DE2814540C2 - Fahrbarer Kran mit drehbarem Oberwagen und an einem Gegenausleger mitbewegtem Gegengewicht - Google Patents

Description

25

Die Erfindung betrifft einen fahrbaren Kran mit drehbarem Oberwagen mit einem Lastausleger und einem Gegenausleger, der ein Gegengewicht trägt, das bei jeder Belastung des Krans so am Boden abgestützt ist, daß der Oberwagen sich drehen kann.

Einen derartigen Kran zeigt die DE-AS 19 50 373. Das Gegengewicht ist dabei mittels Lenkrädern fahrbar ausgebildet und im Kranbereich an beiden Enden mittels horizontaler Gelenke mit dem Oberwagen verbunden. Der Aufbau dieses bekannten Krans ist verhältnismäßig kompliziert, das Fahren unter Last unter Beibehaltung der Drehbarkeit sowie die Bodenabstützung des Gegengewichts bereiten Schwierigkeiten.

Durch die FR-PS 21 95 579 ist eine Krankonstruktion mit einer Gleichgewichtsvorrichtung bekannt, die eine Erhöhung der Nutzlast des Krans mit einem Aufbau ermöglicht, der sich auf einem Traggestell dreht und der einen Ausleger sowie einen Gegenausleger trägt. Diese Gleichgewichtsvorrichtung enthält einen Gleichgewichtswagen, der am Gegenausleger eingehängt ist und der an einem am Boden verankerten oder beschwerten kreisförmigen Träger befestigt ist. Dieser Wagen kann auf dem Träger rollen, um die Drehungen des den Ausleger und den Gegenausleger tragenden und sich drehenden Aufbaus zu ermöglichen. Die durch den Träger und das mit dem Wagen verbundene Ballast-Gegengewicht gebildete Anordnung ist schwer handzuhaben und zu verschieben. Wenn der Kran unter Last steht, ist über dies eine Verschiebebewegung des Krans nicht möglich.

Die DD-PS 78 958 betrifft ein Luftgleitkissen zum Verschieben von Lasten mit einem elastischen, aufblasbaren Tragebalg. Dabei ist auch eine druckabhängige Luftzufuhr vorgesehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen fahrbaren Kran der eingangs geschilderten Art dahingehend zu verbessern, daß der Kran unter Beibehaltung der Drehbarkeit unter Last auch unter Last fahrbar ist, wobei er weitgehend von Bodenunebenheiten unabhängig sein und ohne Lenkung für die Bodenabstützung des Gegengewichts auskommen soll.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß zur Bodenabstützung des Gegengewichts mindestens ein Luftkissen verwendet wird (Hauptanspruch). Die Unteransprüche kennzeichnen zweckmäßige weitere Ausbildungen.

In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Krans beschrieben. Darin Z2igt

F i g. 1 eine Seitenansicht des Krans;
" F i g. 2 eine Ansicht von unten;

F i g. 3 eine Detailansicht der Gleichgewichtsvorrichtung von der Seite;

Fig.4 eine Rückansicht der in Fig.3 gezeigten Vorrichtung;

F i g. 5 einen Steuerkreis für die Luftspeiseeinrichtung der Gleichgewichtsvorrichtung.

Gemäß F i g. 1 und 2 besteht der Kran aus einem Oberkran 1, der sich auf einem Traggestell 2 um eine senkrechte Achse dreht

Das Traggestell kann, wie dargestellt, auf Raupen oder auch auf Luftreifen fahrbar sein.

Der Oberkran 1 ist mit einer Ausrüstung mit großer Spannweite versehen, die dazu bestimmt ist, eine große Last 10 über eine große Strecke oder eine große Höhe zu bewegen.

Diese Ausrüstung enthält einen festen Gegenausleger 4 und einen Ausleger 3, über dessen Spitze die zum Anheben der Last dienenden Betätigungsseile 32 verlaufen. Der Ausleger 3 und der Gegenausleger 4 können am Aufbau um waagerechte Achsen 31 bzw. 41 schwenken.

Ein Flaschenzug 5 verbindet das obere Ende des Auslegers 3 mit dem oberen Ende des Gegenauslegers 4. Dieser Flaschenzug ermöglicht eine Veränderung der Neigung des Auslegers gegenüber dem Gegenausleger. Ein Flaschenzug 6 verbindet das obere Ende des Gegenauslegers mit dem hinteren Ende des Oberkrans 1. Dieser Flaschenzug 6 ermöglicht ein Anheben und Instellungbringen des Gegenauslegers.

Die Gleichgewichtsvorrichtung nach der Erfindung besteht im wesentlichen aus einem Gegengewicht 7, das mit dem Hinterteil der Konstruktion 1 durch eine Verbindungskonstruktion 8 verbunden ist, die über eine waagerechte Achse 81 am Oberkran 1 und über eine waagerechte Achse 82 am Gegengewicht angelenkt ist.

Das Gegengewicht 7 ist durch Halteseile 9 am Ende des Gegenauslegers 4 aufgehängt

Das Gegengewicht 7 liegt auf einer Plattform 71 mit seitlichen Befestigungslaschen. An den Befestigungslaschen sind über Achsen 82 seitliche Schenkel 83 der Verbindungskonstruktion 8 und auch Stangen 72 zur Befestigung der Halteseile 9 angelenkt. Diese Stangen 72 sind ihrerseits über Achsen 73 mit einer Traverse 74 verbunden, an der über eine Achse 75 ein Waagebaiken 76 angelenkt ist, an dem zwei eine feste Länge aufweisende Halteseile 9 befestigt sind.

Die Plattform 71 wird mit Ballast beladen, bestehend aus Metallblöcken, Betonquader, Blechen oder jedem anderen Mittel zur Bildung eines Gegengewichts 7 in der Weise, daß es gleichmäßig auf der Oberfläche der Plattform verteilt ist. Diese Gesamtmasse des Gegengewichts 7 wird sehr reichlich bemessen, um im gesamten Bereich der angehobenen Lasten eine hohe Stabilität zu erhalten. Das Gegengewicht 7 kann über Stützfüße 77 auf dem Boden 11 ruhen, wobei die Masse des Gegengewichts 7 so bemessen ist, daß es unabhängig von der ausgeführten Bewegung sich nicht vom Boden abheben kann. Die Masse des Gegengewichts 7 erzeugt gegenüber der Anlenkachse 41 des Gegenauslegers 4

ein Moment, das größer als das maximale Moment ist, das von der Kraft F am Ende des Gegenauslegers 4 bezüglich derselben Achse erzeugt wird

An der Plattform 71 sind unten Luftkissen 78 angeordnet, die durch einen nicht gezeigten Kompres- s sor mit Luft gespeist werden. Es ist eine Steuereinrichtung für den die Luftkissen 78 speisenden Luftdruck vorgesehen.

Die schematische Darstellung von F i g. 5 zeigt das Regelschenia für den Druck in den Luftkissen. ι ο

Ein Kraftgeber 131 ist an einem der Halteseile 9 vorgesehen zur -Lieferung eines elektrischen Signals in Abhängigkeit von dec Last oder jeder anderen Kraft, die proportional dem am Kran ausgeübten Moment ist Dieses Signal wird durch einen Verstärker 132 verstärkt Der Verstärker 132 steuert einen servobetätigten Druckregler (Servobegrenzer) 133, der den Druck der Luft regelt, die bei 134 vom Kompressor kommt und bei 135 zu den Luftkissen 78 geliefert wird.

Im folgenden wird der Betrieb des Krans erläutert:

Zu Beginn, d. h. bei der Montage, befinden sich der Ausleger 3 und der Gegenausleger 4 des Krans am Boden und sind durch den Flaschenzug 5 miteinander verbunden.

Zunächst wird durch den Flaschenzug 6 und die zugehörige Winde der Gegenausleger 4 bis zum Spannen der Seile des Flaschenzugs 5 angehoben. Von da an bewirkt das weitere Einziehen des Flaschenzugs 6 das gleichzeitige Anheben des Auslegers 3 und des Gegenauslegers 4.

Die Halteseile 9 werden dann an dem am Boden ruhenden Gegengewicht 7 befestigt. Der Flaschenzug 6 ist nun frei von jeder Wirkung. Das Gegengewicht 7 ruht am Boden. Der Gegenausleger 4 wird durch die Wirkung des Gegengewichts 7 einem Moment unterworfen, das ihn am Schwenken hindert

Das Gleiten des Gegengewichts 7 auf dem Boden während der Dreh- oder Verschiebebewegungen des Krans wird durch Unterdrucksetzen der Luftkissen 78 ermöglicht Das Gegengewicht 7 hebt sich gegenüber dem Boden um eine, Flughöhe genannte, Strecke an, die zwischen den Luftkissen 78 und dem Boden entsteht F ist die durch die Last bedingte und am Ende des Gegenauslegers 4 ausgeübte Kraft, während P die durch das Gegengewicht 7 bedingte Kraft ist Das Moment der Kraft P gegenüber der Achse 41 ist größer als das Moment der Kraft F gegenüber der Achse 41. Die Luftkissen 78 müssen eine Last anheben, die gleich P — Fcos Oi ist, wobei <x der vom Flaschenzug 5 mit der Senkrechten eingeschlossene Winkel ist Die von den Luftkissen 78 anzuhebende Last nimmt somit zu, wenn die durch die Last 10 gegebene Kraft F abnimmt oder umgekehrt

Wenn die Last abnimmt, ohne daß die Speisung der Luftkissen 78 mit Luft verändert wird, hebt sich das Gegengewicht 7 so an, daß die Flughöhe zunimmt und der Durchsatz an ausfließender Luft zunimmt Es muß eine Anpassung des in den Luftkissen 78 herrschenden Drucks vorgesehen werden in Abhängigkeit vom Lastmoment des Krans im leeren oder belasteten Zustand.

Dies erfolgt entweder durch eine regelbare Steuerung des Drucks durch Einwirkung des Fahrers oder einer seiner Hilfen oder durch eine automatisch arbeitende Variante durch Verknüpfen des Luftdrucks mit dem Moment der vom Kran angehobenen Last durch einen Überlastschalter, mit dem gegenwärtig die meisten modernen großen Kräne ausgerüstet sind.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Fahrbarer Kran mit drehbarem Oberwagen mit einem Lastausleger und einem Gegenausleger, der ein Gegengewicht trägt, das bei jeder Belastung des Krans so am Boden abgestützt ist, daß der Oberwagen sich drehen kann, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bodenabstützung des Gegengewichts (7) mindestens ein Luftkissen (78) verwendet wird.

2. Kran nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Meßelement (131), das einen Impuls gibt, der proportional der Kraft (F) ist, die am Ende des Gegenauslegers (4) proportional zur Kranlast (10) auftritt, und daß dieser Impuls über einen Verstärker (132) und einen Druckregler (133) den Speisedruck der von einem Kompressor (Leitung 134) kommenden und zu den Luftkissen (78) führenden Druckluft (Leitung 135) regelt

3. Kran nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßeiement (131) in einem von mehreren Halteseilen (9) angeordnet ist, an denen das Gegengewicht (7) aufgehängt ist