DE4020155A1 - Venenklappenstanze - Google Patents
VenenklappenstanzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Venenklappenstanze nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist bereits eine Gewebestanze bekannt, deren metallischer
Außenschaft gegenüber dem metallischen Innenschaft am patientennahen
Ende je einen Fangzahn aufweist, durch die das Abstanzen
des Gewebes erfolgt. Im Anschluß daran wird das abgestanzte
Gewebestück durch den starren Innenschaft in den
rohrförmigen starren Außenschaft hineingezogen und verbleibt
dort, bis der Schaft gefüllt ist und entleert werden muß
(DE-GM 78 17 887). Zum Abstanzen der Venenklappe ist diese
Gewebestanze aber nicht geeignet, weil der Schaft starr ist.
Es ist weiter ein Venenklappenstripper nach Gruß zum atraumatischen
Zerschneiden der Klappen der Vena saphena magna
bekannt, der aus einem polyfilen kunststoffbeschichteten
Führungsdraht besteht, an dessen einem Ende zwei übereinander
liegende konisch geformte Kunststoffoliven befestigt sind.
Diese Olive am patientennahen Ende des Strippers stellt im
Negativ den Venenklappensinus dar. Der Führungsdraht zwischen
den beiden Oliven trägt eine schneidende Kunststoffkante, die
beim Zurückziehen die Klappensegel inzidiert. Dieser Venenklappenstripper
wird vom patientenferner freigelegten Ende
der Vena saphena magna nach deren Aufdehnung eingeführt.
Unter digitaler Kontrolle wird die vordere Olive bis in
die Vena femoralis communis geschoben. Beim vorsichtigen
Zurückziehen des Strippers werden die Klappen vom patientennahen
zum patientenfernen Ende eingeschnitten und funktionsuntüchtig
gemacht. Dazu ist aber meist erforderlich, in mehreren
Durchgängen einen Stripper des nächstgrößeren Kalibers
einzuführen und somit eine Dilatation vorzunehmen. Bleibt nun
die Olive beim Zurückziehen in der Mündung eines Venenastes
hängen, ist durch erneutes Vorschieben und eine Dilatation
eine Passage zu erreichen. Andernfalls muß die Vene an dieser
Stelle freigelegt werden. Dabei soll jedes gewaltsame Vorschieben
oder Zurückziehen unterlassen werden. Vor der Anastomosierung
des patientennahen Venenendes ist eine ausgiebige Durchspülung
mit einer Kochsalzlösung vorzunehmen, die einen einwandfreien
Abfluß erkennen lassen muß. Dies zeigt jedoch den Nachteil, daß
ein einwandfreies Entfernen der Venenklappe nicht erfolgt,
sondern das Klappensegel nur inzidiert wird (Prospekt der Fa.
B. Braun, Melsungen AG vom 03. 10. 87/1).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Venenklappenstanze
zu schaffen, durch die ein einwandfreies Abstanzen der
Venenklappen ermöglicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 vorgesehen.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
enthalten.
Dadurch wird u. a. die Spülflüssigkeit gleichzeitig mit
dem Abschneiden der Venenklappe in die spritzenartige Vorrichtung
gesaugt, wodurch ein einwandfreies Entfernen der
Venenklappe ermöglicht wird. Außerdem erfolgt hierdurch eine
zusätzliche Spülung gleichzeitig mit der Entfernung der
Venenklappe.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nun folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Hinweis auf die Zeichnung. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht auf die Ausführungsform mit
entspannter Betätigungsvorrichtung und
Fig. 2 eine Seitenansicht auf die Ausführungsform nach
der Fig. 1 im gespannten Zustand der Betätigungsvorrichtung.
Fig. 1 zeigt links den Schaft 1 mit dem Stanzwerkzeug 4
am patientennahen Ende. Der Schaft 1 zeigt einen Kunststoff-Außenschlauch
2 und einen ebenfalls aus Kunststoff
bestehenden Innenschlauch 3, in dem das Stanzwerkzeug 4
mit dem aus Metall bestehenden inneren Stanzteil 10 gegenüber
dem äußeren ortsfesten Stanzteil 11 beweglich ist.
Da beide Schläuche 2 und 3 aus durchsichtigem Kunststoff
gefertigt sind, ist das Stanzwerkzeug 4 auch in der Fig. 1
sichtbar. Es befindet sich aber in der nach rechts zurückgezogenen
Lage innerhalb des Außenschlauches 2.
Weiter rechts sieht man einen gerändelten Bajonett-Verschlußring
19 aus Metall, mit dem der Außenschlauch 2 mit dem
Spritzengehäuse 20 aus Metall verschraubt ist. Insgesamt
handelt es sich hier um eine spritzenartige Einrichtung 5,
die zur Betätigung des Stanzwerkzeuges dient, wie noch erläutert
werden wird.
In dem Spritzenzylinder 8 sitzt der Spritzenkolben 7 bei
entspannter Spritzenaufzugsfeder 15. Im Spritzenzylinder 8
ist ein Fenster 21 angeordnet, durch das man das Rohrstück 6
sieht, welches die Verlängerung des Innenschlauches 3 bildet,
mit dem das Rohrstück 6 verbunden ist. Weiter rechts sieht man
eine seitliche Ausnehmung 9 in dem Rohrstück 6 kurz vor dem
Spritzenkolben 7, mit dem das Rohrstück 6 fest verbunden
ist. Somit wird durch die Bewegung des Spritzenkolbens 7
gleichzeitig auch das Rohrstück 6 und mit diesem der
Innenschlauch 3 mit dem inneren Stanzteil 10 bewegt.
Weiter rechts sieht man eine Handhabe 22 des Gehäuses 20,
wie dies allgemein bei medizinischen Spritzen üblich ist,
damit der Arzt in der Regel mit dem Zeige- und dem Mittelfinger
dort eingreifen kann.
Daran schließt sich die Arretiervorrichtung 12 an, die
einen Arretierhebel 14 mit einer Feder 13 aufweist, die
den Arretierhebel nach unten belastet, so daß der Haken 17
nach der Fig. 2 am Ende der Stange 18 eingreifen kann. In
der Darstellung nach der Fig. 1 ist jedoch dieser Haken
außerhalb des Eingriffs, weil die Betätigungsfeder 15 für
den Spritzenaufzug hier entspannt ist.
Schließlich erkennt man am patientenfernen Ende die Stange 18
mit dem Betätigungsstempel 16, die die Verlängerung der
Kolbenstange für den Spritzenkolben 17 bildet. Dies muß
nicht im einzelnen beschrieben werden, weil medizinische
Spritzen ähnlicher Art dem Fachmann bestens bekannt sind.
Durch Betätigung der Spritze nach der Fig. 1, nämlich durch
Eindrücken des Betätigungsstempels 16 nach links entsteht
die Ausführungsform gemäß der Fig. 2.
Hier ist das metallische innere Stanzteil 10 deutlich zu
sehen, weil es über die Mündung des metallischen äußeren Stanzteils
11 mit der patientennahen Abschrägung 23 ausgefahren
ist. Dadurch erkennt man auch die Ausnehmung 24 in dem Stanzteil
10.
Der Kolben befindet sich hier in seiner linken gespannten
Lage, weil die Feder 15 stark zusammengedrückt und damit
gespannt ist. Der Haken 17 des Arretierhebels 14 greift
hier durch die Feder 13 beaufschlagt hinter die Stange 18
und hält diese in der gespannten Lage. Der Arretierhebel 14
ist dabei um die Gelenkschraube 25 schwenkbar.
Wenn man nun auf den linken Teil des Arretierhebels drückt,
dann kommt der Haken 17 außer Eingriff mit dem Ende der
Stange 18 und diese schnellt durch die Feder 15 belastet
zusammen mit dem Spritzenkolben 7 nach rechts zum patientenfernen
Ende. Dabei wird, wie oben schon erwähnt, das
innere Stanzteil 10 mitgenommen und während der Operation
eine Venenklappe zwischen der Ausnehmung 24 und der Abschrägung
23 abgestanzt. Daraufhin gelangt das innere
Stanzteil 10 zusammen mit der Venenklappe in den Außenschlauch
2 gemäß der Fig. 1.
Dabei bildet der Spritzeninhalt, zum Beispiel eine physikalische
Kochsalzlösung im Innenschlauch 3 durch die seitliche
Ausnehmung 9 in dem Rohrstück 6 eine zusammenhängende
Wassersäule. Infolge der Saugwirkung des Kolbens 7 bei der
erwähnten Bewegung wird nun diese Kochsalzlösung durch die
Ausnehmung 9 in den Spritzenzylinder 8 gesaugt.
Dadurch entsteht die überraschende Wirkung, daß während
der erwähnten Bewegung zusätzlich eine Saugwirkung entsteht,
die die Venenklappe durch die Ausnehmung 24 am
patientennahen Ende in den Innenschlauch 3 hineinsaugt
und durch diesen in den Zylinder 8.
Dabei ist noch zu berücksichtigen, daß der Zylinder einen
wesentlich größeren Durchmesser hat als der nur wenige
mm starke Außenschlauch 2, der allerdings eine erhebliche
Länge haben kann. Diese beiden Kunststoffschläuche 2 und 3
gleiten dabei spielend leicht ineinander. Eine Streckung
oder Stauchung des Schlauchmaterials wird durch eine geeignete
Shore-Härte vermieden.
Durch die Erfindung wird also nicht nur die Venenklappe gestanzt,
sondern die abgestanzte Klappe wird durch die Saugwirkung
zusammen mit dem Kochsalz abgesaugt. Dadurch ist
eine wesentlich sichere Wirkung möglich als nach dem Stand
der Technik.
Durch die Betätigung der starken Feder 15 wird ferner ein
schlagartiges Abstanzen und Entfernen der Venenklappe erreicht,
wodurch die Operation insgesamt schneller und einfacher
vorgenommen werden kann als bisher.
Schließlich besteht auch die Möglichkeit, mehrere Venenklappen
nacheinander abzustanzen, ohne den Schaft aus der Körperhöhle
zu entfernen, weil nicht die Gefahr besteht, daß die
abgestanzte Venenklappe bei erneuter Betätigung in die Vene
zurückgelangt.
Die Wirkung durch die Erfindung ist auch dann vorhanden,
wenn die Venenklappe nicht als Ganzes abgestanzt wird. Durch
die Erfindung bewirkt nämlich der zurückschnellende Kolben 7
ein Vakuum, durch das die Venenklappe angesaugt und unter Umständen
bereits durchschnitten wird. Auch das Durchschneiden
der Venenklappe kann für den Arzt bereits die gewünschte Wirkung
erzeugen, ohne daß die Venenklappe als Ganzes durch die
erwähnte Bewegung der Stanzwerkzeuge tatsächlich abgeschnitten
wird.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform
beschränkt. Der Fachmann hat vielmehr die Möglichkeit,
im Rahmen der Ansprüche zahlreiche Abwandlungen hiervon zu
erstellen.
Claims (7)
1. Venenklappenstanze mit einem Stanzwerkzeug, das durch Zurückziehen
des inneren Stanzteiles gegenüber dem äußeren
vom patientennahen zum patientenfernen Ende wirksam ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (1) zwei ineinander
gleitende biegsame Kunststoffschläuche (2, 3) aufweist,
wobei der Innenschlauch (3) mit dem patientennahen Stanzwerkzeug
(4) versehen ist und der Außenschlauch (2) an
seinem patientenfernen Ende mit einer spritzenartigen
Einrichtung (5) als Betätigungsvorrichtung versehen ist.
2. Venenklappenstanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenschaft (3) über ein Rohrstück (6) mit dem
Spritzenkolben (7) verbunden ist.
3. Venenklappenstanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohrstück (6) zum Spritzenzylinder (8) eine
seitliche Ausnehmung (9) aufweist.
4. Venenklappenstanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stanzwerkzeug (4) ein metallisches inneres
Teil (10) und ein metallisches äußeres Teil (11) aufweist.
5. Venenklappenstanze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das äußere metallische Stanzteil abgeschrägt
ausgebildet ist.
6. Venenklappenstanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spritzenkolben (7) der spritzenartigen Einrichtung
(5) in Aufzugsrichtung durch eine Feder (15)
belastet ist und daß eine Arretiervorrichtung (12) für
den Federaufzug vorgesehen ist.
7. Venenklappenstanze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Arretiervorrichtung (12) einen durch eine
Feder (13) belasteten Arretierhebel (14) aufweist.
Priority Applications (1)
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DE19904020155 DE4020155A1 (de) | 1990-06-25 | 1990-06-25 | Venenklappenstanze |
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4020155A1 (de) |
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