DE4020773A1 - Bohr- und meisselhammer - Google Patents
Bohr- und meisselhammerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrisches, handgeführtes Bohr-
und Meißelgerät zur Bearbeitung von Beton, Gestein und der
gleichen mit Bohr- und Meißelwerkzeugen unter Zuführung von
Flüssigkeit mittels einer Düse.
Bei der Ausführung von Bohr- oder Meißelarbeiten sind mit
der Inbetriebnahme des Bohr- bzw. Meißelgerätes Vorkehrungen
zur Unschädlichmachung des bei der Bearbeitung entstehenden
Staubes zu treffen.
Aus der deutschen Patentschrift 6 48 310 ist eine Vorrichtung
bekannt, die aus einer vor dem Bohrlochmund angeordneten Was
serspritzdüse besteht, die als Umlaufventil ausgebildet ist
und bei der durch Wasserdruck ein Kolbenventil betätigt wird,
das die Preßluftzufuhr zum Bohrhammer überwacht. Die Anord
nung dieser Düse ist relativ kompliziert, da sie sich auf
einer Stange befindet, die wiederum ihrerseits mittels zweier
Befestigungselemente fest mit der Wand verbunden ist, an der
sich die zu bearbeitende Stelle befindet. Muß die Düse auf
eine bestimmte Stelle an der Wand eingerichtet werden, so
ist das Bewegen der Düse nur entlang der Stange möglich. Das
Einrichten der Düse rechtwinklig zu ihrer Verschieberichtung
ist nur möglich, wenn die Stange zusammen mit den Befesti
gungselementen von der Wand entfernt und an der richtigen
Stelle wieder montiert wird.
Aus einer weiteren Patentschrift, der DE 28 10 606 C2, ist
ein Meißel bekannt, der wenigstens eine, einen Hochgeschwin
digkeitsflüssigkeitsstrahl aus Hochdruckflüssigkeit bildende
und zu einem Arbeitsbereich des Meißels sendende Düsenvor
richtung aufweist. Durch das schlagende Arbeiten des Meiß
els werden im Gestein Haarrisse erzeugt. Flüssigkeit, ins
besondere Wasser, dringt dabei in die Haarrisse ein und wird
beim tieferen Eindringen des Meißels in homogenes Gestein
bei den aufeinander folgenden Schlägen wechselweise unter
Druck gesetzt. Dies führt zu einer hydraulischen Spaltwir
kung im Gestein.
Da normale Meißel keine unbeschränkte Standzeit haben, müs
sen diese an ihrer Schneide bzw. Spitze nach einer gewissen
Zeit nachgeschliffen werden. Betrachtet man nun einen Meiß
el, der eine oder mehrere Düsenvorrichtungen im Schneiden-
bzw. Spitzenbereich aufweist, so kann man sich vorstellen,
daß diese Öffnungen nicht lange unbeschädigt bleiben.
Durch das Schlagen des Meißels auf den zu bearbeitenden
Grund tritt im Meißelspitzen- bzw. Schneidenbereich eine
Stauchwirkung auf. Durch diese Stauchwirkung beginnt sich
nun dieses Material des Meißels zu verformen und ver
schließt diese Öffnungen, die grundsätzlich eine Schwä
chung des Meißelspitzen- bzw. Schneidenbereiches darstellen.
Meißel dieser Art weisen keine langen Standzeiten auf.
Durch die Staubentwicklung während der Bearbeitung von Be
ton, Gestein und dergleichen werden die Sicht des Bedie
nungspersonals behindert und die Umweltverhältnisse negativ
beeinflußt. Eine weitere unerwünschte Begleiterscheinung
ist die Erwärmung des Werkzeuges während des Bearbeitungs
vorganges, die zu kürzeren Standzeiten führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohr- und Mei
ßelgerät zu schaffen, das frei ist von den vorher genannten
Nachteilen und die Bearbeitung von Beton, Gestein und der
gleichen mit Bohr- und Meißelwerkzeugen unter weitgehender
Vermeidung der lästigen Staubentwicklung erlaubt.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Düse am handgeführ
ten Gerät angeordnet ist und eine zum Bearbeitungsbereich
gerichtete Mündung aufweist.
Durch eine einfache, platzsparende und ohne großen Arbeits
aufwand am Gerät angeordnete Vorrichtung wird dem zu bear
beitenden Bereich Flüssigkeit zugeführt, die Staubentwick
lung verhindert und die Standzeit der Werkzeuge durch Küh
lung erhöht.
Als Düse kann eine Sprühdüse verwendet werden, die einen
Sprühnebel erzeugt, der sich kegelförmig über dem zu bearbei
tenden Bereich ausbreitet und den Staub befeuchtet. Flüssig
keit wird dabei unter Druck in nur einer Leitung der Düse zu
geführt.
Ferner besteht die Möglichkeit der Verwendung einer Düse,
die mehrere Zuleitungskanäle besitzt. Durch eine bestimmte
Anordnung von zwei oder mehreren Zuleitungskanälen kann
Druckluft in einem Zuleitungskanal Wasser aus einem anderen
Zuleitungskanal beim Ausströmen mitreißen und somit einen
Sprühnebel erzeugen.
Speziell bei Abbauarbeiten mit Meißelhämmern ist es vorteil
haft, mit mehreren Düsen, die an einem Ring angeordnet sind,
eine größere Sprühnebelfläche zu erzeugen. Damit können auch
größere Gesteinsbrocken angefeuchtet werden und erzeugen so
mit keinen Staub mehr, wenn sie zu Boden fallen.
Vorteilhaft ist die Verstellbarkeit der Düse in ihrer Lage
gegenüber dem Gerät.
Speziell bei Bohr- und Meißelgeräten ist es zweckmäßig,
wenn die Düse in ihrem Winkel und in Radialrichtung in Bezug
auf die Längsachse des Bohr- bzw. Meißelwerkzeuges einstell
bar ist. Insbesondere bei Bohrern und Meißeln mit unter
schiedlichen Längen ist die Längsverstellbarkeit der Düse ge
genüber dem Gerät notwendig.
Durch die abnehmbare Anordnung der Düse am Gerät wird eine
hohe Flexibilität erreicht. Nicht immer ist der Einsatz einer
Wasserspritzdüse notwendig bzw. möglich. Speziell bei Arbei
ten im Wohnbereich oder wenn Sicherheitsvorschriften die An
wendung von Flüssigkeit nicht erlauben, ist die Abnehmbar
keit der Düse von großem Vorteil. Aus der Sicht der Trenn
barkeit der Düse vom Gerät ist es vorteilhaft, wenn die Be
festigung mittels einer Schraubverbindung oder eines Schnell
verschlusses durchgeführt wird.
Einige den Oberbegriff betreffende Geräte besitzen einen Tie
fenanschlag, der in Längsachse des bearbeitenden Werkzeuges
verstellbar ist. Ein solcher Tiefenanschlag eröffnet die Mög
lichkeit, die Düse einfach und kostengünstig in
Längsrichtung einstellen zu können, indem die Düse auf dem
Tiefenanschlag aufsteckbar angeordnet wird. Somit benötigt
man keine zusätzliche Halterung bzw. Bohrung.
Die zur Bearbeitung notwendige Flüssigkeit wird einem Flüs
sigkeitsbehälter entnommen, der mit der Düse mit wenigstens
einer Leitung verbunden ist. Es besteht dabei die Möglich
keit, den Flüssigkeitsbehälter im oder außen am Gehäuse des
handgeführten Elektrogerätes anzuordnen. Abgesehen von dem
geringen Mehrgewicht, das die Flüssigkeit bildet, kann das
Gerät genau gleich verwendet werden, wie bei Trockenbearbei
tung. Da keine weiteren Verbindungen zu einem externen Be
hältnis bestehen, kann mit dem Bohr- und Meißelgerät in
sämtlichen Lagen gearbeitet werden.
Speziell bei langer Bearbeitungszeit ist die Verwendung
eines Flüssigkeitsbehälters, der mittels eines Schnellver
schlusses am Gerät angeordnet ist, besonders geeignet. Es
kann somit der leere Flüssigkeitsbehälter sehr schnell mit
einem vollen Ersatzflüssigkeitsbehälter ausgewechselt wer
den. Somit entstehen kurze Nebenzeiten, die sich positiv auf
die Gesamtbearbeitungszeit auswirken.
Die für die Bearbeitung notwendige Flüssigkeitsmenge ist von
Fall zu Fall verschieden. Diese Menge kann entweder an der
Düse mittels eines Durchflußventils oder an der Flüssig
keitspumpe geregelt werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Flüssigkeitsdruck zu er
zeugen. Bei einer Form der Flüssigkeitsdruckerzeugung wird
Druckluft in einen Behälter gepreßt, der sich dann gleich
mäßig über die gesamte Flüssigkeitsoberfläche ausbreitet
und diese beaufschlagt.
Eine weitere Form der Flüssigkeitsdruckerzeugung ist die Ver
wendung einer Pumpe, die mit dem Flüssigkeitsbehälter in Ver
bindung ist. Diese Pumpe kann in oder außen am Flüssigkeits
behälter angeordnet sein.
Für den Transport der Flüssigkeit zur Düse, die mit Druck
mittels Pumpe oder Druckluft beaufschlagt ist, benötigt man
nur eine Verbindungsleitung.
Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung ist die Steuerung
der Flüssigkeitszufuhreinrichtung über den Betätigungsschal
ter des Gerätes. Dadurch ist die Flüssigkeitszufuhr gewähr
leistet für den Zeitraum der gesamten Bearbeitungsdauer.
Von Vorteil ist die Anordnung eines weiteren Schalters, der
getrennt vom Betätigungsschalter steuerbar ist. Es gibt zwei
verschiedene Arten, diesen weiteren Schalter in die Steue
rung einzubauen. Zum einen kann in Form einer Sicherheitsein
richtung dieser weitere Schalter nur betätigt werden, wenn
der Betätigungsschalter aktiviert ist. Das bedeutet, daß
nur Flüssigkeit der zu bearbeitenden Stelle zugeführt werden
kann, wenn auch das Bohr- und Meißelgerät in Betrieb ist.
Zum anderen besteht die Möglichkeit, den weiteren Schalter
unabhängig, ob der Betätigungsschalter des Gerätes gedrückt
ist oder nicht, zu betätigen. Damit kann die Flüssigkeitszu
fuhr aktiviert werden, ohne daß das Gerät in Betrieb ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung, die
als Ausführungsbeispiel einen Bohr- und Meißelhammer im Ar
beitseinsatz wiedergibt, näher erläutert.
Bei dem dargestellten Gerät handelt es sich um einen Bohr-
und Meißelhammer. Dieser besteht aus einem Motorgehäuse 1,
an das ein nicht dargestelltes Getriebe in einem Getriebe
gehäuse 7 und ein Handgriff 3 mit Betätigungsschalter 4 an
gesetzt ist. Das Getriebe erzeugt eine Schlagbewegung für
einen Meißel 5. Dem Motorgehäuse 1 vorgelagert in Richtung
Meißel 5 ragt ein Handgriff 6 vom Getriebegehäuse 7 ab. Der
Bohr- und Meißelhammer dient der Einstellung von Bohrlö
chern und dem Abtragen von Gestein.
An einer Klemmvorrichtung 9 für den Handgriff 6 befindet
sich ein Tiefenanschlag 8. Auf diesem ist eine Düse 10 auf
steckbar angeordnet. Die Mündung 14 der Düse 10 weist in
Richtung Meißelspitze 15. Mit einem Flüssigkeitsbehälter
11, der mit dem Gerät abnehmbar verbunden ist, wird die Düse
über eine Zuleitung 12 mit Wasser versorgt. Das Wasser wird
mit einer Pumpe 13 unter Druck der Düse 10 zugeleitet und
verläßt diese durch die Mündung 14 in Form eines Sprühne
bels. Die Steuerung der Pumpe 13 erfolgt mit dem Betätigungs
schalter 4 über eine Steuerleitung 16. Durch Bohren oder
Meißeln abgetragenes Material wird durch den Sprühnebel be
feuchtet und fällt ohne Staubentwicklung zu Boden.
Claims (10)
1. Elektrisches, handgeführtes Bohr- und Meißelgerät, zur
Bearbeitung von Beton, Gestein und dergleichen mit Bohr-
und Meißelwerkzeugen (5) unter Zuführung von Flüssig
keit mittels einer Düse (10), dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (10) am handgeführten Gerät angeordnet
ist und eine zum Bearbeitungsbereich gerichtete Mündung
(14) aufweist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düse (10) eine Sprühdüse ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (10) in ihrer Lage gegenüber dem Gerät ver
stellbar ist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Düse (10) mit dem handgeführten Elek
trogerät abnehmbar verbunden ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet daß die Düse (10) mit einem Flüssigkeitsbe
hälter (11) in Verbindung steht.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Flüssigkeitsbehälter (11) im oder außen am Gehäuse des
handgeführten Elektrogerätes angeordnet ist.
7. Gerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeitsbehälter (11) mit einer Druckluft
zuleitung verbunden ist.
8. Gerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Flüssigkeitsbehälter (11) eine Pumpe (13)
verbunden ist, um Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehäl
ter (11) zur Düse (10) zu pumpen.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Düse (10) über den Betätigungsschal
ter (4) des handgeführten Elektrogerätes steuerbar ist.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Düse (10) getrennt vom Betätigungs
schalter (4) über einen weiteren Schalter steuerbar ist.
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