DE4019771A1 - Muellbehaelter - Google Patents
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft einen Müllbehälter zum Sammeln und
vorübergehenden Aufbewahren von im Haushalt od. dgl. anfallenden
kompostierbaren Abfällen.
Pflanzliche und tierische Abfälle, wie sie sich täglich im
Haushalt und dabei insbesondere in der Küche ergeben, auch
Gartenabfälle, bilden einen beträchtlichen Anteil am Gesamtmüll.
Um die damit zusammenhängenden Entsorgungsprobleme zu vermindern,
wäre es wünschenswert, die kompostierbaren Abfälle am Entstehungs
ort, also in den Haushalten, gesondert zu sammeln, damit sie
dann einer kommunalen od. dgl. Kompostieranlage zugeführt werden
können, in der sie zu wiederverwertbarem Kompost aufbereitet
werden.
Wirft man beispielsweise pflanzliche Abfälle in einen üblichen,
aus Hartkunststoff oder Metall bestehenden Müllbehälter,
beginnen sie, insbesondere in der warmen Jahreszeit, schon sehr
bald zu verfaulen. Dies führt zu einer Geruchsbelästigung und
zu einem durch die entstehenden Flüssigkeiten bzw. feuchten
oder klebrigen Massen verunreinigten Behälter. Vor allem aber
setzt der Verfaulungsprozeß die Wiederverwertbarkeit, d. h. die
Kompostierbarkeit stark herab.
Man könnte also zwar daran denken, kompostierbare Abfälle
gesondert in einem üblichen Kunststoff- oder Metallbehälter zu
sammeln und einer Kompostieranlage zuzuführen. Ein solches
Vorgehen wäre jedoch mit den genannten Nachteilen verbunden.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
einen Müllbehälter zu schaffen, der zur Aufnahme kompostierbarer
Abfälle geeignet ist, wobei die Abfälle ihre vollwertige Kompostier
qualität beibehalten sollen. Außerdem sollen möglichst keine
Geruchsbelästigungen und Reinigungsarbeiten anfallen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Müllbehälter aus pappeartigem, aus Altpapier od. dgl. hergestelltem,
sich in Wasser nicht auflösendem, kompostierbarem Material
besteht, das derart verdichtet ist und eine solche Wandstärke
aufweist, daß die Behälterwände zum einen einen Luftaustausch
zwischen innen und außen gestatten und zum anderen Näße aufnehmende,
die Näße jedoch mindestens einige Tage nicht durchlassende
Eigenschaften aufweisen.
In einem solchen Behälter lassen sich die kompostierbaren
Abfälle bis zu ihrem Abtransport sozusagen trocken lagern, da
die enthaltene Feuchtigkeit von den Behälterwänden aufgenommen
wird und ein Luftaustausch stattfinden kann. Auf diese Weise
wird der Fäulnisprozeß unterbunden, so daß der Abfall vollwertig
kompostierfähig in die Kompostieranlage gelangt. Dabei kann der
Müll in dem Behälter bleiben, da der Behälter ebenfalls aus
kompostierfähigem Material besteht und somit zusammen mit dem
Müll abtransportiert und zu Kompost aufbereitet werden kann.
Des weiteren werden für die Behälterfertigung keine frischen
Rohstoffe benötigt. Das zur Behälterherstellung verwendete
Altpapier od.dgl. steht in ausreichendem Maße zur Verfügung.
Der erfindungsgemäße Müllbehälter kann entweder einen allein zu
verwendenden Behälter oder einen Innenbehälter für einen üblichen,
aus Hartkunststoff oder Metall bestehenden Außenbehälter bilden.
Es versteht sich, daß die Abmessungen des erfindungsgemäßen
Behälters beliebig sind. Es kann sich also um einen vor dem
Haus - sei es allein oder in einem üblichen Kunststoff - oder
Metallbehälter - stehenden Behälter oder um einen kleineren,
regelmäßig im Haus stehenden Zwischenbehälter, wiederum entweder
mit oder ohne Außenbehälter, handeln, der dann,ist er voll, in
den größeren Behälter vor dem Haus geworfen wird. Auch alle
denkbaren Zwischengrößen kommen in Frage, ebenso wie der Aufstellort
beliebig ist.
Vor allem wenn es sich um einen allein zu verwendenden Behälter
handelt, kann ihm ein aus dem gleichen Material bestehender
Deckel zugeordnet sein. Dabei kann der Deckel immer wieder ver
wendet werden, während der Behälter zur Kompostieranlage gelangt.
Die Außenseite des Behälters sollte möglichst sozusagen belüftet
sein. Daher ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß die Seitenwände
und/oder die Bodenwand des Behälters an ihrer Außenseite Material
vorsprünge als Abstandshalter zur Bildung von Belüftungsräumen
an der Behälteraußenseite aufweisen. Die am Behälterboden
vorgesehenen Materialvorsprünge stellen sozusagen Behälterfüße
dar, so daß die Bodenfläche ansonsten im Abstand zur Aufstellfläche
gehalten wird. Die Materialvorsprünge an den Seitenwänden sind
insbesondere dann von Bedeutung, wenn der erfindungsgemäße
Müllbehälter in einen luftundurchlässigen üblichen Behälter
gestellt wird. Man erhält dann auch an den Seitenwänden zwischen
den Materialvorsprüngen Belüftungsräume, so daß an der Behälter
außenseite Luft zirkulieren kann. Die vorbeistreichende Luft
kann aus dem Behältermaterial verdunstende Feuchtigkeit aufnehmen
und wegführen.
Da der Behälter wie sein Inhalt zum Kompostieren gedacht ist,
handelt es sich sozusagen um einen Einwegbehälter. Der Benutzer
muß sich daher, ist der eine Behälter voll, einen neuen Behälter
kaufen bzw. muß er mehrere Behälter vorrätig haben. Um den
Transport und die Lagerung solcher frischer Behälter zu erleich
tern, besteht eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung darin,
daß der Behälter zusammenfaltbar ausgebildet ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Müllbehälter in schematischer
Schrägansicht,
Fig. 2 einen Deckel für den Behälter nach Fig. 1 in Seitenansicht,
teilweise geschnitten,
Fig. 3 einen variierten Behälter im Horizontalschnitt gemäß
der Schnittlinie III-III in Fig. 4 und
Fig. 4 den Behälter nach Fig. 3 im Vertikalschnitt gemäß
der Schnittlinie IV-IV.
Der aus Fig. 1 hervorgehende Behälter 1 weist einen rechteckigen
querschnitt mit vier Seitenwänden 2, 3, 4, 5 auf und ist unten
durcheine Bodenwand 6 abgeschlossen. Der Behälter könnte jedoch
auch runden oder sonstwie geformten Querschnitt besitzen. Er
dient zum Sammeln und vorübergehenden Aufbewahren von kompostier
baren Abfällen, wie sie im Haushalt od. dgl. anfallen.
Der Müllbehälter 1 kann entweder für sich aufgestellt oder als
Innenbehälter in einen üblichen, auch für beliebige andere
Fälle gedachten Müllbehälter aus Hartkunststoff oder Metall
eingestellt werden. Vor allem für die zweitgenannte Anwendung
ist vorgesehen, daß die Seitenwände 2, 3, 4, 5 von der offenen
Behälteroberseite ausgehend leicht schräg nach unten innen zur
Bodenwand 6 hin verlaufen, so daß sich eine das Einsetzen in
den Außenbehälter und das Entnehmen aus diesem erleichternde
Form ergibt. Außerdem können in dieser Weise sich verjüngende
Behälter ineinander gestapelt aufbewahrt werden.
Der Behälter 1 besteht aus pappeartigem Material und ist dabei
aus Altpapier od. dgl. hergestellt. Dies erfolgt auf an sich
bekannte Weise mit dem sogenannten Fasergußverfahren, bei dem
das aufbereitete und zermahlene Altpapier in eine Form eingebracht
wird, in der es sich unter Anwendung eines außen wirksam werdenden
Unterdrucks an die Formwand anlegt.
Das Behältermaterial wird ferner so behandelt, daß es sich in
Wasser nicht auflöst. Der Grund hierfür ist leicht verständlich,
da sich der Behälter sonst aufgrund der beispielsweise mit den
Küchenabfällen in ihn gelangenden Näße zersetzen und hierdurch
unbrauchbar werden würde.
Ein in der Konsistenz und der Wasserfestigkeit ähnliches Material
wird bereits bei den sogenannten Eierkartons verwendet, in
denen Eier zum Verkauf angeboten werden.
Das Material des Behälters 1 ist derart verdichtet und die
Behälterwände 2 bis 6 weisen eine solche Wandstärke auf, daß
die Behälterwände zum einen einen Luftaustausch zwischen dem
Behälterinneren und der Umgebung gestatten, und zum anderen
eine beträchtliche Menge an Feuchtigkeit bzw. Nässe aufnehmen
können, wobei die Nässe im Behältermaterial verbleiben und nicht
nach außen hin austreten soll, und zwar mindestens über den
Zeitraum hinweg, den es dauert, bis der Behälter zusammen mit
dem in ihm befindlichen kompostierbaren Abfall von der Müllabfuhr
abtransportiert wird.
Wegen des Wasseraufnahmevermögens des Behältermaterials bleibt
der eingefüllte, biologisch abbaubare Abfall trocken oder
nahezu trocken, so daß der Abfall nicht zu faulen beginnt. Dies
wird durch den durch die Behälterwände hindurch möglichen Luft
austausch noch begünstigt.
Der ganze Behälter 1 läßt sich einstückig ausbilden, was ohne
weiteres mit dem angedeuteten Verfahren erfolgen kann. Er ist
ferner so steif, daß er selbständig stehen kann.
Da das Herstellungsmaterial des Behälters im wesentlichen
Altpapier od. dgl. ist, ist der Behälter selbst wie sein Inhalt
kompostierfähig, so daß er beim Abtransport des Mülls nicht
entleert sondern insgesamt mitgenommen und zur Kompostieranlage
gebracht wird.
Wird der Behälter 1 als Innenbehälter für einen üblichen Außenbe
hälter verwendet, wird die Gesamtanordnung mittels des am
Außenbehälter angelenkten Deckels verschlossen. Für einen
allein aufzustellenden Behälter 1 ist demgegenüber ein aus dem
gleichen Material wie der Behälter bestehender Deckel 7 vorgesehen,
wie er in Fig. 2 angedeutet ist. Es handelt sich hier um einen
einfachen Aufsetzdeckel mit einem umlaufenden Rand 8,der den
oberen Behälterrand übergreift. Es könnte sich jedoch auch um
einen in das Behälterinnere einsetzbaren Deckel handeln,
beispielsweise wenn man an die Behälterinnenseite einen ent
sprechenden Absatz anformt. Der Deckel 7 ist nicht angelenkt
sondern wegnehmbar, was nicht nur die Fertigung wesentlich
vereinfacht sondern auch eine Wiederverwendung des Deckels für
weitere Behälter ermöglicht.
Bei einer nicht dargestellten Variante ist vorgesehen, daß der
Behälter zusammenfaltbar ausgebildet ist. Bei dem Behälter nach
Fig. 1 könnten beispielsweise die eingezeichneten Eckkanten von
solchen Faltkanten gebildet werden, wobei man den Behälterboden
6 durch entsprechende Faltlinien zusätzlich faltbar machen
müßte. Die zu faltenden Stellen könnte man einfach durch Material
schwächungen der Behälterwände erreichen. Im zusammengefalteten
Zustand läßt sich der Behälter vom Verbraucher leichter nach
Hause tragen. Außerdem nimmt das Aufbewahren zusammengefalteter
Behälter weniger Platz in Anspruch.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung geht aus den Fig. 3 und
4 hervor. Bei diesem Behälter 1a weisen die Seitenwände 2a, 3a, 4a,
5a sowie die Bodenwand 6a an ihrer Außenseite Materialvorsprünge
9 bzw. 10 als Abstandshalter zur Bildung von Belüftungsräumen
11 bzw. 12 an der Behälteraußenseite auf. Die bodenseitigen
Materialvorsprünge 10 stellen sozusagen Behälterfüße dar, so
daß die sonstige Bodenwand 6a nicht auf dem Untergrund steht
sondern mit der Umgebungsluft in Verbindung steht. Diese boden
seitigen Materialvorsprünge 6a sind deshalb in jedem Falle,
d. h. unabhängig davon, ob der Behälter allein oder als Innenbehälter
benutzt wird, von Bedeutung. Die an die Seitenwände angeformten
Materialvorsprünge 9 sind dagegen vor allem für die Benutzung
als Innenbehälter vorgesehen, da mit ihrer Hilfe die kanalartigen
Belüftungsräume 11 gebildet werden, die außen vom nicht darge
stellten Außenbehälter begrenzt werden. Die Seitenwand-Material
vorsprünge 9 verlaufen im dargestellten Falle in senkrechter
Richtung und sind rippenartig ausgebildet. Sie haben außerdem
eine Versteifungsfunktion und erhöhen die Behälterstabilität.
Ihre Gestalt und ihr Verlauf könnte prinzipiell jedoch auch
anders sein, soweit der gewollte Zweck, die Behälteraußenseite
der Luft auszusetzen, erreicht wird.
Abschließend wird noch darauf hingewiesen, daß man den Behälter
1 bzw. 1a nicht zusammen mit dem in ihm enthaltenen Kompostmüll
wegwerfen muß sondern daß man den Behälter selbstverständlich
auch entleeren und nochmals verwenden kann, falls sein Zustand
dies zuläßt.
Claims (6)
1. Müllbehälter zum Sammeln und vorübergehenden Aufbewahren
von im Haushalt od. dgl. anfallenden kompostierbaren Abfällen,
dadurch gekennzeichnet, daß er aus pappeartigem, aus Altpapier
od.dgl. hergestelltem, sich in Wasser nicht auflösendem, kompo
stierbarem Material besteht, das derart verdichtet ist und eine
solche Wandstärke aufweist, daß die Behälterwände (2-6; 2a-6a)
zum einen einen Luftaustausch zwischen innen und außen
gestattet und zum anderen Nässe aufnehmende, die Nässe jedoch
mindestens einige Tage nicht durchlassende Eigenschaften aufweisen.
2. Müllbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
er einen Innenbehälter für einen aus Hartkunststoff oder Metall
bestehenden Außenbehälter bildet.
3. Müllbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
er einen allein zu verwendenden Behälter bildet.
4. Müllbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ihm ein aus dem gleichen Material bestehender
Deckel (7) zugeordnet ist.
5. Müllbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Seitenwände (2a-5a) und/oder die Boden
wand (6a) des Behälters (1a) an ihrer Außenseite Materialvorsprünge
(9; 10) als Abstandshalter zur Bildung von Belüftungsräumen
(11; 12) an der Behälteraußenseite aufweisen.
6. Müllbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß er zusammenfaltbar ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
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DE19904019771 DE4019771A1 (de) | 1990-06-21 | 1990-06-21 | Muellbehaelter |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19904019771 DE4019771A1 (de) | 1990-06-21 | 1990-06-21 | Muellbehaelter |
Publications (2)
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DE4019771A1 true DE4019771A1 (de) | 1992-01-09 |
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ID=6408794
Family Applications (1)
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Also Published As
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