DE3911138A1 - Untergestell fuer zweiachsige eisenbahngueterwagen - Google Patents
Untergestell fuer zweiachsige eisenbahngueterwagenInfo
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- B61F1/00—Underframes
- B61F1/02—Underframes with a single central sill
Description
Die Erfindung betrifft ein Untergestell für zweiachsige Eisen
bahngüterwagen, insbesondere für Tragwagen für den Transport
von Containern und Wechselbehältern, mit einem mittleren Lang
träger und zwei seitlichen Langträgern, die miteinander durch
Querträger und jeweils zwei Seitenpuffer tragende Kopfträger
verbunden sind.
Derartige Untergestelle für zweiachsige Eisenbahngüterwagen
sind beispielsweise aus der EP-OS 1 82 138 bekannt.
Um bei derartigen zweiachsigen Schienenfahrzeugen auch beim
Befahren von Überhöhungsrampen oder Streckenabschnitten mit
Gleisfehlern den für einen entgleisungssicheren Betrieb er
forderlichen Raddruck sicherzustellen, weisen die bekannten
Untergestelle eine vorgegebene Verwindungsfähigkeit auf. Diese
kann nach der EP-OS 1 82 138 durch nachträglich in die Quer
träger einzubringende Öffnungen vergrößert werden, sofern Mes
sungen an einem Prototypen eine größere Verwindungsfähigkeit
des Untergestelles erforderlich machen.
Andererseits müssen derartige zweiachsige Schienenfahrzeuge
eine ausreichend hohe Verwindungssteifigkeit aufweisen, damit
sie insbesondere im Hinblick auf ihre große Länge über Puffer
auch bei Pufferstößen über Eck entgleisungssicher sind. Die
Verwindungssteifigkeit muß hierbei um so höher sein, je
leichter der Eisenbahngüterwagen ist. Diese höhere Ver
windungssteifigkeit ist dann schwieriger erzielbar, wenn für
eine entsprechend steifere Gestaltung des Fahrzeuges im
wesentlichen nur das Untergestell heranziehbar ist, d.h.
steife Wagenkästen oder Wagenaufbauten fehlen. Um eine
derartige höhere Verwindungssteifigkeit auf konstruktiv ein
fache und vom Gewicht her günstige Weise zu erzielen, werden
bei dem Untergestell nach der EP-OS 1 84 096 die äußeren Lang
träger des Untergestells durch diagonal angeordnete Zugglieder
miteinander verbunden. Damit entfällt bei dieser bekannten
Konstruktion ein mittlerer Langträger.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Untergestell für
zweiachsige Eisenbahngüterwagen der gattungsgemäßen Art zu
schaffen, dessen Verwindungssteifigkeit bei minimalem Eigenge
wicht derart auslegbar ist, daß unter Einhaltung der vor
geschriebenen Werte für die Sicherheit gegen Entgleisung eine
Vergrößerung der Gesamtlänge und damit der nutzbaren Ladelänge
möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Langträger als
kastenförmiger Hohlträger mit von der Wagenlängsmitte zu den
Kopfträgern abnehmender Torsionssteifigkeit ausgebildet ist.
Mit dieser erfindungsgemäßen Ausbildung wird der Vorteil er
reicht, daß die beiden eingangs erwähnten Forderungen erfüllt
werden können. Zum einen bewirkt die höhere Torsionssteifig
keit des mittleren Langträgers im Bereich der Fahrzeuglängs
mitte, daß bei unbeladenem Fahrzeug, auch wenn sich dieses
zwischen zwei beladenen Fahrzeugen in einem Gleisbogen be
findet und nachgeschoben wird, die Gesamtverwindungssteifig
keit des Untergestells ausreichend hoch gegen die Gefahr von
Entgleisungen ist. Andererseits wird durch die gezielt
geringere Torsionssteifigkeit des mittleren Langträgers in den
Endbereichen das Untergestell im Bereich der beiden Achsen
derart verwindungsweich, daß auch bei Gleisüberhöhungen ein
stets ausreichend hoher Raddruck aller vier Räder vorhanden
ist.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der mittlere
Langträger in einem mittleren, sich beidseitig von der Wagen
längsmitte erstreckenden Bereich mit gleichbleibender Höhe und
Breite und in den sich zum jeweiligen Kopfträger
anschließenden Endbereichen mit kontinuierlich abnehmender
Höhe und/oder Breite ausgebildet werden. Hierdurch ergibt sich
eine konstruktiv einfache Möglichkeit, den mittleren Lang
träger mit von der Wagenlängsmitte zu den Kopfträgern ab
nehmender Torsionssteifigkeit auszubilden.
Wenn das erfindungsgemäße Untergestell für einen zweiachsigen
Eisenbahngüterwagen mit einem Roll- oder Gleitboden verwendet
werden soll, kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
die Oberseite des mittleren Langträgers im mittleren Bereich
gegenüber den Endbereichen abgesenkt werden, so daß im
mittleren Bereich ein Langhubstoßdämpfer angeordnet werden
kann, der den Roll- oder Gleitboden gegenüber dem Untergestell
abstützt. Hierbei ist es möglich, den mittleren Bereich des
mittleren Langträgers insgesamt abzusenken oder eine Absenkung
der Oberseite des mittleren Langträgers dadurch zu erzielen,
daß lediglich die Höhe des mittleren Langträgers im mittleren
Bereich reduziert wird, ohne daß die Unterseite des mittleren
Langträgers in diesem mittleren Bereich tiefer gelegt wird.
Um die Übertragung der Kräfte zwischen dem mittleren Lang
träger und den Querträgern zu verbessern, wird mit der
Erfindung schließlich vorgeschlagen, im mittleren Langträger
im Anbindungsbereich der Querträger Stegbleche anzuordnen.
Auf der Zeichnung sind vier Ausführungsbeispiele des er
findungsgemäßen Untergestelles dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des einen Endes eines
Untergestells für einen zweiachsigen Container
tragwagen,
Fig. 2 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie II-II
in Fig. 1;
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende perspektivische Dar
stellung eines zweiten Ausführungsbeispiels,
Fig. 4 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie IV-IV
in Fig. 3;
Fig. 5 eine weitere, den Fig. 1 und 3 entsprechende
perspektivische Darstellung eines dritten Aus
führungsbeispiels, bei dem das Untergestell mit
einem Rollboden versehen ist, und
Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende perspektivische Dar
stellung eines zweiachsigen Tragwagens mit einem
Gleitboden.
Die auf den Zeichnungen dargestellten vier Ausführungsbei
spiele zeigen jeweils nur ein Ende des Untergestells, das je
weils aus einem mittleren Langträger 1, zwei seitlichen Lang
trägern 2, einer Mehrzahl von Querträgern 3 und zwei Kopf
trägern 4 besteht, die jeweils zwei Seitenpuffer 5 tragen. Bei
allen vier Ausführungsbeispielen ist der mittlere Langträger
als kastenförmiger Hohlträger ausgebildet, dessen Torsions
steifigkeit von der auf den Zeichnungen nicht dargestellten
Wagenlängsmitte hin zu den Kopfträgern 4 abnimmt; von diesen
Kopfträgern 4 ist in den Fig. 1, 3, 5 und 6 jeweils nur
einer dargestellt.
Auf den Zeichnungen sind weiterhin Achshalter 6 zur Führung
des nicht dargestellten Achslagergehäuses einer Achse und
Federböcke 7 für den Radsatz zu erkennen; aus der Anordnung
dieser Teile geht demzufolge die Lage der Achsen der
zweiachsigen Eisenbahngüterwagen hervor.
Der mittlere Langträger 1 ist über die gesamte Länge des
Untergestells als kastenförmiger Hohlträger ausgebildet, wobei
dieses Hohlträgerprofil bei den Ausführungsbeispielen aus
einem Grundblech 1 a und einem U-Profil 1 b derart hergestellt
ist, daß das Grundblech 1 a zu beiden Seiten überstehende
Flansche 1 c bildet. Das U-Profil 1 b kann durch Abkanten eines
entsprechenden Bleches hergestellt sein.
Um die Torsionssteifigkeit des mittleren Langträgers 1 derart
auszubilden, daß sie von der Wagenlängsmitte zu den Kopf
trägern 4 abnimmt, wird bei den Ausführungsbeispielen der
mittlere Langträger 1 in einem mittleren Bereich mit gleich
bleibender Höhe und Breite ausgebildet. Dieser mittlere
Bereich M ist in Fig. 1 angedeutet; er erstreckt sich von der
auf der Zeichnung nicht dargestellten Wagenlängsmitte zu
beiden Seiten bis zwischen die beiden am weitesten links zu
erkennenden Querträger 3. An diesen mittleren Bereich M
schließen sich Endbereiche E an, in denen die Torsionssteifig
keit des mittleren Langträgers 1 hin zu den Kopfträgern 4 ab
nimmt. Diese Reduzierung der Torsionssteifigkeit des mittleren
Langträgers 1 im Endbereich E wird dadurch erreicht, daß die
Höhe und/oder Breite des mittleren Langträgers
kontinuierlich abnimmt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
erfolgt eine Reduzierung der Torsionssteifigkeit im Endbereich
E dadurch, daß die Breite sowohl des Grundbleches 1 a als auch
des U-Profils 1 b sowie dessen Höhe kontinuierlich abnimmt.
Wegen des möglichen Einbaus einer Mittelpufferkupplung endet
der mittlere Langträger 1 bei sämtlichen Ausführungsbeispielen
im Abstand vom Kopfträger 4, da sich an diesen ein spezieller
Einbauraum 8 für eine Mittelpufferkupplung anschließt.
Die Fig. 1 und 2 lassen weiterhin erkennen, daß der
mittlere Langträger 1 im Anbindungsbereich der Querträger 3
mit einem Stegblech 9 ausgesteift ist. Außerdem ist festzu
halten, daß die bei den Ausführungsbeispielen als Hohlprofile
mit rechteckigem Querschnitt ausgebildeten seitlichen Lang
träger 2 alternativ auch als Träger mit C-förmigem Querschnitt
ausgeführt sein können.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 ist
die Oberseite des mittleren Langträgers 1 im mittleren Bereich
M gegenüber den Endbereichen E abgesenkt, um einen Langhub
stoßdämpfer für einen Roll- oder Gleitboden aufnehmen zu
können. Der im mittleren Bereich M wiederum mit gleich
bleibender Höhe und Breite ausgebildete mittlere Langträger 1
liegt um die Höhe des Einbauraumes für einen derartigen Lang
hubstoßdämpfer tiefer als die Endstücke des mittleren Lang
trägers 1 in den Endbereichen E. Dies geht insbesondere aus
der Schnittdarstellung gemäß Fig. 4 hervor, die weiterhin
zeigt, daß bei dieser zweiten Ausführungsform die Querträger 3
im mittleren Bereich M schräg verlaufen. In Fig. 4 ist schließ
lich der Einbauraum 10 für einen Langhubstoßdämpfer zu er
kennen, dessen auf der Oberseite des mittleren Langträgers 1
angeordnete Befestigungselemente 11 in Fig. 3 eingezeichnet
sind.
Die Fig. 5 zeigt eine Ausführungsvariante des Untergestells
nach den Fig. 3 und 4, das mit einem Rollboden 12 versehen
ist. Dieser Rollboden 12 ist gegenüber dem Untergestell in
Fahrzeuglängsrichtung begrenzt verschiebbar, und zwar entgegen
der Kraft eines Langhubstoßdämpfers 13, der im Schnitt des
linken Teiles der Zeichnung zu erkennen ist. Die Zeichnung
zeigt, daß sich dieser Langhubstoßdämpfer 13 zwischen der
Oberseite des mittleren Langträgers 1 und dem Rollboden 12
befindet.
Eine entsprechende Situation ergibt sich bezüglich der vierten
Ausführungsform nach Fig. 6; bei dieser Ausführung ist auf
einer weiteren Ausführungsvariante des Untergestells nach den
Fig. 3 und 4 ein Gleitboden 14 angeordnet, und zwar
wiederum unter Zwischenschaltung eines Langhubstoßdämpfers 13.
Bei allen vier Ausführungsbeispielen wird der mittlere Lang
träger 1 im mittleren Bereich M mit einer Torsionssteifigkeit
ausgeführt, die derart hoch ist, daß auch bei unbeladenem
Fahrzeug, selbst wenn sich dieses zwischen zwei beladenen
Fahrzeugen in einem Gleisbogen befindet und nachgeschoben
wird, die Gesamtverwindungssteifigkeit des Untergestells aus
reichend hoch gegen die Gefahr von Entgleisungen ist. Da die
Torsionssteifigkeit des mittleren Langträgers 1 in den End
bereichen E geringer als im mittleren Bereich M ist, wird
durch eine genau definierte Torsionssteifigkeit in diesen End
bereichen E dafür gesorgt, daß das Untergestell andererseits
derart verwindungsweich ist, daß auch bei Gleisüberhöhungen
ein stets ausreichend hoher Raddruck aller vier Räder
vorhanden ist. Die entweder kontinuierlich oder stufenweise
von der Wagenlängsmitte zu den Kopfträgern 4 abnehmende
Torsionssteifigkeit des als kastenförmiger Hohlträger ausge
bildeten mittleren Langträgers 1 ermöglicht es somit, daß
beide Forderungen im Hinblick auf die Entgleisungssicherheit
erfüllt werden, nämlich zum einen die Forderung nach einem
stets ausreichend hohen Raddruck auch bei ungünstigen Gegeben
heiten und zum anderen die Forderung nach einer ausreichend
hohen Gesamtverwindungssteifigkeit des Untergestells.
Insbesondere wenn es sich wie bei den Ausführungsbeispielen um
Eisenbahngüterwagen ohne versteifende Wagenkästen oder -auf
bauten handelt, muß die Gesamtverwindungssteifigkeit des
Eisenbahngüterwagens im wesentlichen durch die Ausbildung des
Untergestells erreicht werden. Da sich die beiden voranstehend
erwähnten Forderungen durch die beschriebene Ausbildung des
mittleren Langträgers problemlos und bei minimalem Eigenge
wicht des Untergestells erfüllen lassen, ist es möglich,
zugleich die Gesamtlänge und damit auch die nutzbare Ladelänge
eines derartigen zweiachsigen Eisenbahngüterwagens zu ver
größern.
Bezugszeichenliste
1 mittlerer Langträger
1 a Grundblech
1 b U-Profil
1 c Flansch
2 seitlicher Langträger
3 Querträger
4 Kopfträger
5 Seitenpuffer
6 Achshalter
7 Federbock
8 Einbauraum
9 Stegblech
10 Einbauraum
11 Befestigungselement
12 Rollboden
13 Langhubstoßdämpfer
14 Gleitboden
M mittlerer Bereich
E Endbereich
1 a Grundblech
1 b U-Profil
1 c Flansch
2 seitlicher Langträger
3 Querträger
4 Kopfträger
5 Seitenpuffer
6 Achshalter
7 Federbock
8 Einbauraum
9 Stegblech
10 Einbauraum
11 Befestigungselement
12 Rollboden
13 Langhubstoßdämpfer
14 Gleitboden
M mittlerer Bereich
E Endbereich
Claims (4)
1. Untergestell für zweiachsige Eisenbahngüterwagen, insbe
sondere für Tragwagen für den Transport von Containern und
Wechselbehältern, mit einem mittleren Langträger und zwei
seitlichen Langträgern, die miteinander durch Querträger
und jeweils zwei Seitenpuffer tragende Kopfträger verbunden
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere Langträger (1) als kastenförmiger Hohl
träger mit von der Wagenlängsmitte zu den Kopfträgern (4)
abnehmender Torsionssteifigkeit ausgebildet ist.
2. Untergestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der mittlere Langträger (1) in einem mittleren, sich beid
seitig von der Wagenlängsmitte erstreckenden Bereich (M)
mit gleichbleibender Höhe und Breite und in den sich zum
jeweiligen Kopfträger (4) anschließenden Endbereichen (E)
mit kontinuierlich abnehmender Höhe und/oder Breite ausge
bildet ist.
3. Untergestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberseite des mittleren Langträgers (1)
im mittleren Bereich (M) zur Aufnahme eines Langhubstoß
dämpfers (13) für einen Roll- oder Gleitboden (12, 14)
gegenüber den Endbereichen (E) abgesenkt ist.
4. Untergestell nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren Langträger (1) im
Anbindungsbereich der Querträger (3) Stegbleche (9) ange
ordnet sind.
Priority Applications (1)
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ID=6377993
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Owner name: WAGGONFABRIK TALBOT GMBH & CO KG, 52070 AACHEN, DE |
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