DE4003252A1 - Handwerkzeugmaschine mit getriebe mit schmiermittel - Google Patents
Handwerkzeugmaschine mit getriebe mit schmiermittelInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Handwerkzeugmaschine nach der Gattung
des Anspruchs 1.
Durch die US-PS 28 31 376 ist eine gattungsgemäße Handwerkzeugmaschine
bekannt. Darüber hinaus müssen als gattungsgemäß alle Handwerkzeugma
schinen angesehen werden, die mit einem Schmiermittel enthaltenden
Getriebe versehen sind. Ein Nachteil dieser Handwerkzeugmaschinen ist
deren im Verhältnis zur tatsächlich ausnutzbaren Schmiermittelmenge zu
großes Schmiermitteldepot. Das Schmiermittel ist dabei aus dichtungs
technischen Gründen verhältnismäßig zähflüssig, senkt dadurch den Wir
kungsgrad der Handwerkzeuge und verringert die Lebensdauer des Elek
tromotors. Darüber hinaus altert das Schmiermittel verhältnismäßig
schnell, weil es aufgrund der Zähflüssigkeit nur geringfügig zirku
liert. Demzufolge wird immer nur ein kleiner Volumenanteil aktiv bean
sprucht, während sich ein größerer Volumenanteil nichtbeansprucht in
strömungsfernen Bereichen des Getriebegehäuses festsetzt.
Außerdem wird generell die Schaumbildung beim Schmiervorgang durch die
konstruktive Gestaltung der zu schmierenden Maschinenelemente und
durch besondere Zusätze, Schauminhibitoren, im Schmiermittel verhin
dert.
Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil geringen
Schmiermittel- und Energiebedarfs, verminderten Gewichts, geringer
Betriebsgeräusche und höherer Lebensdauer. Teure, umweltschädliche
Zusätze in den Schmiermitteln werden nicht benötigt. Dem bisher nur
negativ und als unbedingt zu verhindernd bewerteten Schaumbildungsef
fekt wird nicht nur nicht entgegengewirkt, sondern dieser wird gezielt
gefördert und sowohl durch konstruktive Gestaltung des Handwerkzeugma
schinengetriebes als auch durch Zusammensetzung des Schmiermittels ge
steuert. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Be
schreibung anhand der zugehörigen Zeichnung näher erläutert.
Die in der Zeichnung dargestellte Bohrmaschine 1 besteht aus einem
Motorgehäuse 3 mit Handgriff 5, das mit einem Getriebegehäuse 7 ver
bunden ist. Ein nicht im einzelnen dargestellter, schnellaufender
Elektromotor im Motorgehäuse 3 treibt über ein Getriebe 9 eine Ab
triebsspindel 11 zur Aufnahme eines nicht dargestellten Bohrfutters an.
Das Getriebe 9 enthält Getriebewellen 13, gelagert in abgedichteten
Wellendurchtrittsöffnungen 14 der Wandung des Getriebegehäuses 7. Die
Getriebewellen 13 tragen Zahnradpaarungen 15, die einem Bad aus flüs
sigem Schmiermittel 17 ausgesetzt sind und nur teilweise dargestellt
sind. Die Getriebewellen 13 tragen in der Nähe der Wellendurchtritts
öffnungen 14 zusätzliche Zahnscheiben 25 zum Verwirbeln und Auf
schäumen des Schmiermittels 17.
Ein Aerator 18 ist fest im Getriebegehäuse 7 nahe dem Umfang einer der
Zahnradpaarungen 15 angeordnet.
Das Schmiermittel 17 bedeckt in waagerechter Arbeitsposition der Bohr
maschine 1 den unteren, ölwannenartigen Bereich des Getriebegehäuses
7. Der Flüssigkeitsspiegel des Schmiermittels 17 verläuft zunächst in
Höhe der gestrichelten Linie 19. Der Spiegel des Schmiermittelschaumes
21 verläuft nach dem Aufschäumen des Schmiermittels 17 bzw. bei einem
fertig dem Getriebe 9 zugesetzten, seine Schaumkonsistenz beibehalten
den Schmiermittelschaum 21 in Höhe der Strichpunktlinie 23.
Rotieren die Getriebewellen 13 und damit die Zahnradpaarungen 15, bei
spielsweise durch Starten des Elektromotors, schleudern und verwirbeln
sie im Getriebegehäuse 7 das Schmiermittel 17. Aus diesem bildet sich
schon nach wenigen Umdrehungen der Getriebewellen 13 Schmiermittel
schaum 21.
Damit nach zunächst schnellem Anwachsen das Volumen des Schmiermit
telschaums 21 auf dem vorgesehenen Wert konstant bleibt, ist das
Schmiermittel 17 durch eine definierte, minimierte Dosierung von
Detergentzusätzen schaumreguliert. Ein Begrenzen der Schaumbildung ist
deswegen notwendig, weil mit dem Schaumvolumen auch die Viskosität des
Schmiermittelschaums anwächst. Entsprechend dem Einstein′schen Visko
sitätsgesetz steigt dabei die Viskosität um das 2,5fache des Schaum
volumens.
Der Viskositätszuwachs ist dadurch begrenzt, daß der entstehende
Schmiermittelschaum 21 aufgrund der Schaumregulierung das höchstens
dreifache Volumen des ursprünglich flüssigen Schmiermittels 17 er
reichen kann.
Bei einem anderen, nichtdargestellten Ausführungsbeispiel der Erfin
dung ist in das Getriebegehäuse ein fertiger Schmiermittelschaum ein
gefüllt, der langzeitstabil über die Lebensdauer der Bohrmaschine ist.
In diesem Fall tritt keine Rückbildung in eine flüssige Schmier
stoff-Phase auf. Hier ergeben sich besondere dichtungstechnische Vor
teile, weil der fertige Schmiermittelschaum eine gegenüber dem flüssi
gen Schmiermittel erheblich verringerte Kriechfähigkeit hat. Bereits
mit verhältnismäßig groben, für flüssige Schmiermittel nicht ausrei
chenden Spaltdichtungen können Getriebegehäuse zuverlässig abgedichtet
werden.
Dadurch, daß dem Schmiermittel 17 keine oder nur allergeringste Spuren
an Schauminhibitoren, wie z. B. Silikon- und Butylphosphat zugesetzt
sind, ist ein Verschäumen besonders schnell erreicht.
Sind die Zahnscheiben 25 taumelnd, d. h. schief auf den Getriebewellen
13 angeordnet, sorgen sie im Vergleich zu nicht taumelnd angeordneten
Zahnscheiben für eine noch stärkere Schaumbildung, die wiederum die
Dichtheit an den Wellendurchtrittsöffnungen 14 erhöht. Außerdem wird
die Zirkulation des Schmiermittels 17 im Getriebegehäuse 7 verstärkt.
Durch Anordnen des Aerators 18, wie er in ähnlicher Form beispiels
weise für Wasserauslaufventile oder Seifenblasen-Spielzeug bekannt
ist, wird ein Verschäumen des hindurchströmenden Schmiermittels 17
zusätzlich begünstigt. Es können auch mehrere Aeratoren 18 nahe dem
Umfang der Zahnradpaarungen 15 positioniert sein. Damit ist in jeder
Position der Bohrmaschine 1 einer der Aeratoren 18 von Schmiermittel
17 durchströmt und eine ständige Schaumbildung gesichert.Der Aerator
18 kann auch in einer nicht dargestellten Ausführungsform als mit der
Getriebewelle rotierende Siebtrommel ausgestaltet sein und dadurch
ähnlich wie die Zahnscheibe 25 die Schaumbildung aktiv beeinflussen.
Der Schmiermittelschaum 21 wirkt im Getriebe 9 schalldämpfend. Be
stimmte hochfrequente Schwingungen werden unterdrückt, wodurch der
Arbeitskomfort beim Umgang mit der Bohrmaschine erhöht wird.
Besonders gut anwendbar ist die Erfindung für Winkelschleifer. Deren
Schmiermittel neigt bisher dazu, sich in der Nähe des Tellerrades im
Getriebegehäuse festzusetzen und sich vom Schmiermittelumlauf abzu
sondern.
Die Erfindung ist auch für nichtelektrisch angetriebene Handwerkzeug
maschinen mit schmiermittelgefülltem Getriebe geeignet, beispielsweise
für Handwerkzeugmaschinen mit pneumatischem Antrieb oder mit Verbren
nungsmotor.
Außerdem können auch Maschinen und Getriebe, die größer sind als
Kleinmaschinen und Kleingetriebe, mit dem erfindungsgemäßen Schmier
mittel betrieben werden.
Claims (13)
1. Handwerkzeugmaschine, insbesondere Bohrmaschine (1), mit einem
Motorgehäuse (3), einem Getriebegehäuse (7) und einem Handgriff (5),
angetrieben von einem schnellaufenden Elektromotor, dessen Drehbewe
gung über ein vorzugsweise schaltbares, insbesondere aus Zahnradpaa
rungen (15) und Getriebewellen (13) bestehendes, Schmiermittel ent
haltendes Getriebe (9) auf eine Abtriebsspindel (11) übertragen wird,
wobei insbesondere die Stellen des Getriebes (9) benetzt werden, die
sich zur Bewegungsübertragung aufeinander abwälzen, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schmiermittel (17) durch gesonderte Zusätze auf
schäumbar ist.
2. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Schmiermittel (17) keine gesonderten Schauminhibitoren zugesetzt
werden.
3. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das verschäumte Schmiermittel (17) eine Aeroemulsion ist, die
aus niedrigviskosem, flüssigem Schmiermittel (17) während der Abwälz
bewegungen im Getriebe (9) gebildet wird.
4. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das verschäumte Schmiermittel (17) eine die Lebensdauer der Handwerk
zeugmaschine überdauernde, langzeitstabile, vorgefertigte Aeroemulsion
ist, die ohne eine abgetrennte flüssige Phase erhalten bleibt.
5. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schmiermittel (17) über Detergentzusätze so eingestellt ist, daß
mindestens 1/5 des ursprünglichen Volumens des flüssigen Schmiermit
tels (17) in verschäumter Form langzeitstabil ist und höchstens 4/5
des Schmiermittels (17) im Ruhezustand eine gesonderte flüssige Phase
bilden.
6. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schmiermittel (17) über die gesonderten Zusätze so eingestellt
ist, daß sein Volumen sich beim Verschäumen höchstens verdreifacht.
7. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Schmiermittel (17) arm an Silikon und Phosphat ist.
8. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein gesondertes, schaumschlagendes, als Zahnscheibe (25)
ausgestaltetes Teil auf einer Getriebewelle (13) sitzt.
9. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zahnscheibe (25) beim Drehen der Getriebewelle (13) eine Taumel
bewegung ausführt.
10. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
ein gesonderter, schmiermitteldurchströmter Aerator (18) im Getriebe
gehäuse (7) angeordnet ist.
11. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ärator (18) als Siebtrommel ausgestaltet ist und drehfest auf der
Getriebewelle (13) angeordnet ist.
12. Schmiermittel für Kleinmotoren und Kleingetriebe, insbesondere für
Handwerkzeugmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß Stoffe zugesetzt
sind, die die Schaumbildung fördern.
13. Schmiermittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß keine
Schauminhibitoren zugesetzt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904003252 DE4003252A1 (de) | 1990-02-03 | 1990-02-03 | Handwerkzeugmaschine mit getriebe mit schmiermittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904003252 DE4003252A1 (de) | 1990-02-03 | 1990-02-03 | Handwerkzeugmaschine mit getriebe mit schmiermittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4003252A1 true DE4003252A1 (de) | 1991-08-08 |
Family
ID=6399389
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904003252 Withdrawn DE4003252A1 (de) | 1990-02-03 | 1990-02-03 | Handwerkzeugmaschine mit getriebe mit schmiermittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4003252A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103629505A (zh) * | 2013-12-02 | 2014-03-12 | 宁波汉浦工具有限公司 | 一种手持式电动磨 |
-
1990
- 1990-02-03 DE DE19904003252 patent/DE4003252A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103629505A (zh) * | 2013-12-02 | 2014-03-12 | 宁波汉浦工具有限公司 | 一种手持式电动磨 |
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Legal Events
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