DE39754C - Neuerung an kochöfen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 36: Heizungsanlagen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. December 1886 ab.

Die vorliegende Erfindung- bezieht sich auf die aus der Zeichnung ersichtliche Einrichtung an Kochöfen, um eine bessere Ausnutzung der im Ofen erzeugten Wärme zu Heizzwecken durch zeitweiliges Zurückstauen der Feuergase unter dem Bratofen zu erzielen. Bei den Kochöfen der bisherigen Construction ist der ganze untere Feuerraum frei, das Feuer entwickelt sich dadurch sehr rasch, es geht aber in gleichem Verhältnifs mit dem raschen Zug die erzeugte Wärme theilweise unausgenutzt zum Schornstein hinaus.

Um nun diesen' letzteren Uebelstand zu beseitigen, ist in einiger Entfernung hinter dem Feuerraum / auf der Bodenplatte /' die stehende Platte α angeordnet, die nicht bis ganz an den inneren Bratofen m heranreicht und den doppelten Zweck hat, einestheils den Zug etwas zu hemmen und anderentheils die Feuergase so nach oben zu lenken, dafs sie den hinteren Theil der Kochplatte treffen und auf diese Weise an dieser Stelle gleichzeitig eine intensivere Heizwirkung auf dieselbe äufsern. Hinter der Platte α ist die an der Hinterwand m¹ des Bratofens m emporziehbare Einstellplatte b angeordnet, welche, wenn sie ganz emporgezogen ist, die über die Platte α wegstreichenden Gase ungehindert durchläfst; diese Einstellplatte, die so eingerichtet sein mufs, dafs sie in ganz herabgelassener Lage mit ihrer unteren Kante die Bodenplatte V nicht berührt, hat den Zweck, die Wärme nach Beendigung des Kochens nicht so rasch entfliehen zu lassen. Es wird nämlich auf diese Weise bei herabgelassener Platte b bei χ x^l eine zweitheilige Wärmekammer gebildet, in welcher die gedrosselt eintretenden und sich nun wieder aus weitenden Gase eine verlangsamte Geschwindigkeit annehmen.

Die Platte a, auf welche von vorn her die Flamme aus dem Feuerraum I sticht, giebt in die Kammer χ ebenfalls Wärme ab, und die hierdurch verursachte Spannung hat gleichfalls zur Folge, dafs der hintere Theil der Bodenplatte Z¹ sowohl als auch die beiden Seitenwände c und die hintere Ofenplatte d stark erhitzt werden und der Ofen infolge dessen bedeutend mehr Hitze an den Kochraum abgiebt, als bei den bisherigen Ofeneinrichtungen, bei denen die Feuergase jene Ofentheile nur leicht streifen konnten und die Wärme der ersteren unausgenutzt in den Schornstein abgesaugt wurde.

Die Einstellplatte b ist mit Zahnstangen η η in Eingriff, mit den durch Kurbel o¹ gedrehten Rädern ο versehen und legt sich beim vollständigen Herablassen auf die Knaggen ρ auf. Während des Anheizens und des Kochens bleibt die Platte b emporgezogen, da sie eine^ Regulirwirkung auf den Zug in keiner Weise äufsern darf, sondern erst nach Beendigung des Kochprocesses in Verbindung mit der Zwischenplatte α einen Stauräum für die gedrosselten Feuergase herzustellen hat, um die Ausnutzung derselben zu Erwärmungszwecken zu verbessern.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Kochöfen zu möglichster Ausnutzung ihrer Wärme zu Heizzwecken die hinter dem Feuerraum auf der Bodenplatte stehend angeordnete Platte α in Verbindung mit der einstellbaren Platte b, wodurch ein Stauraum für die' Feuergase zur Verlangsamung ihrer Fortbewegung gebildet wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREL