DE174748C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B5/00—Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture
- C03B5/16—Special features of the melting process; Auxiliary means specially adapted for glass-melting furnaces
- C03B5/26—Outlets, e.g. drains, siphons; Overflows, e.g. for supplying the float tank, tweels
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 32«. GRUPPE
PAUL THEODOR SIEVERT in DRESDEN.
Beim Schöpfen der Glasmasse aus der Schmelzwanne heraus mittels der Kelle tritt
bekanntlich der Übelstand auf, daß infolge des Eintauchens der Kelle das Glas »brausig«
wird, d. h. daß Luftblasen in die Glasmasse gelangen. Außerdem ist die Beförderung der
gefüllten Kelle vom Ofen zur Arbeitsstelle stets einigermaßen schwierig und zeitraubend,
lind ferner stellt der in der Kelle notwendigerweise
zurückbleibende Rest der Glasmasse einen Verlust dar, der gar nicht unerheblich
ist.
Man hat daher bereits vorgeschlagen, die ' Glasmasse unmitelbar vom Ofen abzustechen
und in die Form fließen zu lassen, um das Arbeiten mit der Kelle gänzlich zu vermeiden.
Das sollte u. a. in der Weise erreicht werden, daß man an den. Schmelzofen einen Heizraum
anbaute, in den die Form zur Füllung hineinbefördert wird. Die Glasmasse läuft dann aus
der Wanne unmittelbar in die Form über, und diese wird nach vollendeter Füllung aus dem
Heizraum hinausbefördert.
Der Heizraum muß hierbei, um auch die Formen für die Herstellung größerer Gegenstände,
etwa Glastafeln, aufnehmen zu können, in sehr bedeutenden Abmessungen hergestellt
werden; die eisernen Formen werden, namentlich bei allmählicher Füllung, in dem Heizraum
auch von außen stark erhitzt; die erhitzten Formen müssen erfaßt und weiter befördert
werden. Bei vorliegender Erfindung werden Formen in den Heizraum nicht eingeführt.
Statt die Glasmasse aus der. Schmelzwanne unmittelbar in die Form fließen zu lassen, hat
man auch einen Behälter — Pfanne oder Hafen — angeordnet, in den die Glasmasse aus dem
Schmelzofen fließt und aus dem. sie dann in die Form gegossen wird. Die Anordnung der
Pfannen erfolgte bisher in der Weise, daß sie in die untere Wandung des Heizraumes so
eingebaut waren, daß sie mit ihrer Oberfläche den Heizraum nach außen abschlossen und
nach der Füllung zum Gießplatz befördert wurden. Hierbei wird die Wandung des
Hafens nicht überall gleichmäßig erwärmt, so daß die am Boden der Pfanne befindliche Glasschicht
kälter bleibt als die an der Oberfläche befindliche und der vollen Wärme des Heizraumes ausgesetzte Glasschicht, und das führt
bekanntlich u. U. zu einem fehlerhaften, streifigen Guß. Oder aber die Pfanne war, um
eine Achse schwenkbar, in dem Heizraum unter der Ausflußöffnung oder dem Überlauf
der Schmelzwanne fest angeordnet, so daß die Entleerung durch Kippen um die Achse erfolgte.
Dann aber mußte wiederum die Form jedesmal in den Heizraum eingesetzt werden,
was, wie oben erläutert, bei vorliegender Erfindung vermieden wird. Auch ist es sehr
schwierig, den Mechanismus zum Kippen der Pfanne, der stets durch die Wärme des Heizraumes
beeinflußt wird, dauernd betriebsfähig zu halten.
Gemäß der vorliegenden Erfindung nun wird die Gießpfanne auf einem Abschnitt der Wandung
des in sich ringsum abgeschlossenen Heizraumes aufgestellt, der zur Entnahme des
Glases aus der Wandung herausbewegt wird, und zwar erfolgt die Aufstellung der Pfanne
so, daß sie auf allen Seiten, und besonders auch am Boden von den Heizgasen umspült
ist. Dadurch wird, abgesehen von einer Reihe an Hand vorstehender Ausführungen nahe-
liegender Vorteile, vor allem erreicht, daß die erforderlichen Bewegungseinrichtungen, anstatt
an der Pfanne selbst, an der Außenseite der Wandung des. Heizraumes angreifen
können, wo die Temperatur nicht allzu hoch ist. Man kann daher vollkommene und sicher
wirkende Bewegungsvorrichtungen anordnen, mit deren Hilfe sich der Hafen bequem, gefahrlos
und vor allem schnell aus dem. Heizraum an den Gießplatz und zurück bringen
läßt. Dabei wird die Temperatur der in der Pfanne befindlichen Glasmasse in allen Teilen
stets durchaus gleichmäßig erhalten.
Die Vorrichtung läßt sich in besonders einfächer Weise ausführen, wenn die Pfanne mit
dem Teil der Wand, auf dem sie ruht, nach unten zu aus dem Heizraum entfernt, d. h.
gesenkt und zum Zweck der Entleerung gekippt wird. Man braucht zu diesem Zweck den zu versenkenden Teil der Wand nur auf
einen Träger zu setzen, dem die erforderlichen Bewegungen — Senken und Kippen — erteilt
werden können.
Eine Vorrichtung dieser Art ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt. Für die Darstellung
ist eine Anordnung gewählt, gemäß welcher ein Schmelzofen mit einem halbkreis- oder kreisförmigen, eine Heizkammer bildenden
Anbau versehen ist. An dieser Heizkammer sind die neuen Vorrichtungen in
größerer Anzahl vorgesehen. Natürlich könnte aber die neue Vorrichtung, wie nebenbei bemerkt
werden mag, auch nur einmal an einem Schmelzofen angebracht werden.
Fig. ι zeigt einen Teilschnitt durch einen Schmelzofen mit bogenförmiger Heizkammer
und den neuen Vorrichtungen. Diese sind in dreifacher Ausführung gezeichnet, und zwar
nach Querschnitten des Ofens in verschiedenen wagerechten Ebenen.
Fig. 2 stellt einen senkrechten Schnitt durch den Ofen und die Heizkammer dar. Die
Pfanne zur Aufnahme der zu je einem Guß bestimmten Glasmasse befindet sich in Ruhelage,
d. h. innerhalb des Heizraumes.
Fig. 3 stellt denselben senkrechten Schnitt dar wie Fig. 2 mit derjenigen Lage der Glaspfanne,
in der sie entleert wird, bei welcher also der Guß erfolgt.
Fig. 4 endlich ist teilweise ein senkrechter Schnitt durch die Heizkammer des Ofens mit
einer in Ruhestellung befindlichen Glaspfanne (rechte Hälfte der Zeichnung), und teilweise
eine Vorderansicht mit herabgelassener, aber noch nicht gekippter Glaspfanne (linke Hälfte
der Zeichnung). .
Ein Glasschmelzofen 1 bekannter Einrichtung ist mit einem Anbau 2 versehen, der eine
Heizkammer darstellt. Diese ist nach außen durch eine Wand 3 aus Schamottesteinen
u. dgl. abgeschlossen, steht aber mit dem Innenraum des Schmelzofens und mit' dem
Feuerraum in Verbindung, so daß sie auf der Schmelztemperatur des Glases erhalten wird.
In der Heizkammer 2 sind in beliebiger, zweckmäßiger Anzahl Pfannen 4 aufgestellt,
und zwar auf einer beweglichen Platte 5, die bei der Ruhelage der Pfanne (Fig. 2) einen
Teil der Wand bildet, die die Heizkammer nach außen abschließt. Zwischen die Platte 5
und die Pfanne sind feuerfeste Unterlagen 6 gelegt, damit die Feuergase die Pfanne auch
auf der Unterseite bestreichen können.
, Die Schmelzwanne 1 des Glasofens ist nach dem Anbau 2 hin durch einen Tisch 7 abgeschlossen, der zweckmäßig durch einen Gaskanal 8 geheizt werden kann. Über diesen Tisch leiten Rinnen 9 die flüssige Glasmasse in dünnem Schleier in die einzelnen Pfannen 4. Die Glasmasse gelangt hier in den hinteren Raum der Pfannen, der zur Zurückhaltung von auf der Oberfläche schwimmenden Verunreinigungen und von Luftblasen in bekannter Weise durch einen Quersteg Io von dem vorderen Raum, aus dem die Entnahme der Glasmasse erfolgt, in der Weise getrennt ist, daß der vordere mit dem hinteren Raum nur durch, einen Verbindurigskanal 11 am Boden der Pfanne verbunden ist.
, Die Schmelzwanne 1 des Glasofens ist nach dem Anbau 2 hin durch einen Tisch 7 abgeschlossen, der zweckmäßig durch einen Gaskanal 8 geheizt werden kann. Über diesen Tisch leiten Rinnen 9 die flüssige Glasmasse in dünnem Schleier in die einzelnen Pfannen 4. Die Glasmasse gelangt hier in den hinteren Raum der Pfannen, der zur Zurückhaltung von auf der Oberfläche schwimmenden Verunreinigungen und von Luftblasen in bekannter Weise durch einen Quersteg Io von dem vorderen Raum, aus dem die Entnahme der Glasmasse erfolgt, in der Weise getrennt ist, daß der vordere mit dem hinteren Raum nur durch, einen Verbindurigskanal 11 am Boden der Pfanne verbunden ist.
Die Entfernung der Pfannen aus der Heizkammer heraus, zum Zweck des Gusses, geschieht
nur durch Fördervorrichtungen, die von außen her an das bewegliche Wandstück 5 angreifen, auf dem die Pfanne ruht. In der
dargestellten Ausführungsform der Erfindung geschieht die Entfernung des Wandstückes 5
nach unten zu, die Entleerung der Glasmasse durch darauf folgendes Kippen der Pfanne
nach vorn, wobei die Glasmasse über eine Schnauze 12 der Pfanne abläuft, um in die
Gußform (Fig. 2), auf den Walztisch (Fig. 3) usw. zti fließen.
Das Wandstück 5 ist mittels der Scharniere 13, 13 mit dem — gemäß der dargestellten
Ausführungsform im Grundriß gabelförmigen (vergl. I, mittlere Pfanne) — Träger 14 verbunden.
Der Träger 14 sitzt auf einer in einer senkrechten Grube 15 verschiebbaren
Zahnstange 16, und diese kann mit Hilfe des Zahnradgetriebes 17, 18, 19, 20, 21, 22 von dem
Handrad 23 aus.gehoben und gesenkt werden. Dabei wird das Gewicht der. Zahnstange 16,
des Trägers 14 und des Wandstückes 5 nebst Pfanne 4 durch ein Gegengewicht 24 ausgeglichen.
Dieses greift an der mit dem kleinen Aufzugsgewicht 25 versehenen Gliederkette 26 an, die ihrerseits über ein Ketten-,
rad 27 auf der Welle 18 läuft. Das Gegengewicht 24 läuft in einer Grube 28.
In der in Fig. 2 dargestellten Ruhelage ruht die Unterseite des Wandstückes 5 — an seinem
Vorderende sitzen die Scharniere 13, 13 —-
auf der Knagge 29 am Träger 14 auf. Beim Herablassen behält also das Wandstück 5 und
die Pfanne 4 zunächst noch die wagerechte Lage bei. Sobald jedoch die Höhe erreicht
ist, in welcher die Glasmasse entleert werden soll, legt sich ein am Hinterende des Stückes 5
angeordneter Anschlag 30, der hier als Rolle ausgebildet ist, auf einen Tisch 31 auf, und
beim weiteren Herabgehen des Trägers mit den Scharnieren 13, 13 wird dann das Wandstück
S mit der darauf stehenden Pfanne 4 nach vorn gekippt, so. daß die Glasmasse aus
der Schnauze 12 ausläuft (Fig. 3). Die Abwärtsbewegung der Zahnstange 16 mit dem
Träger 14 ist dabei durch eine Nase 32 am Tisch 31 begrenzt, auf den das untere Ende
der Knagge 29 des Trägers 14 auftrifft, wenn die Pfanne genügend gekippt ist.
Wenn, wie es bei der dargestellten Ausführungsform der Fall ist, die Schnauze 12
der Pfanne über den Rand des Wandstückes 5 hinausragt, so muß zum Herablassen der
Pfanne Platz für die Schnauze geschaffen werden. Das geschieht hier in der Weise, daß
in der Unterwand der Heizkammer 2, außer den Wandstücken 5, noch für jede Pfanne ein
zweites, herausnehmbares Wandstück 33 vorgesehen ist. Diese Stücke 33 können durch
Handgriffe 34 auf entsprechenden Führungen 35 zurückgezogen werden, so daß' die Schnauze
12 vorbeigehen kann.
In den Wandstücken 33 sind Sammelbehälter 36 vorgesehen. In diesen sammelt sich das
Glas, welches vor der Entleerung der Pfannen etwa überläuft. Dieses Glas kann von Zeit
zu Zeit in den Schmelzofen zurückbefördert werden.
In den Rinnen 9, die über den Tisch 7 von der Schmelzpfanne des Glasofens zu den
Pfannen 4 leiten, sind Einschnitte 37 vorgesehen, in welche Chamottesteine 38, als
Schieber wirkend, eingesetzt werden können, um die Rinnen zeitweise abzuschließen oder
doch die 'Durchflußgeschwindigkeit der Glasmasse zu verringern. Die Steine 38 liegen
für' gewöhnlich, damit sie zur Vermeidung des Zerspringens vorgewärmt werden, in
Maueröffnungen 39 der Wand 3, können aber durch Stangen 40 an Ort und Stelle gebracht
werden, die durch Öffnungen 41 einzuführen sind. Die Öffnungen 41 sind natürlich im all-■gemeinen
durch Deckel 42 mit Griffen 43 verschlossen. Sie sind in der Wand 3 zweckmäßig zwischen je zwei Pfannen 4 angeordnet,
damit die Stangen 40 beim Einsetzen oder Herausnehmen der Schieber nicht gerade über die Pfannen mit geschmolzener Glasmasse,
wo eine sehr hohe Temperatur herrscht, hinweggeschoben zu werden brauchen, sondern
schräg daran vorüber führen (Fig. i, linke
Seite). .
In den Zeichnungen sind zwei verschiedene Arten von Formen dargestellt, in die hinein
der Guß erfolgt, und zwar in Fig. 2 eine auf einem Wagen 44 herangefahrene Aufgußform
zur Abformung der Glaslage, die alsdann von einem Tragrahmen erfaßt und zu einem
Hohlkörper aufgeblasen werden soll, und in Fig. 3 ein Walztisch 46, auf den die Glasmasse
aus der Pfanne 4 unmittelbar herabfließt. .Selbstverständlich stellen diese Formen nur
Beispiele für die Ausführung der Erfindung dar.
Es sei noch bemerkt, daß die beschriebene Anordnung zur Hebung und Senkung des
Trägers 14 ebenfalls nur ein .Beispiel sein soll.
Das Handrad 23 könnte' durch einen Motor ersetzt werden, der durch ein ganz beliebiges
Getriebe auf die Zahnstange wirkt. Statt einer solchen Anordnung könnte Hebung und Senkung
des Trägers auch hydraulisch oder pneumatisch erfolgen.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Gießen von Glas unmittelbar vom Schmelzofen, bei welcher
die Glasmasse aus der Schmelzwanne in eine Pfanne einfließt, die in einer vor dem
Ofen angeordneten Heizkammer aufgestellt ist, gekennzeichnet durch die Aufstellung
der Gießpfanne auf einem zur Entnahme des Glases aus der Wandung.herausbewegbaren
Abschnitt der Wandung des · geschlossenen· Heizraumes .in der Weise, daß
die Pfanne allseitig und besonders auch am Boden von den Heizgasen umspült wird.
2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Anordnung des die Gießpfanne tragenden Teiles der Heizkammerwandung auf einem senkrecht verschiebbaren Träger.
3. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
die gelenkige Verbindung der Gießpfanne (oder des Wandteiles) mit dem versenkbaren
Träger an der einen Seite und durch die Anordnung eines Anschlages für die Pfanne an der anderen Seite, so daß die
Pfanne um das Gelenk gekippt wird und demgemäß die Glasmasse ausläuft, sobald während des Niedergehens des Trägers die
andere Seite der Pfanne auf den festen Anschlag sich auflegt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT29243D AT29243B (de) | 1905-03-11 | 1906-09-03 | Vorrichtung zum Gießen von Glas unmittelbar vom Schmelzofen. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE174748C true DE174748C (de) |
Family
ID=439462
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1905174748D Expired - Lifetime DE174748C (de) | 1905-03-11 | 1905-03-11 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE174748C (de) |
-
1905
- 1905-03-11 DE DE1905174748D patent/DE174748C/de not_active Expired - Lifetime
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