DE397600C - Kapillar-Fluessigkeitsfoerderer - Google Patents

Kapillar-Fluessigkeitsfoerderer

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DE397600C
DE397600C DEL56902D DEL0056902D DE397600C DE 397600 C DE397600 C DE 397600C DE L56902 D DEL56902 D DE L56902D DE L0056902 D DEL0056902 D DE L0056902D DE 397600 C DE397600 C DE 397600C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J4/00Feed or outlet devices; Feed or outlet control devices
    • B01J4/001Feed or outlet devices as such, e.g. feeding tubes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)
  • Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)

Description

  • Kapillar-Flüssigkeitsförderer.
  • Das vorliegende Verfahren beruht auf der Bewegung von Flüssigkeiten quer durch ein mehr oder weniger flüssigkeitsdurchlässiges Gewebe oder in der Richtung parallel zu den Flächen des Gewebes bzw. im Austausch von Flüssigkeiten unter Benutzung der Kapillaritätswirkung, indem das eine Ende des Gewebes mit einer beliebigen Flüssigkeit getränkt wird, wobei das Gewebe senkrecht oder schräg abwärts gerichtet ist und mit einem oder zwei anderen Geweben in Berührung ist, die jedes für sich mit einer Flüssigkeit gespeist werden, oder wobei das Gewebe mit einer oder zwei Flächen in Berührung ist, die mit einer Masse oder einer Lösung, die entfernt werden solI, behaftet sind. Die Berührung der Flächen wird entweder durch starre Platten aus Glas, Eis, Metall oder einem anderen Stoff erreicht oder auch durch andere mehr oder weniger undurchlässige Stoffe; das Anhaften dieser Flächen erfolgt entweder einfach durch Atmosphärendruck oder aber durch ein beliebiges anderes MitteL Infolge der K apillarbewegung im Innern des Gewebes gelangen die Flüssigkeiten oder Lösungen an die miteinander in Berührung stehenden Oberflächen, und es findet durch Diffusion ein Austausch dieser Flüssigkeiten statt, und dieser Austausch führt je nach der Natur der verwendeten Flüssigkeiten eine chemische Reaktion in Gegenwart von Katalysatoren oder eine Entfernung oder Lösung eines der Produkte oder irgendeine andere Wirkung herbei.
  • Die Einrichtung kann z. B. dann Verwendung finden, wenn Salzlösungen durch Sättigung saurer mit basischen Lösungen hergestellt werden sollen. Ist das Reaktionsprodukt zweier Lösungen unlöslich, so kann es dadurch aus dem Reaktionsbehälter befördert werden, daß ein Gewebe in Fransenform verwendet wird. Die Niederschläge können sich zwischen den Fransen bewegen und d so in den Sammelbehälter unterhalb der Vorrichtung gelangen.
  • Für die Katalyse eignet sich die Vorrichtung z.H. bei allen Reaktionen mit Sauerstoff- oder Wasserstoffaufnahme unter Wärmezufuhr- oder ; ärmeentziehung, unter oder ohne Druck deshalb so vorzüglich, weil sie ganz in einm Gehäuse liegt, das leicht für den jeweiligen Verwendungszweck hergerichtet werden kann. Der Katalysator ----- eine Kontaktmasse oder ein Draht aus Platin oder anderem Metall oder auch Metalloxyde -befindet sich im Gewebe. Bei der Verwendung von Metalldrähten als Katalysatoren können dieselben von vornherein mit den Gewebefasern zusammengewebt werden.
  • Abb. I zeigt eine Vorrichtung, die für die chemische Reaktion unter Kälte oder Wärme von drei Lösungen oder Flüssigkeiten, die mischbar oder nicht mischbar sind, bestimmt ist. Für die Bewegung der Flüssigkeiten dienen vorzugsweise durchlässige Gewebe, deren Dicke und Beschaffenheit passend gewählt ist, z. B.
  • Baumwolle, Leinen, Seide, irgendeine Masse, Asbest usw. Diese Gewebe sind in Bänder oder rechteckige Stücke von geeigneten Abmessungen geschnitten. Bei Abb. 1 werden zwei Gewebe tl und t2 von gleichen Abmessungen und ein drittes Gewebe t3 von der gleichen Breite, jedoch von geringerer Länge, verwendet. Drei Tröge a, b, c enthalten die drei verschiedenen Flüssigkeiten oder Lösungen, in die die drei Gewebe mit je einem ihrer Enden eintauchen. Die Gewebe tl, t2 sind durch Gegeneinanderlegen nahe den Trögen vereinigt, und das dritte Gewebe t3 legt sich an einem mittleren Teil an. Die herabhängenden Teile sind senkrecht oder geneigt, und sie werden durch eine Glasplatte gl auf der einen Seite und zwei weiteren Platten g2, g3 auf der anderen Seite miteinander in Berührung gehalten. Das Anhaften der Glasplatten wird entweder durch den Atmosphärendruck oder durch Klammern oder andere Mittel erreicht.
  • Ein vierter Trog d liegt unter der bisher beschriebenen Anordnung und nimmt das Reaktionsprodukt auf. Es ist verständlich, daß die Flüssigkeiten der Tröge a, b, c durch Kapillaritätswirkung in den Geweben tl, t2, t3 zu wandern beginnen, und daß die Zuführung weiterhin durch Heberwirkung erfolgt. Die Reaktionen gehen in den Teilen der Gewebe vor sich, die miteinander in Berührung stehen, und das entstehende Produkt fließt im Innern der Gewebe weiter, um schließlich in den Trog d zu fallen.
  • Diese Vorrichtung kann für Reaktionen in Gegenwart von Katalysatoren dienen; in diesem Falle werden die Gewebe mit Kontaktmasse imprägniert, oder sie enthalten unlösliche Kcntaktmassen, wie beispielsweise Metalloxyde, oder auch sie sind von Platindrähten oder anderen passenden Metalldrähten durchzogen.
  • Die gegenseitige Höhe der Behälter oder Tröge wird passend gewählt, und die Halteplatten haben infolgedessen geeignete Länge und können durch Heizung oder Kühlung auf die richtige Temperatur gebracht werden, je nach der Art des Prozesses und der Natur der verwendeten Flüssigkeiten. Schließlich kann das Ganze geneigt werden, so daß die Ausflußgeschwindigkeit verlangsamt wird. Die Flüssigkeitsspiegel der reagierenden Flüssigkeiten können beispielsweise durch Mariotte sche Flaschen oder andere Hilfsmittel konstant gehalten werden.
  • Abb. 2 bis 5 zeigen zwei Arten von Vorrichtungen, die zur Entfernung irgendwelcher Salze, wie z. B. des Natriumbisulfits, dienen das aus Entwicklungs- und Fixierbädern photographischer Bilder auf Glasplatten, Filmen oder Papieren herrührt.
  • Die erste Form nach Abb. 2 und 3 ist zum Waschen von photographischen Platten bestimmt und umfaßt eine Schale e, an dessen Boden eine Platte f angebracht ist, die aufwärts und umgebogen ist, so daß sie unter sich einen kleinen Behälter ; bildet, der mit Wasser gefüllt ist. Das Gewebe, das zur Zuführung von Wasser zur Platte dient, besitzt hinreichende Abmessungen, um den Boden der Schale zu bedecken, auf dem es beispielsweise durch Gummilack mit einer Fläche aufgeleimt ist; das freie Ende dieses Gewebes taucht in den Behälter u. Die zu waschende empfindliche Platte liegt mit der Schicht nach unten in Berührung mit dem Gewebe t, das vorteilhaft von leichtem Wollstoff oder Flanell von größerer oder geringerer Dicke gebildet wird. Die Schale e wird schließlich senkrecht hochgestellt, wie in Abb. 3 gezeigt, oder lediglich geneigt; sie besitzt zu diesem Zweck einen Fuß oder eine Stütze v. In dieser Stellung der Schale tritt das \Vaschwasser aus dem Behälter X und fließt langsam quer durch das Gewebe auf den Boden der Schale und die Oberfläche der Platte, wobei es rasch die löslichen Salze von der empfindlichen Schicht entfernt, die in das Wasser hinüberdiffundieren, während dieses in dem Gewebe fließt. Die Erfahrung zeigt, daß mit einem Millimeter Dicke es leicht möglich ist, das gesamte lösliche Salz von einer P;atte von 9 mal 12 cm in 6 bis 8 Minuten zu entfernen, und zwar unter einem sehr geringen Wasserverbrauch von 50 bis 6occm. Im Sommer kann das Wasser leicht durch Zusatz eines kleinen Eisstückchens gekühlt werden.
  • Fiir Filme oder Papiere kann ein Waschheft h (Abb. 4) durch eine Reihe von miteinander verbundenen Tuchstreifen gebildet werden; zwischen diese Streifen werden die Filme oder Papiere x gelegt, die von den in ihnen enthaltenen Salzen befreit werden sollen.
  • Nach Einlegung wird das Heft auf beiden Seiten durch Glasplatten w bedeckt, worauf die Klammerseite in eine Schale i, die mit Wasser gefüllt ist, getaucht wird (Abb. 5) Dieses Wasser wird durch die Tuchstreifen gefördert und bewirkt somit die tasche Entfernung der Salze durch Diffusion.
  • Die Vorrichtungen nach Abb. 2 bis 5 können für die langsame Entwicklung und für das Fixieren von photographischen Bildern benutzt werden.
  • Die Erfindung ist auch anwendbar auf die Waschung von gefärbten Stoffen. Dies ist in Abb. 6 und 7 dargestellt. Wie bei r gezeigt, werden das gefärbte Tuchstück t5 und ein schwammiger Gewebestreifen t4 zusammen aufgerollt, wobei für den letzteren eine etwas größere Länge gewählt wird als für das zu waschende Tuchstück, so daß das schwammige Gewebe auf der einen Seite vorsteht. Das Ganze wird schließlich aufrecht gestellt (Abb. 7), so daß die vorstehende Seite des schwammigen Gewebes t4 oben zu liegen kommt; darauf wird auf diesen Teil ein Wasserbehälter j aufgesetzt, dessen Boden von Metallgaze oder Siebblech I gebildet ist, das eine oder mehrere Lagen von Filz oder Flanell m trägt. Das quer durch das schwammige Gewebe sickernde Wasser sichert in kurzer Zeit die vollständige Entfernung des Farbbades, und zwar ohne Handarbeit und mit einer gegenüber den üblichen Verfahren beträchtlich verbesserten Wirtschaftlichkeit hinsichtlich des Wasserverbrauches.
  • Diese Vorrichtung kann zum Färben benutzt werden. Das Verfahren eignet sich auch bei der Lohgerberei, um die Häute den für die Beizung nötigen Extrakt aufnehmen zu lassen. Zu diesem Zweck kann im Großen die Anordnung gemäß Abb. 4 und 5 benutzt werden, unter Ersetzung des Waschwassers durch eine genügend verdünnte Lösung von Beizextrakt. Das Ganze wird dabei auf einen schrägen Tisch gelegt. Die absickernde Flüssigkeit kann übrigens aufgefangen werden, und wenn nicht die gesamte wirksame Substanz bei einem einzigen Durchfluß aufgenommen worden ist, kann das Bad nach Wiederanreicherung seines Gehaltes an wirksamer Substanz von neuem verwendet werden.
  • Das Verfahren eignet sich auch zum Ausziehen durch Dialyse. Zu diesem Zweck wird die Vorrichtung nach Abb. 8 benutzt. Der übliche Behälter, der die zu trennenden Bestandteile enthält, ruht mit seinem Pergamentboden y auf einem schwammigen Gewebe t6, das von einer Glasplatte K getragen wird.
  • Das Gewebe taucht in ein Becken s, das. mit Wasser gefüllt ist, und dieses nimmt beim Durchsickern durch das Tuch die löslichen Bestandteile mit, die durch das Pergament hindurchgegangen sind. Das äußerste Ende des Gewebes hängt in einem Behälter o, der zum Sammeln der ausgezogenen Bestandteile dient.
  • Aus den verschiedenen Beispielen geht hervor, daß das beschriebene Verfahren in zahlreichen Fällen anwendbar ist, wie bei chemischen Reaktionen in Gegenwart von Katalysatoren, bei Waschungen aller Art, für die Entfernung von Salzen und anderen löslichen Stoffen, für die Trennung von Stoffen verschiedener Art, zum Färben, Bleichen, Appretieren und anderen Stoffbehandlungen, zum Beizen oder andere mit Flüssigkeiten arbeitende Verfahren.
  • In jedem Falle besitzt das Verfahren den Vorzug eines geringen Verbrauches der benutzten Flüssigkeiten und den einer einfachen Handhabung.
  • PATENT-ANSPRÜCHE: I. Kapillar-Flüssigkeitsfördererfürphotographische Zwecke, chemische Reaktionen, Färberei, Gerberei u. dgl., gekennzeichnet durch ein Gewebe oder einen anderen durchlässigen Stoff, dessen oberes Ende in einen Flüssigkeitsbehälter taucht und durch Kapillaritätswirkung aus diesem Behälter Flüssigkeit ansaugt, die dann durch das Gewebe o. dgl. senkrecht oder schräg nach unten sickert und dabei durch Diffusion mit anderen Stoffen, die in der gleichen Weise gefördert werden können, oder einem Körper anhaften oder in der äußersten Schicht dieses Körpers enthalten sind oder durch den Körper hindurchtreten, reagiert, diese abspült, löst oder an diese Stoffe übergeht.

Claims (1)

  1. 2. Kapillar-Flüssigkeitsförderer nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen, zwischen denen die Diffusionswirkung stattfindet, durch starre Platten oder andere mehr oder weniger undurchlässige Stoffe miteinander in Berührung gehalten werden.
DEL56902D 1921-12-07 1922-11-29 Kapillar-Fluessigkeitsfoerderer Expired DE397600C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR397600X 1921-12-07

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DE397600C true DE397600C (de) 1924-06-24

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ID=8896551

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DEL56902D Expired DE397600C (de) 1921-12-07 1922-11-29 Kapillar-Fluessigkeitsfoerderer

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DE (1) DE397600C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1084699B (de) * 1959-04-22 1960-07-07 Julius Montz K G Vorrichtung zum gleichmaessigen Abfuehren der Fluessigkeit von Kolonnenboeden
DE1162811B (de) * 1957-05-22 1964-02-13 Rohm & Haas Vorrichtung zum Ionenaustausch

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1162811B (de) * 1957-05-22 1964-02-13 Rohm & Haas Vorrichtung zum Ionenaustausch
DE1084699B (de) * 1959-04-22 1960-07-07 Julius Montz K G Vorrichtung zum gleichmaessigen Abfuehren der Fluessigkeit von Kolonnenboeden

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