DE397752C

DE397752C - Verfahren zur Aufbereitung von Kesselspeisewasser bei Kesselanlagen mit Gleichdruckwaermespeicherung

Info

Publication number: DE397752C
Application number: DED44013D
Authority: DE
Inventors: Christian Christians; Dr Hermann Manz
Original assignee: EVAPORATOR AKT GES DEUTSCHE
Current assignee: EVAPORATOR AKT GES DEUTSCHE
Priority date: 1923-07-21
Filing date: 1923-07-21
Publication date: 1924-07-07

Description

Verfahren zur Aufbereitung von Kesselspeisewasser bei Kesselanlagen mit Gleichdruckwärmespeicherung. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Speisewasser in Kesselanlagen, die mit Gleichdruckwärmespeichern zusammen arbeiten.
Es ist bekannt, Kesselspeisewasser dadurch aufzubereiten, daß man das Zusatzspeisewasser mit Wasser aus dem Kessel vermischt, um die Wärmezufuhr und die im Kessel sich anreichernden Überschußchemikalien für die Reinigung mit nutzbar zu machen. Bei Durchführung dieses Verfahrens in Anlagen mit Gleichdruckwärmespeichern ist jedoch zu berücksichtigen, daß Wasser aus dem Kessel auch in den Speicher übergeführt wird. Zur Hergabe von Spitzen wird nun auch im Speicher Dampf erzeugt, so daß eine Konzentration des Wassers im Speicher eintritt.
Der Zweck dieser Erfindung ist es, zunächst eine übermäßige Konzentration im Speicher zu verhindern, dadurch, daß aus dem Speicher gleichfalls eine Rückführung von Wasser in den Reiniger vorgenommen wird. Bei der Gleichdruckspeicherung läßt sich durch die Regelung der Speisung eine Anpassung der Dampferzeugung an wechselnden Dampfbedarf erzielen. Die größte Mehrleistung wird in der Zeit erzielt, in der der Kessel aus seinem eigenen Speiseraum verdampft. Wird während der gleichen Zeit aus dem Kessel Wasser in den Reiniger abgeführt, so verringert sich die Kapazität des Speiseraumes um die gleiche Menge, die während der Periode der gesteigerten Dampferzeugung dem Reiniger zugeführt wird. Es soll daher weiter gemäß der Erfindung in Zeiten des Wärmebedarfs die Rückführung von Wasser zum Reiniger vornehmlich oder ausschließlich aus dem Speicher erfolgen und die Rückführung aus dem Kessel beschränkt oder unterbrochen werden.
In Anlagen mit Vorwärmern und Gleichdruckspeicherung wird ein Ausgleichbehälter zwischen Vorwärmer und Kessel vorgesehen, der einen Ausgleich zwischen dem gleichmäßigen Durchfluß durch den Vorwärmer und der ungleichmäßigen Speisung des Kessels schafft. Dieser Ausgleichbehälter wird in der Regel unter geringerem Druck betrieben als im Kessel herrscht.
Gemäß der Erfindung soll nun weiter der Reiniger zwischen Economiser und Ausgleichbehälter geschaltet werden. Hierdurch wird erreicht, daß der sonst bei der Reinigung häufig erforderliche Zusatz von Frisch-oder Abdampf in dem Reiniger entbehrlich wird und die Abgaswärme durch den Economiser infolge der erhöhten Temperaturdifferenz zwischen Speisewasser und Heizgasen besser ausgenutzt werden kann, und daß der Betrieb der Reinigungsanlage von der Speicherung unabhängig wird.
Ein weiterer Vorteil besteht hinsichtlich der Reinigung dann, wenn die Vermischung von vorgewärmtem Zusatzspeisewasser mit Kesselwasser unter höherem als Atmosphärendruck stattfindet, weil hierdurch höhere Temperaturen als ioo° erzielt werden können und dabei eine raschere und vollständige Ausscheidung der Kesselstein- und Korrosionsbildner erfolgt. Es wird ein wesentlicher Teil der sonst im Kessel eintretenden »Nachreaktion« in den Reiniger verlegt und dadurch die Schlammbildung im Kessel vermindert.
Die Zeichnung zeigt eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung. Es bedeutet i den Speisewasserbehälter, 2 den Econorniser, 3 den geschlossenen Reiniger, q. den Ausgleichbehälter, 5 die Hochdruckspeisepumpe, 6 den Kessel mit der Kesselwasserrückführung 7, 8 den Speicher mit der Rückführung 9, io die Rückführleitung.
Das kalte Zusatzspeisewasser durchströmt von dem als Hochbehälter gedachten Speisewasserbehälter durch eigenen Druck oder durch eine Speisepumpe den Economiser 2 und den Reiniger 3, wo es mit dem Kesselwasser zusammentrifft, gelangt nach Klärung aus dem Ausgleichbehälter 4. in den Kessel 6. Die Rückführung erfolgt aus dem Kessel 6 und dem Speicher 8 durch die Rückführventile 7 und 9 und die Rückführleitung io in den Reiniger 3. Die Ventile 7 und 9 können von Hand oder automatisch in Verbindung mit den Speiseregelventilen ii und 12 geregelt werden.

Claims

PATENT-AN5PRÜciiE i. Verfahren zur Aufbereitung von Kesselspeisewasser bei Kesselanlagen mit Gleichdruckwärmespeicherung, dadurch gekennzeichnet, daß Zusatzspeisewasser neben Wasser aus dem Kessel in einem Reiniger auch mit Wasser aus dem Speicher vermischt wird.
2. Verfahren zur Aufbereitung von Kesselspeisewasser bei Kesselanlagen mit Gleichdruckspeichern und Reinigern nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführung des Wassers aus dem Kessel zum Reiniger in Zeiten des Wärmemangels unterbrochen wird und der Reiniger nunmehr mit heißem Wasser versorgt wird, das dem Speicher unmittelbar entnommen wird.
3. Reinigungsanlage zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i bei Gleichdruckspeicheranlagen mit Vorwärmer und Ausgleichbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß der Reiniger zwischen Vorwärmer und Ausgleichbehälter geschaltet ist.