nach der Homogenisierungsglühung mit einer Geschwindigkeit von höchstens 100C
pro Minute auf eine Temperatur im Bereich von unter 275 bis über 2000C, vorzugsweise unier 250 bis über
2000C, abgekühlt und anschließend bei dieser Temperatur
mit einem Verformungsgrad von mindestens 90% verformt werden.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung ist es daher nicht erforderlich zu versuchen, die Reaktionsgeschwindigkeit
der Phasenumwandlung zu steuern oder Verfahrensschritte vorzunehmen, in denen abgeschreckt
oder ausgesprochen schnell abgekühlt wird, wobei dies insbesondere für größere Blöcke ausgesprochen
unpraktisch ist und wobei die Verringerung der Reaktionsgeschwindigkeit bei der Phasenumwandlung
beispielsweise unnötig oder nachteilig ist, wenn die an das Endprodukt gestellten Anforderungen bedingen,
daß lediglich Zink und Aluminium vorhanden sein sollen. Die Abkühlgeschwindigkeit von höchstens
10°C/min unterscheidet sich sehr stark von den Abkühlgeschwindigkeiten, die beim Abschrecken auftreten,
welche normalerweise mehrere Grad/sec betragen. Die Abkühlung kann durch Kühlung in Luft,
normalerweise in ruhender Luft, oder durch Abkühlung durch Abschalten der Wärmezufuhr der Wärmebehandlungszone,
wie z. B. des Ofens, durchgeführt werden. Die Abkühlung im Ofen ist normalerweise langsamer als die
Abkühlung in Luft.
Eine Abwandlung des oben beschriebenen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungen
nach der Homogenisierungsglühung bei einer über 2756C Hegenden Temperatur mit einem Verformungsgrad verformt werden, der den kleineren Teil der
90%igen Mindestverformung ausmacht, worauf sie mit einer Abkühlgeschwindigkeit von höchstens 10°C/min
auf eine Temperatur im Bereich von unter 275 bis über 200°C, vorzugsweise unter 250 bis über 2000C,
abgekühlt und anschließend bei dieser Temperatur bis zum erreichen der 90%igen Mindestverformung fertig
verformt werden.
Eine weitere Abwandlung des Verfahrens ist dadurch möglich, daß die Legierungen nach der Homogenisierungsglühung
mit einer Geschwindigkeit von höchstens 10°C/min bis auf eine Temperatur unterhalb 200°C
■ abgekühlt und anschließend bei dieser Temperatur mit
einem Verformungsgrad verformt werden, der höchstens die Hälfte der 90%igen Mindestverformung
ausmacht, worauf sie auf eino Temperatur im Bereteh
von über 200 bis unter 275° C, vorzugsweise über 200 bis
in unter 2500C, wiederaufgeheizt und anschließend bei
dieser Temperatur bis zum Erreichen der 90%igen Mindestverformung fertig verformt werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, daß die Legierungen
r> mindestens 3 Stunden homogenisierungsgeglüht werden.
Die bevorzugte Abkühlgeschwindigkeit liegt zwischen 3 und 5°C/min, wobei diese Abkühlgeschwindigkeiten
insbesondere bei der Abkühlung im Ofen erzielt
«ι werden.
Die Verformung innerhalb des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt bevorzugt durch Walzen.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform nach der Erfindung kann dadurch geschaffen werden, daß die
-'"> Legierungen anschließend an die 90%ige Mindestverformung
noch zusätzlich bei einer unter 2000C liegenden Temperatur weiterverformt werden.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Beispiele weiter erklärt und beschrieben. In
id jedem dieser Beispiele wird auf die »Unterdruckverformzeit«
oder »UVZ« Bezug genommen. Diese Größe ist ein bekanntes Maß der Superplastizität und wird
dadurch ermittelt, daß (I) eine Scheibe aus der Legierung über dem Ende eines Rohres mit einem
r> Innendurchmesser von 81,28 mm, in dem ein temperaturgeregelter
Lufteinschluß aufrechterhalten wird, angeklammert, (II) auf eine Seite der Scheibe Unterdruck
aufgebracht wird und (III) die Zeit gemessen wird, die
notwendig ist, um die Scheibe über dem Rohrende zu
in einer Halbkugel von 29,21 mm Radius zu verformen,
d. h., um die Fläche um 50% zu vergrößern. Eine zweckdienliche Vergleichsprobe wird verwendet um
festzustellen, wann der halbkugelige Zustand erreicht ist.
Ein Legierungskörper von 19,05 mm Dicke, bestehend aus 70% Zink, 30% Aluminium und 0,5% Kupfer
(ermittelt auf der Basis des vorhandenen Zinks und
>(i Aluminiums), wurde bei 375°C 5 Stunden lang erhitzt,
auf Raumtemperatur in Luft abgekühlt, auf 25O°C wiederaufgeheizt und bei dieser Temperatur zu einem
1,27 mm dicken Blech gewalzt. Die Unterdruckverformzeit betrug 255 Sekunden.
>"> Als Vergleichsversuch wurde ein gleicher Legierungskörper bei 375°C eine Stunde lang erhitzt, abgeschreckt
und eine Stunde lang bei Raumtemperatur gealtert und auf 1,27 mm bei 2500C gewalzt und ergab eine fast
gleiche Unterdruckverformzeit von 245 Sekunden.
w) Somit scheinen beide Verfahren zu beinahe gleichem
Ergebnis zu führen, was zeigt, daß durch die Erfindung gleich gute Ergebnisse hinsichtlich der UVZ crzielbar
sind, ohne daß das kostenaufwendige und schwierig zu steuernde Abschrecken erforderlich ist.
Beispiele 2bis8
Legierungsgut von 19,05 mm Dicke und einer Zusammensetzung von 70% Zink, 30% Aluminium und
0,01% Magnesium, ermittelt auf der Basis des Anteils an
Zink und Aluminium, wurde wärmebehandelt, verschiedenartig abgeschreckt oder in Luft auf Raumtemperatur
abgekühlt und danach wiederaufgeheizt und bei 25ncC
auf 1,27 mm Dicke gewalzt Das Vorgehen wies folgende Einzelheiten auf:
Homogenisiert | Abkühlung durch | UVZ in Sek. | |
Beispiel 2 | 1 Stunde bei 350 C | Abschrecken | 140 |
Beispiel 3 | 1 Stunde bei 375 C | Abschrecken | 245 |
Beispiel 4 | 1 Stunde bei 375C | Luftkühlung | 1110 |
Beispiel S | 5 Stunden bei 375"C | Luftkühlung | 265 |
Beispiel 6 | 1 Stunde bei 4000C | Abschrecken | 180 |
Beispiel 7 | 1 Stunde bei 400°C | Luftkühlung | 580 |
Beispiel 8 | 5 Stunden bei 400=C | Luftkühlung | 18C |
Die Beispiele 2, 3 und 6 veranschaulichen das nach dem Stand der Technik bekannte Verfahren, während
die Beispiel 4 und 7 die Wirkung einer unzureichenden Homogenisierungszeit veranschaulichen. Die Beispiele
5 und 8 veranschaulichen die Erfindung. Die Abkühlung in Luft läuft mit ungefähr 5° C pro Minute ab.
Dieses Beispiel veranschaulicht, daß die anfänglich verwendete Art des Legierungskörpers zwar einen
gewissen Einfluß auf die Ergebnisse hat, die Erfindung jedoch ganz allgemein angewendet weiden kann.
Das Walzen von 70/30-Zink-AIuminium-Platinen von
19,05 mm Dicke, die (A) durch Kokillenguß und (B) durch semikontinuierlichen Strangguß hergestellt waren,
wurden bei 375°C homogenisiert und anschließend in Luft auf Raumtemperatur abgekühlt. Sie wurden
anschließend auf 250° C wiederaufgeheizt und bei dieser Temperatur auf 1,27 mm gewalzt Dies ergab folgende
Ergebnisse:
Homogenisierungs | UVZ | (Sekunden) |
zeit | (A) | (B) |
(Stunden) | ||
1 | 1100 | |
5 | 270 | 465 |
16 | - | 245 |
21 | 275 | - |
40 | - | 310 |
Es ist klar ersichtlich, daß die Homogenisierungszeiten, die notwendig sind, um eine annehmbare UVZ von
z. B. 350 Sekunden oder weniger zu erreichen, verschieden sind, daß jedoch bei jeweils ausreichender
Homogenisierungszeit keine wesentlichen Unterschiede offensichtlich sind.
Beispiel 10
Dieses Beispiel veranschaulicht, daß, obwohl eine geeignete Verformung unterhalb einer Temperatur von
275°C durchgeführt werden muß, es möglich ist, die Verformung teilweise oberhalb dieser Temperatur
durchzuführen, ohne die mögliche Superplastizität zu verringern.
Eine 19,05 mm dicke, im Kokillenguß hergestellte 70/30-Zn-AI-Platine wurde für 5 Stunden und bei 375°C
homogenisiert Danach wurde sie in der folgenden Weise gewalzt, wobei die folgenden Wirkungen erzielt
wurden:
Behandlung
UVZ
in Sekunden
(I) Ohne Abkühlen; gewalzt von 19,05 auf 1,27 mm bei 375 C 2300
(II) Orenabkühlung; gewalzt von 19,05 auf 1,27 mm bei 350 C 920
(III) orenabkühlung; gewalzt von 19,05 auf 1,27 mm bei 325X 660
'IV) orenabkühlung; gewalzt von 19,05 auf 1,27 mm bei 300 C 960
(V) Ofenabkühlung; gewalzt von 19,05 auf 1,27 mm bei 25OC 310
(VI) Ohne Abkühlen; gewalzt von 19,05 auf 17,78 mm bei 27J'C
dann anschließend
Ofenabkühlung; gewalzt von 17,78 auf 16,51 mm bei 350 "C
dann Ofenabkühlung; gewalzt von 16,51 auf 15,24 mm bei 325'C dann Ofenabkühlung; gewalzt von 15,24 auf 13,97 mm bei 300"C
dann Ofenabkühlung; gewalzt von 13,97 auf 12,70 mm bei 275"C dürr. Ofenabkühlung; gewalzt von 12,70 auf 1,27 mm bei 25O"C 245
(VII) Abkühlen in Luft auf Raumtemperatur; Wicdcraufhcizcn;
gewalzt von 19,05 auf 1,27 mm bei 250 C 270
Beispiel 11
Dieses Beispiel veranschaulicht, daß ein unzureichendes Herunterwalzen bei Temperaturen unterhalb von
275°C der Superplastizität schädlich ist.
Platinen aus 70/30-Zink-Aluminium-Legierung wurden 5 Stunden bei der Temperatur von 3750C
horfiOgenisiert. Danach wurden sie verschiedenen Behandlungen unterworfen.
Eine Platine wurde in Luft abgekühlt, 24 Stunden lang bei Raumtemperatur gealtert und anschließend auf
250"C wiederaufgeheizt und bei dieser Temperatur auf 1,27 mm gewalzt. Das erhaltene Blech wies eine UVZ
von 285 Sekunden auf.
Die andere Platine wurde nicht abgekühlt, sondern bei 375°C auf 9,525 mm heruntergewalzt und anschließend
in Luft abgekühlt und für 24 Stunden bei Raumtemperatur gealtert, ehe sie auf 250°C wiederaufgeheizt
und bei dieser Temperatur auf 1,27 mm (86,66%) heruntergewalzt wurde. Das erhaltene Blech wies eine
UVZ von 720 Sekunden auf.
Dieser Unterschied der Ergebnisse kann teilweise der unzureichenden Verformung unterhalb 275°C zugerechnet
werden. Weiterhin scheint es im Vergleich mit Bei-piel 10 möglich zu sein, daß die Wiederaufheizung
auf irgendeine Weise den gesamten Vorging . erschlechtert,
da sie ziemlich lange dauert, weil die Platine 9,525 mm dick ist.
Beispiel 12
Dieses Beispiel veranschaulicht, daß die erforderliche Verformung oberhalb einer minimalen Temperatur von
200° C und unterhalb von 275° C durchgeführt werden muß.
Drei Proben aus 19,05 mm dicken Platinen aus der 70/30-Zink-Aluminium-Zusammensetzung, die jedoch
0,5% Kupfer des gesamten Zink- und Aluminiumgehaltes aufwiesen, wurden 5 Stunden lang bei 375° C
homogenisiert und auf Raumtemperatur in Luft abgekühlt. Sie wurden dann auf folgende Weise
behandelt:
(A) Auf 250° C wiederaufgeheizt und auf 1,27 mm Dicke abgewalzt, um erfindungsgemäß eine annehmbare
UVZ von 255 Sekunden zu ergeben,
(B) auf 150°C wiederaufgeheizt (d.h. unterhalb des Temperaturbereiches der Erfindung) und auf
1,27 mm abgewalzt, woraus sich eine UVZ von 405 Sekunden ergab, die außerhalb der gebrauch lieh erweise
annehmbaren Grenzen lag, το
(C) auf 250° C wiederaufgeheizt und auf 635 mm abgewalzt; dann auf Raumtemperatur abgekühlt
und auf 150° C wiedererwärmt und auf 1,27 mm heruntergewalzt, woraus sich eine UVZ von 670
Sekunden ergab. Der prozentuale Verformungsgrad (von 19,05 mm auf 635 mm) liegt unterhalb
des erfindungsgemäßen Verformungsgrades und die Verformungstemperatur der anschließenden
Verformung unterhalb des erfindungsgemäßen Temperaturbereiches und konnte somit die Materialeigenschaften
nicht verbessern. Es muß hier wiederum angenommen werden, daß das in diesem Falle doppelte Wiederaufheizen möglicherweise
ein schädliches Kornwachstum verursacht.
.-, B e i s ρ i e I 13
Dieses Beispiel veranschaulicht, daß, falls eine ausreichende Verformung oberhalb einer Temperatur
von 200°C durchgeführt wurde und falls tin geeignet-Anteil
davon unterhalb von 275°C durchgeführt wurde, ι» eine weitere Verformung die Superptostizität nicht
stört.
Proben der Platinen der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 12, jedoch mit einer Dicke von 127,0 mm
wurden 24 Stunden bei 360°C homogenisiert, im Ofen ι-, auf 250°C abgekühlt, bei 250°C auf 635mm Dicke
heruntergewalzt und auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Diese Proben waren superplastisch und die
anschließende Behandlung, die im folgenden zusammengefaßt is», störte diese Superplastizität nicht.
(a) Wiederaufheizen auf 250°C und Walzen auf
1,27 mm-UVZ 200
1,27 mm-UVZ 200
(b) Wiederaufheizen auf 150°C und Walzen auf
1,27 mm - UVZ 190
1,27 mm - UVZ 190
-'■"' (c} 'Viederiufheizen auf 250° C und Walzen auf
0,635 mm-UVZ 165
(d) Wiederaufheizen auf 1000C und Walzen auf
0,635 mm- UVZ 160
0,635 mm- UVZ 160
in Die warmgewalzten Bleche wurden langsam in Luft
abgekühlt.
Beispiel 14
Dieses Beispiel veranschaulicht, wie die Wiederaufi'
heizzeiten die UVZ beeinflussen können, und zwar unter manchen Umständen stärker als dies die tatsächlichen
Verformungstemperaturen tun.
Ein homogenisierter Block aus 70/30-Zink-Aluminium-Legierung
von 9525 mm Dicke wurde auf 1,27 mm
bei einer Temperatur von 250 bis 260° C abgewalzt. Hierzu wurde der Block von der Homogenisierungstemperatur mittels Luftkühlung langsam (weniger als
10°C/min) auf die Verformungstemperatur abgekühlt. Das warmgewalzte Blech wurde ebenfalls langsam in
Luft abgekühlt. Das auf diese Weise erhaltene Blech wies eine UVZ von 260 Sekunden auf. Eine Anzahl von
Proben wurde weiter auf 0,635 mm bei den folgenden Temperaturen herabgewalzt, wobei sich die folgenden
UVZ-Werte ergaben:
TC
UVZ
(in Sekunden)
250 55
150 75
Raumtemperatur 55
Eine andere Probe wurde 3 Stunden lang vor dem Walzen bei 250° C gehalten und dann bei dieser
Temperatur von 250° C auf 0,635 mm heruntergewalzt Diese Probe ergab eine UVZ von 130 Sekunden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Erzeugung superplastischer Eigenschaften in Zink-Aluminium-Legierungen mit
18 bis 40% Aluminium, Rest Zink und herstellungsbedingten Verunreinigungen sowie gegebenenfalls
als ternäre Bestandteile bis zu 0,1% Magnesium oder bis zu 0,5% Kupfer, bei dem die Legierungen
homogenisierungsgeglüht, auf eine unter 275° C liegende Temperatur abgekühlt und warmverformt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungen nach der Homogenisierungsglühung
mit einer Geschwindigkeit von höchstens 100C pro Minute auf eine Temperatur im Bereich von unter
275 bis über 20O0C, vorzugsweise unter 250 bis über 2000C, abgekühlt und anschließend bei dieser
Temperatur mit einem Verformungsgrad von mindestens 90% verformt werden.
2. Abwandlung des Verfahrens nach Anspnjch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungen nach der Homogenisierungsglühung bei einer über 275° C
liegenden Temperatur mit einem Verformungsgrad verformt werden, der den kleineren Teil der
90%igen Mindestverformung ausmacht, worauf sie mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von höchstens
10°C pro Minute auf eine Temperatur im Bereich von unter 275 bis über 2000C. vorzugsweise unter
250 bis über 200" C, abgekühlt und anschließend bei dieser Temperatur bis zum Erreichen der 90%igen
Mindestverformung fertig verformt werden.
3. Abwandlung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungen nach
der Homogenisierungsglühung mit einer Geschwindigkeit von höchstens 100C pro Minute bis auf eine
Temperatur unterhalb 2000C abgekühlt und anschließend bei dieser Temperatur mit einem
Verformungsgrad verformt werden, der höchstens die Hälfte der 90%igen Mindestverformung ausmacht,
worauf sie auf eine Temperatur im Bereich von über 200 bis unter 275°C, vorzugsweise über 200
bis unter 2500C, wiederaufgeheizt und anschließend bei dieser Temperatur bis zum Erreichen der
90%igen Mindestverformung fertig verformt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungen
mindestens 3 Stunden homogenisierungsgeglüht werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlgeschwindigkeit
zwischen 3 und 5°C pro Minute beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformung durch
Walzen erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungen
anschließend an die 90%ige Mindestverformung noch zusätzlich bei einer unter 2000C liegenden
Temperatur weiter verformt werden.
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