DE4002919A1

DE4002919A1 - Kirchenkerze mit dochtvorrichtung

Info

Publication number: DE4002919A1
Application number: DE19904002919
Authority: DE
Inventors: Hansjuergen Riha
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1990-02-01
Filing date: 1990-02-01
Publication date: 1991-11-14

Description

Die Erfindung betrifft einen Festwachskörper mit einer Docht vorrichtung, die zusammen die Funktion einer herkömmlichen Kirchenkerze wesentlich verbessert. Diese Verbesserung bein haltet die Beseitigung unzähliger Probleme, die insbesonders bei Kerzen mit einem Durchmesser von über 40 mm auftreten.

In den meisten Fällen zeigen sich diese Probleme durch ein gefallene Kerzenwände mit kontinuierlichem Tropfenfluß aus der Brennschüssel, abgebrochenen, geteilten und abgeglühten Dochten. Nicht zu vergessen die häufig auftretende Ertränkung des Dochtes in der Brennschüssel. Unberechenbare Luftzirkula tionen und verschiedene Arten von Klimaanlagen, welche in Großräumen, besonders aber in Kirchen anzutreffen sind, ver stellen regelmäßig die Weichen zu einer sachgerechten Lösung. Die vom Handel angebotenen Lösungen, welche in ihrer Mehrzahl auf einen Ersatz in Form von Kerzenattrappen hinauslaufen wie zum Beispiel ein Rohr in welchem eine Kerze mit Feder in einem größeren kerzenförmigen Rohr untergebracht ist, oder eine mit flüssigem Brennstoff gefüllte Metalldose, welche in einem Kunstoffmantel versteckt ist (DE-PS 33 43 595) vermögen die Kirchen nicht zufrieden zu stellen und werden von diesen nur wegen der unbefriedigten Arbeitsweise der herkömmlichen Kerzen gebraucht, Diese Kerzenattrappen die über Jahre hinaus immer die gleiche Höhe beibehalten, stören die Geistlichkeit ebenso wie die Kirchenbesucher, da sie sich der liturgischen Maxime der Kirchen widersetzen. Dieses Maxime besagt, daß der Kerzenkörper für jedermann sichtbar von der Flamme ver zehrt wird. Falsch-Kerzen demnach täuschen einen symbolischen Vorgang vor, den sie selbst aus technischer Unzulänglichkeit nicht bewerkstelligen können.

Aus neurer Zeit sind nun kurze Dochte bekannt, welche aus keramischen oder metallischen Pulvern durch Sinterbildung ge formt werden können und welche sich durch ihre Feuerfestig keit, guter Wärmeleitung, Kapillarität und bestimmbarer Porengrößen ganz vorzüglich für den hier vorgebrachten Vor schlag eignen.

DE-PS 33 31 726 zeigt eine Möglichkeit auf, diese Art von Dochten in der Kerzenindustrie zu verwenden, jedoch kann das dort beschriebene Sinkdochtaggregat in Kirchenkerzen nicht zufriedenstellend zum Einsatz kommen, da das sich in der Brennschüssel immer wieder selbstaufrichtende Ag gregat weder den Einsturz von Kerzenwänden verhindern kann noch in der Lage wäre den damit verbundenen Abfluß des Flüssigwachses aus der Brennschüssel zu verhindern. Ohne die Kerzenwände um die Brennschüssel herum durch Wind schutzvorrichtungen abzuschützen kann bei Kirchenkerzen mit über 40 mm Durchmesser kein Erfolg im sauberen Abbren nen erzielt werden.

Der Erfindung liegt den Ausführungen entsprechend fol gende Aufgabe zugrunde: Eine einfache, kostengünstige Lö sung aufzuzeigen, welche den technischen Ansprüchen genügt, die liturgische Voraussetzung der Kirche beachtet und gleichzeitig die bestehenden Probleme beseitigt.

Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß durch fol gendes Beispiel dargestellt und erläutert. Im einzelnen be stehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung, welche die Verwendung dieser Erfindung auch außerhalb des Kirchenbereiches,nicht ausschließen soll. Es zeigt:

Fig. 1 den immer wieder entzündbaren Dauerdocht

Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Gesamtausführung

Fig. 3 eine Draufsicht der lamellenartigen Dochthaltervor richtung.

Der Docht (1), welcher von den Lamellenspitzen (6) festgehal ten wird,sitzt in seinem Unterteil in der Zentralbohrung (4) des Festwachskörpers (3). Die lamellenartige Dochthaltervor richtung aus Leichtmetall (6) gefertigt und dem Kerzendurch messer entsprechend ist vorzugsweise mit der nach innen ge formter Flansche der Hülse verbunden. (2) Der Kerzenkörper wird von einem Dorn (5) gehalten.

Es versteht sich, daß der Docht mit Wachs vorher getränkt wurde und deshalb nach dem Anzünden in der Lage ist sich selbst und seine direkte Umgebung zu erhitzen. Das ver flüssigte Wachs wird dem Docht durch die Lamellenspitzen den nicht bedeckten Wachsflächen (3) zugeführt. Die entstehen de Wärme wird durch die Lamellen, deren Anzahl von der Wachszusammensetzung abhängt, auf die Hülse übertragen, die mit dem Flansch dafür sorgt, daß das flüssige Wachs in der Brennschüssel verbleibt. Auch bei stärkster Luftein wirkung gibt es keine eingestürzten Kerzenwände mehr. Der Docht kann aus seinem nach unten bestimmten Weg nicht ausbrechen, da er einmal von der Dochthaltervorrichtung mit Zentralbohrung geführt wird und zum anderen von der Hülse die mit der Dochtvorrichtung verbunden ist, begleitet wird. Der Docht selbst kann immer wieder neu entzündet werden, da beim Auslöschen der Flamme die Poren mit Wachs gefüllt bleiben. Ein Nachklimmen des Dochtes ist ausgeschlossen.

Auch versteht sich von selbst, daß diese Erfindung auch ohne Hülse, also nur mit der Dochtvorrichtung zum Einsatz kommen kann. Zum Beispiel überall dort wo die Außenwände des Festwachskörpers ohnehin durch Glas und dergleichen ge schützt sind.

Claims

1. Kirchenkerze mit Dochtvorrichtung

- bestehend aus einem Festwachskörper (3),
- auf welchen die Dochtvorrichtung (6) mit Docht (1) aufgesetzt wird,

dadurch gekennzeichnet,

- daß eine dem Außendurchmesser das Festwachskörpers entsprechende Hülse mit am oberen Rande nach innen ge zogener Flansche (2), zumindest den Rand des Festwachs körpers überdeckt und daß die innere Peripherie der Flansche mit der äusseren Peripherie der Dochtvorrich tung verbunden ist.

2. Kirchenkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

- daß die Dochtvorrichtung (6) zumindest 2 Lamellen hat, deren Spitzen den Docht halten können.

3. Kirchenkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

- daß die Dochtvorrichtung (6) direkt auf dem Festwachs körper (3) aufliegt und in der Horizontalen maßunab hängig sein kann.

4. Kirchenkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

- daß der Festwachskörper (3) eine durchgehende verti kale Zentralbohrung (4) hat.

5. Kirchenkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

- daß der Festwachskörper und die Dochtvorrichtung zu sammen von unterschiedlicher geometrischen Gestaltung sein können.

6. Kirchenkerze nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,

- daß der Festwachskörper (3) in einem den Festwachskör per unfassenden mit einer Öffnung versehenen Behälter gelagert ist.