DE400256C - Einrichtung zur Verstaerkung schwacher Stroeme - Google Patents
Einrichtung zur Verstaerkung schwacher StroemeInfo
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Description
Man hat zur Beeinflussung einer Spannung
oder Stromstärke in Abhängigkeit von einer anderen Spannung oder Stromstärke bereits
vorgeschlagen, die betreffenden Spannungen in den Gitterkreis einer Entladungsröhre in der
Weise einzuschalten, daß die an den Enden eines Widerstandes auftretenden Spannungen
den Gitterkreis der Röhre beeinflussen und hierdurch im Anodenkreis einen verstärkten
ίο Strom erzeugen.
Eine solche Einrichtung ist zwar bis zu einem gewissen Grade geeignet, Stromfolgen zu verstärken,
aber sie ist nur dort verwendbar, wo es nicht darauf ankommt, die Richtung der
Ströme und die Frequenz derselben auch trotz Verstärkung aufrechtzuerhalten. Wie ' Versuche
ergeben haben, ist es in bestimmten Fällen nicht angängig, für den Widerstand, an dessen
Enden die auf den Gitterkreis einwirkenden Spannungen auftreten, einen gewöhnlichen
« Widerstand zu benutzen; es muß vielmehr hierfür ein kapazitäts- und induktionsfreier
Widerstand dann vorgesehen werden, wenn für die Stromverstärkung die Stromrichtung, Kurvenform
und Frequenz beibehalten werden soll. Wie sich gezeigt hat, ist z. B. die Verstärkung
der von lichtelektrischen Alkalimetallzellen gelieferten Ströme verzerrungsfrei nur dann möglich,
wenn der Widerstand, wie überhaupt der ganze aus Zelle, Batterie und Widerstand bestehende
Stromkreis so kapazitätsfrei wie möglich gemacht ist und zu diesem Behufe auch die
den Widerstand mit der Alkalimetallzelle verbindenden Leitungen möglichst kurz und geradlinig
gehalten sind. Die verzerrungsfreie Übertragung von Spannungs- bzw. Stromschwankungen
spielt z. B. für die elektrische Übertragung von Bildern mit großer Geschwindigkeit
bei den dabei auftretenden Frequenzen eine ausschlaggebende Rolle.
Es wird daher für die Verstärkung von Strömen bei der elektrischen Bildübertragung
und bei ähnlich gelagerten Anwendungsfällen die Schaltung derart getroffen, daß der zu verstärkende
Stromkreis, z. B. der einer lichtelekirischen Zelle, mit dem Gitterkreis einer Verstärkerröhre
über einen kapazitäts- und induktionsfreien Widerstand verbunden wird, der einerseits in Reihe mit dem zu verstärkenden
Stromkreis geschaltet ist und anderseits im Gitterkreis der Verstärkerröhre liegt. Als
kapazitätsfreier Widerstand kann ein Silitstab benutzt werden. Da jedoch bei Siiitstäben die
Regelbarkeit meist nicht genügend ist, wird gemäß der Erfindung für den kapazitätsfreien
Widerstand eine lichtelektrische Alkalimetallzelle, oder ein Audion, oder überhaupt eine Gasstrecke
verwendet, deren Leitfähigkeit durch Belichtung, Änderung der Glühtemperatur und
ähnliche Maßnahmen veränderlich einstellbar ist.
Die Zeichnung zeigt in Abb. 1 die Anwendung der Schaltung nach der Erfindung für die Zwecke
der Bildübertragung. Auf dem rotierenden Zylinder ι ist die zu übertragende Bilddarstellung
angebracht, die von den aus dem lichtdicht verschlossenen Kasten 2 durch die Blende 5 austretenden
Strahlen der Lichtquelle 3 getroffen wird. Die Strahlen fa'len auf die lichtelektrische
Schicht der Alkalimetallzelle 4, welche sie proportional den Lichtwerten der Bilddarstellung
lichtelektrisch erregen. In dem die Batterie 10 und die Zelle 4 enthaltenden Stromkreise
ist eine zweite Zelle 7 angeordnet, welche in dem punktiert angedeuteten Kasten 20 sich
befindet. Der Kasten 20 ist durch die Irisblende 21 in zwei Teile unterteilt, deren einer
die Zelle 7 aufnimmt, während der andere eine durch Widerstand 23 regelbare und von der
Batterie 22 gespeiste elektrische Lichtquelle b enthält. Mittels der Irisblende 21 und des Widerstandes
23 läßt sich die auf die Zelle 7 fallende Lichtenergie der Lieh'quelle 6 und damit der
Widerstand der Zelle aufs feinste abstufen und den Widerstandsgrößen der Zelle 4 sowie des
Gitter kreises der Verstärkerröhre 13 anpassen, in welchem die Zelle 7 parallel zum Gitter 15
und der Glühkathode 14 liegt. Die zwischen den
Klemmen 9 und 11 der Zelle 7 auftretenden Spannungen beeinflussen proportional den Anodenstrom
der Verstärkerröhre, welcher durch die Leitungen 18,19, die an die Anode 16 bzw.
über die Batterie 17 an die Kathode 14 angeschlossen
sind, der Fernleitung bzw. einem Arbeitsapparat zugeführt wird.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung, gleichfalls für Bildübertragung, zeigt in schematischer
Darstellung die Abb. 2. Die lichtelektrische Zelle 31 liegt hier in Serie mit der Audionröhre38
und der Anodenbatterie 35. Die Audionröhre 38 dient als regelbarer kapazitätsfreier
Widerstand, dessen Betrag durch Veränderung der Heizstromstärke mittels des Widerstandes 34 geregelt werden kann, welcher
mit der Heizbatterie 36 und dem Glühfaden 40 in Reihe geschaltet ist. Das Audion 38 liegt
gleichzeitig im Gitterkreise der Verstärkerröhre 46, indem seine Anode 39 an das Gitter 51 und
seine Glühkathode 40 an die Kathode 47 der Röhre 46 angeschlossen ist. Die zwischen den
Klemmen 37 und 42 des Audions auftretenden Spannungsschwankungen beeinflussen den Anodenstrom
der Verstärkerröhre 46, welcher durch die Leitungen 52 und 53, die von der Kathode
47 bzw. über die Batterie 50 von der Anode 49 abzweigen, dem Verbrauchsapparat zugeführt
wird. Für den Betrag der Verstärkung ist die richtige Wahl des Spannungsintervalls, welches
dem Gitterstromkreis zugeführt wird, ausschlaggebend, was durch die Anwendung der bequem
regelbaren Widerstände, nämlich der Zelle oder des Audions, leicht berücksichtigt werden kann.
In Abb. 3 ist eine Kaskadenschaltung von Vakuumröhren gemäß der Erfindung unter Benutzung
kapazitätsfreier Widerstände schematisch dargestellt. Als kapazitätsfreie Widerstände
finden hier Audionröhren 57, 62 und 63 Verwendung, wobei die lichtelektrische Zelle 54
in Serie mit dem Audion 57 liegt. Die an den Punkten 56 und 58 des Audions 57 auftretenden
Spannungsschwankungen beeinflussen die Spannung am Gitter 64 der Verstärkerröhre 55 und
damit den Anodenstrom dieser Röhre, der über die Anode 59, das Audion 62, die Batterie 60
und Glühkathode 61 verläuft. Die an den Punkten 65 und 66 des Audions 62 auftretenden
Spannungsschwankungen beeinflussen die Gitterspannung der Verstärkerröhre 67, in deren
Anodenstromkreis in Reihe mit der Batterie 68 das Audion 63 liegt, welches durch die an seinen
Punkten 74 und 71 auftretenden Spannungsschwankungen die Gitterspannung der Ver-
stärkerröhre 69 mit Anodenbatterie 73 beeinflußt. Der dur,ch die Leitungen 70 und 72 fortgeführte
Anodenstrom der Röhre 69 ist proportional den lichtelektrischen Strömen der Zelle 54, die er in gleicher Frequenz und unverzerrt,
nur außerordentlich verstärkt, wiedergibt. Die Anodenbatterien 60, 68, y3 können
durch geeignete Schaltung vereinigt werden.
Anstatt der in den Abbildungen der Zeichnung angenommenen lichtelektrischen Zelle 1 können
natürlich beliebige, sonst geeignete Apparate Verwendung finden, wo es sich um eine andere
Aufgabe als die der Verstärkung von Bildströmen handelt. Auch an Stelle der Audionröhren
können gemäß der Erfindung andere passende Apparate Verwendung finden, sofern sie in gleicher Weise den Bedingungen der Kapazitäts-
und Induktionsfreiheit und der bequemen Regelbarkeit des Widerstandes genügen. Die
benutzten kapazitätsfreien Widerstände werden zweckmäßig nicht starr bemessen, sondern so
ausgebildet, daß sie den Widerständen der Stromkreise angepaßt werden können. Es
können z. B. die als Widerstand benutzten Gasgefäße verschiebbare Elektroden erhalten, um
diese Anpassung ausführen zu können.
Claims (3)
1. Einrichtung zur Verstärkung schwacher elektrischer Ströme vorzugsweise mittlerer
und hoher Frequenz, insbesondere für Bildübertragung durch Widerstandsverbindung
des den zu verstärkenden Strom führenden Stromkreises, z. B. einer lichtelektrischen
Zelle mit dem Gitterkreis einer Verstärkerröhre, dadurch gekennzeichnet, daß für diese
Verbindung als kapazitäts- und induktionsfreie Widerstände, lichtelektrische Alkalimetallzellen,
Audionröhren oder sonstige in der Leitfähigkeit durch Belichtung, Glühtemperaturänderung
o. dgl. Veränderlich einstellbare Gasstrecken benutzt sind, welche
im Gitterkreis der Verstärkerröhre liegen und in Reihe mit dem Stromkreis der zu
Verstärkenden Ströme geschaltet sind, der so kapazitäts- und induktionsfrei als möglich
zu halten ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter Benutzung mehrerer
Verstärkerröhren zu deren Serienschaltung lichtelektrische Alkalimetallzellen, Audionröhren oder sonstige Gasstrecken als
kapazitäts- und induktionsfreie Widerstände Vorgesehen und die vorhandenen Anoden-
und Gitterkreise möglichst kapazitäts- und induktionsfrei gehalten sind. .
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die als Widerstände
benutzten Gasgefäße verschiebbare Elektroden besitzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DESCH53009D DE400256C (de) | Einrichtung zur Verstaerkung schwacher Stroeme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DESCH53009D DE400256C (de) | Einrichtung zur Verstaerkung schwacher Stroeme |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE400256C true DE400256C (de) | 1924-08-07 |
Family
ID=7436770
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH53009D Expired DE400256C (de) | Einrichtung zur Verstaerkung schwacher Stroeme |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE400256C (de) |
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