DE4002567C2 - Ausziehführungsgarnitur für Schubladen od. dgl. - Google Patents
Ausziehführungsgarnitur für Schubladen od. dgl.Info
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausziehführungsgarni
tür für Schubladen od. dgl., mit je einer ladenseitigen
Ausziehschiene und einer korpusseitigen Tragschiene und
lastübertragenden Gleitern oder Laufrollen, die beispiels
weise in einem Laufwagen gelagert sind beidseitig der
Schublade, wobei die Tragschienen in Längsrichtung in
einen an einer Möbelseitenwand befestigbaren Anschlagteil
und einen Laufteil getrennt und die Laufteile auf den
Anschlagteilen um eine vertikale Achse drehbar gelagert
sind und von einer Feder beaufschlagt werden.
Derartige Ausziehführungsgarnituren sollen das Herausziehen
und Einschieben der Schublade in einen Möbelkorpus möglichst
stopungsfrei gestalten und sie sollen außerdem die teilweise
aus dem Möbelkorpus herausgezogene Schublade im Korpus
halten, insbesondere dann, wenn die Schublade mehr als
die Hälfte ihrer Tiefe aus dem Möbelkorpus herausgezogen ist.
Nach dem bekannten Stand der Technik werden derartige Aus
ziehführungsgarnituren entweder mit Gleitern oder Laufrol
len bestückt. Es sind ebenfalls Ausziehführungsgarnituren
bekannt, bei denen die Laufrollen in eigenen Laufwägen ge
lagert sind.
Aus der US-PS 5 26 509 ist eine Ausziehführungsgarnitur
für Schubladen bekannt, bei der die Laufteile der Trag
schienen jeweils um eine vordere vertikale Achse drehbar
sind. Die hinteren Enden der Laufteile werden von Federn
beaufschlagt und zur Schublade gedrückt. Die Schublade
wird dabei von den Laufteilen praktisch eingeklemmt,
wodurch sich die Reibung zwischen der Schublade und den
Laufteilen erhöht, je weiter die Schublade in den Möbel
korpus hineingeschoben wird. Wird die Schublade verkantet,
wird ihre Position zumindestens in der eingeschobenen
Stellung korrigiert.
Es kann nun vorkommen, daß eine aus dem Möbelkorpus teil
weise herausgezogene Schublade in der ausgezogenen Stellung
verbleibt. Insbesondere bei scharfen Ecken und Kanten, die
bei der Schubladenfrontblende sehr oft vorkommen, kann es
passieren, daß eine Person, die an einer derart vorstehenden
Schublade anstößt, sich mehr oder weniger schwer verletzt.
Des weiteren kann es dabei zu einer Beschädigung der Schub
lade und/oder der Ausziehführungsgarnitur kommen.
Es sind zwar Ausziehführungsgarnituren mit einem sogenannten
Einlauf bekannt, bei denen eine wenig sorgfältig geschlos
sene Schublade selbsttätig in den Möbelkorpus hineingezogen
wird.
Diese Ausziehführungsgarnituren können jedoch das der Er
findung zugrunde liegende Problem nicht vollständig lösen,
da der Einlauf jeweils nur im letzten Bereich des Schubladen
einschiebeweges wirksam wird, das heißt, die Schublade muß
zumindestens annähernd bis in ihre hintere das heißt
geschlossene Stellung geschoben sein, damit sie vom Einlauf
in den Möbelkorpus gezogen wird. Bei Schubladen, die um
mehr als die Hälfte aus dem Möbelkorpus hervorstehen, wird
im allgemeinen der Einlauf nicht wirksam. Gerade bei derar
tig hervorstehenden Schubladen ist jedoch die Verletzungs
gefahr am größten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ausziehführungsgarnitur
der eingangs erwähnten Art dahingehend zu verbessern, daß
eine Verletzung an oder eine Beschädigung der aus dem Möbel
korpus herausstehenden Schublade durch Anstoßen an derselben
weitgehend vermieden bzw. vermindert wird.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
die Laufteile parallel zueinander geführt und miteinander
in der gleichen Drehrichtung drehbar sind.
Vorteilhaft befindet sich die Achse in etwa in der Mitte
eines Laufteiles, so daß die Laufteile vorne und hinten
nach entgegengesetzten Richtungen gleich weit ausschwen
ken können.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht
vor, daß die Laufteile von der Feder parallel zur
Möbelseitenwand gehalten werden.
An Stelle einer oder mehrerer derartiger Federn könnten an
den Laufteilen oder den Möbelseitenwänden auch Puffer be
festigt sein. Es hat sich jedoch die Ausführung mit den Fe
dern als besonders vorteilhaft erwiesen, da hierdurch die
verschobene Schublade automatisch wieder in ihre Laufstel
lung gebracht, das heißt parallel zu den Schubladenseiten
wänden ausgerichtet wird.
Vorteilhaft sind die Anschlagteile länglich und vorzugswei
se etwa gleich lang wie die Laufteile.
Um eine bessere Führung der Laufteile zu erreichen, sind die
se in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel mit zwei Zapfen
oder dergleichen versehen, die in zwei in der Richtung zur
Möbelseitenwand konvergierende Schlitze ragen, wobei die
Zapfen und die Schlitze in den vier Eckpunkten eines Recht
ecks angeordnet sind. Während der Drehbewegung der Lauf
teile beschreiben die Zapfen selbstverständlich Kreisbögen.
Da der von ihnen zurückgelegte Weg jedoch sehr kurz ist,
müssen die Schlitze nicht unbedingt gekrümmt, sondern
können auch gerade ausgeführt sein.
Vorteilhaft ist vorgesehen, daß mindestens ein Laufteil bei
seinen beiden Enden von je einer Feder beaufschlagt wird.
Um die Laufteile und somit die Schublade exakt in die Mitte
auszurichten, ist in einem weiteren bevorzugten Ausführungs
beispiel der Erfindung vorgesehen, daß die Feder auf die
beiden Hebel einer Zange drückt, deren Backen sowohl den
Laufteil als auch den Anschlagteil klemmend umfassen.
Der Angriff der Zangen kann beispielsweise dadurch ermög
licht werden, daß der Anschlagteil und der Laufteil einan
der überdecken und Ausnehmungen aufweisen, in die eine Backe
der Zange ragt.
Damit eine durch einen Stoß verschobene Schublade wieder
von der Feder sicher in die Ausgangsstellung gebracht
wird und es zu keinem Verklemmen kommt, kann zwischen
den Anschlagteilen und den Laufteilen eine reibungsvermin
derte Schicht vorgesehen sein. Es kann entweder einer
der Stege des Laufteiles oder Anschlagteiles mit einer
Teflonbeschichtung versehen sein oder es kann eine Kunst
stoffolie zwischen den Anschlagteilen und den Laufteilen
angeordnet werden.
Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die Achse an der der Möbel
seitenwand abgewandten Seite der Laufbahn bzw. Laufbahnen
für die Laufrollen oder Gleiter angeordnet ist.
Eine besonders gute Führung der Laufteile wird dadurch er
zielt, daß die Achse und die Zapfen bzw. Schlitze auf ein
ander gegenüberliegenden Seiten der Laufbahn angeordnet
sind.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an
Hand der Figuren der Zeichnung beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt eine schematisch gehaltene Draufsicht
auf eine Schublade mit einer erfindungsgemäßen Auszieh
führungsgarnitur und die
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt
durch eine Schublade und einen Möbelkorpus mit einer er
findungsgemäßen Ausziehführungsgarnitur.
In den Figuren der Zeichnung sind die beiden Seitenwände
der Schublade mit 2 und der Schubladenboden mit 13 be
zeichnet. Die Seitenwände des Möbelkorpus tragen das Be
zugszeichen 1. Unterhalb des Schubladenbodens 13 ist an
jeder Seite der Schublade und zwar innenseitig in bezug
auf die Schubladenseitenwände 2 gesehen eine Ausziehschiene
3 an der Schublade befestigt.
An den beiden Seitenwänden 1 des Möbelkorpus sind die Anschlagteile
6 der Tragschienen, die wie aus der Fig. 2 ersichtlich, winkel
förmig ausgeführt sind, befestigt, vorteilhaft mit den
Seitenwänden 1 verschraubt. Auf dem Horizontalsteg 6′
eines jeden Anschlagteiles 6 lagert ein Laufteil 5. Der
Laufteil 5 weist einen horizontalen Steg 5′ auf und ein
U-Profil mit seitlichen Randstegen, das die Laufbahn 4
bildet.
Zwischen dem Anschlagteil 6 und der Ausziehschiene 3 sind
je nach Bedarf Laufrollen oder Gleiter gelagert. Diese sind
jedoch in den Figuren der Zeichnungen nicht gezeigt, da
das eigentliche Laufsystem der Ausziehführungsgarnitur
nicht Gegenstand der Erfindung ist.
Wie aus den Figuren der Zeichnungen ersichtlich, sind die
Laufteile 5 mittels Achsen 7, die beispielsweise von Nieten
gebildet werden, auf den Anschlagteilen 6 drehbar gelagert.
Die Achsen 7 befinden sich in etwa der Mitte der Laufteile
5 und der ebenfalls schienenartig ausgebildeten Anschlag
teile 6. Wie insbesondere aus der Fig. 1 ersichtlich, sind
die Achsen 7 innenseitig des U-Profiles, das heißt der je
weiligen Laufbahn 4 der Laufteile 5, sowie der Ausziehschie
ne 3 angeordnet.
An der äußeren Seite der Laufteile 5, das heißt neben der
Korpusseitenwand 1 sind die Anschlagteile 6 mit Zapfen 12
versehen. Die vertikalen Zapfen 12 ragen dabei durch Schlit
ze 16, die in den Horizontalstegen 5′ der Laufteile 5 ange
ordnet sind. Die zur Möbelseitenwand 1 hin konvergierenden
Schlitze 16 bilden zusammen mit dem Zapfen 12 eine Führung
für die Laufteile 5.
An den beiden Enden der Laufteile 5 sind an einer Seite der
Schublade Zangen, die von zwei Hebeln 8, 9 gebildet werden,
auf Achsen 11 gelagert. Die Hebel 8, 9 werden
von einer Feder 10, die im Ausführungsbeispiel eine Schrauben
feder ist, auseinandergedrückt.
Die Laufteile 5 und der Anschlagteil 6 weisen Aus
nehmungen 15 auf, durch die eine Backe 17 der von den He
beln 8, 9 gebildeten Zange ragt. Die zweite Backe 17 der
Zange drückt seitlich an die Horizontalstege 5′, 6′
der Laufteile 5 und des Anschlagteiles 6.
Wird die Schublade seitlich verschwenkt, beispielsweise
indem jemand an der Frontblende 14 anstößt, so werden die Auszieh
schienen 3 und die Laufteile 5 in die in der Fig. 1 strichliert einge
zeichnete Stellung gebracht. Die Hebel 8, 9 werden entge
gen dem Druck der Feder 10 bei ihren schienenseitigen En
den auseinandergedrückt. Läßt die auf die Schublade seit
lich einwirkende Kraft nach bzw. fällt zur Gänze weg, so
drückt die Feder 10 die Backen 17 der Hebel 8, 9 wieder zu
sammen und die Laufteile 5 sowie die Ausziehschienen 3 und damit die
gesamte Schublade werden wieder in die Mittelposition gebracht,
das heißt parallel zu den Seitenwänden 1 des Möbelkorpus
ausgerichtet.
Claims (11)
1. Ausziehführungsgarnitur für Schubladen od. dgl., mit
je einer ladenseitigen Ausziehschiene und einer
korpusseitigen Tragschiene und lastübertragenden
Gleitern oder Laufrollen, die beispielsweise in einem
Laufwagen gelagert sind beidseitig der Schublade,
wobei die Tragschienen in Längsrichtung in einen an
einer Möbelseitenwand befestigbaren Anschlagteil und
einen Laufteil getrennt und die Laufteile auf den An
schlagteilen um eine vertikale Achse drehbar gelagert
sind und von einer Feder beaufschlagt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Laufteile (5) parallel zu
einander geführt und miteinander in der gleichen Dreh
richtung drehbar sind.
2. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die Achsen (7), auf denen die
Laufteile (5) gelagert sind, jeweils in etwa in der
Mitte eines Laufteiles befinden.
3. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Laufteile (5) von der
Feder (10) parallel zur Möbelseitenwand (1) gehalten
werden.
4. Ausziehführungsgarnitur nach mindestens einem der An
sprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlag
teile (6) länglich und vorzugsweise etwa gleich lang wie
die Laufteile (5) sind.
5. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anschlagteile (6) zwei Zapfen (12) od.
dgl. aufweisen, die in zwei in der Richtung zur Möbel
seitenwand (1) konvergierende Schlitze (16) in den Lauf
teilen (5) ragen, wobei die Zapfen (12) und die Schlitze
(16) in den vier Eckpunkten eines Rechtecks angeordnet
sind.
6. Ausziehführungsgarnitur nach mindestens einem der An
sprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Laufteil (5) bei seinen beiden Enden von je einer
Feder (10) beaufschlagt wird.
7. Ausziehführungsgarnitur nach mindestens einem der An
sprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (10)
auf die beiden Hebel (8, 9) einer Zange drückt, deren
Backen (17) sowohl der Laufteil (5) als auch den An
schlagteil (6) klemmend umfassen.
8. Ausziehführungsgarnitur nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anschlagteil (6) und der Laufteil (5)
einander überdecken und Ausnehmungen (15) aufweisen, in
die eine Backe (17) der Zange ragt.
9. Ausziehführungsgarnitur nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Anschlagteil
(6) und dem Laufteil (5) eine reibungsvermindernde
Schicht, beispielsweise eine Teflonbeschichtung oder
-Folie vorgesehen ist.
10. Ausziehführungsgarnitur nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (7) an der der
Möbelseitenwand (1) abgewandten Seite der Laufbahn (4)
bzw. Laufbahnen für die Laufrollen oder Gleiter angeord
net ist.
11. Ausziehführungsgarnitur nach einem der Ansprüche 1, 5
oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (7) und
die Zapfen (12) bzw. Schlitze (16) auf einander gegenüber
liegenden Seiten der Laufbahn (4) angeordnet sind.
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