DE4020327A1 - Diebstahlsicheres lenkwellenschloss - Google Patents
Diebstahlsicheres lenkwellenschlossInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein diebstahlsicheres Lenkwellen
schloß an einer Kraftfahrzeug-Lenksäule.
Bekannte diebstahlsichere Lenkwellenschlösser enthalten
einen schwenk- oder verschiebbaren Bolzen entweder an der
Lenkwelle oder der Lenksäule und einen Halte- oder Fangteil
an dem jeweils anderen Element, der den Bolzen aufnimmt, um
Drehen der Lenkwelle zu verhindern. Bei einigen bekannten
Schlössern kann durch auf die Lenkwelle einwirkendes Rest
drehmoment entstehende Reibung zwischen Bolzen und Fangteil
das Lösen des Bolzens von dem Fangteil verhindern. Ein derar
tiges Restdrehmoment kann z.B. dadurch auftreten, daß das
Fahrzeug mit an einen Bordstein gepreßtem Vorderrad abge
stellt wird. Ein erfindungsgemäßes diebstahlsicheres Lenkwel
lenschloß enthält eine Überhub- oder Totgangverbindung zwi
schen der Lenkwelle und dem daran befindlichen Fangteil oder
Bolzen, um das auf die Lenkwelle einwirkende Restdrehmoment
zu entlasten, nachdem der Bolzen mit dem Fangteil in Ein
griff getreten ist, und ermöglicht dadurch ungehindertes Zu
rückziehen des Bolzens aus dem Fangteil.
Durch die Erfindung ergibt sich ein neues und verbessertes
diebstahlsicheres Lenkwellenschloß an einer Kraftfahrzeug-
Lenksäule. Das erfindungsgemäße diebstahlsichere Lenkwellen
schloß enthält eine Totgang- oder Überhubhülse an der Lenk
welle zwischen der Welle und dem daran befindlichen Bolzen
bzw. Fangteil, und Mittel, um ungehinderte Drehung der
Hülse relativ zur Lenkwelle auf einen eingeschlossenen
Winkel zu begrenzen, der groß genug ist, um das übliche auf
die Lenkwelle einwirkende Restdrehmoment aufzunehmen, jedoch
klein genug, um das Fahrzeug effektiv unlenkbar zu machen.
Bei einer ersten bevorzugten Ausführung ist das Fangteil ein
erster Klauenkupplungsring an der Lenksäule, der die Lenkwel
le umgibt, und der Bolzen ist ein zweiter Klauenkupplungs
ring an der Lenkwelle, wobei der zweite Klauenkupplungsring
durch einen Gabelhebel in Eingriff mit dem ersten Ring ver
schiebbar ist, und ebenso aus diesem Eingriff gelöst werden
kann.
Bei einer zweiten bevorzugten Ausführung ist das Fangteil
ein mit Schlitzen versehenes Rohr an der Totgang- oder Über
hubhülse an der Lenkwelle und der Bolzen ist ein radial ver
schiebbarer Stab an der Lenksäule, der mit den Schlitzen in
dem Rohr durch Vorschieben in Eingriff gebracht oder aus
diesem durch Rückholen gelöst werden kann.
Bei beiden Ausführungen ist an der Lenkwelle ein Treiber
stift in einer Kerbe in einer Ringendwand der Überhubhülse
aufgenommen, so daß eine Relativverdrehung zwischen der
Hülse und der Lenkwelle eine gleichlaufende axiale Verset
zung der Hülse längs der Lenkwelle bewirkt. Eine Feder mit
relativ hoher Federrate ist zwischen der Lenkwelle und der
daran befindlichen Überhubhülse eingesetzt, und diese Feder
begrenzt wirksam eine Relativdrehung der Hülse gegen die
Lenkwelle auf einen vorbestimmten eingeschlossenen Winkel,
indem sie eine sehr hohe Kraft in Richtung der Lenkwellenach
se auf die Hülse ausübt. Eine Feder mit relativ geringer Fe
derrate kann zwischen die Lenkwelle und die Überhubhülse ein
gesetzt werden, um den Treiberstift bei nicht abgeschlosse
ner Lenkwelle in der Kerbe zu zentrieren.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Kraftfahr
zeug-Lenksäule mit erfindungsgemäßem diebstahlsiche
rem Lenkwellenschloß,
Fig. 2 eine vergrößerte Teilansicht mit weggebrochenen
Teilen allgemein längs der durch die Linien 2-2 in
Fig. 1 dargestellten Ebene,
Fig. 3 eine Schnittansicht allgemein nach der Ebene gemäß
Linien 3-3 in Fig. 2, und
Fig. 4 eine gleichartige Darstellung wie Fig. 2 einer zwei
ten bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen
Lenkwellenschlosses.
Wie Fig. 1 zeigt, enthält eine Kraftfahrzeug-Lenksäule 10
einen unteren Säulenmantel 12 und einen oberen Säulenmantel
14, der teleskopartig den unteren Säulenmantel überdeckt.
Das untere Ende des unteren Säulenmantels ist zur Befesti
gung an einer (nicht dargestellten) Kraftfahrzeugkarrosserie
tafel ausgelegt, die das vordere Ende des Fahrgastraums des
Fahrzeuges bestimmt. Es kann ein (nicht dargestellter) Ener
gieabsorber zwischen die beiden Säulenmäntel eingesetzt
werden, um die Energie bei einem teleskopartigen Nachgeben
der Kraftfahrzeug-Lenksäule aufzunehmen. Eine untere Lenkwel
le 16 ist in den beiden Säulenmänteln 14 und 12 um eine
Längsachse 18 der Lenksäule drehbar abgestützt.
Die Lenksäule 10 enthält weiter ein Kippgehäuse 20, das am
oberen Ende des oberen Säulenmantels 14 um eine Querachse 22
der Lenksäule schwenkbar abgestützt ist. Eine obere Lenkwel
le 24 ist drehbar an dem Kippgehäuse 20 abgestützt und mit
der unteren Lenkwelle 16 durch ein (nicht dargestelltes) üb
liches Universalgelenk verbunden, das an der Überschneidung
der Achsen 18 und 22 eingesetzt ist. Das fernliegende Ende
der oberen Lenkwelle 24 trägt ein (nicht dargestelltes) Lenk
rad, und das untere Ende der unteren Lenkwelle ist mit einem
(nicht dargestellten) Lenkgetriebe verbunden, so daß ein
Fahrer das Fahrzeug in üblicher Weise lenken kann. Zusätz
lich erlauben (nicht dargestellte) Steuermittel dem Fahrer,
das Kippgehäuse und die Lenkwelle in die von ihm bevorzugte
bequemste Stellung zu bringen und dort zu halten. Ein dieb
stahlsicheres Lenkwellenschloß 26 erfindungsgemäßer Art ist
an der Lenksäule 10 allgemein am oberen Ende des oberen Säu
lenmantels 14 angebracht.
Das diebstahlsichere Lenkwellenschloß 26 enthält ein erstes
Schloßelement, d.h. einen Fänger in Form eines ringförmigen
ersten Klauenkupplungselements 28 innerhalb des oberen Säu
lenmantels 14, das an diesem starr angebracht ist. Das Klau
enkupplungselement 28 ist um ein Zylindersegment 30 der unte
ren Lenkwelle nach der Achse 18 ausgerichtet und enthält
eine Vielzahl sich axial erstreckender Zähne 32, die eine
entsprechende Vielzahl von Vertiefungen 34 dazwischen bestim
men (Fig. 2). Das zylindrische Segment 30 der unteren Lenk
welle endet mit einem Ringbund 36.
Das diebstahlsichere Lenkwellenschloß 26 enthält weiter ein
zweites Schließelement, d.h. einen Bolzen in Form eines zwei
ten zylindrischen Klauenkupplungselements 38, das die untere
Lenkwelle 16 umgibt. Das zweite Klauenkupplungselement ent
hält ein zylindrisches Gehäuse 40 mit einer Vielzahl sich
axial erstreckender Zähne 42 an seinem linken Ende nach Fig.
2 und 3, die eine entsprechende Vielzahl von Vertiefungen 43
dazwischen bestimmen. Das zylindrische Gehäuse 40 besitzt
eine Außennut 44, die es ringförmig umgibt, und eine mit axi
alen Keilnuten versehene Innenwand 46.
Eine zylindrische Totgang- oder Überhubhülse 48 des Lenkwel
lenschlosses 26 besitzt nach Fig. 3 eine an dem Zylinderseg
ment 30 der unteren Lenkwelle 16 in solcher Art aufgenommene
Innenwand 50, daß die Hülse sowohl relativ zur unteren Lenk
welle drehbar als auch axial gleitend an ihr verschiebbar
ist. Die Hülse 48 besitzt eine mit Längsnuten versehene Au
ßenwand 52 innerhalb der mit Längsnuten versehenen Innenwand
46 des zweiten Klauenkupplungselements 38, so daß das Ele
ment 38 relativ zur Hülse axial verschiebbar und mit ihr zu
sammen als eine Einheit drehbar ist.
Die Überhubhülse 48 besitzt eine ununterbrochene erste Ring
endwand 54 und eine zweite Ringendwand 56, in der zwei iden
tisch geformte diametral einander gegenüberliegende allge
mein V-förmige Kerben 58A und 58B angebracht sind. Es wird
nur die Kerbe 58A beschrieben; ihre Seitenwände sind symme
trisch und enthalten jeweils einen relativ steilen Abschnitt
60 und einen relativ flachen oberen Abschnitt 62 an der Ober
seite der Kerbe. Ein Treiberstift 64 ist starr an der unte
ren Lenkwelle 16 quer zur Achse 18 befestigt und seine einan
der gegenüberliegenden Enden sind jeweils in einer der Ker
ben 58A bzw. 58B aufgenommen. Eine Relativdrehung der Hülse
48 zur unteren Lenkwelle 16 bewirkt gleichzeitg eine Axialbe
wegung der Hülse zur Ringbund 36 an der Welle infolge des Zu
sammenwirkens der Seitenwände der Kerben 58A und 58B mit dem
Treiberstift 64.
Wie am besten in Fig. 2 und 3 zu sehen, ist eine elastomere
Hülse 66 um den zylindrischen Teil 30 der unteren Lenkwelle
16 angeordnet, und zwar zwischen der Totganghülse 48 und
einer Beilagscheibe 68 benachbart zum Ringbund 36 der unte
ren Lenkwelle 16. Die elastomere Hülse besitzt eine Ringend
wand 70 zu der Beilagscheibe 68 hin und einen Flansch 72,
der am anderen Ende der Ringendwand 54 der Totganghülse 48
zugewendet liegt. Eine Wendelfeder 74 mit relativ niedriger
Federrate ist um die elastomere Hülse 66 gesetzt und liegt
an einem Ende gegen den Flansch 72 und am anderen gegen die
Beilagscheibe 68 an. Die Wendelfeder 74 spannt die Elastomer
hülse gegen die Überhub- oder Totganghülse 48 und diese
gegen den Treiberstift 64 in solcher Weise vor, daß der
Stift 64 gemäß Fig. 2 und 3 in den Kerben 58A und 58B zen
triert ist. In diesem Zustand ist ein Spalt 76 (Fig. 3) zwi
schen der Endwand 70 der elastomeren Hülse 66 und der Beilag
scheibe 68 bestimmt. Die Axialerstreckung des Spaltes 76 ent
spricht der Axialerstreckung der steilen Abschnitte 60 der
Seitenwände der Kerben 58A und 58B in der Totganghülse 48.
Wie am besten in Fig. 1 und 2 zu sehen, enthält das dieb
stahlsichere Lenkwellenschloß 26 weiter ein Zylinderschloß
gehäuse 78, das mit dem oberen Lenksäulenmantel 14 durch
eine Verstrebung 80 starr verbunden ist. Ein (nicht darge
stelltes) übliches Zylinderschloß sitzt in dem Schloßgehäuse
und wird mit einem Schlüssel 82 betätigt, der durch einen
für den Fahrer zugänglichen Schlüsselschlitz in das Schloß
eingesteckt und aus ihm entnommen werden kann. Das Zylinder
schloß wird vorzugsweise gleichzeitig mit dem (nicht darge
stellten) Zündschalter verbunden und besitzt die üblichen
Stellungen Gesperrt, Frei (Garage), Anlassen und Laufen ent
sprechend den verschiedenen Zuständen der Kraftfahrzeugzün
dung. Das Zylinderschloß betätigt auch einen Querschiebehe
bel 84 nach Fig. 2, der in der Verstrebung 80 schwenkbar ab
gestützt ist. Der Verschiebehebel 85 besitzt ein Betätigungs
ende 86, das in der Umlaufnut 44 des zweiten Klauenkupplungs
elements 30 so sitzt, daß bei einem Schwenken des Verschiebe
hebels das zweite Klauenkupplungselement 38 an der Tot
ganghülse 48 in Richtung der Längsachse 18 der Lenksäule
hin- und herverschoben werden kann. Eine Feder 88 spannt den
Schiebehebel gemäß Fig. 2 nach rechts vor und unterstützt
die Wendelfeder 74 darin, den Treiberstift 64 an den jeweils
tiefsten Stellen der Kerben 58A und 58B zu lokalisieren.
Das zweite Klauenkupplungselement 38 besitzt eine (nicht dar
gestellte) Sperrstellung entsprechend der Sperrstellung des
Zylinderschlosses, in der die Zähne 32 und 42 an dem ersten
bzw. zweiten Klauenkupplungselement jeweils in die Vertiefun
gen 43 bzw. 34 des gegenüberliegenden Kupplungselements ein
greifen, so daß das zweite Klauenkupplungselement 38 mit dem
unteren Säulenmantel starr gekoppelt ist. Das zweite Klauen
kupplungselement besitzt eine Freigabestellung nach Fig. 2
und 3 entsprechend den Stellungen Frei, Anlassen und Laufen
des Zylinderschlosses, und ist in dieser Stellung von dem
ersten Klauenkupplungselement 28 entfernt. In der Freigabe
stellung kann das zweite Klauenkupplungselement mit der Über
hub- oder Totganghülse 48 und der unteren Lenkwelle 16 um
die Achse 18 gedreht werden.
Das diestahlsichere Lenkwellenschloß 26 wirkt in folgender
Weise: wenn das Fahrzeug in Fahrt ist, ist das Zylinder
schloß in seiner "Lauf-"Stellung und das zweite Klauenkup
plungselement 38 ist freigegeben. Die Federn 74 und 88 span
nen die Totganghülse 48 gegen den Treiberstift 64 so vor,
daß die Totganghülse 48 und das zweite Klauenkupplungsele
ment 38 sich als eine Einheit mit der Lenkwelle drehen, wenn
der Fahrer das Fahrzeug in normaler Weise lenkt.
Bei dem üblichen Abstellvorgang mit angehaltenem Fahrzeug
dreht der Fahrer den Schlüssel und damit das Zylinderschloß
in seine "Sperr-"Stellung, wobei er gleichzeitig das Lenkrad
in der Hand behält. Damit bewegt der Schiebehebel 84 das
zweite Klauenkupplungselement 38 relativ zur Totganghülse 48
von der Freigabe- in die Sperr-Stellung in Eingriff mit dem
ersten Klauenkupplungselement 28.
Irgendein Rest- oder Ausgleichsdrehmoment im Lenksystem wird
gleichzeitig bei durch den Fahrer losgelassenem Lenkrad aus
geglichen, nachdem der Schlüssel 82 aus dem Zylinderschloß
gezogen wurde. Wenn das zweite Klauenkupplungselement 38 mit
der unteren Lenkwelle 16 drehfest verbunden wäre, würde ein
Rest- oder Ausgleichsdrehmoment im Lenksystem die Seitenwän
de der Zähne 32 und 42 aneinanderpressen und die sich erge
bende Reibungskraft der Zähne es dann erschweren, das zweite
Klauenkupplungselement 34 mit Hilfe des Schlüssels 82 in
seine Freigabestellung zu bringen.
Die Überhub- oder Totganghülse 48 bestimmt jedoch eine Tot
gangverbindung zwischen dem zweiten Klauenkupplungselement
38 und der unteren Lenkwelle 16. Insbesondere ist die untere
Lenkwelle relativ zur Totganghülse 48 verdrehbar. Die Längs
keile an der Innenwand 46 des zweiten Klauenkupplungsele
ments 38 und der Außenwand 52 der Totganghülse 48 sperren
die Hülse 48 gegen eine Drehung relativ zum oberen Säulenman
tel 14. So dreht das auf die untere Lenkwelle 16 einwirkende
Rückstell-Drehmoment die Welle relativ zur Totganghülse, bis
es vollständig verschwunden ist. Gleichzeitig tritt der Trei
berstift 64 mit den steilen Abschnitten 60 der Seitenwände
der Kerben 58A und 58B in Einwirkung, um die lockere Hülse
axial gegen die Federn 74 und 88 mit relativ geringer Feder
rate zu verschieben.
Die axiale Erstreckung des Spaltes 76 und die steilen Antei
le der Seitenwände der Kerben 38A und 38B sind mit der Größe
der Winkeldrehung der Lenkwelle koordiniert, die für ein im
wesentlichen vollständiges Verschwinden des üblichen Rück
stelldrehmoments erforderlich ist. Dementsprechend wird im
wesentlichen das gesamte Rückstelldrehmoment verschwinden,
bevor die Ringendwand 70 der elastomeren Hülse 66 an der
Scheibe 68 anliegt, und die einzigen Kräfte, welche die Sei
tenwände der Klauenkupplungszähne 32 und 42 aneinanderpres
sen, stammen von den relativ wenig steifen Federn 74 und 88.
Damit kann das zweite Klauenkupplungselement relativ leicht
durch Drehung des Schlüssels 82 von dem ersten Klauenkupp
lungselement abgezogen werden.
Das diebstahlsichere Lenkwellenschloß 26 kann durch übergro
ßes Drehmoment vom Lenkrad nicht außer Funktion gesetzt
werden. Wenn ein Dieb versucht, das Kraftfahrzeug mit der
wie beschrieben gesperrten Lenkwelle zu lenken, läßt eine
Drehung der Lenkwelle den Treiberstift 64 die Totganghülse
48 nach Fig. 1 und 2 weiter nach links verschieben, bis die
Ringendwand 70 der elastomeren Hülse 6 an der Scheibe 68 an
liegt, gerade wenn der Treiberstift mit den flachen Ab
schnitten 62 der Seitenwände der Kerben 58A und 58B in Ein
griff tritt. Danach wirkt die elastomere Hülse 66 als eine
Druckfeder mit sehr hoher Federrate, die einer Drehung der
Lenkwelle durch die Totganghülse 48 und den Treiberstift 64
widersteht.
Die axialen Ausmaße der flachen Abschnitte 62 sind mit der
Federrate der elastomeren Hülse 66 so koordiniert, daß Lenk
kräfte, die zum Drehen der Lenkwelle erforderlich sind, nie
drig genug sind, eine permanente Beschädigung des diebstahl
sicheren Lenkwellenschlosses zu verhindern, jedoch hoch
genug, um das Fahrzeug effektiv unlenkbar zu machen. Damit
wird ein Dieb, der das Fahrzeug zu lenken versucht, Winkelab
schnitte erfahren, die eine leichte Lenkung zulassen, unter
brochen durch Winkelabschnitte mit sehr erschwerter und fast
unmöglicher Lenkung, wenn der Treiberstift 64 die Ringend
wand 56 der Totganghülse 48 beim Weg in die Kerben 58A bzw.
58B hinein oder aus diesen heraus überquert.
Ein abgewandeltes diebstahlsicheres Lenkwellenschloß 90 er
findungsgemäßer Art ist in Fig. 4 dargestellt, und hier sind
die den beiden Schloßbauarten gemeinsamen Elemente mit den
gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 2 und 3, jedoch mit ′
(Apostroph) versehen. Das abgewandelte Schloß 90 enthält ein
Fängerelement in Form einer Metallhülse 92, die eine Totgang
hülse 48′ umgibt. Die Metallhülse 92 besitzt eine mit Längs
zähnen versehene Innenwand 94, die gleitend mit einer längs
gezähnten Außenwand 52′ der Totganghülse 48′ in Verbindung
ist. Die Metallhülse 92 besitzt auch eine Vielzahl von Fän
gerschlitzen 92 in einer Außenwand 98.
Das modifizierte Schloß 90 enthält weiter ein Bolzenelement
in Form eines Stabes 100, der relativ zur Achse 18′ der Lenk
säule in einem verstärkten Gehäuse 102 verschiebbar ist, das
der Versteifung 80 in der ersten Ausführung entspricht. Der
Stab 100 wird durch einen (nicht dargestellten) Schlüssel
entsprechend dem Schlüssel 82 beeinflußt und besitzt eine in
Fig. 4 dargestellte Sperrlage, bei der er in einen der
Schlitze 96 vorsteht, und eine (nicht dargestellte) Lösela
ge, bei der er außerhalb der Schlitze sitzt. In der Sperrla
ge des Stabes wird die Metallhülse 92 daran gehindert, sich
relativ zum oberen Lenksäulenmantel 14′ zu drehen. In der
freigegebenen Stellung des Stabes 100 kann sich die Metall
hülse 92 einheitlich mit der Totganghülse 48′ und der unte
ren Lenkwelle 16′ drehen. Ist der Stab 100 in seiner Sperr
stellung, wird das abgewandelte Schloß 90 gleich wie bereits
beschrieben arbeiten, sowohl mit Bezug auf das Rückstelldreh
moment als auch die Diebstahlsicherung.
Claims (7)
1. Diebstahlsicheres Lenkwellenschloß an einer Kraftfahr
zeug-Lenksäule mit einem stationären Teil und einer Lenk
welle, die drehbar an dem stationären Teil abgestützt
ist, wobei das Lenkwellenschloß umfaßt:
ein Schloßbolzenmittel mit einem zwischen einer Sperrlage
und einer Freigabelage bewegbaren Eingriffsteil, einem
Schloßfängermittel einschließlich einem Aufnahmeteil, das
dazu ausgelegt ist, das Eingriffsteil in dessen Sperrlage
aufzunehmen und eine Relativ-Bewegung zwischen dem Schloß
bolzenmittel und dem Schloßfängermittel zu verhindern,
wobei jeweils eines der beiden Mittel, Schloßbolzen bzw.
Schloßfänger an dem stationären Teil der Lenksäule ange
bracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Überhub- oder
Totgangmittel (48; 48′) das jeweils andere Mittel, Schloß
bolzenmittel (38; 100) bzw. Schloßfängermittel (28; 92),
an der Lenkwelle (16; 16′) so anbringt, daß die Lenkwelle
in im wesentlichen unbeschränkter Weise durch einen vorbe
stimmten eingeschlossenen Winkel relativ zu dem anderen
Mittel, Schließbolzenmittel (38; 100) bzw. Schloßfängermit
tel (28; 92) bewegbar ist, um auf die Lenkwelle (16; 16′)
in der Sperrlage des Eingriffsteil (46) des Schließbol
zenmittels (38; 100) einwirkendes Rückstelldrehmoment aus
zugleichen und danach gegen eine Drehung relativ zu dem
anderen Mittel, Schließbolzenmittel (38; 100) bzw.
Schloßfängermittel (28; 92) gesichert ist, um so die Lenk
welle (16; 16′) im wesentlichen unwirksam zum Lenken
eines Fahrzeuges zu machen.
2. Diebstahlsicheres Lenkwellenschloß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Überhub- oder Totgangmit
tel eine Überhub- oder Totganghülse (48; 48′) umfaßt, und
daß das andere von den Schließbolzenmitteln (38; 100) und
dem Schloßfängermittel (28; 92) an der Überhub- oder Tot
ganghülse so befestigt ist, daß es sich relativ zur Lenk
welle (16; 16′) als eine Einheit dreht.
3. Diebstahlsicheres Lenkwellenschloß nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Überhub- oder Totganghülse
(48; 48′) an der Lenkwelle (16; 16′) zu einer körperlich
verschiebbaren Bewegung relativ zur Lenkwelle in Richtung
einer Längsachse (18; 18′) der Lenkwelle gleichzeitig mit
Verdrehung der Überhub- oder Totganghülse (48; 48′) rela
tiv zur Lenkwelle (16; 16′) angebracht ist, daß die Über
hub- oder Totganghülse (48; 48′) eine ringförmige Endwand
(56; 56′) mit darin befindlicher Kerbe (58A, 58B) be
sitzt, daß ein Treiberstift (64) starr an der Lenkwelle
(16; 16′) angebracht und in der Kerbe (58A, 58B) in der
ringförmigen Endwand (56; 56′) der Totgang- oder Überhub
hülse (48; 48′) aufgenommen ist und bei Verdrehen der
Welle (16; 16′) relativ zur Überhub- oder Totganghülse
(48; 48′) wirksam ist, die Überhub- oder Totganghülse
(48; 48′) in Richtung der Längsachse (18; 18′) der Lenk
welle zu versetzen, und daß eine Druckfeder (66; 66′) mit
hoher Federrate zwischen der Überhub- oder Totganghülse
(48; 48′) und der Lenkwelle (16; 16′) eingesetzt ist, die
wirksam ist, der körperlich verschiebbaren Bewegung der
Überhub- oder Totganghülse (48; 48′) und dadurch einer
fortgesetzten Drehung der Lenkwelle (16; 16′) relativ zur
Totgang- oder Überhubhülse (48; 48′) zu widerstehen, nach
dem die Relativdrehung den vorbestimmten eingeschlossenen
Winkelrahmen überschritten hat.
4. Diebstahlsicheres Lenkwellenschloß nach Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Kerbe (58A, 58B) in der
Ringendwand (56; 56′) der Überhub- oder Totganghülse (48;
48′) eine im wesentlichen V-förmige Kerbe (58A, 58B′)
ist, mit einem steilen Seitenwandabschnitt (60) und einem
flacheren Seitenwandabschnitt (62).
5. Diebstahlsicheres Lenkwellenschloß nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß eine Feder (74; 74′) mit rela
tiv geringer Federrate zwischen der Lenkwelle (16; 16′)
und der Überhub- oder Totganghülse (48; 48′) eingesetzt
ist, welche die Überhub- oder Totganghülse (48; 48′) zu
dem Treiberstift (64) hin vorspannt, so daß der Treiber
stift (64) in eine zentrierte Stellung in der im wesentli
chen V-förmigen Kerbe (58A, 58B) vorgespannt ist.
6. Diebstahlsicheres Lenkwellenschloß nach Anspruch 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Schloßfängermittel ein
starr an dem stationären Teil (14) der Lenksäule (10) an
gebrachtes erstes ringförmiges Klauenkupplungselement
(28) umfaßt und daß das Schloßbolzenmittel ein zweites
ringförmiges Klauenkupplungselement (38) umfaßt, das an
der Überhub- oder Totganghülse (48) angebracht ist, um
sich damit einheitlich relativ zur Lenkwelle (16) zu dre
hen, und eine körperlich verschiebbare Bewegung relativ
zur Totgang- oder Überhubhülse (48) in Richtung der Längs
achse (18) der Lenkwelle (16) zwischen der Sperrlage mit
Eingriff an dem ersten ringförmigen Klauenkupplungsele
ment (28) und einer Freigabelage entfernt von dem ersten
Klauenkupplungselement (28) zu bewegen.
7. Diebstahlsicheres Lenkwellenschloß nach Anspruch 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Schloßfängermittel eine
zweite Hülse (92) umfaßt, die an der Überhub- oder Tot
ganghülse (48′) zur einheitlichen Drehung mit dieser und
zur körperlich verschiebbaren Bewegung relativ dazu in
Richtung der Längsachse (18′) der Lenkwelle (16′) ange
bracht ist und eine Vielzahl von Schlitzen (96) aufweist,
und daß das Schloßbolzenmittel einen an dem stationären
Teil (14′) der Lenksäule (10) zur körperlich verschiebba
ren Bewegung allgemein radial relativ zur Längsachse
(18′) der Lenkwelle (16′) zwischen der Sperrstellung mit
Eingriff in einem der Schlitze (26) an der zweiten Hülse
(92) und der Totgabestellung entfernt von der zweiten
Hülse (92) verschiebbar ist.
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