DE4020986C2 - Elektronisches Zündsystem für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
Elektronisches Zündsystem für eine BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektronisches Zündsystem für eine Brennkraft
maschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs. Ein derartiges elek
tronisches Zündsystem ist aus der US 4,454,560 bekannt.
In elektronischen Zündsystemen werden über einen Geber und ein Steuer
gerät mittels Schalttransistoren Zündspulen angesteuert, die die Zündspan
nung bzw. den Zündstrom erzeugen. Ältere Zündsysteme mit Einfachzün
dung verwenden einen Verteiler, um die Zündspannung mechanisch auf die
einzelnen Zylinder zu verteilen. Bei modernen Zündsystemen werden
abhängig von der Zylinderzahl Mehrfachzündspulen eingesetzt, beispiels
weise Doppelfunkenspulen für jeweils zwei Zylinder, wobei die Zylinder -
ohne mechanischen Verteiler - direkt angesteuert werden.
Oftmals ist es erforderlich und wünschenswert, die Zündvorgänge bzw. den
Zündverlauf des elektronischen Zündsystems während des Betriebs des
Kraftfahrzeugs zu überwachen oder zu analysieren. Beispielsweise müssen
fehlerhafte oder fehlende Zündungen erkannt werden, die beispielsweise
bei Defekten im Zündsystem - beispielsweise das Ablösen von Kerzen
steckern oder schadhafte Endstufen oder Spulenzweige - auftreten können.
Diese Mängel führen zu einer Beeinträchtigung des Fahrverhaltens bzw. zu
kostspieligen Folgeschäden; beispielsweise kann bei Kraftfahrzeugen mit
Katalysator infolge eines fehlerhaften Zündsystems unverbrannter Treib
stoff in die Auspuffanlage gelangen und dort zu einer starken Aufheizung
und zur Zerstörung des Katalysators führen.
Es ist daher wichtig, daß Fehler im Zündsystem rechtzeitig festgestellt,
gemeldet bzw. angezeigt werden, um gegebenenfalls geeignete Maß
nahmen einleiten zu können.
Des weiteren ist es für eine optimale Einstellung der Zündung oft erforder
lich, mittels einer Regelung in den Zündvorgang einzugreifen.
Aus der DE 36 29 824 A1 ist eine elektronische Schaltung zur Erkennung von
Zündaussetzern bei Brennkraftmaschinen bekannt, die unter Verwendung
der Änderungsgeschwindigkeit der Zündspannung am Unterbrecherele
ment Zündvorgänge und Zündaussetzer ermittelt; jedoch wird bei dieser
Druckschrift keine Bestimmung der Brenndauer der Zündkerzen bzw. der
Echtzeit des Brennvorgangs vorgenommen.
Beim elektronischen Zündsystem der gattungsbildenden US 4,454,560 wird
das Erscheinen des auf der Primärseite der Zündspule aufgrund von Induk
tion auftretenden Spannungsanstiegs (die Rückschlagspannung) abgefragt,
jedoch ebenfalls nicht die Brenndauer der Zündkerzen bestimmt.
Schließlich wird in der US 4, 918, 389 ein Zündsystem für Brennkraft
maschinen beschrieben, die eine Auswerteschaltung mit Komparatoren
aufweist, mit der aber keine Zeiten gemessen bzw. Brenndauern bestimmt
sondern Signale miteinander verglichen werden.
Die Brenndauer oder Brennzeit der Zündkerzen - während dieser Zeit wird
ein Lichtbogen zwischen den Zündkerzenelektroden aufrechterhalten -
kann aufschlußreiche Informationen über charakteristische Eigenschaften
des Zündsystems, beispielsweise über den Zündverlauf liefern.
Es ist bekannt, Zündvorgänge bzw. Verbrennungsvorgänge, beispielsweise
die Brenndauer der Zündkerzen, anhand des Hochspannungsverlaufs auf
der Sekundärseite der Zündspule zu überwachen. Diese Methoden sind aber
wegen der sekundärseitig auftretenden Hochspannung von beispielsweise
30 kV sehr aufwendig und mit hohen Kosten verbunden und daher zur Rou
tineüberwachung eines Zündsystems nicht im Rahmen einer Großserie ein
setzbar.
Aus der DE 27 59 155 A1 ist eine Schaltungsanordnung zur Erfassung der
Funkendauer für Regel- oder Schaltsteuerungen bekannt, deren Meßschal
tung eine Integrator- und Triggereinrichtung aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektronisches Zündsystem
anzugeben, das eine einfache Bestimmung und Kontrolle der Brenndauer
der Zündkerzen ermöglicht und das kostengünstig und in großen Stück
zahlen hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem elektronischen Zündsystem nach dem Ober
begriff des Patentanspruchs erfindungsgemäß durch die Merkmale im
Kennzeichen des Patentanspruchs gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die an der Sekundärseite
der Zündspule entstehende Brennspannung bzw. der dort auftretende
Brennstrom aufgrund der Transformations-Eigenschaften der Zündspule auf
deren Primärseite übertragen wird und sich dort der Betriebsspannung
bzw. Batteriespannung überlagert. Der zeitliche Verlauf der Brennspannung
(insbesondere die Brenndauer) kann somit dadurch ermittelt werden, daß
der durch die Addition der beiden Spannungen entstehende Spannungs
verlauf auf der Primärseite der Zündspule mittels einer Auswerteschaltung
erfaßt und analysiert wird.
In der Auswerteschaltung wird dazu die Kollektorspannung am Zündtran
sistor bzw. Schalttransistor - dies ist die Spannung an der Klemme 1 auf der
Primärseite der Zündspule - mit einer Komparatorspannung verglichen und
in Abhängigkeit dieses Vergleichs ein entsprechendes Ausgangssignal abge
geben. Die Komparatorspannung ist jedoch keine feste Schwellenspannung,
sondern hängt von der Betriebsspannung des Kraftfahrzeugs ab, die
beispielsweise zwischen 6 und 16 V schwanken kann. Die Brenndauer kann
also - in Abhängigkeit der jeweiligen Betriebsbedingungen des Kraftfahr
zeugs - anhand des charakteristischen Signalverlaufs am Schaltungsausgang
bestimmt und mit einem Sollwert verglichen werden. Beispielsweise wird
bei einem Defekt im elektronischen Zündsystem oder bei unkorrekter
Zündung keine Induktionsspannung auf der Primärseite der Zündspule
induziert und demnach das Ausgangssignal der Auswerteschaltung einen
anderen zeitlichen Verlauf als bei einer korrekten Zündung aufweisen.
Beim erfindungsgemäßen elektronischen Zündsystem ist demnach eine
Bestimmung der Brenndauer der Zündkerzen und damit eine Analyse des
Zündvorgangs bei einer großen Funktionsbreite des Kraftfahrzeuges
möglich. Beispielsweise kann festgestellt werden, ob das elektronische
Zündsystem in Ordnung oder fehlerhaft ist; im Bedarfsfall können aufgrund
von Rückmeldungen geeignete Maßnahmen eingeleitet werden.
Des weiteren kann bei Kenntnis der Brenndauer der Zündkerzen eine
Zündenergieregelung realisiert werden - beispielsweise mittels einer
Regelung des Zündspulenstroms - und somit in den Verbrennungsvorgang
eingegriffen werden - beispielsweise zur Optimierung der Zündkerzen
lebensdauer.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der Fig. 1 bis 4 näher
beschrieben werden.
Dabei zeigen:
Fig. 1 das Prinzipschaltbild eines elektronischen Zündsystems mit
zwei Doppelfunkenspulen für vier Zylinder,
Fig. 2 ein Detailschaltbild der Schaltungskomponenten der
Auswerteschaltung mit zwei Ausführungsbeispielen in Fig. 2a
und Fig. 2b,
Fig. 3 die zeitlichen Spannungsverläufe bei einer korrekten
Zündung,
Fig. 4 die zeitlichen Spannungsverläufe bei einer fehlerhaften
Zündung.
In der Fig. 1 ist das schematische Blockschaltbild eines elektronischen
Zündsystems für ein Kraftfahrzeug mit 4 Zylindern dargestellt, wobei zwei
Doppelfunkenspulen jeweils für zwei Zylinder eingesetzt werden.
Das Steuergerät steuert den zeitlichen Verlauf der Zündung bzw. der Zünd
zeitpunkte tZ1 bis tZ4 für die Zylinder 1 bis 4 durch Vorgabe der Schaftflanken
für die Schalttransistoren T1, T2 und analysiert das Signal am Ausgang A der
Auswerteschaltung bzw. die Ausgangsspannung U3 (Logiksignal).
Die Endstufe beinhaltet die Schalttransistoren T1, T2 zur Ansteuerung der
Zündspulen und erfaßt mittels einer Auswerteschaltung die auf der Primär
seite der Zündspulen auftretenden Spannungen.
Die Doppelfunken-Zündspulen Sp1, Sp2 werden jeweils von den Schalttran
sistoren T1 bzw. T2 geschaltet; auf der Sekundärseite sind der Doppelfunken-
Zündspule Sp1 die Zylinder 1 und 4 und der Doppelfunken-Zündspule Sp2
die Zylinder 2 und 3 zugeordnet. Auf der Primärseite sind die Doppelfunken-
Zündspulen Sp1, Sp2 über die Klemme 15 an die Betriebsspannung UB
angeschlossen, an den Klemmen 1 liegt jeweils die Kollektorspannung U1 der
Schalttransistoren T1, T2 an.
Durch die im Steuergerät erzeugten Schaltflanken wird jeweils ein Schalt
transistor T1 bzw. T2 abgeschaltet, wodurch der Stromfluß durch die mit
diesem Schalttranistor verbundene Doppelfunken-Zündspule Sp1 bzw. Sp2
unterbrochen und eine Induktionsspannung auf der Primärseite dieser
Doppelfunken-Zündspule Sp1 bzw. Sp2 induziert wird. Dieser Spannungsan
stieg auf der Primärseite der Doppelfunken-Zündspule Sp1, Sp2 - die soge
nannte Rückschlagspannung, die beispielsweise 380 bis 400 V beträgt - wird
tragen. Ist dort die Induktionsspannung auf einen bestimmten Wert, bei
spielsweise auf 20 kV, angestiegen, erfolgt durch einen Funkenüberschlag
zwischen den Zündkerzenelektroden die Zündung; infolgedessen fällt die
Spannung auf der Sekundärseite der Doppelfunken-Zündspule Sp1, Sp2 von
20 kV auf ca. 400 V ab - dies ist die sogenannte Brennspannung. Der Lichtbo
gen zwischen den Zündkerzenelektroden bzw. die Brennspannung steht so
lange an, bis die in der Doppelfunken-Zündspule Sp1, Sp2 gespeicherte
Energie verbraucht ist. Auf der Primärseite der Doppelfunken-Zündspule
Sp1, SP2 geht die Rückschlagspannung nach der Zündung von ihrem Maxi
malwert (380-400 V) auf die Betriebsspannung UB, beispielsweise 10 V, zu
rück.
Der Signalverlauf der Spannung auf der Primärseite der Doppelfunken-Zünd
spulen Sp1, Sp2 - der Verlauf der Kollektorspannung U1 der Schafttransi
storen T1, T2 bzw. der Spannung an den Klemmen 1 - wird von der Auswerte
schaltung erfaßt. Dazu wird die Kollektorspannung U1 der Schalttransistoren
T1, T2 über einen Spannungsteiler (Teller 1 bzw. Teiler 2) auf ein Filter und
von dort auf den ersten Eingang E1 eines Komparators gegeben; am zweiten
Eingang E2 des Komparators liegt eine Schwellenspannung an, die über ei
nen weiteren Spannungsteiler (UB-Teiler) von der Betriebsspannung UB abge
leitet wird.
Die Teiler 1 und 2 sind wegen der hohen Werte der Rückschlagspannung (ca.
400 V) erforderlich; das Filter wird eingesetzt, damit der Komparator auf
den anfänglichen Schwingungsverlauf der Kollektorspannung U1 nach dem
Zündzeitpunkt tZ (vergleiche die Kurven von U1 in den Fig. 3 und 4) nicht
anspricht. Durch den UB-Teiler wird die Schaltschwelle des Komparators di
rekt in Abhängigkeit der Betriebsspannung UB variiert, da diese je nach Be
triebszustand des Kraftfahrzeugs - beispielsweise zwischen 6 und 16 V -
schwanken kann.
Ist die Spannung am ersten Eingang E1 des Komparators, die von der Kollek
torspannung U1 abhängt, größer als die Spannung am zweiten Eingang E2
des Komparators, die von der jeweiligen Betriebsspannung UB abhängt, hat
sich - wie in Fig. 3 dargestellt - an der Klemme 1 während der Brenndauer
tBr der Zündkerzen der Betriebsspannung UB die Induktionsspannung ΔU
überlagert. Das Ausgangssignal des Komparators bzw. die Ausgangsspan
nung U3 gibt also Aufschluß über die Brenndauern tBr1 - tBr4 der Zylinder 1-4
und ist ein charakteristisches Maß für den Zündungsverlauf.
In der Fig. 2 ist das Detailschaltbild der Auswerteschaltung dargestellt,
wobei in den Fig. 2a und 2b zwei unterschiedliche Versionen zur Reali
sierung des Spannungsteilers dargestellt sind. Gemäß der Fig. 2a ist für
beide Doppelfunken-Zündspulen jeweils ein Spannungsteiler an den
Kollektor der Schalttransistoren T1, T2 angeschlosssen. Durch entsprechende
Wahl der Widerstände R1 und R2 bzw. R3 und R4 von Teiler 1 bzw. Teiler 2
wird die Kollektorspannung U1 in einem bestimmten Verhältnis - beispiels
weise im Verhältnis 4 : 1 - geteilt; die beiden Spannungsteiler Teiler 1 und
Teiler 2 werden über die Dioden D1 und D2 zusammengeführt. In der Fig.
2b ist für beide Doppelfunken-Zündspulen nur ein einziger gemeinsamer
Spannungsteiler vorgesehen, der die an den Dioden D1 und D2 anliegende
Kollektor-Spannung in einem - durch die Wahl der Widerstände R1' bzw. R2'
vorgegebenen - bestimmten Verhältnis teilt. Der UB-Teiler mit den
Widerständen R5 und R6 teilt die Betriebsspannung UB in einen bestimmten
Wert, beispielsweise im Verhältnis 3 : 1.
Die Teilerverhältnisse der Spannungsteiler werden dabei so gewählt, daß
einerseits die Dioden D1, D2 und der Komparator nicht durch zu hohe
Spannungen überlastet werden, andererseits aber eine gute Auflösung der
Auswerteschaltung erzielt werden kann.
Das Filter ist beispielsweise ein RC-Filter mit dem Widerstand R7 und dem
Kondensator C1 sowie den beiden Dioden D3 und D4, die zum Ablocken von
hohen Spannungen dienen und somit den Komparator-Eingang schützen.
Die Spannung am Ausgang A des Komparators bildet die Eingangsspannung
U3 des Steuergeräts (das Logiksignal).
Fakultativ kann ein Tiefpaß (Kondensator C2 und Widerstand R8) vorgesehen
werden, der als Schutzvorrichtung zum Abfangen von externen Störungen
dient. Zum gleichen Zweck dienen die Bauelemente C3, Z1, R9 und D5, die
zum Abblocken von Störungen auf der Betriebsspannungs-Verbindungslei
tung eingesetzt werden können.
Die gesamte Auswerteschaltung - einschließlich des Steuergeräts, das
beispielsweise als Mikroprozessor ausgebildet ist - kann in einem
integrierten Schaltkreis (IC) integriert werden.
Anhand der Fig. 3 und 4 wird erläutert, wie durch den zeitlichen Verlauf
der Spannung am Ausgang der Auswerteschaltung bzw. der Eingangsspan
nung des Steuergeräts die Brennzeiten tBr abgeleitet und damit Rück
schlüsse auf den Verbrennungsvorgang bzw. den Zündvorgang gezogen
werden können.
Die Kurve U1 gibt dabei den zeitlichen Verlauf der Kollektorspannung der
Schalttransistoren T1 und T2 bzw. der Spannung an der Klemme 1 an, die
Kurve U2 zeigt die an der Doppelfunken-Zündspule Sp1 (Sp2) auftretende Se
kundärspannung, die Kurve U3 stellt das Signal am Ausgang der Auswerte
schaltung dar; die einzelnen Kurven U1 bis U3 wurden zur Verdeutlichung mit
einem unterschiedlichen Maßstab der Spannungs-Ordinate gezeichnet.
Gemäß der Fig. 3 fällt die Kollektorspannung U1 der Schalttransistoren T1,
T2 nach erfolgter Zündung (Zeitpunkt tZ) nach einer Einschwingphase wäh
rend der Brennzeit bzw. Brenndauer tBr langsam ab; da die Klemme 15 der
Doppelfunken-Zündspulen an die Betriebsspannung UB, beispielsweise die
Batteriespannung, angeschlossen ist, nimmt das Potential der Klemme 1
nach Ende der Brennzeit tBr, ebenfalls den Wert UB an. Die Sekundärspan
nung U2 sinkt während der Brenndauer tBr um die Brennspannung ab, die
beispielsweise - 450 V beträgt. Die Ausgangsspannung U3 am Schaltungsaus
gang geht - nachdem die Kollektorspannung U1 kurze Zeit nach erfolgter
Zündung (tZ) die Schaltschwelle Ukomp des Komparators überschritten hat -
während der gesamten Brenndauer tBr von einem vorher definierten Logik
pegel zum komplementären Logikpegel über; in der Fig. 3 ist dies bei
spielsweise für den Übergang vom High-Pegel (H) zum Low-Pegel (L) gezeigt.
Nach Ende der Brenndauer tBr wird wieder der ursprüngliche Logikpegel - in
Fig. 3 der High-Pegel (H) - angenommen.
Das Steuergerät - beispielsweise ein Mikroprozessor - bestimmt die Zeitdau
er zwischen den beiden Schaltflanken der Ausgangsspannung U3 - dies ist
die gemessene (tatsächliche) Brenndauer tBr - und vergleicht sie mit einem
Brenndauer-Sollwert t2:
- - ist die gemessene Brenndauer tBr gleich groß wie der Brenndauer- Sollwert t2, der durch das Steuergerät abhängig von den Betriebsbe dingungen des Kraftfahrzeugs vorgegeben wird, ist das Zündsystem in Ordnung (Fig. 3).
- - ist die gemessene Brenndauer tBr wesentlich kleiner als der Brenn dauer-Sollwert t2 (gemäß Fig. 4 ist dies für die Zeit t1 dargestellt), aber ungleich Null, hat auf der Primärseite der Zündspule ein induk tionsvorgang stattgefunden. Daraus kann geschlossen werden, daß die Schalttransistoren und die Doppelfunken-Zündspulen auf der Primärseite prinzipiell funktionsfähig sind; es kann dann beispiels weise ein Defekt im Sekundärkreis der Doppelfunken-Zündspule (Kurzschluß oder Leerlauf) vorliegen.
- - ist die gemessene Brenndauer tBr dagegen Null, hat auf der Primär seite der Zündspule kein induktionsvorgang stattgefunden. Dies deutet darauf hin, daß der Primärkreis oder die Auswerteschaltung defekt sind.
- - ist die gemessene Brenndauer tBr wesentlich größer als der Brenn dauer-Sollwert t2 (gemäß Fig. 4 ist dies für die Zeit t3 dargestellt), muß ein Defekt in der Auswerteschaltung vorliegen.
Anstatt die Brenndauer tBr analog zu bestimmen und mit einem Brenn
dauer-Sollwert t2 zu vergleichen, können alternativ digitale Abfragen des
Logikpegels der Ausgangsspannung bzw. des Ausgangssignals, beispielsweise
zu den Zeitpunkten t1, t2 und t3, vorgenommen und anhand dieser Abfrage
Rückschlüsse auf die Brenndauer tBr bzw. den Zündverlauf gezogen werden.
Durch die Erfassung und Auswertung der Brenndauer mit Hilfe der
Auswerteschaltung und des Steuergeräts kann auf den Zustand des
elektronischen Zündsystems geschlossen und gegebenenfalls in den Zünd
vorgang eingegriffen werden und somit eine gewisse Diagnosefähigkeit
erreicht werden.
Insbesondere kann unterschieden werden, ob eine Zündung erfolgt ist
und/oder ob die Schaltung bzw. Schaltungsteile/Schaltungszweige defekt
sind; mit Hilfe des Steuergeräts können die Defekte den einzelnen Zylindern
bzw. Zylinderpaaren zugeordnet werden. Im Fehlerfall kann beispielsweise
beim zugeordneten Zylinder bzw. Zylinderpaar durch Abschaltung des
jeweiligen Einspritzventils die Kraftstoffzufuhr unterbrochen werden
und/oder der Fehler - beispielsweise mittels einer Warnlampe - angezeigt
werden und/oder für spätere Diagnosezwecke abgespeichert werden.
Des weiteren ist es denkbar, die Brenndauer mit Hilfe einer Energiesteue
rung zu beeinflussen; dazu wird in Abhängigkeit des Motor-Arbeitspunktes
eine optimale Brenndauer als Sollwert vorgegeben, mit dem momentanen
Istwert verglichen und dieser Istwert bei einer Abweichung vom Sollwert
entsprechend eingeregelt.
Claims (1)
1. Elektronisches Zündsystem für eine Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine, mit
- a) einem Steuergerät, das die Zündzeitpunkte der einzelnen Zylinder der Brennkraftmaschine vorgibt und ein Logiksignal (U3) verarbeitet, das die Funktion der Zündkerzen bestimmt,
- b) einer Zündspule mit Primärseite und Sekundärseite,
- c) einer mit der Primärseite der Zündspule verbundenen Endstufe, die einen Schalttransistor (T1, T2) zur Ansteuerung der Zündspule und eine Auswerteschaltung mit einem Komparator aufweist, wobei die Auswerteschaltung den zeitlichen Verlauf der Spannung auf der Primärseite der Zündspule erfaßt, indem der Komparator die an seinem ersten Eingang (E1) mittels eines Spannungsteilers und eines Filters zugeführte Kollektorspannung (U1) des Schalttransistors (T1, T2) mit einer an seinem zweiten Eingang (E2) zugeführten Schwellen spannung vergleicht, und an seinem Ausgang (A) in Abhängigkeit dieses Vergleichs das Logiksignal (U3) ausgibt,
- a) daß der zweite Eingang (E2) des Komparators der Auswerteschaltung zur Bildung einer sich mit der Betriebsspannung (UB) des Kraftfahr zeugs verändernden Schwellenspannung über einen Spannungsteiler an die Betriebsspannung (UB) angeschlossen ist,
- b) und daß das mit der Endstufe verbundene Steuergerät die zeitliche Änderung des Logikpegels des Logiksignals (U3) erfaßt und hieraus die Brenndauer (tBr) der auf der Sekundärseite der Zündspule angeschlos senen Zündkerzen als Indikator für Zündungsdefekte und zur Zündenergieregelung bestimmt, ohne daß eine direkte Verbindung zwischen der Primärseite und der Sekundärseite der Zündspule vorgesehen ist.
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