DE4016472A1 - Verfahren zur herstellung von mikromechanischen sensoren mit ueberlastsicherung - Google Patents
Verfahren zur herstellung von mikromechanischen sensoren mit ueberlastsicherungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung von
mikromechanischen Sensoren mit Überlastsicherung nach der Gattung
des Hauptanspruchs.
Aus der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P 40 00 496 ist
bekannt, daß in Halbleiterwafern mit Hilfe der Fotomaskierungs
technik in Verbindung mit chemischen Ätzprozessen Strukturen heraus
ätzbar sind. Insbesondere lassen sich Finger oder Balken durch
isotropes naßchemisches Unterätzen von Stegen freilegen.
Aus "Nova Sensor News", September 1988, Nummer 2, Seite 3, ist ein
Beschleunigungssensor bekannt, der aus zwei strukturierten
Siliziumwafern besteht, die gegeneinander gebondet sind. Aus dem
einen Siliziumwafer ist ein Beschleunigungsaufnehmer in Form eines
Paddels mit einer seismischen Masse, das senkrecht zur Waferober
fläche auslenkbar ist, herausstrukturiert. Der auf das Paddel
gebondete zweite Wafer weist fingerförmige Auslenkungsbegrenzer auf,
die in Ausnehmungen des das Paddel umgebenden Rahmens hineinragen,
wodurch eine zu starke Auslenkung in eine Richtung vermieden wird.
Eine zu starke Auslenkung in die andere Richtung wird durch die
fingerförmigen Auslenkungsbegrenzer des zweiten Siliziumwafers, die
vom Rahmen in Ausnehmungen des Paddels hineinragen, verhindert. Die
Herstellung eines solchen Sensors erfordert zum einen die Struk
turierung von zwei Siliziumwafern und zum anderen einen bei hohen
Temperaturen und/oder großen elektrischen Feldstärken ablaufenden
Bondprozeß. Es ist deshalb nicht sinnvoll, dieses Verfahren auf
Siliziumwafer anzuwenden, auf denen schon Schaltungen integriert
sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß sich der Beschleu
nigungsaufnehmer und die Überlastsicherung aus einem Wafer struktu
rieren lassen. Eine aufwendige Verbindungstechnik wird nicht
benötigt. Als besonderer Vorteil ist anzusehen, daß sich das Ver
fahren in Verbindung mit einem IC-Fertigungsprozeß anwenden läßt und
eine weitere Integration, beispielsweise mit einer Auswerteschal
tung, möglich ist. Vorteilhaft ist auch, daß ein Sensor-Abgleich im
eingebauten Zustand möglich ist. Des weiteren ermöglicht das erfin
dungsgemäße Verfahren vorteilhaft, die Dämpfung des Sensors gezielt
durch eine geeignete Geometrie der Überlastanschläge einzustellen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen des im Hauptanspruch angegebenen Ver
fahrens möglich. Es erweist sich als vorteilhaft, den Siliziumwafer
von der Vorder- und Rückseite ausgehend zu strukturieren. Besonders
günstig ist es, Siliziumwafer zu verwenden, die aus einem p- oder
n-dotierten Substrat und einer darauf aufgebrachten oder eindiffun
dierten Ätzstopschicht mit einer gegenüber dem Substrat unterschied
lichen Dotierung zu verwenden, da der dabei auftretende Dotierungs
übergang zwischen Substrat und Ätzstopschicht vorteilhaft als Ätz
stop verwendet werden kann. Besonders günstig ist ein in Sperrich
tung gepolter pn-Übergang oder der Übergang zwischen dem Substrat
und einer p⁺-dotierten Epitaxieschicht. Vorteilhaft ist es, für
die Strukturierung der Vorderseite des Siliziumwafers einen Trench
prozeß zu verwenden, da hiermit ein gutes Aspektverhältnis bei sehr
geringen lateralen Abmessungen der Trenchgräben erzielt wird.
Günstig ist es, wenn die dabei entstehenden Ausnehmungen die Ätz
stopschicht nicht vollständig durchdringen, da in diesem Falle die
laterale Unterätzung, die die als Überlastsicherung dienenden Finger
freilegt, vorteilhaft isotrop oder anisotrop naßchemisch innerhalb
der Ätzstopschicht geätzt wird. Die Vorderseite und die Rückseite
des Siliziumwafers lassen sich vorteilhaft mittels einer Nieder
temperatur-Oxydschicht maskieren und passivieren. Ein besonderer
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß sich Überlast
sicherungen unterschiedlicher Form in einem Layout zusammenfassen
lassen. Die Sicherung gegen eine Überlast wird vorteilhaft durch das
Zusammenwirken vieler Anschläge in Form von Fingern oder Balken
realisiert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1a bis 1d den Schnitt durch eine in Herstellung
begriffene Halbleiterstruktur bei verschiedenen Verfahrensschritten,
Fig. 2a bis 2c den Schnitt durch eine weitere in Herstellung
begriffene Halbleiterstruktur und Fig. 3 die Aufsicht auf einen
Sensor.
In Fig. 1 ist mit 10 ein Siliziumwafer bezeichnet, bestehend aus
einem p-Substrat 11 und einer darauf aufgebrachten n-Epitaxieschicht
12 als Ätzstopschicht, der in verschiedenen Stadien des Her
stellungsprozesses eines Sensors dargestellt ist. In einem ersten
Prozeßschritt wird die Rückseite des Wafers 10 strukturiert und
gezielt bis zum pn-Übergang anisotrop geätzt. Der in Sperrichtung
geschaltete pn-Übergang zwischen der Epitaxieschicht 12 und dem
Substrat 11 dient dabei als Ätzstop. In Fig. 1a ist mit 15 ein
rahmenförmiger Ätzgraben bezeichnet, der bei der Rückseitenätzung
entstanden ist. Anschließend wird die strukturierte Rückseite des
Wafers 10 mit einer Maskierschicht 21 passiviert. Für die Passi
vierung werden vorzugsweise Niedertemperaturoxidschichten oder Plas
manitridschichten verwendet. Die Verwendung von Niedertemperatur
schichten als Passivierschichten ermöglicht, das Verfahren auf
Siliziumwafer anzuwenden, die schon einen IC-Fertigungsprozeß durch
laufen haben. Die Vorderseite des Wafers 10 wird mit einer Trench
maskierung 20 versehen und in einem anschließenden Trenchprozeß
strukturiert. Das Trenchen erweist sich als besonders geeignet, da
sich damit ein gutes Aspektverhältnis bei sehr geringen lateralen
Abmessungen der Grabenstruktur erzielen läßt. In Fig. 1b ist eine
solchermaßen erzeugte U-förmige Ausnehmung 16 dargestellt, deren
Tiefe geringer ist als die Dicke der Epitaxieschicht. Die Lage der
Ausnehmung 16 bezuglich des Ätzgrabens 15 ist so gewählt, daß in
einem nachfolgenden Ätzschritt ein Finger 30 durch eine laterale
Unterätzung 17 der Ausnehmung 16 innerhalb der Schicht 12 entsteht.
Dies kann, entsprechend der nicht vorveröffentlichten Patentanmel
dung P 40 00 496, naßchemisch anisotrop oder isotrop erfolgen, wobei
die Breite des Fingers 30 entsprechend zu dimensionieren ist. Außer
dem ist die Lage der Ausnehmung 16 und des Fingers 30 und die Größe
der Unterätzung 17 so zu wählen, daß die Unterätzung 17 auf den
Ätzgraben 15 stößt. Dadurch entsteht ein Paddel 31 mit einer
seismischen Masse 32. In Fig. 1c ist dieses Stadium der Herstellung
vor der abschließenden naßchemischen Entfernung der Maskier
schichten 20 und 21 dargestellt. Durch das Entfernen der Maskier
schichten 20 und 21 soll verhindert werden, daß die Sensorstruktur
unnötig verspannt wird. Fig. 1d zeigt das fertigstrukturierte
Sensorelement.
Im Gegensatz zu dem in Fig. 1 dargestellten Verfahren, bei dem der
Siliziumwafer 10 zunächst von der Rückseite ausgehend strukturiert
wird, ist in Fig. 2 ein Verfahren dargestellt, das ebenfalls zu dem
in Fig. 1d dargestellten Sensorelement führt, in dem aber in einem
ersten Prozeßschritt die mit einer Trenchmaskierung 20 versehene
Vorderseite des Siliziumwafers 10 in einem Trenchverfahren struk
turiert wird. In Fig. 2a ist mit 16 eine dabei entstehende
U-förmige Ausnehmung bezeichnet, die die Epitaxieschicht 12 nicht
vollständig durchdringt. Anschließend wird durch naßchemisches
anisotropes oder isotropes Ätzen der Ausnehmung 16 eine laterale
Unterätzung 17 in die Epitaxieschicht 12 des Wafers 10 eingebracht.
Ein dadurch innerhalb der Epitaxieschicht 12 freigelegter Finger ist
in Fig. 2b mit 30 bezeichnet. Im Anschluß an die Vorderseitenätzung
erfolgt die Ätzung der Rückseite, bei der ein in Fig. 2c mit 15
bezeichneter rahmenförmiger Ätzgraben in das Substrat 11 des
Siliziumwafers 10 eingebracht wird. Der Ätzgraben 15 wird bis zum
als Ätzstop in Sperrichtung gepolten pn-Übergang zwischen Epitaxie
schicht 12 und Substrat 11 geätzt, wobei seine Lage bezüglich der
strukturierten Vorderseite des Siliziumwafers 10 so gewählt ist, daß
der Ätzgraben 15 an einer Seite auf die Unterätzung 17 stößt. Nach
Entfernen der Trenchmaskierung 20 der Vorderseite erhält man wieder
die in Fig. 1d dargestellte Sensorstruktur. Bei diesem Verfahren
entfällt die Passivierung der strukturierten Rückseite.
In Fig. 3 ist die Aufsicht auf ein aus einem Siliziumwafer 10
herausstrukturiertes Sensorelement dargestellt. Es weist ein Paddel
31 mit einer seismischen Masse 32 auf, das über einen Paddelsteg 33
mit einem Rahmen 34 verbunden ist. Zwischen dem Paddel 31 und dem
Rahmen 34 befindet sich ein Ätzgraben 15, der den Siliziumwafer
vollständig durchdringt. Das Paddel 31 weist Finger 301 auf, die
nur in der Epitaxieschicht 12 ausgebildet sind und über den Ätz
graben 15 bis in Ausnehmungen 161 der Epitaxieschicht 12 des Rahmens
ragen. Sie verhindern eine zu weite Auslenkung des Paddels 31 nach
unten hin. Eine zu weite Auslenkung des Paddels 31 nach oben wird
durch Finger 302 verhindert, die vom Rahmen 34 ausgehen, ebenfalls
nur in der Epitaxieschicht 12 ausgebildet sind und über den Ätz
graben 15 bis in Ausnehmungen 162 der Epitaxieschicht 12 des Paddels
31 hineinragen. Die Stabilität der fingerförmigen Anschläge gegen
eine Überlast beruht einesteils auf ihrer Form, wird aber im wesent
lichen durch das Zusammenwirken vieler Anschläge realisiert.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von mikromechanischen Sensoren mit
Überlastsicherung, insbesondere von Beschleunigungssensoren, die
mindestens ein Paddel mit mindestens einer seismischen Masse, einen
das mindestens eine Paddel umgebenden Rahmen und eine Überlast
sicherung in Form von Fingern oder Balken aufweisen, bei dem das
mindestens eine Paddel mit der mindestens einen seismischen Masse
und der Rahmen durch Trockenätzprozesse und/oder naßchemische Ätz
prozesse aus einem monokristallinen Siliziumwafer herausstrukturiert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Überlastsicherung (30)
mittels eines strukturierenden Trench-Prozesses in Verbindung mit
einer Unterätzung in die Struktur des Rahmens (34) und/oder des
mindestens einen Paddels (31) integriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Struk
turierung des Siliziumwafers (10) von der Wafervorderseite und von
der Waferrückseite ausgehend erfolgt und daß als Ätzstop für die
Rückseitenätzung und die laterale Unterätzung ein Dotierungsübergang
dient, der zwischen zwei Schichten (11, 12) des Siliziumwafers (10)
auftritt, wobei die eine Schicht ein p- oder n-dotiertes Substrat
(11), und die zweite Schicht eine darauf aufgebrachte oder ein
diffundierte Ätzstopschicht (12) mit einer gegenüber dem Substrat
(11) unterschiedlichen Dotierung ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorderseite des Siliziumwafers (10) maskiert wird, vorzugsweise
mittels einer strukturierten Niedertemperaturoxydschicht (20), daß
die Vorderseitendefinition mittels eines Trench-Prozesses erfolgt
und daß mindestens eine dabei entstehende Ausnehmung (16) die Ätz
stopschicht (12) nicht vollständig durchdringt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überlastsicherung in Form von mindestens
einem Finger (30) durch eine laterale Unterätzung (17) innerhalb der
Ätzstopschicht (12) freigelegt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückseite des Siliziumwafers (10) mit Hilfe
der Fotomaskierungstechnik strukturiert wird, daß die Rückseiten
ätzung anisotrop elektrochemisch erfolgt und daß mindestens ein Ätz
graben (15) bis zum Dotierungsübergang zwischen dem Substrat (11)
und der Ätzstopschicht (12) von der Rückseite des Siliziumwafers
(10) ausgehend geätzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die strukturierte Rückseite des Siliziumwafers
(10) passiviert wird, vorzugsweise durch eine Niedertemperaturoxyd
schicht (21), wenn die Rückseitenätzung vor der Ätzung der Vorder
seite des Siliziumwafers (10) erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Unterätzung (17) so weit geätzt wird, daß
sie sich mit dem mindestens einen Ätzgraben (15) vereint.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Maskierschichten (20, 21) nach dem Ätzen
naßchemisch entfernt werden.
9. Sensor mit Überlastsicherung, insbesondere zur Beschleunigungs
messung, nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Finger (301) in der
Ätzstopschicht (12) des Paddels (31) ausgebildet ist, der in
mindestens einer Ausnehmung (161) der Ätzstopschicht (12) des
Rahmens (34) hineinragt.
10. Sensor mit Überlastsicherung, insbesondere zur Beschleunigungs
messung, nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Finger (302) in der
Ätzstopschicht (12) des Rahmens (34) ausgebildet ist, der in
mindestens einer Ausnehmung (162) der Ätzstopschicht (12) des
Paddels (31) hineinragt.
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