DE3991247C2 - Räumlich kurvengängiger Förderer für Druckereierzeugnisse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen räumlich kurvengängigen Förde­ rer für Druckereierzeugnisse gemäß dem Oberbegriff des An­ spruchs 1.

Ein derartiger Förderer ist aus der DE 37 90 593 T1 be­ kannt. Dort wird ein Zugorgan mit daran befestigten Last­ trägern durch kugelgelenkig miteinander verbundene Glieder gebildet. In den Gliedern des Zugorgans sind Kugeln gela­ gert, die mit ihren Außenflächen auf den Stützelementen ei­ ner Führungsbahn laufen. Die Stützelemente der Führungsbahn verlaufen über die gesamte Länge des Förderers und sind im Querschnitt in den Ecken eines Rechtecks angeordnet. Zur Stabilisierung des Lastträgers ist an den Gliedern eine mit den Stützelementen zusammenwirkende seitliche Führungsrolle angeordnet. Obwohl ein derartiger Förderer eine praktisch beliebige Bewegungsbahn des Zugorgans ermöglicht, weist er eine relativ komplexe Konstruktion auf und erfordert eine spezifische Materialauswahl für die Lagerteile, die eine geringe Reibung zwischen der Kugel und den Stützelementen der Führungsbahn gewährleisten.

Aus der DE-OS 26 40 593 ist ein Fördersystem mit einer Gliederkette und einem nur von zwei Trag- bzw. Führungs­ schienen gebildeten Führungssystem bekannt, wobei die an jedem Kettenglied auf rechtwinklig zueinander ausgerichte­ ten Achsen gelagerten Einzelrollen an zwei Seiten je einer Führungsschiene laufen. Das Konzept dieses Fördersystems besteht darin, daß die einzelnen Rollen der jeweiligen Ket­ tenglieder nur an einer Seite geführt werden, so daß insge­ samt lediglich zwei Führungsschienen erforderlich sind. Da­ durch soll die Verwendung von Rollen-Paaren ausgeschlossen werden, bei denen jede Rolle in ihrer Umfangsfläche zwi­ schen zwei gegenüberliegenden Führungsschienen angeordnet ist.

In der US 16 30 345 ist eine Förderbahn, insbesondere für Billardkugeln, offenbart, bei der die Führungselemente aus vier gleich beabstandeten Stangen besteht, die entlang der Förderbahn verlaufen und im Querschnitt in den Ecken eines Vierecks angeordnet sind.

Eine aus der GB 987 097 bekannte Fördereinrichtung besteht aus zwei einander gegenüberliegenden starren Trägern mit einem um 90° gekippten U-Profil an dessen beiden Schen­ kelenden ein Vertikalflansch angeformt ist. Zwischen den beiden Trägern verläuft eine mit horizontalen und vertika­ len Räderpaaren versehene Halterung einer Kette derart, daß die horizontalen Rollen zwischen den beiden Schenkeln des U-Profils und die vertikalen Rollen zwischen den beiden Flanschen der gegenüberliegenden Träger laufen.

Aus der FR 12 86 546 ist ein Kugelgelenk zur Verbindung der beiden Kettenglieder einer Transportkette bekannt.

Bei einem in der US 29 37 601 offenbarten Fördersystem ist eine durch Ketten transportierte Laufkatze durch Rollen in einem nahezu geschlossenen Träger mit rechteckigem Quer­ schnitt gelagert, wobei die Rollen in entsprechenden Wälz­ führungen an der Außenseite der Laufkatze umlaufen.

Bei einer aus der AT 348 919 bekannten Kugelgelenk-Glieder­ kette sind die Kettenglieder durch kugelsegmentförmige Ge­ lenkkörper miteinander verbunden, an denen jeweils eine horizontale Achse für zwei in einer im Querschnitt C-förmigen Hohlschiene geführten Laufräder angeordnet ist. Auf einer mittig zum Kugelgelenk ausgerichteten und senkrecht zur Achse der Laufräder verlaufenden weiteren Achse ist eine Führungsrolle gelagert, die in dem Schlitz der C-förmigen Hohlschiene läuft.

Aus der CH-A 592 562 ist eine Transporteinrichtung für Druckereierzeugnisse bekannt, bei der eine kontinuierliche Kette durch gelenkig miteinander verbundene Wagen gebildet ist, die sich mittels Rädern über eine Führungsbahn bewe­ gen. Bei dieser Transporteinrichtung ist die Führungsbahn in Form eines C-förmigen Kastenprofils ausgeführt, das im Querschnitt ein Rechteck mit einer in Längsachse der Trasse verlaufenden Nut in einer der Seiten darstellt. Innerhalb dieses Profils bewegen sich die Wagen der Kette, von denen jeder mit drei Rädern versehen ist. Das eine Rad ist in der Nut des C-förmigen Profils der Bahn geführt und wirkt an seinem Außenumfang mit den Stirnflächen derselben zusammen. Die zwei anderen Räder sind innerhalb des Profils zu beiden Seiten des ersten Rades angeordnet und sind durch eine zur Achse des ersten Rades senkrechte gemeinsame Achse verbun­ den. Diese Konstruktion ermöglicht zwar den Transport der Druckereierzeugnisse in unterschiedlichen Richtungen. Sie erfordert jedoch aufgrund der kastenförmigen Führungsbahn einen hohen Materialaufwand und auch die Herstellung der im Raum gekrümmten Profilabschnitte ist kompliziert. Außerdem können bei dieser Konstruktion nur zwei Räder eine Trag­ funktion ausführen, während das dritte lediglich die Funk­ tion eines Führungselements erfüllt. Dadurch sind die Mög­ lichkeiten bei der Auswahl einer Bahnkurve für einen Förde­ rer begrenzt. So kann er beispielsweise nicht in einer Ebene gebogen werden, die senkrecht zu den Wänden des C-förmigen Profils verläuft, über welche die Räder der Wagen rollen, weil in diesem Fall im krummlinigen Abschnitt der Trasse die Kettenglieder fliegend auf den Leitrollen zur Anlage gelangen, während die übrigen Rollen der Glieder nicht laufen, sondern an den Wänden der Bahn reiben. Dies kann zur Beschädigung der an der schmalen Stirn des C-för­ migen Bahnprofils laufenden Leitrollen, zur Verkantung der Wagen und zum Verschleiß ihrer Laufräder und der Bahn füh­ ren.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen räumlich kurvengängigen Förderer zu schaffen, der eine einfache und fertigungsgerechte Konstruktion sowie eine verbesserte Be­ triebssicherheit aufweist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnen­ den Merkmale des Anspruchs gelöst.

Die beiden Rollenpaare mit sich kreuzenden Achsen gewähr­ leisten eine gleichmäßige Belastung, und zwar eine abwech­ selnde Funktion jedes Rollenpaars jeweils als Trag- oder als Führungselemente sowie eine gleichzeitige Funktion als Tragelemente in schraubenförmigen Abschnitten der Bahn­ kurve, wodurch die Zuverlässigkeit bei einer beliebigen Konfiguration ohne komplizierte Kegelstützlager gewährlei­ stet wird. Die beiden Rollenpaare mit sich kreuzenden Ach­ sen gewährleisten ohne zusätzliche Elemente einen festen Stand des Lastträgers. Die Rollenpaare wirken derart zusam­ men, daß jeweils ein Paar in bestimmten Punkten der Bahn­ kurve trägt und das andere führt und umgekehrt. Dadurch wird die Konstruktion vereinfacht und eine Verklemmung der Rollen und der Verschleiß der Führungsbahn wird vermieden.

Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbei­ spiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Förderer in schematischer Darstellung;

Fig. 2 eine Einzelheit "A" in Fig. 1;

Fig. 3 einen Schnitt III-III in Fig. 2;

Fig. 4 einen Schnitt IV-IV in Fig. 2.

Der in Fig. 1 gezeigte räumlich geführte Förderer 1 weist zum Transport von Einzellasten 3 mit Hilfe von Lastträgern 2 ein endloses Zugorgan 4 auf, das durch Sternräder 5, 6 von einem (nicht gezeigten) Antrieb bewegt wird. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, besteht das Zugorgan 4 aus Gliedern 7, die über sphärische Gelenke 13 miteinander gelenkig verbunden und im Raum zwischen Stützelementen 8 einer Führungsbahn (Fig. 2, 3) untergebracht sind. Diese Stützelemente 8 bilden die Führungsbahn und sind zur Gewährleistung eines gleichbleibenden Zwischenabstandes durch Bügel 9 miteinander verbunden. Die Stützelemente 8 sind in bezug auf die Längsachse des Förderers 1 über dessen gesamte Länge gleichmäßig angeordnet und bilden in dem zur Achse des Förderers 1 senkrechten Querschnitt ein geschlossenes Vieleck, wie dies aus Fig. 3, 4 erkennbar ist.

Die Glieder 7 des Zugorgans 4 bewegen sich an den Stützelementen 8 mittels Rollen 10, welche paarweise auf sich kreuzenden Achsen 11, 12 gelagert sind. Gemäß Fig. 3 fällt die Achse 11 mit der Achse des sphärischen Gelenkes 13 der Glieder 7 zusammen. Nach Fig. 4 ist die Achse 12 an einem Glied 7 des Zugorgans 4 befestigt.

Jede der Rollen 10 befindet sich im Raum zwischen zwei benachbarten Stützelementen 8 der Führungsbahn.

Der Förderer 1 arbeitet wie folgt. Bei der Bewegung des Zugorgans 4 laufen die Rollen 10 jeweils auf zwei Paaren der Stützelemente 8 und gewährleisten dadurch ein sicheres Halten der Glieder 7 mit den die Lasten 3 tragenden Lastträgern 2 auf der Führungsbahn, was durch Zusammenwirken der Rollen 10 mit den entsprechenden Paaren der Stützelemente 8 sichergestellt wird. Beim Durchlauf des Gliedes durch den Abschnitt "B" in Fig. 1 wird das eine Rollenpaar 10a, 10b die ganze vom Lastträger 2 herrührende Belastung aufnehmen, während das andere Rollenpaar 10a, 10b die Führung übernimmt. In der Biegung "C" in einer anderen Ebene tauschen die Rollen 10 die Funktionen. Dank der Gleichwertigkeit der beiden Rollenpaare 10a, 10b wird dabei eine hohe Betriebssicherheit und eine hohe Stabilität der Lage des Lastträgers 2 gewährleistet, ohne daß die Gefahr eines Verklemmens der Rollen 10 oder eines Verschleißes der Elemente des Förderers 1 besteht, dessen Konstruktion einfach ist.

Der räumlich geführte Förderer 1 wird zum Transport von Zeitungs- sowie Buch- und Zeitschriftendruckerzeug­ nissen von den Druckmaschinen aus zu den Einrichtungen zur Bearbeitung derselben, d. h. zum Verpacken, Umbinden der Erzeugnisse u. dgl., weitgehend verwendet.

Claims (1)

1. Räumlich kurvengängiger Förderer für Druckerzeugnisse, wie Bücher, Zeitschriften, Zeitungen u. dgl., mit einer wechselnden Belastung entlang einer beliebigen Raumbahn, bestehend aus

   • - einem angetriebenen endlosen Zugorgan (4) mit daran be­ festigten Lastträgern (2), das von kugelgelenkig mitein­ ander verbundenen Gliedern (7) gebildet ist,
   • - einer Führungsbahn aus mehreren strangförmigen Stütz­ elementen (8), die sich in gleichbleibendem Zwischenab­ stand über die gesamte Länge des Förderers erstrecken und im Querschnitt in den Ecken eines Rechtecks angeordnet sind, und
   • - in den Gliedern (7) des Zugorgans (4) gelagerten Wälz­ körpern (10), die mit ihren Außenflächen auf den Stütz­ elementen laufen, dadurch gekennzeichnet, daß
   • - die Wälzkörper (10) Laufrollen sind, die auf den beiden Enden von sich rechtwinklig kreuzenden Achsen (11, 12) gelagert und in den Räumen zwischen jeweils zwei gegen­ überliegenden Stützelementen (8) angeordnet sind,
   • - wobei die Achse (11) eines Laufrollen-Paares (10a) mit der Achse des sphärischen Verbindungsgelenks (13) der Glieder (7) ver­ einigt ist und die Achse (12) des anderen Laufrollen- Paares (10b) im mittleren Teil des jeweiligen Glieds (7) angeordnet ist.