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Presse zur Herstellung von Glasgegenständen. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Presse zur Herstellung von Glasgegenständen, und zwar derjenigen Art,
bei welcher ein endloser Träger, der in senkrechter Ebene umläuft, die Formen schrittweise
unter den Preßstempel führt. Die Erfindung verfolgt den Zweck, eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit
und eine gedrängte Anordnung der Presse zu erzielen, und sie kennzeichnet sich in
erster Reihe dadurch, daß die Formen am endlosen Träger oberhalb ihres Schwerpunktes
aufgehängt sind, und kurz vor dem Übergang in den oberen, unter den Preßstempel
führenden Teil des endlosen Trägers durch einen Anschlag, vorzugsweise durch das
obere Ende einer Schnurre, die in die Bewegungsbahn der Formen reicht, umgekippt
werden. Dabei befindet sich die Maschine vorzugsweise an dem Schmelzofen in solcher
Lage zur Glas_ entnahmeöffnung, daß die leeren Formen an die Öffnung gelangen, kurz
bevor sie unter den Preßraempel kommen.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispiel-,weise veranschaulicht:
es sind Abb. z eine Seitenansicht der auf der Vorderseite eines Glasbehälters (Ofens)
angeordneten Maschine, Abb. 2 eine zugehörige Draufsicht, Abb.3 ein Längsschnitt
in größerem Maßstabe nach Linie III-III d.er Abb. 2, Abb. a eine Seitenansicht eines
Teils der Maschine, Abb. 5 der Grundriß einer der Formen und Abb.6 derselbe Grundriß
wie Abb.2, nur in kleinerem Maßstabe.
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Die Rahmen A der Maschine sind durch einen wagerechten Block B und
Versteifungsbolzen i miteinander verbunden. Die in den Rahmen A und im Block B gelagerte
Querwelle C trägt an beiden Enden Exzenter. Vor dem einen Exzenter sitzt auf der
Welle C ein Schneckenrad 6 (in Abb. 4 nur teilweise dargestellt), in das eine Schnecke
7 der den Antrieb vermittelnden Längswelle D eingreift. Die Seiten der Maschine
sind von Deckplatten E abgeschlossen.
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Der das pressende Werkzeug darstellende Stempel I besitzt eine Spindel
27, deren Durchbohrung einen Kühlwasser-Weg bildet; in ihr oberes Ende ist das biegsame
Wassereinlaßrohr 28 eingesetzt, darauf ein ringförmiger Kopf 2q geschraubt. Ein
biegsames Rohr 32 bildet den Auslaß für das austretende Wasser.
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Der endlose Formenträger (Abb. 3) besteht aus einem Paar endloser
Gelenkketten mit Gliedern So, deren Bolzen Splinte 51 aufweisen, j so daß die Ketten
nach Belieben verlängert oder verkürzt werden können. Die Ketten laufen über Rollen
52, die auf Zapfen der Rahmen A sitzen. Am hinteren Ende der Mawhine sind die Ketten
über Rollen 5.1 auf ,Zapfen 55 geführt.
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Die vorzugsweise runden Formen J sind in regelmäßigen Abständen an
die Ketten angelenkt, und zwar j e mittels zweier Zapfen 56 (Abb. 5) und Lagerhülsen
57, die an Stelle des Gelenkbolzens der Kettenglieder benutzt werden.
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Wagerecht auf dem Block B unter der Preßvorrichtung ist ein Tisch
K zwischen den Rahmen A angeordnet, über ihn bewegen sich die Formen weg. Das hintere
Tischende ist bei 58 zum leichteren Anfahren der Formen auf den Tisch nach unten
abgebogen.
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Die absatzweise Bewegung der Formen wird in folgender `'eise herbeigeführt:
die Nasen 59 der Exzenterstangen 21 (Abb. 2 und 4) verbinden Lenker 6o mit Hebeln
61, die einerseits in Führungen 63 der Rahmen A verschiebbare Blöcke 62, anderseits
in Nuten 65 der Rahmen laufende, mit einem Querhaupt 66 versehene Schienen 64 erfassen.
Das drehbare Querhaupt trägt ein Paar einstellbar befestigter Stangen 67, deren
freie Enden abgebogen sind (Abb. 3) una in die Glieder der Ketten greifen. Beim
Drehen der Welle C geht das Querhaupt hin i und zurück, und während der Vorwärtsbewegung
greifen die abgebogenen Enden der Stank gen 67 in die Kettenglieder und schalten
sie um einen Formenabstand weiter, während sie bei der Rückbewegung des Querhauptes
über j die Ketten schleifen, ohne sie mitzunehmen.
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Die Innenenden der Zapfen 55 tragen eine Schurre L, in welche die
Formen ihren Inhalt beim L mla.ufen der Rollen 54 entleeren. Da
die
Aufhängezapfen 56 der Formen über dem Schwerpunkt liegen, behalten die Formen ihre
aufrechte Hängelage während des ganzen Weges, und nur wenn sie auf die Innenkante
der Schurre stoßen, legen sie sich um, lassen den Inhalt fallen und richten sich
danach sofort wieder auf, so daß sie in aufrechter Lage über die Scheiben 52 laufen
und danach zum erneuten Empfangen des Glases bereit sind.
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Die Vorrichtung zum Abscheren des Glasstranges beim Einfüllen des
geschmolzenen Glases aus dem Behälter in die Form, bevor diese in die Preßstellung
unter den Stempel tritt, besteht aus einem ortsfesten Scherenblatt 68 auf der Platte
E (Abb. 2) an der Haltestelle der Form vor der Preßvorrichtung und einem drehbeweglichen
Blatt 69. Diese Schere wird in Zwischenräumen durch einen Lenker 7o geöffnet und
geschlossen, der einerseits an den Griff des drehbeweglichen Scherenblatts und anderseits
an einen Schwinghebel 71 angelenkt ist. Der Hebel ist auf der Deckplatte E gelagert
und liegt mit seinem unteren freien Arme unter der Wirkung einer Feder 72 gegen
den Umfang der Nockenscheibe 16 an. Die Welle D trägt eine Riemenscheibe 73, die
mittels einer Kupplung 74. an- und abgestellt wird. Die Handkurbel 75 dient dazu,
die Maschine für Ausbesserungen usw. umzudrehen. Die Kurbel ruht in einem Lager
76 an einem Arm der Deckplatte E.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende Das Einbringen der Glasmasse
in die Formen kann in beliebiger `'eise erfolgen. Wenn eine Form die der Preßstellung
vorangehende Stellung am Glasbehälter erreicht, empfangen sie einen Posten geschmolzenen
Glases, wobei die Schere in Wirkung tritt und den Glassti ang abschneidet. Mit der
folgenden Bewegung des Formenträgers wird die gefüllte Form unter die Preßv orrichtung
gebracht, und die Presse geht nieder.
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Bei der nächsten Bewegung des Formenträgers (nach dem Preßvorgange)
geht die Form mit dem fertigen Gegenstande zunächst vorwärts, dann schrittweise
abwärts und aufwärts, wobei sie immer eine wagerechte Lage beibehält, bis sie an
die Schurre L gelangt, wo sie umgekippt und entleert wird. Hierauf setzt sich ihr
weiterer Aufstieg fort, bis sie wieder auf den Tisch gelangt.
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Die Anordnung der Maschine an der Vorderseite der Glaswanne bietet
be3ondere Vorteile. Der Arbeiter hat N@'annenöffnung und Maschine vor sich, und
die erforderlichen Bewegungen beim Einführen des Hafteisens oder des Schöpfers in
den Ofen und beim Einschneiden in die Form sind auf ein Mindestmaß verringert. Zur
Befestigung ist die an der Wanne befinliche Deckplatte E mit starken Haken 79 versehen
(Abb.6), die über einen wagerechten Träger 8o am Vorderende der Wanne N greifen.
Die einen gedrungenen Bau besitzende Maschine ist daher mit der Form, in die die
Glasmasse eingelegt wird, unmittelbar vor dem Ringloch 81 angeordnet. Man kann auch
noch vor dem Ofen einen Schild 0 aus Metallblech über der Öffnung 81 anbringen,
der sich über den Tisch h und die zu beschickende Form erstreckt. Der Oberteil des
Schildes ist abwärts und einwärts gebogen, um das Gesicht des Arbeiters zu schützen,
der bei P steht, und ist weiter mit einem Ausschnitt 82 versehen, durch den der
Arbeiter die Schöpfkelle in -den Ofen einführt. So wird der Arbeiter gegen die Hitze
und die blendende Helle des Ofens geschützt, und das Glas vor zu großer Abkühlung
beim Übergang zur Form bewahrt. Der Arbeiter kann schneller arbeiten, da er seine
Füße nicht zu rühren braucht und der Weg der Schöpfkelle auf ein Mindestmaß verringert
ist. Es ist nur ein einziger Arbeiter zur Bedienung nötig, auch keine Hilfskraft.
Tritt an Stelle der Handarbeit eine mechanische Beschickungseinrichtung, so arbeitet
die Maschine vollkommen selbsttätig. Die Preßvorrichtung kann für Formen beliebiger
Art, tiefe oder flache, eingestellt werden.