DE4015190A1 - Flachbodentank und verfahren zur leckueberwachung von flachbodentanks - Google Patents
Flachbodentank und verfahren zur leckueberwachung von flachbodentanksInfo
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Description
Im Zuge der Notwendigkeit, die Umwelt in größtmöglichem
Maße zu schützen, ist es erforderlich, Tanks, in denen
wassergefährdende Stoffe, also beispielsweise Kohlenwasser
stoff, gelagert werden, auf schleichende Leckagen zu über
wachen. Bei Neuinstallationen sollten derartige Überwa
chungssysteme von vornherein vorgesehen werden, von ent
scheidender Bedeutung ist aber auch die Sanierung und
Nachrüstung bestehender Tanklager mit entsprechenden Über
wachungssystemen.
Es ist bereits bekannt, in bestehende Flachbodentanks Zwi
schenböden einzuschweißen und die dadurch entstehende Kam
mer zu evakuieren bzw. auf einem unter Atmosphärendruck
liegenden Druck zu halten. Durch Überwachung der Druck
differenz können auftretende Leckagen frühzeitig erkannt
werden.
Die bekannte Lösung ist jedoch vergleichsweise sehr aufwen
dig, da der Innenboden als lasttragender Boden sehr stabil
ausgeführt werden muß. Bei der Nachrüstung bestehender Flach
bodentanks muß zunächst eine Bitumenschicht auf den Tank
boden aufgebracht werden, sodann ein erster Blechboden ein
geschweißt werden, an den sich ein Hohlraum anschließt,
der von einem zweiten eingeschweißten Boden abgeschlossen
wird. Die Einschweißung dieses dritten Bodens ist notwen
dig, da der primäre Tankboden wegen einer Korrosionsgefahr
von außen nicht verwendet werden kann. Dieses Verfahren ist
sehr kostenintensiv und mit einem hohen technischen Aufwand
verbunden. Zudem läßt sich nicht feststellen, wo die Leckage
auftritt.
Es ist weiterhin ein Verfahren zur Lecküberwachung von Flach
bodentanks bekannt, bei welchem ein Sensorschlauch flächig in
Relation zu dem Tankboden verlegt wird. Der Sensorschlauch
wird in einem perforierten Schutzrohr verlegt und besteht
aus einem gasdurchlässigen Material. Durch den Schlauch
werden in bestimmten zeitlichen Abständen, z. B. 24 Stunden,
Gasproben abgezogen und analysiert. Dies bedeutet jedoch, daß
sich der Zeitpunkt der Leckage nicht feststellen läßt und so
mit kein sofortiger Alarm gegeben wird. Die vorgenommenen
Gasanalysen sind apparativ aufwendig, teuer und eventuell
unzuverlässig, da die Gasproben gegebenenfalls über eine
längere Strecke hinweg transportiert werden müssen und sich
dabei in ihrer Zusammensetzung verändern können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Lecküberwachung von Flachbodentanks zu schaffen, mit dem
bestehende Flachbodentanks ohne größeren Aufwand nachge
rüstet werden können, das zuverlässig arbeitet, mit dem auf
tretende Leckagen schnellstens lokalisierbar sind und das
hinsichtlich des angewendeten Meßverfahrens möglichst einfach
ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen
des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Kern der Erfindung ist die Verlegung eines an sich bekannten
Sensorkabels innerhalb einer flüssigkeitsdurchlässigen Aus
gleichsschicht, die nach außen durch eine für das Leckmedium
undurchlässige Sperrschicht abgegrenzt ist. Die Sperrschicht
wirkt bei dieser Verlegungsart wie eine Art Sammelbecken,
so daß auch schleichende Leckagen durch den Konzentrations
effekt der Sperrschicht zuverlässig detektierbar sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ebenfalls durch einen
Flachbodentank gelöst, der einen Innenboden aufweist und
in der zwischen dem Außenboden und dem Innenboden gebilde
ten Kammer eine erste Schicht aus Bitumen, eine Sperrschicht,
und auf dieser Sperrschicht eine flüssigkeitsdurchlässige
Schicht aus vorzugsweise porösem Bitumen, in welcher das
Sensorkabel flächig verlegt ist.
Auch existierende Flachbodentanks können mit dem erfindungs
gemäßen Verfahren nachgerüstet werden, indem entweder im
Inneren der Flachbodentanks der entsprechende Schichtaufbau
eingebracht und sodann ein Innenboden eingeschweißt wird
oder aber indem die Flachbodentanks angehoben werden und
unter den Flachbodentanks der entsprechende Schichtaufbau
vorgenommen wird.
Allen Erfindungsvarianten gemeinsam ist das eigentliche
Lösungsprinzip, das auf der Verlegung eines an sich bekann
ten Sensorkabels in einer flüssigkeitsdurchlässigen Aus
gleichsschicht besteht.
Das erfindungsgemäß verwendete Sensorkabel ist ein Kabel,
dessen elektrische Eigenschaften sich bei Kontakt mit dem
Leckmedium ändern. Die Änderung der elektrischen Eigenschaf
ten wird durch entsprechende Meßgeräte angezeigt. Beispiels
weise handelt es sich um ein Koaxialkabel, das mit einer
Isolierung aus mikroporösem, gerecktem PTFE umgeben ist,
die zwar flüssige Kohlenwasserstoffe wegen ihrer geringen
Viskosität passieren läßt, für Wasser jedoch undurchlässig
ist. Sensorkabel der hier in Rede stehenden Art werden bei
spielsweise von der Firma W.L. Gore & Associates GmbH,
Putzbrunn, unter der Bezeichnung DGD020 und dem Warenzei
chen LEAKLEARN vertrieben. Aufbau und Funktion eines Sensor
kabels sind in der US-Patentschrift 42 06 632 beschrieben,
auf deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich Bezug genommen
wird.
Das Meßprinzip beruht auf dem Effekt, daß in einer homoge
nen Leitung, die mit einem Wellenwiderstand abgeschlossen
ist, praktisch keine Reflektionen auftreten, wenn ein Span
nungsimpuls angelegt wird. Der Wellenwiderstand hängt u. a.
von der Geometrie und der Dielektrizitätskonstante des Iso
liermaterials ab. Dringen in das poröse Isoliermaterial
Flüssigkeiten ein, verändern diese die Dielektrizitätskon
stante der Isolation und damit den Wellenwiderstand des
Sensorkabels an der Benetzungsstelle. Dadurch wird das
Kabel inhomogen und der gesendete Impuls wird reflektiert.
Aus der Laufzeit zwischen gesendetem und reflektiertem
Impuls kann man die Entfernung der Benetzungsstelle vom
Anzeigegerät bestimmen. Nach dem gleichen Meßverfahren kann
man einen Kabelkurzschluß oder eine Kabelunterbrechung fest
stellen und lokalisieren. Sinkt der Wellenwiderstand des
Kabels an einer Stelle, meldet das Gerät Alarm und gibt
gleichzeitig die Entfernung der Benetzungsstelle an. Bei
Kabelbruch oder Kurzschluß erfolgt eine Störmeldung, wobei
gleichzeitig die Entfernung der Störstelle auf einem Display
angegeben wird.
Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnung beschrieben. Darin zeigen
Fig. 1 die schematische Darstellung des Schichtaufbaus
im Doppelboden eines Flachbodentanks;
Fig. 2 den schematischen Querschnitt durch den Doppel
boden eines Flachbodentanks mit einem segmentierten
Zwischenboden;
Fig. 3 die flächige Verlegung des Sensorkabels im Funda
ment eines runden Flachbodentanks; und
Fig. 4 die schematische Darstellung eines auf einem
Fundament mit eingelegten Sensorkabeln ruhenden Flach
bodentanks.
Mit Bezugnahme auf Fig. 1 wird zunächst der Schichtaufbau
in einem Flachbodentank beschrieben. Auf dem äußeren Tank
boden 10 wird zunächst eine erste Bitumenschicht (Spezial
asphalt) 12 aufgebracht. Auf dieser Schicht wird entweder
eine für das Leckmedium undurchlässige Folie oder aber ein
Anstrich 14 aufgebracht, der in der Lage ist, das Leckmedium
wenigstens zeitweise zurückzuhalten. Als Versiegelung hat
sich beispielsweise ein Zwei-Komponenten-Epoxyd bewährt.
Als Folie wird vorzugsweise Polyäthylen eingesetzt.
Bei der Nachrüstung von Flachbodentanks hat sich statt der
Verlegung einer Folie die Anbringung einer Versiegelung
bzw. eines Sperranstriches bewährt.
Auf die Sperrschicht 14 wird eine flüssigkeitsdurchlässige
Schicht 16 aufgebracht. Diese Schicht besteht vorzugsweise
aus Drainageasphalt, in bestimmten Fällen kann aber auch
Kies verwendet werden, es kommt lediglich darauf an, daß
die Schicht im Leckagefall austretendes Leckmedium zum
Sensorkabel transportiert.
Das Sensorkabel 18 ist in einem perforierten Schutzrohr 20
angeordnet, das in Nuten oder Kanälen liegt, die in der
Ausgleichsschicht 16 ausgebildet sind. Diese Kanäle können
beispielsweise mit Holzstücken erzeugt werden, die später
entfernt werden.
Auf der Ausgleichsschicht 16 wird der innere Tankboden 22
eingeschweißt.
Der in Fig. 1 dargestellte Schichtaufbau kann auch in be
stehende Flachbodentanks eingebracht werden. Der Zwischen
boden 22 wird überlappend in Form von Bahnen eingeschweißt,
wie dies in Fig. 2 angedeutet ist.
Fig. 3 zeigt ein Verlegeschema des Sensorkabels im Funda
ment eines runden Flachbodentanks. Das Sensorkabel ist
mäanderförmig verlegt und führt zu einem Meßgerät 24.
Selbstverständlich kann das Kabel auch in engeren oder
weiteren Schleifen verlegt werden, oder aber auch ring
förmig.
Vorzugsweise werden in der Ausgleichsschicht Zuführkanäle
26 ausgebildet, durch die durch den Zwischenboden einge
drungenes Leckmedium den Drainagerohren bzw. dem Sensor
kabel zugeführt wird.
Fig. 4 zeigt den Querschnitt durch einen Schichtaufbau,
wie er unterhalb eines Flachbodentanks ausgebildet ist.
Auf das Tankfundament wird zunächst eine Sand- oder
Spezialasphaltschicht 28 aufgebracht. Auf diese Asphalt
schicht 28 wird dann eine für das Leckmedium undurchlässige
Folie 30 aufgelegt, die ein Eindringen von Leckflüssigkeit
in das umgebende Erdreich verhindert und die einen Sammel
effekt bewirkt. Auf der Folie 30 sind die Drainagerohre 20
mit den innen liegenden Sensorkabeln 18 verlegt. Die
Drainagerohre liegen in vorgeformten Kanälen in der flüssig
keitsdurchlässigen Ausgleichsschicht 32. Diese Schicht kann
beispielsweise aus Drainageasphalt oder Kies
bestehen. Bei den Sensorkabeln
handelt es sich wiederum um die bekannten Kabel, deren
elektrische Eigenschaften sich bei Kontakt mit der Leck
flüssigkeit verändern. Sie werden von der Firma W.L. Gore
& Associates GmbH, Putzbrunn, unter dem Warenzeichen LEAK-
LEARN und der Typbezeichnung DGD020 vertrieben. Aufbau und
Funktion eines Kabels sind in der US-Patentschrift 42 06 632
beschrieben, auf deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich
Bezug genommen wird.
Auf der Ausgleichsschicht 32 ruht der Tank mit Tankboden 34
und Tankwänden 36. Die Folie 30 wird seitlich hochgezogen
und an den Tankwänden oder ähnlichem befestigt. Sie fungiert
als Auffangwanne.
Bei einer Nachrüstung eines bereits installierten Flachbo
dentanks wird dieser aus dem Erdreich herausgehoben, gerei
nigt und sandgestrahlt. Auf das vorhandene Tankfundament wird
die Ausgleichsschicht 28 und sodann die Folie 30 aus bei
spielsweise Polyäthylen aufgebracht. Auf der Folie werden
die Drainagerohre 20 mit dem darin liegenden
Sensorkabel 18 verlegt, die Zwischenschicht 32 wird aufge
bracht. Nach Verfestigung der Ausgleichsschicht 32 wird
der Flachbodentank wieder auf das modifizierte Fundament
zurückgesetzt.
Modifikationen des beschriebenen Verfahrens sind selbst
verständlich möglich, so müssen die Sensorkabel 18 nicht
unbedingt direkt auf der Sperrfolie oder Sperrschicht 30,
14 aufliegen, sie können auch direkt am Tankboden anliegen.
In diesem Fall werden sie auf Leckagen eher ansprechen,
allerdings entfällt der Konzentrations- und Sammlereffekt
der Sperrschicht, so daß eine engmaschigere Verlegung des
Kabels erforderlich ist.
Claims (11)
1. Verfahren zur Lecküberwachung von Flachbodentanks
durch flächige Verlegung einer Sensorleitung unterhalb des
Tankbodens und Überwachung der von der Sensorleitung
gelieferten Meßgröße,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Aufbringen einer für das Leckmedium undurchlässi gen Sperrschicht oder Sperrfolie auf einem Funda ment aus Asphalt, Sand, Beton oder dergleichen;
- b) Aufbringen einer, zumindest in Grenzen flüssigkeits durchlässigen Ausgleichsschicht auf die Sperrfolie oder Sperrschicht, vorzugsweise aus porösem Bitu men;
- c) Verlegen eines an sich bekannten Sensorkabels in der Ausgleichsschicht, dessen elektrische Eigen schaften sich bei Kontakt mit dem Leckmedium meß bar ändern;
- d) Aufsetzen des Tankbodens auf die Ausgleichsschicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Ausgleichsschicht Nuten oder Kanäle eingeformt
werden, in welchen das Sensorkabel verlegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Sensorkabel in stabilen, perforierten Schutz
rohren verlegt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Ausgleichsschicht Zuführkanäle
eingeformt werden, durch welche das Leckmedium dem Sensor
kabel zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sensorkabel unmittelbar auf der
für das Leckmedium undurchlässigen Sperrfolie oder Sperr
schicht verlegt wird.
6. Flachbodentank mit einem ersten äußeren Tankboden
und einem zweiten inneren Tankboden, gekennzeichnet durch
folgenden Schichtaufbau, in der von den beiden Tankböden
gebildeten Kammer
- a) eine erste Bitumenschicht 12, die mit dem äußeren Tankboden 10 benachbart ist,
- b) eine Sperrfolie oder ein das Leckmedium zurück haltender Anstrich 14 auf der ersten Schicht 12,
- c) eine zweite flüssigkeitsdurchlässige Ausgleichs schicht 16 auf der Sperrfolie oder dem Anstrich 14, aus vorzugsweise porösem Bitumen, in welcher ein an sich bekanntes Sensorkabel 18 flächig verlegt ist, dessen elektrische Eigenschaften sich bei Kontakt mit dem Leckmedium meßbar ändern.
7. Flachbodentank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Ausgleichsschicht 16 Nuten oder Kanäle eingeformt
sind, in welchen das Sensorkabel 18 verlegt ist.
8. Flachbodentank nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sensorkabel 18 in stabilen, perfo
rierten Schutzrohren 20 verlegt ist.
9. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Ausgleichsschicht 16
Zuführkanäle eingeformt sind, durch welche Leckmedium dem
Sensorkabel 18 zugeführt wird.
10. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sensorkabel 18 unmittelbar
auf der für das Leckmedium undurchlässigen Sperrfolie oder
der das Leckmedium zurückhaltenden Sperrschicht 14 verlegt
ist.
11. Flachbodentank nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der innere Tankboden 22 aus
einzelnen Bahnen besteht, die überlappend verschweißt sind.
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