DE4011699C2 - Hinterradaufhängung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Hinterradaufhängung für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hinterradaufhängung
für ein Kraftfahrzeug nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Sowohl die JP 61-235 208 A als auch die US 45 45 602
zeigen eine gattungsgemäße Hinterradaufhängung für ein
Kraftfahrzeug. Hierbei erhält das Hinterrad eine Vorspurtendenz,
wenn eine Kraft in Rückwärtsrichtung auf
das Hinterrad ausgeübt wird. Dies wird dadurch erreicht,
daß der Anlenkpunkt des sich in Querrichtung erstreckenden
Abschnittes des vorderen unteren Querlenkers an dem
Fahrzeugkörper als schräg zur Längsachse des Fahrzeuges
verlaufendes, elastisches Schwenklager ausgebildet ist.
Ferner ist der sich nach vorne erstreckende Abschnitt
des vorderen unteren Querlenkers an seinem Anlenkpunkt
mit dem Fahrzeugkörper in Längsrichtung des Fahrzeuges
elastisch verschiebbar. Beim Bremsen bewirkt die nach
hinten gerichtete Kraft eine Verlagerung des vorderen
unteren Querlenkers an seinen elastisch aufgehängten
Anlenkpunkten. Hierbei wird der Anlenkpunkt des sich in
Querrichtung erstreckenden Abschnittes am Fahrzeugkörper
entlang der Schenkachse des Lagers nach hinten verschoben.
Dies wirkt einer negativen Verstellung der Spur
beim Bremsen entgegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hinterradaufhängung
der eingangs beschriebenen Gattung derart
auszubilden, daß auf eine andere Art und Weise als bei
dem Bekannten das Hinterrad eine positive Vorspuränderung
selbst dann beibehält, wenn eine Kraft in Rückwärtsrichtung
auf das Hinterrad ausgeübt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst. Eine vorteilhafte Weiterbildung
der Erfindung ist in dem abhängigen Anspruch 2
angegeben.
Wenn gemäß der vorliegenden Erfindung eine Kraft in
Rückwärtsrichtung auf das Hinterrad ausgeübt wird,
wird die in den Anlenkpunkt am vordersten Ende des
vorderen Abschnitts eingesetzte Buchse deformiert,
wodurch das momentane Zentrum der Drehbewegung des
vorderen Abschnitts nach vorne verlagert wird.
Hierdurch wird der Abstand zwischen den beiden Basisenden
des vorderen unteren Querlenkers und des hinteren unteren
Querlenkers vergrößert. Somit wird die Verlagerung des
vorderen unteren Querlenkers und des hinteren unteren Querlenkers
identisch mit der Bewegung eines trapezförmigen Gelenkmechanismus.
Damit ist bei der erfindungsgemäßen
Hinterradaufhängung sichergestellt, daß die Vorspur
des Hinterrades aufrechterhalten bleibt.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einiger bevorzugter Ausführungsformen anhand der
Zeichnung. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Aufsicht auf eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Hinterradaufhängung
für ein Kraftfahrzeug,
Fig. 2 eine Darstellung zur Erläuterung der
Funktion der Hinterradaufhängung
in Fig. 1,
Fig. 3 eine Darstellung der X-Koordinatenkomponente
und der Y-Koordinatenkomponente einer Kraft,
die auf einen Anlenkpunkt am vordersten Ende
eines vorderen unteren Querlenkers ausgeübt wird,
Fig. 4 eine Darstellung der Richtung der Verlagerung
des Anlenkpunkts am vordersten
Ende des vorderen unteren Querlenkers infolge
der Verformung einer daran befestigten
Gummibuchse,
Fig. 5 eine Aufsicht auf eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Hinterradaufhängung
der doppelten Radquerlenkerart,
Fig. 6 eine Vorderansicht der Hinterradaufhängung
gemäß Fig. 5.
Es folgt zunächst eine Beschreibung mit Bezug auf die
Fig. 1 bis 4. In Fig. 1 bezeichnet das Bezugszeichen
1 ein Hinterrad eines Kraftfahrzeugs, das
Bezugszeichen 2 einen Radträger zum drehbaren Halten
des Hinterrades 1 und Bezugszeichen 3 einen T-förmigen
vorderen unteren Querlenker. Aus der Zeichnung ist zu ersehen,
daß der vordere untere Querlenker 3 einen
sich in Querrichtung erstreckenden
Abschnitt 31 und einen sich nach vorne erstreckenden
Abschnitt 32 aufweist, die beide einstückig
miteinander ausgebildet sind. Der Abschnitt 32
erstreckt sich von dem mittleren Bereich des
sich in Querrichtung erstreckenden
Abschnitts 31 nach vorne. Ein Basisende
des sich in Querrichtung erstreckenden
Abschnitts 31 ist drehbar von einem
Querverbindungsteil 5 gehalten, das als Bauteil an
der Fahrzeugseite an einem Anlenkpunkt B dient,
während ein vorderstes Ende des
sich in Querrichtung erstreckenden
Abschnitts
31 ebenfalls drehbar an dem Radträger 2 an dem anderen
Anlenkpunkt A gehalten ist. Außerdem ist ein
vorderstes Ende des Abschnitts 32 drehbar bzw.
schwenkbar an einem Bauteil 6 an der Fahrzeugseite
an einem weiteren Anlenkpunkt E gehalten. Bei dieser
Anordnung ist der vordere untere Querlenker so gehalten, daß
er in vertikaler Richtung schwingen kann.
Das Bezugszeichen 4 bezeichnet einen hinteren unteren
Querlenker, der im wesentlichen einen I-förmigen lateralen
Armabschnitt enthält. Ein vorderstes Ende des hinteren
unteren Querlenkers 4 ist schwenkbar an dem Radträger 2 an
einem Anlenkpunkt C gehalten, der sich hinter einer
Mittelachse des Hinterrades befindet, während ein
Basisende des hinteren unteren Querlenkers 4 ebenfalls schwenkbar
an dem Querverbindungsteil 5 an einem anderen Anlenkpunkt
D gehalten ist. Das Bezugszeichen 7 bezeichnet
einen herkömmlichen Stoßdämpfer. Ein oberes
Ende des Stoßdämpfers 7 ist an einem nicht dargestellten
Bauteil an der Fahrzeugseite befestigt, so
daß der Stoßdämpfer 7 frei schwenken kann, während
ein unteres Ende des Stoßdämpfers 7 an dem
Radträger 2 befestigt ist.
Beide untere Querlenker 3 und 4 sind über eine im wesentlichen
zylindrische Buchse aus einem elastomeren
Material, z. B. Gummi, schwenkbar gehalten.
Bei der vorstehend beschriebenen Konstruktion der
Hinterradaufhängung befindet sich der Anlenkpunkt E
am vordersten Ende des vorderen Abschnitts 32 einwärts
einer Verlängerungslinie, die sich durch den
Anlenkpunkt A an dem vordersten Ende des
sich in Querrichtung erstreckenden
Abschnitts 32 und einem Schnittpunkt C′ schräg erstreckt,
der weiter unten beschrieben wird. Der
Schnittpunkt C′ ist ein Punkt, an dem eine Verlängerungslinie
durch den Anlenkpunkt C am vordersten Ende des
hinteren unteren Querlenkers 4 und den Anlenkpunkt D am
Basisende des hinteren unteren Querlenkers 4 eine mittige
Ebene des Hinterrads 1 schneidet.
Hier ist das Verhältnis einer longitudinalen Federkonstanten
Ek₁ einer Gummibuchse, die an dem Anlenkpunkt
E befestigt ist, zu einer lateralen Federkonstanten
Ek₂ derselben Gummibuchse kleiner eingestellt als
das Verhältnis von Tangens eines Winkels β zu Tangens
eines Winkels α, was nachfolgend näher beschrieben
wird. Der Winkel β ist durch eine Linie, die sich
durch den Anlenkpunkt E und den Anlenkpunkt B erstreckt,
und eine laterale Achse (Y-Koordinate) des Fahrzeugs
gebildet, während der Winkel α in ähnlicher Weise
durch eine Linie, die sich durch den Anlenkpunkt E
und den Anlenkpunkt A erstreckt, und eine longitudinale
Achse (X-Koordinate) des Kraftfahrzeugs gebildet
ist. Somit kann das vorstehende Verhältnis durch die
folgende Ungleichung ausgedrückt werden:
In den Fig. 1 bis 4 ist der Fall dargestellt, daß
bei der erfindungsgemäßen Hinterradaufhängung
eine rückwärtige Kraft FB auf einen die Erde berührenden
Punkt des Hinterrads 1 ausgeübt wird. Die Fig. 2
bis 4 illustrieren schematisch die Funktion der Hinterradaufhängung
gemäß Fig. 1. Es wird darauf hingewiesen,
daß mehrere Winkel in diesen Zeichnungen übertrieben
dargestellt sind, um das Verständnis zu erleichtern.
Da der Anlenkpunkt E auf die oben beschriebene Weise
angeordnet ist, wird die rückwärtige Kraft FB, die auf
den Bodenpunkt des Hinterrades 1 ausgeübt wird, in zwei
Komponenten aufgeteilt, d. h. in eine Kraft PA auf den
vorderen unteren Querlenker 3 und eine Kraft P₂ auf den rückwärtigen
unteren Querlenker 4. Die Kraft PA wird ferner in
zwei Komponenten aufgeteilt, d. h. eine Kraft PE in
Richtung einer Linie, die sich durch den Anlenkpunkt A
und den Anlenkpunkt E erstreckt, und eine laterale
Kraft P₁ in Richtung der Innenseite des Fahrzeugs in
Richtung einer Linie, die sich durch den Anlenkpunkt
A und den Anlenkpunkt B erstreckt.
Die Gummibuchsen, die an dem Anlenkpunkt E und dem
Anlenkpunkt B angebracht sind, werden von der Kraft
PE und der lateralen Kraft P₁ verformt, wobei der
vordere untere Querlenker 3 im Gegenuhrzeigersinn in der
in Fig. 1 dargestellten Ebene dreht oder verschwenkt.
Wenn hierbei angenommen wird, daß ein momentanes
Zentrum der Drehbewegung des vorderen unteren Querlenkers
3 durch F gebildet ist, wird die von der lateralen
Kraft P₁ und der Kraft PE auf das momentane Zentrum
F ausgeübte Wirkung nachfolgend beschrieben. Da die
Richtung der lateralen Kraft P₁ an dem Anlenkpunkt B
im wesentlichen parallel zu der lateralen Achse
(Y-Koordinate) des Fahrzeugkörpers verläuft, bewegt
sich das momentane Zentrum F nicht in longitudinaler
Richung des Kraftfahrzeugs. Da zudem die X-Koordinatenkomponente
und die Y-Koordinatenkomponente
der Kraft PE, die an dem Anlenkpunkt E aktiv sind,
durch PE cos α und PE sin α wiedergegeben sind,
wie Fig. 3 zeigt, und da die Federkonstante in der
X-Koordinatenrichtung und die Federkonstante in der
Y-Koordinatenrichtung der Gummibuchse, die an dem
Anlenkpunkt E angebracht ist, durch Ek₁ und Ek₂
wiedergegeben sind, ist die Größe der Verlagerung
des Anlenkpunkts E infolge der Kraft PE darzustellen
durch
in der X-Koordinatenrichtung und
in der Y-Koordinatenrichtung, wie Fig. 4 zeigt. Somit
ist ein Winkel γ, der durch die Richtung der Verlagerung
des Anlenkpunktes E und die X-Koordinate
gebildet ist, durch die folgende Gleichung zu
definieren:
Da hierbei das momentane Zentrum F in Richtung eines
rechten Winkels zu der Richtung der Verlagerung des
Anlenkpunkts E angeordnet ist, wie die Fig. 1 und
2 zeigen, fällt das momentane Zentrum F mit einem
Schnittpunkt zusammen, der durch eine Linie, die sich
durch den Anlenkpunkt B parallel zu der X-Koordinate
erstreckt, und eine Linie gebildet ist, die sich im
rechten Winkel zur Richtung der Verlagerung des Schwenkpunktes
E erstreckt, ohne Verformung der Gummibuchse an
dem Anlenkpunkt B infolge der lateralen Kraft P₁.
Das Verhältnis
in der Ungleichung (1) kann
zur Bestimmung der Richtung der Verlagerung des Anlenkpunkts
E herangezogen werden. Die Ungleichung (1)
wird hinsichtlich des Winkels β wie folgt umgewandelt:
Wenn die Ungleichung (3) in die Gleichung (2) eingesetzt
wird, wird folgende Ungleichung erhalten:
β < γ (4)
Da ein komplementärer Winkel des Winkels β, d. h.
der Winkel, der durch die X-Koordinate und die Linie
gebildet ist, die sich durch den Anlenkpunkt E und
den Anlenkpunkt B erstreckt, kleiner ist als der komplementäre
Winkel des Winkels γ, d. h. der Winkel,
der durch die X-Koordinate und die Linie gebildet ist,
die sich durch den Anlenkpunkt E und das momentane
Zentrum F erstreckt, ergibt sich aus der obigen Beschreibung,
daß sich das momentane Zentrum F der Drehbewegung
des vorderen unteren Querlenkers 3 vor dem Anlenkpunkt
B befindet. Da ferner der Abstand zwischen dem
Anlenkpunkt D und dem momentanen Zentrum F größer ist
als der Abstand zwischen dem Anlenkpunkt A und dem
Anlenkpunkt C, bilden die Verlagerung des vorderen
unteren Querlenkers 3 und die Verlagerung des hinteren unteren
Querlenkers 4 die Bewegung eines trapezförmigen Gelenkmechanismus,
wobei das Hinterrad 1 die Vorspur beibehält.
Im Ergebnis ist damit die Fahreigenschaft
verbessert.
Die Fig. 5 und 6 zeigen
die Erfindung bei einer Hinterradaufhängung,
bei der als oberes Radführungsglied ein Dreieckslenker
40 verwendet wird.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß bei
einer in Rückwärtsrichtung
auf das Hinterrad einwirkenden Kraft die
Gummibuchse am Anlenkpunkt für den vorderen Abschnitt
des vorderen unteren Querlenkers verformt und hierdurch
das momentane Zentrum der Drehbewegung des vorderen
unteren Querlenkers nach vorne verlagert wird. Damit wird
ein Abstand zwischen dem Basisende des vorderen unteren
Querlenkers und dem Basisende des hinteren unteren
Querlenkers vergrößert, wobei die Verlagerung der beiden unteren
Querlenker identisch wird mit derjenigen eines trapezförmigen
Gelenkmechanismus. Dies stellt sicher, daß
die Vorspur des Hinterrades aufrechterhalten bleibt.
Im Ergebnis sind die Fahreigenschaften des Fahrzeugs
erheblich verbessert. Da außerdem die erfindungsgemäße
Hinterradaufhängung einen einfachen Aufbau hat, kann
sie mit geringen Kosten hergestellt werden.
Claims (2)
1. Hinterradaufhängungssystem für ein Kraftfahrzeug,
- - mit einem Hinterrad (1) tragenden Radträger (2),
- - einem hinteren unteren Querlenker (4), der gegenüber der Radmittenquerebene nach hinten versetzt einerseits am Radträger (2) und andererseits am Fahrzeugkörper schwenkbar angelenkt ist,
- - einem vorderen unteren Querlenker (3), der mit einem Abschnitt (31) parallel zum hinteren Querlenker (4) verläuft und einen sich nach vorne erstreckenden Abschnitt (32) aufweist,
- - wobei der in Querrichtung sich erstreckende Abschnitt (31) mit einem ersten Anlenkpunkt (B) am Fahrzeugkörper elastisch angelenkt ist und mit einem zweiten Anlenkpunkt (A) am Radträger (2) gegenüber der Radmittenquerebene nach vorne versetzt angelenkt ist, und
- - wobei ferner der sich nach vorne erstreckende Abschnitt (32) in
einem Anlenkpunkt (E) - dritter Anlenkpunkt - über eine elastische
Buchse schwenkbar am Fahrzeugkörper angelenkt ist, und ein
weiteres, oberes Radführungsglied vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dritte Anlenkpunkt (E) einwärts einer Linie angeordnet ist, die sich durch den zweiten Anlenkpunkt (A) und einen Schnittpunkt erstreckt, der durch eine Verlängerungslinie der Mittellinie des hinteren unteren Querlenkers (4) und eine Mittelebene des Hinterrades (1) gebildet ist, und daß die elastische Buchse des dritten Anlenkpunktes (E) ein Verhältnis einer longitudinalen Federkonstanten zu einer lateralen Federkonstanten hat, welches kleiner ist als das Verhältnis des Tangens eines Winkels (β), der gebildet ist durch die Verbindungslinie der Anlenkpunkte (E) und (B) und einer Fahrzeugquerebene, zu dem Tangens eines Winkels (α), der gebildet ist durch eine Verbindungslinie der Anlenkpunkte (E) und (A) sowie durch eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Längsebene.
2. Hinterradaufhängung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das obere Radführungsglied als Querlenker (40)
ausgebildet ist.
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