DE4012381C2 - Verwendung eines Laufkrans zum Wenden von Lasten und Verfahren zum Wenden der Last - Google Patents
Verwendung eines Laufkrans zum Wenden von Lasten und Verfahren zum Wenden der LastInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Laufkrans
mit einer Zweischienenkatze, auf der zwei gleichzeitig
oder unabhängig voneinander zu bedienende Hubwerke ange
ordnet sind, die jeweils einen Lasthaken aufweisen,
für das Wenden von Lasten mit vier einander gegenüberlie
genden festen Anschlagpunkten sowie ein Verfahren zum
Wenden der Last unter Verwendung eines Laufkrans.
Quer verfahrbare Laufkatzen mit Seilzügen sind allgemein bekannt. In der
DE-PS 3 26 312 ist eine Laufkatze beschrieben, welche wahlweise mit einer Vorrich
tung zum Anheben und Kippen von Lasten oder mit einem Selbstgreifer ausgestattet
ist. Jedoch können die Lasten damit nur gekippt, aber nicht um 180° gewendet
werden.
In der DE-OS 23 00 267 wird mittels einer quer verfahrbaren Laufkatze mit Seilzügen,
welche unabhängig voneinander und/oder gemeinsam betätigbar sind, ein Kippen von
Fördergut aus der horizontalen in die vertikale Ebene erreicht. Diese Einrichtung fin
det insbesondere in Beiz- oder anderen Behandlungsanlagen Anwendung. Ohne zusätzliche
Einrichtungen oder manuelles Eingreifen ist ein vollständiges Drehen der
Last um 180° jedoch auch hier nicht erreichbar.
Eine Verwendung von Laufkränen zum Drehen von Platten um 180° ist aus der
US-PS 2 338 285 bekannt. An der Laufkatze sind mindestens ein Hebearm oder zwei
verschiedene Winden angeordnet, über welche der Tragriemen für die Stahlplatten
verläuft. Dieser setzt sich aus unterschiedlich gestalteten Teilabschnitten zusammen
und kann entweder als ein Teil oder in zwei Teilen getrennt gehandhabt werden. Ist
der Tragriemen einteilig, so verläuft ein aus beweglichen Kettengliedern bestehendes
Teilstück des Tragriemens über einen Hebelarm. Rollt der geteilte Tragriemen jedoch
über zwei Winden, so verlaufen über jede Winde Tragriemen mit beweglichen Kettengliedern.
In beiden Fällen weisen zwei Enden des Tragriemens aus dem oberen Be
reich des Laufkranes nach unten hinaus. An diese schließen sich jeweils starre Teil
stücke an, bevor gelenkige Zwischenglieder die Enden der starren Teile verbinden.
Eine Stahlplatte wird zum Wenden auf ein starres Teilstück des Tragriemens gelegt.
Die beweglichen Kettenglieder, welche sich an das beladene starre Teilstück an
schließen, werden nach oben gezogen. Die Platte liegt dadurch um 90° gedreht auf
den gelenkigen Zwischengliedern. Wird an der gleichen Seite weiter nach oben ge
zogen, kommt die Platte auf dem anderen starren Teilbereich des Tragriemens zu
liegen und hat sich insgesamt um 180° gedreht. Der Nachteil dieser Anordnung be
steht darin, daß die zu wendenden Teile sich nicht direkt an den Krananlagen be
finden, sondern nur unbefestigt aufgelegt werden. Unfälle durch Verrutschen oder Ab
stürzen der Stahlplatte können nicht ausgeschlossen werden.
Im Zusammenhang mit dem Handling schwerer, unhandlicher
Teile, insbesondere dem Wenden von Lasten an Krananlagen,
wird häufig von schweren Unfällen berichtet, die auf
Unwissenheit oder unzureichende Arbeitsmittel zurückzu
führen sind.
Um Lasten sicher wenden zu können, sind weiterhin Lastwende
geräte bekannt, die als Zusatzgeräte an den Lasthaken
einer Krananlage angehängt werden können und unabhängig
von der Bedieneinrichtung des Kranes mit Hilfe einer
separaten Bedieneinrichtung bedient werden. Zum Wenden
der Last weisen derartige Vorrichtungen paarweise beweg
liche Gurte oder dgl. auf, in die die Last eingelegt
und durch die Bewegung der Gurte gewendet oder gedreht
werden kann.
Diese Zusatzeinrichtungen weisen den Nachteil auf, daß
sie als Zusatzgerät an den Lasthaken des Krans angehängt
werden müssen und dadurch die zulässige Traglast für
das zu wendende Teil um den Lastanteil der Zusatzeinrich
tung verringern. Außerdem sind derartige Zusatzeinrich
tungen nur für das Wenden annähernd rotationssymmetrischer
Lasten geeignet.
Lasten mit festen Anschlagpunkten für Tragseile und
unterschiedlichen Schwerpunkten können mit derartigen
Zusatzeinrichtungen nicht sicher gewendet werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Möglichkeit zum sicheren Wenden schwerer, unhandlicher
Lasten mit festen Anschlagpunkten zu finden, bei der
keine zusätzlichen Geräte an einem Kran erforderlich
werden.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch die Verwendung
eines Laufkrans gemäß Anspruch 1 und Durchführung eines
Verfahrens zum Wenden einer Last gemäß Anspruch 2 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen darin,
daß schwere, unhandliche Lasten unter Verwendung eines
Laufkrans ohne Einsatz von Zusatzgeräten gewendet werden
können.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Laufkran in perspektivischer Darstellung
ohne Last,
Fig. 2 schematisch die Darstellung der Verfahrensschritte
zum Wenden einer Last.
In der Fig. 1 ist die Brücke eines Laufkrans mit (1)
bezeichnet. Auf der Brücke (1) ist eine Zweischienen
katze (2) in bekannter Weise verfahrbar angeordnet.
Die Zweischienenkatze (2) weist zwei unabhängig vonein
ander und gemeinsam betreibbare Hubwerke (3, 4) auf.
Die Hubwerke (3, 4) arbeiten jeweils mit separatem Last
haken (5, 6). Derartige Laufkrane sind z. B. für den
Einsatz in Gießereien zum Transportieren und Entleeren
schwerer Gießpfannen bekannt.
Fig. 2 zeigt schematisch die einzelnen Verfahrensschritte
zum Wenden einer Last unter Verwendung eines Laufkrans,
wie in Fig. 1 dargestellt.
In Bild a) der Fig. 2 ist die Last (7) mit vier Trag
seilen in zwei Lasthaken (5, 6) eingehängt und wird
bei gleichzeitigem Betrieb beider Hubwerke (3, 4) gleich
mäßig vom Boden abgehoben bzw. freigehoben.
Bild b) zeigt, daß das Hubwerk (4) die Last (7) solange
anhebt, bis das Hubwerk (3) ohne Belastung ist. Das
Entlasten des Hubwerkes (3) kann auch durch gleichzeitiges
Anheben bzw. Absenken der Lasthaken (6, 5) erfolgen.
Ist das Hubwerk (3) entlastet, werden die Tragseile (8)
von den Anschlagpunkten (9) an der Last (7) gelöst,
so daß die Last (7) am Lasthaken (6) des Hubwerkes (4),
wie in Bild c) gezeigt, um 180 Grad um die Vertikale
gedreht werden kann. Nachdem die Last (7) gedreht ist,
werden die Tragseile (8) erneut an den freien Anschlag
punkten (9) befestigt. Durch Anziehen des Hubwerkes (3)
wird erreicht, daß die Last (7) wieder waagerecht schwebt
und beide Hubwerke (3, 4) belastet sind.
In Bild d) ist gezeigt, daß die Last (7) bei gleichzei
tigem Absenken beider Lasthaken (5, 6) auf den Boden
abgesetzt wird.
Claims (2)
1. Verwendung eines Laufkrans mit Zweischienenkatze,
auf der zwei gleichzeitig oder unabhängig voneinander
zu bedienende Hubwerke angeordnet sind, die jeweils
einen Lasthaken aufweisen, für das Wenden von Lasten
mit vier einander gegenüberliegenden, festen Anschlag
punkten.
2. Verfahren zum Wenden von Lasten unter Verwendung
eines Laufkrans gemäß Anspruch 1,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- - die Last (7) wird mit vier Seilen (8) ausgehend von den vier festen Anschlagpunkten (9) an zwei Lasthaken (5, 6) eingehängt, so daß jeder Lasthaken (5, 6) jeweils zwei Seile (8) trägt;
- - die Last (7) wird mit beiden Hubwerken (3, 4) gleich zeitig angehoben;
- - die Last (7) wird mit einem der beiden Hubwerke (4) solange angehoben, bis das andere Hubwerk (3) ohne Belastung ist;
- - die Seile (8) am Lasthaken (5) des unbelasteten Hub werkes (3) werden von den Anschlagpunkten (9) an der Last (7) gelöst;
- - die Last (7) wird am belasteten Hubwerk (4) um 180 Grad um die Vertikale gedreht;
- - die Seile (8) am Lasthaken (5) des unbelasteten Hub werkes (3) werden an den freien Anschlagpunkten (9) befestigt;
- - das noch unbelastete Hubwerk (3) wird in Betrieb ge nommen und zieht die Last (7) solange an, bis beide Hubwerke (3, 4) gleichmäßig belastet sind;
- - die Last (7) wird mit beiden Hubwerken (3, 4) gleich zeitig abgesenkt.
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DE19904012381 DE4012381C2 (de) | 1990-04-18 | 1990-04-18 | Verwendung eines Laufkrans zum Wenden von Lasten und Verfahren zum Wenden der Last |
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