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Vorrichtung zum Ausstanzen gelochter Scheiben aus Pappe, Gummi, Leder
o. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ausstanzen gelochter,
plattenförmiger Körper, durch welche es ermöglicht werden soll, Ringscheiben oder
Platten von beliebig gestaltetem Umfang und mit einer oder mehreren Ausnehmungen
mittels eines einzigen Gerätes in einem einzigen Arbeitsgang aus geeigneten Werkstoffen,
wie Pappe, Gummi, Leder, Fiber, Blei o. dgl., herzustellen.
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Es sind bereits Stanzgeräte bekannt, die aus einem Ringmesser und
einem mit diesem fest verbundenen und über dessen Rand vorstehenden mittleren Vollstift
von dreieckigem Querschnitt bestehen, so daß wohl Scheiben mit einem mittleren geschlitzten
Loch, das durch drei nach unten ausgebogene Lappen gebildet wird, ausgestanzt werden
können, während die so entstandene Scheibe durch eine unter Federdruck stehende,
achsial verschiebbare Platte aus dem Stanzgerät ausgeworfen wird.
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Ferner sind Stanzgeräte mit zwei um dieselbe Achse verlaufenden Rundmessern
bekannt, von denen das innere an dem begrenzt verschiebbaren, als Hohlspindel ausgebildeten
Auswerfer auswechselbar befestigt ist. Aber diese Vereinigung von Auswerfer und
innerem Stanzmesser hat den Nachteil, daß die durch den Kanal der das innere Messer
aufnehmenden Hohlspindel aufsteigenden ausgestanzten Teile sich in dem Raum über
dem oberen Ende der Hohlspindel stauen, so daß der Hub der Auswerferspindel, die
beim Gebrauch des Stanzgerätes nach innen zurücktreten muß, verringert und damit
der Stanzdruck des äußeren Messers ganz bedeutend beeinträchtigt, wenn nicht vollständig
unwirksam gemacht wird. Außerdem ist die Größe der auszustanzenden mittleren Lochung
unmittelbar abhängig vom Durchmesser der Hohlspindel, so daß für verschieden große
Mittellochungen auch entsprechend bemessene Werkzeuge nötig sind.
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Diese Nachteile werden nun nach der Erfindung dadurch behoben, daß
auf dem das Formmesser auswechselbar tragenden Schaft eine unter Federspannung stehende
Hülse achsial verschiebbar ist, in welcher die in achsialen Rinnen des Schaftes
geführten, den Boden des Formmessers frei durchsetzenden Auswerferstifte angeordnet
sind, so daß diese beim Stanzen in das Formmesser zurücktreten, während sie beim
Abheben des Werkzeuges unter dem Einfluß der federgespannten Hülse das Auswerfen
der plattenförmigen Körper bewirken. Eine Änderung des Scheibendurchmessers macht
lediglich das Einsetzen eines geeigneten Formmessers in das sonst unveränderte Gerät
notwendig. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung aber besteht darin, daß,
wenn die auszustanzenden Mittelstücke größer sind als die Kanalbohrung oder aber
nicht zentrisch zum äußeren Ringmesser gelegen sind, das Auswerfen der im Innern
der Scheibe anfallenden Stanzabfälle durch einen eigens hierfür vorgesehenen, unter
Federspannung stehenden Auswerferstift, während die Scheibe als solche nach wie
vor durch die in der verschiebbaren Hülse befestigten Stifte ausgeworfen wird.
Ein
derartiges Stanzgerät ist auf der Zeichnung in einer Ausführung dargestellt. Abb.
i zeigt die Seitenansicht, Abb. 2 den Achsialschnitt des Stanzwerkzeuges, Abb. 3
und 4 sind Ouerschnitte. nach der Linie C-D bzw. E-F der Abb. 2, Abb. 5 zeigt das
Stanzmesser allein im Achsialschnitt bzw. in Seitenansicht und Abb. 6 die Unteransicht
des letzteren, während Abb. 7 eine weitere Ausführungsform des Stanzwerkzeuges erkennen
läßt.
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In dem Schaft i, der eine achsiale Bohrung 2 mit Muttergewinde 3 besitzt,
ist das Verbindungsstück 4 mittels des Gewindezapfens 5 eingeschraubt. Der mittlere
Teil -4z des Verbindungsstückes ist als Dreikant ausgebildet und gegenüber dem Unterteil
nach innen abgesetzt, so daß ein Hohlraum 6 zur Aufnahme einer Schraubendruckfeder
7 entsteht. Die letztere legt sich mit ihrem oberen Ende gegen die Stirnwand des
Schaftes i, während das untere Ende sich gegen die nach innen vorspringenden, den
Dreikant 4' umschließenden Ansatzstücke 9 der gegenüber dem Schaft r und dem Verbindungsstück
4 achsial verschiebbaren Hülse io legt, welch letztere die in den Ansatzstücken
9 befestigten, in Rinnen 8 des Verbindungsstückes geführten Auswerferstifte 13 trägt.
In dem zylindrischen Teil ,4b ist ferner eine mit Muttergewinde versehene Bohrung-
ii vorgesehen, die nach oben hin in einer engeren Bohrung 12 sich fortsetzt. In
der Bohrung ii ist der als Hohlspindel ausgebildete, mit Außengewinde versehene
Schaft 14. des Stanzwerkzeuges 15 auswechselbar befestigt. In dem in Abb. i bis
6 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Stanzwerkzeug aus zwei konzentrisch
zueinander gelegenen Ringmessern 16, 17 (Abb. 6), von denen das innere 17 die Fortsetzung
der Hohlspindel bildet, während das äußere 16 durch den Boden 18 mit der Hohlspindel
14 zusammenhängt und mit dieser aus einem Stück gearbeitet sein kann. Der Boden
18 wird von den über den unteren Rand der Ringmesser hinausragenden Auswerferstiften
13 in Bohrungen i8a frei durchsetzt. Das Doppelringmesser 16, 17 dient zum Ausstanzen
von Ringscheiben, wie solche zum Abdichten von Flaschenverschlüssen, von Wasserhähnen
o. dgl. vielfach Verwendung finden. Die durch das innere Ringmesseer 17 jeweils
ausgestanzten Scheiben steigen in der Hohlspindel 14 hoch und treten durcih eine
Querbohrung i9 des Teiles 4h und durch die mit dieser sich deckenden Bohrung 2o
der Hülse io ins Freie.
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In Abb. 7 ist eine zweite Ausführungsform eines solchen Doppelringmessers
dargestellt. Das innere Ringmesser 21 ist nach unten glockenförmig erweitert, so
daß die ausgestanzten kreisförmigen Abfallstücke nicht mehr in der engeren Hohlspindel
14 hochsteigen können. Um nun das Ausstoßen auch dieser Abfallstücke zu ermöglichen,
ist in der Spindel 14 ein besonderer Auswerferstift 22 vorgesehen, welcher unter
dem Einfluß der Schraubenfeder 23, die sich nach oben gegen den Boden 25 und mit
ihrem unteren Ende gegen den Bund 22a des Auswerferstiftes anlegt, nach abwärts
gedrückt wird, wobei die Abwärtsbewegung durch eine nach innen vorspringende Ringschulter
26 des Formmessers begrenzt wird.
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Die Wirkungsweise des Gerätes erfolgt nun in der Weise, daß beim Ausstanzen
von Formstücken mittels des gegen die Werkstofffläche gepreßten Werkzeuges die vorstehenden
Enden der unter Federspannung stehenden Auswerferstifte 13 bzw. 22 zurücktreten,
während sie beim Abheben des Werkzeuges unter dem Einfluß der Druckfeder 7 bzw.
23 nach außen treten und sowohl die Formstücke selbst als auch die aus diesen herausgestanzten
Teile auswerfen.
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Selbstverständlich kann die Vorrichtung auch mit einer Lochstanzmaschine
der bekannten Art in Verbindung gebracht werden.