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Zeitsicherung für unter Wasser in Tätigkeit tretende Anzeigevorrichtungen,
insbesondere mit Sprengkörpern für Lotzwecke. Gegenstand der Erfindung ist eine
Sicherung zur Blockierung von unter Wasser nach einer gewissen Zeit freizugebenden
oder von selbst in Tätigkeit tretenden Anzeigevorrichtungen. Die Aufgabe, eine solche
Sicherung zu fertigen, tritt häufig auf, sie soll hier aber der Einfachheit halber
nur am Beispiel eines für Lotungszwecke dienenden Abwurfskörpers beschrieben werden.
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Es sind Abwurfskörper bekannt geworden, hei denen beim Auftreffen
des Körpers auf dem Meeresgrund ein Schallsignal (z.. B. durch Explosion einer Patrone)
erzeugt wird. Die Lotung mit diesem Körper erfolgt derart, daß man die Zeitpunkte
des Abwurfs und des Eintreffens des ersten Schallstoßes, letzteren an einem Unterwasserschalldämpfer,
nimmt und aus dem Zeitintervall zwischen beiden und der bekannten Sinkgeschwindigkeit
des Körpers im Wasser die Tiefe desselben berechnet. Die Aufgabe besteht hier darin,
den Körper so zu sichern, 'daß er in Luft nicht losgehen kann, aber, um auch- sehr
geringe Tiefen messen zu lassen, schon nach sehr kurzer Eintauchzeit (1/1o bis z
Sekunden, je nach seiner Sinkgeschwindigkeit) betriebsbereit ist, damit er auch
bei geringen Wassertiefen sicher wirkt und deren Bestimmung gestattet. Weiter besteht
die Aufgabe darin, Sicherungen zu fertigen, die innerhalb eines verhältnismäßig
großen Bereiches mit Sicherheit für bestimmte, verschieden kurze Lösungszeiten brauchbar
und ohne wesentliche Verschiedenheiten der äußeren Form leicht und billig herstellbar
sind. Der Grundgedanke, der für solche Sicherungskörper maßgebend ist, ist in der
Regel der, daß sie ein federndes Sperrmittel in einer sperrenden Lage halten und
ihm nach ihrer Zerstörung (z. B. durch Auflösung im Wasser) ;gestatten., aus der
sperrenden in eine nichtsperrende Lage überzugehen.
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Dieser Grundgedanke hat- an sich mit der Erfindung nichts zu tun,
sondern ist als bekannt vorausgesetzt. Die Erfindung selbst betrifft viehhehr die
besondere Zusammensetzung des in an sich bekannter Weise im Wasser sich lösenden
-Sicherungskörpers. Sie besteht darin, daß für diesen Zweck ein poröser oder eine
lockere Struktur aufweisender, im feuchten Zustand leicht zerreißbarer Grundstoff
(z. B. Fließpapier, Preßfaserstoff o. dgl.) .verwendet und mit einer Lösung eines
ebenfalls im feuchten Zustand löslichen, im trockenen Zustand aber festen -Hilfsstoff
(z. B. Salz.) durchsetzt (z. B. getränkt) wird.
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Für den Grundstoff allein ist, da seine, Form und Größe durch die
Bauart der übrigen Teile der Vorrichtung bestimmt ist,-ein für allemal eine einheitliche
Lösungszeit gegeben. Da die Auswahl der verwendbaren Grundstoffe gering ist, ist
Massenherstellung eines richtigen und zuverlässigen Sicherungskörpers sehr schwierig.
Hier hilft die Tränkung, weil man durch die verschiedene Konzentration der Lösung
oder Änderung der Tränkungsdauer die Poren des Grundstoffes in unendlich mannigfachem
Grade mit löslichen Kristallen verstopfen und- so die Durchdringungs@zeit des Sicherungskörpers
in weitesteh
Grenzen mit großer Sicherheit einstellen kann.
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In den Abb. i bis 5 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an einem
Fallkörper dargestellt, und zwar zeigt Abb. i im Schnitt einen Fallkörper mit Sicherungsfeder,
die durch eine erfindungsgemäß ausgeführte Lamelle in Sperrlage gehalten wird, Abb.
2 die Abb. i, gedreht um 9o°, in Ansicht, Abb. 3 die Sicherungsfeder mit übergeschobener
Lamelle in der Ansicht, Abb. 4. den Grundriß der Abb. 3 und Abb. 5 einen Schnitt
durch Abb. 4. in der Linie a-b.
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In den Abb. i und 2 bezeichnet i die äußere Hülle, 2 die untere Kappe
des Fallkörpers. Mit 3 ist der die Schlagbolzeneinrichtung ,1 sowie das Gewicht
5 mit der Patrone 6 haltende Träger bezeichnet. Der Schlagbolzen wird durch einen
`Vinkelhebel 7 gesperrt, der erst dann ausgelöst werden kann, wenn der am unteren
Ende des Hebels befindliche Haken 8 aus dem an der unteren Kappe des Fallkörpers
befestigten Haken 9 ausgehakt wird. Letzteres kann nur dann geschehen, wenn der
bei Gelenk io drehbar gelagerte untere Teil des Fallkörpers gegen den oberen Teil
desselben bewegt wird. Um dies in ungewünschten Fällen, also vor dem Abwurf des
Fallkörpers, zu vermeiden, ist eine Feder 12 vorhanden, die in Sperrstellung gegen
eine Bewegung des unteren Teiles 2 gegen den oberen Teil i durch eine Lamelle 13
gehalten wird. Tritt durch den Einfluß des Wassers ein Zerreißen dieser Lamelle
ein, so springen die Enden der Feder infolge ihrer Spannung in die mit 1 4. bezeichnete
Stellung, die Einschnitten 15 in der unteren Kappe des Fallkörpers entspri:ckt.
Jetzt kann sich die untere Kappe beim Aufstoßen des Fallkörpers auf dem Meeresboden
gegen den oberen Teil bewegen, dadurch den Hebel ; aus dem Haken 9 freigeben und
auf diese Weise den Schlagmechanismus auslösen.
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In den Abb. 3, q. und 5 ist die Sperrfeder 12 sowie die diese in Sperrstellung
haltende Lamelle 13 in ,größerem Maßstahe dargestellt. Wie aus der Abbildung ersichtlich,
befindet sich die Feder, wenn die Lamelle 13 über ihre Endpunkte gezogen ist, in
Spannung, so -daß sie, sobald der Einfluß des. Wassers eine Veränderung der Festigkeitseigenschaften
der Lamelle erzeugt hat, die Lamelle zerreißt und dadurch in die Stellung 14 gelangt,
in der sie die untere Kappe 2 für eine Bewegung relativ zu dem oberen Teil i des
Fallkörpers freigibt.
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In der Abb. 5 ist dargestellt, auf welche Weise man die Zeit zur Veränderung
der Festigkeitseigenschaften der Lamelle beeinflussen kann. Die Punkte 16 in den
einzelnen Lamellen stellen Salzablagerungen dar, die die Durchtränkung der Lamelle
verzögernd beeinflussen.
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Für die Massenherstellung empfiehlt es sich, die Sicherungskörper
aus Teilkörpern gleicher Stärke und Form herzustellen; man hat alsdann folgende
Änderungsmöglichkeiten a) Änderung des Grundstoffes, b) Änderung des Tränkstoffes,
c) Änderung der Zahl der Teilkörper, d) Änderung der Lösungskonzentration des Tränkstoffes;
e) Änderung der Tränkungsdauer, f) Änderung der Tränkungstemperatur. ohne dabei
irgendwelche wesentlichen Schwierigkeiten der Herstellung in Kauf nehmen zu müssen.
Je nach den gestellten Forderungen wird man eines oder das andere oder alle diese
Hilfsmittel gleichzeitig anzuwenden haben.
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Als Grundstoffe eignen sich am besten Fasergewebe, als Tränkstoffe
Salze.