DE1558785B2 - Verfahren zur verbesserung der umformbarkeit einer zink aluminium legierung - Google Patents

Verfahren zur verbesserung der umformbarkeit einer zink aluminium legierung

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DE1558785B2 DE19671558785 DE1558785A DE1558785B2 DE 1558785 B2 DE1558785 B2 DE 1558785B2 DE 19671558785 DE19671558785 DE 19671558785 DE 1558785 A DE1558785 A DE 1558785A DE 1558785 B2 DE1558785 B2 DE 1558785B2
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Description

1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesse- geschwindigkeitskoeffizienten K bei der beim Verf orrung der Umf ormbarkeit eines aus einer Legierung aus mungsvorgang herrschenden Temperatur möglichst 78 °/o Zink und 22 % Aluminium bestehenden und durch weitgehend herabzusetzen.
Homogenisierungsglühen im Bereich zwischen der Tem- Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein
peratur der eutektoiden Reaktion und der Liquidus- 5 Verfahren zur Verbesserung der Umformbarkeit eines linie und Abschrecken vorbearbeiteten Werkstoffes. aus einer Legierung aus 78 % Zink und 22 % Aluin der Literaturstelle »Metall«, 23 (1969), S. 1264 bis minium neben unvermeidlichen Verunreinigungen be-1265, wird auf ein in russischen Vorveröffentlichungen stehenden und durch Homogenisierungsglühen im Bevorgeschlagenes Verfahren hingewiesen, mit dem deh- reich zwischen der Temperatur der eutektoiden Reaknungsgeschwindigkeitsempfindliche Metallegierungen ίο tion und der Liquiduslinie und Abschrecken voraußerordentlich stark gestreckt werden können, und bearbeiteten Werkstoffes gelöst, das dadurch gekennzwar in einem Ausmaß, das sonst nur bei Verarbeitung zeichnet ist, daß der Werkstoff vor der weiteren Bevon Glas oder von Polymeren erreicht werden kann. arbeitung bei einer Temperatur unterhalb derjenigen Für die Dehnungsgeschwindigkeitsempfindlichkeit gilt der eutektoiden Reaktion, vorzugsweise unterhalb die Definitionsgleichung 15 204° C, einer Zwischenverformung, beispielsweise durch
Walzen, und anschließend in an sich bekannter Weise
m _ ^m<7 bei einer Temperatur unterhalb derjenigen der eutek-
(j In ξ ' toiden Reaktion einer Endverformung, beispielsweise
durch Tiefziehen oder durch Druckwellen, unterzogen in der σ die Materialspannung in kg/cm2 und ξ die 20 wird.
Dehnungsgeschwindigkeit in %' min"1 ist. Ein Ma- Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des Er-
terial, das diese Dehnungsgeschwindigkeitsempfind- findungsgedankens ist dadurch gekennzeichnet, daß lichkeit aufweist, ist die eutektoide Legierung aus die dem Abschrecken folgende Zwischenverformung 78% Zink und 22% Aluminium. (Alle Prozent- des Werkstoffes bei einer Temperatur von 15O0C angaben bedeuten Gewichtsprozente.) Dieses Material 25 erfolgt.
wird durch Homogenisierung bei 315° C vorbehandelt, Die Erfindung wird anschließend an Hand der
um eine einheitliche Metallstruktur sicherzustellen. Figuren näher erläutert. Es zeigt Das Material wird anschließend unter Umrühren in F i g. 1 die schematische Darstellung der wichtigsten
Wasser abgeschreckte Die Verformung erfolgt in einer Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, Tiefziehform, vorzugsweise mittels eines unter Über- 30 F i g. 2 ein Schaubild, in dem die Belastung σ oder Unterdruck stehenden Gases oder einer Flüssig- (kg/cm2) über der Dehnungsgeschwindigkeit | (Länkeit, und zwar bei 273 ° C, auf jeden Fall aber unterhalb ge · min"1) für verschieden vorbehandelte Materialien der Temperatur der eutektoiden Reaktion. Unter aufgetragen ist,
diesen Randbedingungen weist das Material während F i g. 3 ein Schaubild, in dem die Verf ormungs-
der Verformung eine außerordentlich geringe Festigkeit 35 tiefe (mm) über der Verformungszeit (min) für verauf. Darüber hinaus kann das Material außerordent- schieden vorbehandelte Materialien aufgetragen ist, lieh weitgehend verformt werden, ohne daß die bei wenn diese einer Standard-Teilverformungsoperation, den bekannten Werkstoffen auftretenden Einschnü- mit einer biaxialen Dehnung unterworfen werden und rungen auftreten. Mit dieser als superplastisch be- in dem die horizontale gestrichelte Linie die Koordizeichneten Legierung wurden Oberflächenvergrößerun- 40 nate des Bodens der Form darstellt, gen bis zu 2000 % erreicht. F i g. 4 ein Schaubild, in dem die Verformungstiefe
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das (mm) über der Verformungszeit (min) gemäß der Darvorstehend genannte Verfahren zu verbessern, ins- stellung in F i g. 3 auf Grund von Versuchen an Mabesondere die Zeit zur Durchführung der Verf or- terialien dargestellt werden, die bei verschiedenen Temmungsvorgänge wesentlich herabzusetzen. 45 peraturen vorbehandelt wurden; aus diesem Schau-
Die oben angegebene Dehnungsgeschwindigkeits- bild ist die optimale Temperatur sowie die Wirkung empfindlichkeit m ist die exponentielle Veränderliche von Abweichungen von dieser Temperatur zu entim Ausdruck nehmen; die waagerechte gestrichelte Linie stellt auch
in diesem Schaubild die Koordinate des Bodens der σ = Kim, 50 Form dar,
F i g. 5 ein Schaubild, in dem die zur Fertigverf or-
wobei σ die Materialspannung in kg/cm3, ξ die Deh- mung bis zum Boden der Tiefziehform erforderliche nungsgeschwindigkeit in Längenänderung je Einheits- Zeit (in Minuten) über der vorhergegangenen Walzlänge und Zeiteinheit und K eine Proportionalitäts- temperatur in 0C aufgetragen ist; diese Darstellung konstante angibt, die als Verformungsgeschwindig- 55 geht von den Endpunkten der Kurven nach F i g. 4 keitskoeffizient bezeichnet werden kann. Der nume- aus; die waagerechte gestrichelte Linie ist mit Kontrollrische Wert von K hängt von den gewählten Größen Probe (unbearbeitet) zu bezeichnen; der anderen Variablen ab. F i g. 6 ist ein vergleichendes Diagramm der Be-
Während das Vorliegen einer stark ausgeprägten lastung für eine Standarddehnungsgeschwindigkeit bei Dehnungsgeschwindigkeitsempfindlichkeitm für das 60 Proben mit verschiedenem Zink-Aluminium-Gehalt; Vorliegen von superplastischen Materialien charakte- die Koordinaten sind Kraft in Kilogramm über Aluristisch ist und ein Maß für die größtmögliche Ver- miniumgehalt in Gewichtsprozenten; die vertikale geformung darstellt, wurde festgestellt, daß der Ver- strichelte Linie trägt die Bezeichnung eutektoide Zuformungsgeschwindigkeitskoeffizient K einen Hinweis sammensetzung; auf die Festigkeit des Materials gibt und somit be- 65 F i g. 7 und 8 sind Schaubilder, in denen die Verstimmend ist für die zur Durchführung der Verf ormung formungstiefe in mm über der Verformungszeit in erforderliche Zeit und die dazu benötigten Kräfte. Minuten ähnlich der Darstellung in F i g. 3 aufAufgabe der Erfindung ist es, den Dehnungs- getragen ist. Es handelt sich um die Ergebnisse von
3 4
Versuchen, mit Zusammensetzungen, die von der keiner Temperaturbearbeitung nach dem Abschreck-
eutektoiden Zusammensetzung abweichen. Vorgang im Behälter 12 unterzogen wurde. Die Kur-
Wie aus der Darstellung gemäß F i g. 1 hervorgeht, ven 21, 22, 23 stellen die Werte von Standardprobe-
besteht das erfindungsgemäße Verfahren im wesent- körpern dar, die eine Herabsetzung ihrer Dicke von
liehen aus den folgenden Schritten: 5 20, 55 bzw. 75 % durch Bearbeitung bei niedriger Tem-
_ _ . T,„ .. , . , peratur gemäß der vorliegenden Erfindung erfahren
1. Em homogener Korper 10, der aus emer eutek- haben. Die Bedeutung der in Fig. 2 dargestellten toiden Legierung aus 78 % Zink und 22 »/o Alu- Werte kann durch Vergleich mit einer Linie konstanter mmium besteht, wird in einem Ofen 11 losungs- Belastung) beispielsweise durch die Linie 24 verdeutgegldht, d. h. dicht unterhalb der Temperatur des 10 Hcht werden_ Es ist ersichtlich; daß für eine bestimmte eutektischen Punktes bei etwa 270 C wahrend Belastungcr die Dehnungsgeschwindigkeit ξ steigt und eines Zeitraumes gehalten, der genügt, eine em- die Verformungszeit bei nachhaltig bearbeiteten Probeheitliche, der hohen Temperatur entsprechende kö (Kurve 23) um nahezu den Faktor 5 kldner kubisch flächenzentrierte Struktur zu gewahr- wird als bei nicht äß der Erfindung bearbeiteteil leisten Im Zusammenhang nut dem Aluminium- 15 Probekörpern (Kurve 20). In gleicher Weise wird Zmk-Phasen-Diagramm wird auf die Literatur- durch eine Linie konstanter Dehnungsgeschwindigstelle »Metals handbook^ copyright 1948 durch keit25 der Umfang der Belastungsveränderung verdie American Society of Metals, S. 1167, hin- deutlicht; der zur Erzeugung einer bestimmten Deb, gewiesen. nung in verschieden bearbeiteten Materialien erfor-
2. Der Körper 10 wird auf eine wesentlich unterhalb 20 derlich ist. Für nicht bearbeitetes Material (Kurve 20) der Temperatur der eutektoiden Reaktion lie- wird eine wesentlich höhere Kraft zur Erzeugung einer gende Temperatur mit einer Geschwindigkeit ab- bestimmten Dehnungsgeschwindigkeit erforderlich sein gekühlt, die genügt, daß das Material super- als bei der Veränderung eines nachhaltig bearbeiteten plastisch wird, wenn es anschließend auf die Ver- Materials (Kurve 23).
formungstemperatur gebracht wird. Das kann 25 Der parallele Verlauf der Kurven 20 bis 23 ist ein
beispielsweise durch Abschrecken des Körpers in Hinweis für die gute Vorhersehbarkeit der mittels des
einem umgerührten Wasserbad 12 erfolgen. erfindungsgemäßen Verfahrens erzielbaren Ergebnisse.
3. Der Körper wird einer Zwischenverformung, bei- Aus dies u em P^Helen Verlauf der besagten Kurven spielsweise mit Hilfe der Walzen 13 einem Walz- §eht au?h ^™r> df Jeme besondere Wirkung durch Vorgang, unterworfen, die beispielsweise unterhalb 3° ™f Verfahren auf den exponentiellen Faktor der einer Temperatur von 2040Q vorzugsweise bei Dehnungsgeschwindigkeitsempfindhchkeit m der einer Temperatur von 1500C, durchgeführt wird. durch dle Nei§unS der Kurven ^gestellt wird, nicht Trotz der nach dem Abschrecken auftretenden au T n '· -, · j j ir ? ,·■■
exothermen Reaktion hat es sich herausgestellt, *? /' & 3rd der Verformungsvorgang fur verdaß durch die Erwärmung vor der späteren Fertig- 35 schiedene Probekorper veranschaulicht. Es wurden verformung ein deutliches Weicherwerden des vier Probekorper aus dem gleichen Teil eines Blockes Materials eintritt, gleichgültig, ob der Walz- m Form von Nachwalzmaterial aus emer Legzerung Vorgang vor oder nach dieser Reaktion durch- genommen, die aus 78 «/„ Zink und aus 22«/„ Alugeführt wird minium von einer Reinheit von 99% bestand. Das 8 ' 40 Material für jedes Blech wurde bei 326,60C auf eine
Nach diesem Verfahren ist es gelungen, einen bei der solche Dicke ausgewalzt, daß eine spätere mehrfache
erhöhten Temperatur einer späteren Fertigverformung Verformung bei niedriger Temperatur bis auf eine
superplastischen Werkstoff herzustellen, der im Ver- Dicke von 1,27 mm möglich ist. Alle Bleche wurden
gleich zur gleichen Legierung, die keiner Zwischen- bei 315,5° C annähernd 1 Stunde lösungsgeglüht und
verformung unterzogen wurde, eine für extreme Fer- 45 dann im Wasser unter Umrühren abgeschreckt, um
tigverformungen, z. B. durch Tiefziehen in einem einen einheitlichen Gefügezustand zu erzeugen. Eines
Arbeitsgang, sehr wünschenswerte unerwartet niedrige der Bleche wurde als Kontrollblech verwendet und
Festigkeit aufweist. Das so behandelte Material ist daher nach dem Abschrecken keiner weiteren Ver-
durch den sehr stark herabgesetzten Dehnungs* arbeitung unterzogen. Jedes der verbleibenden Bleche
geschwindigkeitskoeffizienten K bei der Verformungs- 50 wurde bei Raumtemperatur so gewalzt, daß seine
temperatur gekennzeichnet. Die herabgesetzte Festig- Dicke um 25, 50 bzw. 75 % verringert wurde. Die sich
keit des Materials erlaubt Verbesserungen beim end- ergebenden Proben hatten eine Dicke von 1,27 mm.
gültigen Verformungsprozeß, sei es durch Verringe- Jedes dieser Probebleche wurde in einer Tiefziehform
rung der erforderlichen Kräfte, durch Herabsetzung der bereits bekannten Art eingespannt und innerhalb
der erforderlichen Zeit oder durch eine Kombination 55 eines einheitlichen Zeitraumes auf eine Temperatur
dieser beiden in besonders hohem Maße kosten- von 2710C erwärmt. Anschließend wurde jedes der
verursachenden Faktoren. Probebleche mit Hilfe eines Unterdruckes von
Die vorteilhafte Wirkung des erfindungsgemäßen 1,033 kg/cm2 belastet. Das Schaubild nach F i g. 3 ist
Verfahrens auf die eutektoide Zink-Aluminium-Legie- eine Aufzeichnung der Verschiebung des Mittel-
rung geht aus den Diagrammen der F i g. 2 und 3 her- 60 punktes (Scheitelpunktes) der einzelnen Bleche über
vor. F i g. 2 ist ein Diagramm in doppelt logarith- der Zeit bei den einzelnen Versuchen,
mischem Maßstab der bei einem einachsigen Deh- Das Verhalten der Kontrollprobe ist in der F i g. 3
nungsversuch bei 2710C bei der Untersuchung von bei durch die Kurve 30 veranschaulicht. Das Verhalten
verschiedenen niedrigen Temperaturen bearbeiteten der bearbeiteten Probekorper, deren Dicke um 25, 50
Proben erhaltenen Daten, wobei die Untersuchung 65 bzw. 75 % herabgesetzt wurde, wird durch die Kurven
sich über einen großen Bereich von Dehnungsgeschwin- 31, 32 bzw. 33 dargestellt. Es sei darauf hingewiesen,
digkeiten j erstreckt. Die Kurve 20 gibt das Verhalten daß der Mittelpunkt der Kontrollprobe eine Zeit von
bei der Dehnung eines Standardprobekörpers, der 3,4 Minuten benötigte, um den Boden der Form zu
5 6
erreichen, dessen Koordinate durch die am oberen eutektischen Zusammensetzung; aber auch solche Rand der Figur liegende gestrichelte Linie dargestellt Änderungen, bis zu einem gewissen Ausmaß, beeinwiid. Der Probekörper, dessen Dicke um 50% ver- trächtigen nicht wesentlich die durch das erfindungsringert wurde (Kurve 32), benötigte eine Zeit von gemäße Verfahren erreichtbare geringe Festigkeit 1,2 Minuten, um die größte Verformung zu erreichen. 5 bzw. extreme Verformbarkeit (Superplastizität) dieser Die Probe, deren Dicke um 75 % verringert wurde Metallegierung.
(Kurve 33), benötigte nur 1,1 Minuten, um die volle Diese Tatsache geht aus den folgenden Figuren
Auslenkung zu erreichen. Es wird darauf hingewiesen, hervor, bei denen die Meßergebnisse an Probekörpern daß zwischen den F i g. 2 und 3 eine gute Überein- mit verschiedenen Zusammensetzungen festgehalten Stimmung besteht. Es wurde auch gezeigt, daß die io sind. Jede Zusammensetzung wurde jeweils mit und Wirkung des erfindungsgemäßen Bearbeitungsschrittes ohne einen die Dicke des Materials jeweils um 50 % in bezug auf die Herabsetzung der Festigkeit bei der verringernden und vor dem eigentlichen Verformungs-Verformungstemperatur mit wachsendem Ausmaß Vorgang liegenden Walzvorgang behandelt, der Endverformung abnimmt. Aus der F i g. 6 ergeben sich die vorteilhaften
Aus den F i g. 4 und 5 ist die Wirkung von Tempe- 15 Wirkungen des erfindungsgemäßen Verfahrens bei raturabweichungen auf die durch das erfindungs- relativ großen Abweichungen vom vorgegebenen gemäße Verfahren erreichte Verminderung der Festig- Zink-Aluminium-Gehalt von 78 bzw. 22 Gewichtskeit dargestellt. prozent. Die Kurve 60 stellt die momentane Belastung
Die in F i g. 4 dargestellten Kurven wurden mit einer dehnbaren Probe bei einer Standarddehnungs-HiIfe von sechs Probeblechen aus einer eutektoiden 20 geschwindigkeit für verschiedene Zusammensetzungen, Zink-Aluminium-Legierung aufgenommen, die von jedoch ohne die vorherige erfindungsgemäße Bearbeider gleichen Stelle eines Blockes durch Heißwalzen tung bei niedrigen Temperaturen dar. Die Kurve 61 bei einer Temperatur von über 315° C zu Barren von zeigt die Verformungsbelastung für die gleichen Proeiner Dicke von 2,54 mm hergestellt wurden, und die ben, jedoch mit einer nach dem Abschrecken durchanschließend 1 Stunde lang bei einer Temperatur von 25 geführten Deformation bei niedriger Temperatur. Die 315° C lösungsgeglüht und anschließend in Wasser senkrecht gestrichelte Linie stellt die eutektoide unter Umrühren abgeschreckt wurden. Die Proben Zusammensetzung dar. Aus dieser Abbildung geht wurden einzeln auf die Temperaturen 37, 93, 150, hervor, daß die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren 204, 260 und 315° C erwärmt und zu einer Dicke von erzielten Vorteile sich auch noch bei relativ starken 1,27 mm, d. h. auf eine um 50 % geringere Dicke 30 Abweichungen von der als besonders vorteilhaft gewalzt. Nach dem Walzen wurde jede einzelne Probe angegebenen eutektoiden Zusammensetzung ergeben, abgeschreckt. Das Walzen erforderte mehrere Durch- In den F i g. 7 und 8 wird die Wirkung von kleinen
laufe, und die einzelnen Proben wurden zwischendurch aber nicht unerheblichen Zusätzen von Magnesium in den Heizofen zurückgeführt, um eine möglichst und Mangan veranschaulicht. In F i g. 7 werden die konstante Temperatur sicherzustellen. Die bei 315°C 35 Verhältnisse bei einem Probekörper mit einem gewalzte Probe wird als Kontrollprobe betrachtet, da Mg-Zusatz von 0,02 % wiedergegeben, wobei die diese Temperatur oberhalb der eutektoiden Tempe- Kurve 70 das Verhalten einer Probe wiedergibt, die ratur liegt. Der Probekörper wurde in der gleichen durch Behandlung bei niedriger Temperatur auf eine Weise wie die anderen Proben gewalzt, es zeigte sich um 50 % geringere Dicke gebracht wurde, während die jedoch, daß er die gleichen Eigenschaften wie ein 40 Kurve 71 das Verhalten einer vorher nicht erfindungsausschließlich vor dem ersten Abschrecken gewalzter gemäß verarbeiteten Probe wiedergibt. In F i g. 8 Körper aufwies. Die einzelnen Proben wurden in der stellt die Kurve 80 das Verhalten eines einen Zusatz in Zusammenhang mit F i g. 3 angegebenen Art und von 0,050 % Mn enthaltenden Probekörpers dar, Weise untersucht, wobei sich Verformungskurven dessen Durchmesser durch Bearbeitung bei niedriger ergaben, die denen in Fi g. 3 ähnlich sind. Die einzel- 45 Temperatur um 50% verringert wurde, während die nen Kurven sind im Schaubild gemäß der F i g. 4 Kurve 81 das Verhalten eines Probekörpers gleicher durch ihre Walztemperaturen gekennzeichnet. Zusammensetzung, jedoch ohne vorhergegangene er-
Noch aufschlußreicher ist die Darstellung nach findungsgemäße Bearbeitung bei niedriger Tempe-F i g. 5, in der die Endpunktverformungszeiten gemäß ratur darstellt. Aus den zuletzt beschriebenen beiden F i g. 4 über der Bearbeitungstemperatur aufgetragen 50 Figuren geht hervor, daß die Wirkungen des erfinsind. Im Vergleich zu den Werten der Kontrollprobe, dungsgemäßen Verfahrens sich auch auf andere dargestellt durch die waagerecht gestrichelte Linie, Zusammensetzungen erstrecken, insbesondere da in kann festgestellt werden, daß eine vorteilhafte Wirkung den letzten beiden Fällen Zusätze gewählt wurden, die über einen weiten Temperaturbereich erzielt wurde in großem Umfang die Kinetik der Phasenumwandlung und daß für die untersuchte Legierung ein maximales 55 in Zink-Aluminium-Legierungen beeinflussen. Ergebnis in der Nähe einer Temperatur von 150° C Aus den oben angeführten Beispielen ergibt sich,
erzielt wurde. Abgesehen davon, daß die Bearbeitung, daß mit Hufe des erfindungsgemäßen Verfahrens die im vorliegenden Falle durch Walzen, auch oberhalb wirtschaftlich wichtigen Eigenschaften eines Zinkder Raumtemperatur durchgeführt werden kann, ist Aluminium-Eutektoides in seiner Eigenschaft als es auch von Wichtigkeit, daß dadurch keinerlei nach- 60 superplastisches Material wesentlich verbessert werden, teilige Folgen auftreten. Das ist insbesondere in solchen Die Versuche haben weiterhin gezeigt, daß die beiden Fällen von besonderer Wichtigkeit, in denen der wesentlichen Gesichtspunkte des Erfindungsgedankens Walzvorgang nur schwer oder überhaupt nicht bei in der besonders günstigen Bearbeitungstemperatur Zimmertemperatur durchgeführt werden kann. zur Erreichung eines maximalen Nutzens und in der
Änderungen der bisher vorausgesetzten eutektoiden 65 weitgehenden Unabhängigkeit der Wirkungsweise des Materialzusammensetzung können erfolgen durch Verfahrens von fast allen wichtigen Faktoren zu zuf ällige Verunreinigungen, durch zusätzliche Le- erblicken sind. Die einzelnen Versuche haben weiterhin gierungsbestandteile oder durch Abweichung von der gezeigt, daß durch Veränderung jedes einzelnen Fak-
tors eine Veränderung der Ergebnisse von verschiedenem Umfang erzielt werden kann. Bei Abweichungen von der als optimal erkannten Temperatur von 15O0C ist zu erwarten, daß die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens im reinen Zink-Aluminium-Eutektoid herabgesetzt werden.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß an Stelle des Walzens für die erfindungsgemäße Zwischenverformung auch Ziehen, Schmieden oder jede andere Art von nichtspanabhebender Formänderung angewendet werden kann.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Verbesserung der Umformbarkeit und zur Verformung eines aus einer superplastischen Legierung aus 78% Zink und 22% Aluminium neben unvermeidlichen Verunreini-
gungen bestehenden und durch Homogenisierungsglühen im Bereich zwischen der Temperatur der eutektoiden Reaktion und der Liquiduslinie und Abschrecken vorbearbeiteten Werkstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff vor der weiteren Verarbeitung bei einer Temperatur unterhalb derjenigen der eutektoiden Reaktion, vorzugsweise unterhalb 204° C, einer Zwischenverformung, beispielsweise durch Walzen, und anschließend in an sich bekannter Weise bei einer Temperatur unterhalb derjenigen der eutektoiden Reaktion einer Endverformung, beispielsweise durch Tiefziehen oder durch Druckwellen, unterzogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Abschrecken folgende Zwischenverformung des Werkstoffes bei einer Temperatur von 150° C erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen GOPY
109 531/42
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