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Vorrichtung zum Transport von geschmolzenem Metall
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von geschmolzenem Metall von einer oben of- fenen Schmelzwanne zu der Einfüllöffnung einer Giessform, beispielsweise einer Kokille oder einer Giess- maschine, mittels eines an einer Führung zwischen Wanne und Form hin-und herbewegbaren Einfallbe- hälters.
Es sind bereits derartige Vorrichtungen bekanntgeworden, bei welchen der Eintüllbehälter aus einem Eimer besteht, der an einer Kranbahn zwischen der Schmelzwanne bzw. dem Schmelzofen und der Giessform hin-und herbewegbar ist. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird der Einfülleimer zum Füllen unter einen Auslaufkanal der Schmelzwanne gestellt und dann mit seiner am Boden befindlichenAustrittsöffnung mittels des an einer Laufkatze hängenden Kranhakens über die Eingussöffnung der Giessform bewegt. Diese bekannte Vorrichtung besitzt jedoch den Nachteil, dass eine automatische Arbeitsweise nicht möglich ist.
Zum Füllen des Einfüllbehälters, zu dessen Hin- und Rückbewegung zwischen Schmelzwanne und Giessform sowie zum Eingiessen des Metalls in die Eingussöffnung der Form sind ein oder mehrere Arbeiter erforderlich. Insbesondere ist ein Handanlegen zur genauen Einstellung der Austrittsöffnung des Einfüllbehälters über die Eingussöffnung der Giessform notwendig.
Es ist zwar auch eine andere Vorrichtung zum Transport von geschmolzenem Metall der Schmelzwanne zur Einfüllöffnung einer Giessform bekanntgeworden, bei welcher der Einfüllbehälter nicht nur in einer Horizontalführung, sondern auch an einer Vertikalführung in genauen einstellbaren Grenzen automatisch hin-und her-sowie auf-und abbewegbar ist. Bei dieser Vorrichtung besteht jedoch der Einfüllbehälter aus einer Schwenkkelle, wie sie vielfach zum Transport von geschmolzenem Metall verwendet wird. Die Schwenkbewegung dieser Kelle erfordert einen umständlichen Antriebsmechanismus. Ausserdem kann durch das Ausgiessen des Metalls durch Schwenken der Kelle nicht in absolut genauer Weise ein Eingiessen in die meist kleine Eingussöffnung gewährleistet werden, wenn die Vorrichtung vollkommen automatisch betrieben werden soll.
Darüber hinaus besitzen diese Schwenkkellen den Nachteil, dass sich an ihrer Innenwand sowie an ihrem zur Verbesserung desEingiessvorganges meist vorhandenen Auslaufschnabel bzw. Auslaufkanal bei jedem Eingiessen eine dünne Metallschicht ansetzt, so dass sich bei der fortwährenden Benutzung dieser Giesskellen der Auslauf mehr und mehr zusetzt und ein Eingiessen des flüssigen Metalls nicht mehr in zufriedenstellender Weise gewährleisten kann.
Ferner können solche Schwenkkellen mit ihrem Auslauf infolge der Platz beanspruchenden Schwenkbewegung vielfach, speziell bei Giessmaschinen, das meist nicht vollkommen freiliegende Eingussloch
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chen Nachteil wie die Auslaufnasen oder Auslaufkanäle an den Schwenkkellen behaftet.
Ausserdem ist bei der oben geschilderten bekannten Vorrichtung mit einer horizontal und vertikal be- wegbaren Schwenkkelle eine besondere Einrichtung zum Füllen der Kelle erforderlich. Um dies zu vermeiden, hat man vorgeschlagen, die Schmelzwanne derart hoch über dem Boden anzuordnen, dass die Schwenkkellen unter eine am Boden der Schmelzwanne befindliche Austrittsöffnung gebracht werden können. Dies ist aber umständlich und erfordert meist einenumbau vorhandener Anlagen, bei welchen die Schmelzwanne meist am Boden aufgestellt ist.
Ziel der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Transport von geschmolzenem Metall, welche ohne Um-
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bau von Schmelzwanne und Giessform und ohne Anbauten einen vollkommen automatischen Transport des
Metalls aus der Schmelzwanne in die Giessform in zufriedenstellender Weise mit möglichst einfachen
Mitteln gewährleistet, ohne die oben erwähnten Nachteile zu besitzen.
Eine solche Vorrichtung mit einem an einer Führung zwischen Wanne und Form hin- und herbewegbaren Einfüllbehälter ist erfindungsgemäss i dadurch gekennzeichnet, dass der Einfüllbehälter in seinem Boden eine verschliessbare Austrittsöffnung für das Metall besitzt, die der Eingussöffnung der Form bzw. deren Eingusskanal angepasst ist, dass er in Be- wegungsrichtung unschwenkbar an seiner Führung derart bewegbar ist, dass er mit seiner Austrittsöffnung unmittelbar über die Eingussöffnung gebracht werden kann und dass er ferner zur Füllung in die Schmelz- wanne einsenkbar ist und die Austrittsöffnung in seinen Boden gleichzeitig als Eintrittsöffnung für das Me- tall dient.
Durch diese Ausbildung einer Vorrichtung zum Metalltransport zu Giessformen wird nicht nur eine gänzlich zufriedenstellende vollautomatische Arbeitsweise und gleichzeitig eine erhöhte Anzahl von
Formfüllungen pro Zeiteinheit gewährleistet, sondern ausserdem erreicht, dass das flüssige Metall mit Si- cherheit genau in die Eingussöffnung zum Einfliessen gebracht und ein Ansetzen von Metallschichten am
Einfüllbehälter oder andern Stellen des Transportweges vermieden wird.
Durch die Anordnung der Austrittsöffnung im Boden des Einfüllbehälters wird ein Schwenken des Be- hälters zum Ausgiessen des Materials überflüssig. Dadurch können umständliche Einrichtungen, die zum
Schwenken des Behälters erforderlich sein würden, entfallen. Ein weiterer Vorteil dieser Austrittsöffnung im Boden des Einfüllbehälters besteht darin, dass das flüssige Metall aus dieser Öffnung in einem geschlos- senen Strom in die Eingussöffnung einströmt, während bei den Schwenkkellen meist eine turbulente Strö- mung des einfliessenden Metalls erzeugt wird, welche zu Lufteinschlüssen im Metall und damit zur Lun- kerbildung in Gussstücken führt.
Durch die unschwenkbare Lagerung des Einfüllbehälters an seiner Führung wird ausserdem bei auto- matischer Arbeitsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung eine exakte Einstellung des Einfüllbehälters über der Eingussöffnung der Form gewährleistet. Auch das Einsenken des Einfüllbehälters in die oben offe- ne Schmelzwanne zum Zwecke seiner Füllung trägt zur Erreichung eines vollautomatischen Metalltrans- portes ohne Umbau bereits vorhandener Schmelzwannen und Giessmaschinen bei. Es gewährleistet auf be- sonders einfache und zweckmässige Weise eine Füllung des Einfüllbehälters, ohne die Schmelzwanne mit einer besonderen Einrichtung zur automatischen Steuerung bzw. Betätigung von Ventilen für Auslassöff- nungen ausstatten zu müssen.
Darüber hinaus besitzt die erfindungsgemässe Vorrichtung absolute Maschinenfreiheit, d. h. sie ist vollkommen selbständig und ohne mechanischeverbindung mit der Schmelzwanne und der Giessform. Da- her ist ein Auf- und Abbau der Vorrichtung, beispielsweise zur Wartung von Teilen der Giessmaschine nicht erforderlich. Auch kann die erfindungsgemässe Vorrichtung im Bedarfsfall leicht ausgewechselt wer- den.
Der Einfüllbehälter ist zweckmässig mit Ausnahme seiner im Boden befindlichen Ein- bzw. Austritts- öffnung für das Metall allseitig, also auch auf seiner Oberseite vollkommen geschlossen. Hiedurch wird erreicht, dass das flüssige Metall im Metallbad nicht von dessen Oberfläche her in den Einfüllbehälter, sondern ausschliesslich durch die am Boden des Einfüllbehälters vorgesehene Öffnung einströmt. Damit wird ein Eindringen der auf der Oberfläche der Metallschmelze schwimmenden Schlacken und Oxydschicht in den Einfüllbehälter vermieden.
Vorzugsweise besitzt der Einfüllbehälter mindestens in seinem unteren Bereich eine tropfenförmige Form, welche das Ein- und Ausfahren des Behälters in bzw. aus dem Metallbad ohne Erzeugung einer turbulenten Strömung in der Schmelze gewährleistet und ein Ansetzen von Metallschichten sowohl an der Aussen- als auch an der Innenseite der Behälterwandung vermeidet.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
Fig. l zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung in Seitenansicht mit senkrecht geschnittener Schmelzwanne und ebenfalls senkrecht geschnittener Giessform einer Giessmaschine. Fig. 2 veranschaulicht den Einfüllbehälter in senkrechtem Schnitt während des Eingiessens des Metalls in eine Kokille. Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt durch den in das Bad eingetauchten Einfüllbehälter sowie durch seine Befestigung am Transportwagen. Fig. 4 ist die Ansicht des Transportwagens gemäss Pfeile IV-IV von der Stirnseite her gesehen.
Wie aus Fig. l, 3 und 4 der Zeichnung ersichtlich ist, besitzt die dargestellte Ausführungsform eine waagrechte Führungsschiene 1, auf der die Räder 2 eines Wagens 3 geführt sind. Der Wagen trägt einen Motor 4, an dessen Welle ein Zahnrad 5 sitzt, welches ein an einer horizontalen Welle gelagertes Zahnradpaar 6 antreibt. Jedes der beiden ausserhalb der Wagenplattform 3 liegenden Zahnräder 6 greift in eine
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Zahnschiene 7 ein. Durch Antrieb der Zahnräder 6 mittels des Motors 4 wird der Wagen an den Führung- schienen 1 verschoben.
Der Wagen trägt ausserdem einFührungsrohr 8 für eine in diesem Rohr auf-und abbewegbar gelagerte senkrechte Stange 9, an dessen unterem Ende mittels einer Anschlussstange 10 der Einfüllbehälter 11 ausi wechselbar befestigt ist. Das Führungsrohr 8 besitzt einen Flansch 12, mit welchem es mittels Schrauben
13 an derWagenplattform jederzeit lösbar befestigt ist. Zur Auf- und Abbewegung der senkrechten Trag- stange 9 für den Einfüllbehälter 11 dient ein weiterer, ebenfalls auf dem Wagen 3 sitzender Motor 14, der ein Zahnrad 15 antreibt, das in Eingriff mit einer an der Tragstange 9 angeordneten Zahnreihe 16 steht.
Durch entsprechende Drehung des Zahnrades 15 mittels des Motors 12 kann ein Auf- und Abbewegen der ) Tragstange in dem Führungsrohr und damit des Einfüllbehälters gewährleistet werden.
Der Einfüllbehälter 11 besitzt etwa tropfenförmige Gestalt und ist bis auf eine an seiner tiefsten Stel- le vorgesehene Öffnung 17 allseitig vollkommen geschlossen. Diese Öffnung 17 dient sowohl zum Ein- tritt des flüssigen Metalls aus dem Schmelztiegel 18 in den Einfüllbehälter 11, als auch zum Austritt der in diesen eingebrachten Metallmenge in die zu füllende Form. In Fig. 1 der Zeichnung ist die Eingiess- lage des Einfüllbehälters über der Eingussöffnung 19 eines Eingusskanals 20 einer Form 21 in einer schema- tisch angegebenen Giessmaschine 22 veranschaulicht.
Zum Verschliessen der Ein- bzw. Austrittsöffnung 17 dient eine Ventilstange 23, die an einem
Schwenkhebel 24 gelenkig gelagert ist. Dieser Schwenkhebel, der an dem Deckel des Einfüllbehälters an- gelenkt ist, kann durch eine innerhalb der hohl ausgebildeten Anschlussstange 10 sowie der ebenfalls hohl ausgebildeten Tragstange 9 auf-und abbewegbare Betätigungsstange 25 derart geschwenkt werden, dass er ein Öffnen bzw. Schliessen der Öffnung 17 mittels der Ventilstange 23 gewährleistet. Die Betätigungsstange
25 ist an ihrem oberen Ende an einem Arbeitskolben 26 befestigt, der in einem Zylinder 27 läuft, der auf das obere Ende der Tragstange 9 aufgesetzt ist. Zwischen dem Kolben 26 und diesem Ende der Tragstange ist eine Druckfeder 28 eingespannt, die den Kolben 26 und damit die Betätigungsstange in ihrer obersten
Endlage zu halten sucht.
In dieser Lage ist die Öffnung 17 des Einfüllbehälters 11 geschlossen.
Oberhalb des Kolbens 26 mündet in den Zylinder 27 eine Druckluftleitung 29 ein, durch welche
Druckluft zur Einwirkung auf die Oberseite des Kolbens 26 gebracht und damit ein Abwärtsbewegen des
Kolbens im Zylinder 27 sowie der Betätigungsstange 25 in den Stangen 9 und 11 gewährleistet werden kann. Hiedurch wird die Öffnung 17 im Einfüllbehälter geöffnet. Wird durch Betätigung eines an die
Aussenluft angeschlossenen Dreiwegventil 30 die Druckluft auf dem oberen Bereich des Zylinders 27 in die Aussenluft abgelassen, drückt die Feder 28 den Kolben 26 und die Kolbenstange 25 nach oben, wo- durch die Öffnung 17 wieder geschlossen wird.
Eine weitere Leitung 31 mündet in den Einfüllbehälter 11 ein. Diese Leitung teilt sich in zwei Zweig- leitungen 32 und 33, von denen die eine (32) mit der Druckluftleitung 29 und die andere (33) mit einer
Unterdruckquelle 34 in Verbindung steht. Durch Betätigung des Ventils 35 kann Druckluft in den Einfüll- behälter 11 gebracht werden, um die Entleerung des Einfüllbehälters in gewünschter Weise beeinflussen und die Austrittsgeschwindigkeit des Metalls dem Schluckvermögen der Giessform anpassen zu können.
Ausserdem ist es auch möglich, durch Betätigung des an die Aussenluft angeschlossenen Dreiwegven- tils 36 in der Zweigleitung 33 einen Unterdruck im Einfüllbehälter 11 zu erzeugen, der dazu dient, dass beim Transport des flüssigen Metalls zur Eingussöffnung der Form selbst bei unvollkommenem Ventilschluss der Öffnung 17 kein Metall aus dem Behälter austreten kann, bevor dies erwünscht ist. Dieser Unterdruck kann durch ein Regulierventil 49 auf einen beliebigen, zweckmässig jedoch etwas höheren Wert als der
Druck eingestellt werden, welchen das geschmolzene Metall im Einfüllbehälter 11 auf die Querschnitts- fläche der Öffnung 17 ausüben kann.
Damit wird erreicht, dass selbst bei einem unvollkommenen Ver- schluss dieser Öffnung durch das Verschlussorgan 23 das flüssige Metall nicht aus dem Behälter 11 entwei- chen kann. Anderseits soll jedoch der Unterdruck im Behälter nicht derart gross sein, dass eine grössere
Luftmenge in den Behälter eindringen kann, die zu einer wesentlichen Abkühlung des flüssigen Metalls führt.
In der Zeichnung ist mit ausgezogenen Pfeilen die Druckrichtung der Druckluft und mit unterbroche- nen Pfeilen die Richtung der Saugluft veranschaulicht.
An der Anschlussstange 10 des Einfüllbehälters 11 ist ein Halter 37 für eine stabförmige Elektrode 38 befestigt, welche innerhalb eines Isolierstücke 39 an dem Halter 37 in verschiedene Höhenlagen gegen- über dem Einfüllbehälter einstellbar ist. Diese sich in senkrechter Richtung erstreckende Stabelektrode ist durch einen elektrischen Leiter 40 an einem in der Zeichnung nicht dargestellten elektrischen Steuerstromkreis zur Ein- und Ausschaltung des Elektromotors 14 angeschlossen, welcher über einen elektrischen Leiter 41 mit dem elektrisch leitenden Metallbad in der Schmelzwanne 18 in Verbindung steht.
Der
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Steuerstromkreis wird so erregt, dass er den Motor 14 beim Absenken des Einfüllbehälters in das Metallbad stillsetzt, sobald das untere Ende der Elektrode 38 in Berührung mit der Oberfläche der Metallschmelze 42 kommt und damit den Steuerstromkreis schliesst.
Auf diese Weise wird selbst bei veränderlichem Badspiegel der Einfüllbehälter stets bis zu einer be- i stimmten gleichbleibenden Hohe mitMetall gefüllt. Durch Vertikalverschiebung der Elektrode 38 am Ein- füllbehälter 11 kann die Eintauchtiefe des Einfüllbehälters und damit die Einfüllmenge beliebig verändert werden.
Um die Horizontalbewegung des Einfüllbehälters inder gewünschten Stellung genau über der Schmelz- wanne bzw. über dem Eingussloch 19 der Form 21 bzw. des Eingusskanals 20 zu beenden, sind an den Führungsschienen 1 für den Transportwagen 3 Anschläge 43 vorgesehen, die mit Kolbenstangen 44 eines
Bremszylinders 45 auf dem Wagen 3 zusammenwirken. Durch diesen Bremszylinder 45 kann die Horizon- talbewegung des Wagens in gewünschter Weise langsam abgebremst werden. Zu diesem Zweck münden an seinen beiden Stirnenden Druckluftleitungen 46 in den Bremszylinder 45 ein, die über Ventile 47 ge- schlossen werden können. Durch Erzeugung eines bestimmten Druckes auf der einen oder andern Seite des Kolbens 38 der Kolbenstangen 44 können Bremsgrad und Bremsweg genau eingestellt werden.
Dadurch ist es möglich, die Endstellung des Einfüllbehälters 11 derart festzulegen, dass bei ihr die Austrittsöffnung 17 genauestens über der Eingussöffnung 19 der Form 21 liegt.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung beschrieben, wobei davon ausgegangen wird, dass sich der Einfüllbehälter 11 in seiner in Fig. l in ausgezogenen Linien dargestellten
Endlage in der Metallschmelze 42 befindet. In dieser Endlage liegt die eine Kolbenstange 44 des Brems- zylinders 45 an dem rechten Anschlag 43 an. Durch entsprechende Betätigung des Dreiwegventil 30 wird
Druckluft in den Zylinder 27 eingebracht und damit die Eintrittsöffnung 17 geöffnet. Die Metallschmelze
42 dringt infolgedessen in den Innenraum des Eii1füllbehälters 11 ein, bis'der Metallspiegel im Behälter auf die Höhe des Metallspiegel ausserhalb des Behälters angestiegen ist.
Während des Füllens des Einfüll- behälters 11 kann die in ihm enthaltene Luft durch die Leitungen 31 und 33 bei entsprechender Stellung des Dreiwegventil in die Aussenluft entweichen. Durch Umstellung des Ventils 30 wird die Druckluft aus dem Zylinder 27 abgeleitet, worauf die Schraubenfeder 28 sich entspannt und durch Anheben des Kolbens
26 ein Schliessen der Öffnung 17 bewirkt. Gleichzeitig wird durch Betätigung des VentiL 3-J ein Unter- druck im Einfüllbehälter 11 erzeugt.
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die Tragstange 9 mit der Anschlussstange 10 in dem Führungsrohr 8 hochbewegt und damit den Einfallbehälter aus der Schmelzwanne herausfährt.
Ist dies in genügendem Ausmass geschehen, wird durch einen weiteren Schaltvorgang der Antriebsmotor 14 stillgesetzt und der Antriebsmotor 4 eingeschaltet, so dass infolge Drehung des Zahnrades 6 der Wagen 3 in Richtung der Giessform 21 bewegt wird. Zum Ausschalten des Antriebsmotors 14 beim Hochbewegen des Einfüllbehälters kann ein am Führungsrohr 8 befestigter, in der Zeichnung nicht dargestellter Ausschalter dienen, der durch eine ebenfalls nicht dargestellte an der Stange 9 oder an der Stange 10 angeordnete Nase betätigbar ist und beim Anschlag dieser Nase an den Ausschalter ein Ausserbetriebsetzen des Motors sichert.
Wenn der Wagen 3 mit dem Einfüllbehälter 11 die gewünschte Endstellung über der Eingussöffnung der Form 21 erreicht oder erreicht hat, wird der Antriebsmotor 4 für den Wagen ausgeschaltet. Durch Anschlag der andern Kolbenstange 44 an den an dieser Endstellung befindlichen linken Anschlag 43 wird die Bewegung des Wagens 3 abgebremst, so dass dieser genau in derjenigen Stellung zum Stillstand kommt, in welcher sich der Einfüllbehälter mit seiner Öffnung 17 genauestens über der Eingussöffnung 19 der Form 21 befindet. Hierauf kann der Einfüllbehälter durch Einschaltung des Motors 14 in senkrechter Richtung an die Eingussöffnung 19 heranbewegt werden, wenn dies erforderlich ist.
Anschliessend wird durch Betätigung des Dreiwegventils 30 die Öffnung 17 des Einfüllbehälters geöffnet und gleichzeitig durch entsprechende Betätigung der Ventile 35 und 36 der Einfüllbehälter nicht mehr mit der Unterdruckquelle, sondern mit der Druckluftleitung 29 verbunden und damit Druckluft in den Behälter eingeführt. Durch entsprechende Bemessung der Druckluft mittels des Regulierventils 50 kann das Ausströmen des flüssigen Metalls aus der Austrittsöffnung 17 in die Eingussöffnung der Giessform gesteuert und innerhalb der erforderlichen Zeitspanne gewährleistet werden.
Durch die erfindungsgemässe Formgebung des Einfüllbehälters und die Anwendung von Druckluft kann das Entleeren des Behälters in einem vollkommen geschlossenen Metallstrom erfolgen, so dass Lufteinschlüsse im Metall, die zur Lunkerbildung führen würden, vermieden werden.
Nach seinem Entleeren wird der Behälter durch die Motoren 4 und 14 wieder in seiner Ausgangsstellung über dem Metallbad zurückgebracht, in welcher der Bremszylinder 45 die Horizontalbewegung des Wa-
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gens 3 abbremst. Hierauf wird der Motor 14 eingeschaltet und der Behälter 4 bei geöffneter Eintrittsöff- nung 17 in die Metallschmelze 42 eingesenkt, bis das untere Ende der Elektrode 38 auf den Metallspiegel auftrifft. In diesem Augenblick wird der Motor 14 ausgeschaltet und die Abwärtsbewegung des Einfüllbe- hälters abgestoppt. Ein erneuter Füllvorgang beginnt.
Zweckmässig wird der Einfüllbehälter 11 nicht bis zum Boden der Wanne 18 eingetaucht, um zu ver- meiden, dass, falls es sich bei dem geschmolzenen Metall um eine Leichtmetallegierung handelt, der Ein- füllbehälter mit einem Metall angefüllt wird, das eisenhaltige Legierungen enthält, die sich Bekanntlich infolge ihrer grösseren Dichte am Boden der Wanne 18 ansammeln.
Die Steuerung des Bewegungsablaufs des Einfüllbehälters sowie der Ventile kann in vollautomatischer
Weise erfolgen. Zu diesem Zweck werden als Ventile 34, 35, 36 Elektromagnetventile verwendet, die für den vollautomatischen Arbeitsablauf entsprechend geschaltet werden können.
Vorteilhafterweise kann die erfindungsgemässe Vorrichtung mit einer Verzögerungseinrichtung ausge- stattet sein, die den Einfüllbehälter 11 während eines bestimmten Zeitraums nach Berührung der Elektrode
29 mit dem geschmolzenen Metall in der Metallschmelze eingetaucht hält, damit zwischen ihm und der
Metallschmelze ein genügender Wärmeaustausch stattfinden kann. Auf diese Weise kann die Wandung des
Behälters 11 eine solch hohe Temperatur annehmen, dass ein zu rasches Abkühlen des in ihm befindlichen
Metalls während seiner Heranbewegung an die Form vermieden wird.
Es ist ausserdem vorteilhaft, wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel, den pneumatischen Ar- beitszylinder 27 sowie die elektromagnetischen Steuerorgane möglichst weit von dem Einfüllbehälter 11 entfernt, beispielsweise im Bereich des oberen Endes der Tragstange 9 anzuordnen. Dadurch wird ein schädlicher Temperatureinfluss auf diese empfindlichen Einrichtungen beim Einsenken und Verweilen des Einfüllbehälters im Metallbad, das auf eine Temperatur von etwa 6000 gebracht ist, vermieden.
Ausserdem wird durch die Anordnung dieser Betätigungseinrichtungen am oberen Ende der Tragstange gewährleistet, dass der Einfüllbehälter so nahe wie erforderlich an die Giessmaschine neranbewegt werden kann, um mit seiner Austrittsöffnung genau über dem Eingussloch der Form zu liegen zu kommen. Dies ist insbesondere beiDruckgiessmaschinen von Bedeutung. Bei solchen Maschinen befindet sich nämlich das Eingussloch der Füllbüchse meist an solchen Stellen, dass dieses Loch nur schwer zugänglich ist.
Im übrigen ist es bei der erfindungsgemässen Vorrichtung leicht möglich, den exzentrisch an der Tragstange gelagerten Einfüllbehälter in Horizontalebene derart um diese Tragstange bzw. um die Achse seiner Befestigung am Transportsystem herumschwenkbar anzuordnen, dass die Ausflussöffnung des Einfüllbehälters bei den verschiedenartigen Typen von Giessmaschinen genau über die Einlassöffnung der Maschine eingestellt werden kann, wie dies schematisch in Fig. 1 dargestellt ist.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann auch für den Fall verwendet werden, bei welchem mehrere Formen nacheinander zu füllen sind. Es ist ausserdem möglich, mehrere dieser Vorrichtungen gleichzeitig in Verbindung mit einer einzigen Schmelzwanne zu verwenden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Transport von geschmolzenem Metall von einer oben offenen Schmelzwanne zu der Einfüllöffnung einer Giessform, beispielsweise einer Kokille oder einer Giessmaschine mittels eines an einer Führung zwischen Wanne und Form hin-und herbewegbaren unkippbar geführten Einfüllbehälters. der zu seiner Füllung in die Schmelzwanne einsenkbar ist und an seinem Boden eine verschliessbare Einund Austrittsöffnung für das Metall besitzt, die durch Bewegung des Behälters unmittelbar über die Ein- gussöffnung gebracht werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung für Hin- und Herbewegung des Einfüllbehälters aus einer Führungsbahn (1) für einen Wagen (3) oder einen Schlitten besteht,
an welchem ein starres Tragglied (8, 9, 10) für den daran befestigten Einfüllbehälter (11) unkippbar auf-und abbewegbar gelagert ist.