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Die Erfindung betrifft ein Zusatzgerät zum externen Beheizen eines Holzbackofens sowie einen damit ausgestatteten Holzbackofen.
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Herkömmlicherweise sind Holzbacköfen so aufgebaut, dass sie mindestens einen Backraum aufweisen, der auch gleichzeitig als Feuerraum dient. Ein externes Beheizen ist unbekannt.
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In der
DE 10 2010 017 507 A1 wird ein Holzbackofen beschrieben, der einen unteren Backraum und einen darüber angeordneten oberen Backraum aufweist, wobei zum Beheizen des Ofens vorzugsweise der untere Backraum mit Holz befeuert wird und der obere Backraum sogleich zum Backen genutzt werden kann. Beide Backräume können mit Backgewölben versehen werden, die aus einem feuerfesten Baustoff (Schamotte) bestehen, welcher die erzeugte Hitze speichert und an das Backgut abgibt. Bei dieser bekannten Konstruktion kann bereits während des Befeuerns des unteren Backraums im oberen Backraum gebacken werden. Nach Abbrand des Holzes und Ausräumen der Restglut bzw. Asche kann auch der untere (mit Schamotte versehene) Backraum zum Backen genutzt werden, wobei zuvor die Backfläche befeuchtet werden sollte.
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Bei den bekannten Holzbacköfen erfolgt demnach die Beheizung durch Verbrennen von Brennmaterial im Backraum des Ofens, d. h. im Innern des Ofens, selbst. Das hat den Nachteil, dass dieser Backraum während der Heizphase nicht zum Backen genutzt werden kann. Außerdem hinterlässt das Verbrennen des Brennmaterials im Backraum Rückstände, wie Glut und Asche, die ausgeräumt werden muss.
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Auf dem Gebiet des klassischen Grillens von Fleisch und dergleichen sind sogenannte Barbecue-Smoker bekannt, die ein externes Beheizen des Grillraumes bzw. Garraumes ermöglichen. Die bekannten Barbecue-Smoker, kurz auch als Smoker bezeichnet, sind holz- oder kohlebefeuerte Öfen, in denen Speisen im heißen Rauch gegart oder geräuchert werden, welcher von einem externen Beheizungsgerät, der sogenannten firebox erzeugt wird. Somit befinden sich die zu garenden Speisen, anders als bei einfachen Grillgeräten, nicht direkt über der Glut oder dem Feuer. In der
US 2007 028 914 A1 (s.
1) ist ein solcher Smoker bestehend aus dem eigentlichen Grillraum („cooking pit 3”) und einem daran angeordneten Beheizungs- bzw. Befeuerungsgerät („firebox 2”) beschrieben.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die eingangs genannten Nachteile, welche bei Holzbacköfen auftreten, zu überwinden. Insbesondere soll eine Lösung vorgestellt werden, die ein externes Beheizen eines Holzbackofens ermöglicht.
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Gelöst wird die Aufgabe durch ein Zusatzgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Demnach wird ein Zusatzgerät zum externen Beheizen eines Holzbackofens vorgeschlagen, wobei der Holzbackofen mindestens einen Backraum mit einem Einlass zum Zuführen von Luft aufweist, und wobei das Zusatzgerät ein Gehäuse zur Aufnahme von Brennmaterial aufweist, das einen Frischluft-Einlass und mindestens einen Auslass für den von dem Brennmaterial erzeugten Heißrauch aufweist. Das Zusatzgerät zeichnet sich dadurch aus, dass der mindestens eine Auslass an den mindestens einen Einlass des Backraums angepasst ist, um das Zusatzgerät an dem Holzbackofen zu befestigen und zumindest einen Anteil der erzeugten Heißluft in den mindestens einen Einlass des Backraums zu leiten.
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Hierdurch wird erstmals ein Zusatzgerät für einen Holzbackofen vorgeschlagen, das in einfacher Weise an dem Holzbackofen befestigt werden kann und eine externe Beheizung des mindestens einen Backraumes ermöglicht, wodurch ein indirektes Erhitzen nach Art eines Smokers nun auch bei einem Holzbackofen ermöglicht wird.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass ein Holzbackofen mit einem solchen Zusatzgerät versehen werden kann, welches die Funktion einer externen Smoker-Firebox ausführt zum Erhitzen des Ofens durch Zufuhr von erhitzter Luft bzw. Heißluft, die je nach Verbrennung mehr oder weniger Rauchanteile aufweist. Das Zusatzgerät wird mittels des mindestens einen Auslass mit dem mindestens einen Einlass des Ofens verbunden. Beispielsweise hat der Ofen mehrere Rundloch-förmige Einlässe an der Tür des unteren Backraums, in welche die dazu passenden Auslässe (z. B. runde Rohrabschnitte) eingesteckt werden, um somit das Zusatzgerät an dem Ofen zu befestigen und gleichzeitig die Verbindung für Heißluft- bzw. Heißrauchzufuhr zu schaffen. Das Zusatzgerät kann als eine Smoker-Firebox ausgebildet sein, die auch für einen Grill eingesetzt werden kann, sofern dort eine konstruktive Anpassung erfolgt.
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Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorzugsweise ist in dem Gehäuse des Zusatzgerätes vor dem Auslass für die Heißluft bzw. den Heißrauch ein bewegliches Klappenelement eingebaut, das den in den mindestens einen Einlass des Backraums geleiteten Anteil der erzeugten Heißluft reguliert. Hierdurch kann die Quantität der zugeführten Hitze bzw. des Rauches eingestellt werden. Das Klappenelement kann z. B. ein Schieber oder eine drehbare Stellklappe sein.
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Vorteilhafter Weise wird das bewegliche Klappenelement in dem Gehäuse der Firebox zwischen dem Frischluft-Einlass und dem Auslass für die Heißluft eingebaut. Hierbei ist der Frischluft-Einlass vorzugsweise als verstellbares Element ausgebildet, das die Menge der dem Brennmaterial zugeführten Frischluft reguliert. Beispielsweise wird der Frischluft-Einlass durch eine verstellbare Lüftungsscheibe realisiert. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn der als verstellbares Element ausgebildete Frischluft-Einlass und das bewegliche Klappenelement zueinander angeordnet, insbesondere miteinander wirkverbunden, sind, um die Menge der zugeführten Frischluft und den Anteil der erzeugten Heißluft zu regulieren. Dadurch kann mit einer Handhabung sowohl die Frischluftzufuhr für die Firebox wie auch die Menge der über den Auslass in den Ofen (Backraum) eingeleiteten Heißluft eingestellt werden.
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Vorzugsweise ist der mindestens eine Einlass des Backraums jeweils als Rundloch ausgebildet, wobei der mindestens eine Auslass jeweils als rohrförmiges Element ausgebildet ist, das passgenau in den jeweiligen als Rundloch ausgebildeten Einlass einschiebbar ist. Beispielsweise hat die Firebox drei oder vier Auslassrohre, die passend in drei bzw. vier Einlass-Löcher an der Tür des Backraums eingesteckt werden können.
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Das erfindungsgemäße Zusatzgerät ist vorzugsweise als Smoker-Firebox ausgebildet, die eine rauchige Heißluft bzw. Heißrauch erzeugt.
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Es wird auch ein Holzbackofen vorgeschlagen, der mindestens einen Backraum mit einem Einlass zum Zuführen von Luft aufweist, und der mit dem erfindungsgemäßen Zusatzgerät zum externen Beheizen des Holzbackofens versehen ist.
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In einer bevorzugten Ausführung weist der Holzbackofen einen unteren Backraum und einen oberen Backraum auf, wobei der untere Backraum, insbesondere an einer Tür desselben, den mindestens einen Einlass aufweist, an dem das Zusatzgerät befestigt werden kann.
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Vorzugsweise weist das Ofengehäuse mindestens zwei Leitelemente auf, die die Strömung der Heißluft im Innern des Ofengehäuses, insbesondere innerhalb der Backräume, regulieren. In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn ein erstes Leitelement unterhalb des oberen Backraums angeordnet ist, und sich von der Vorderseite des Ofengehäuses in Richtung der Rückseite des Ofengehäuses erstreckt. Auch kann ein zweites Leitelement oberhalb des oberen Backraums angeordnet sein, das sich von der Rückseite des Ofengehäuses in Richtung der Vorderseite des Ofengehäuses erstreckt. Hierdurch wird die Heißluft bzw. der Heißrauch mäanderförmig durch den Ofen geführt, was eine weitestgehend homogene Verteilung der strömenden Heißluft innerhalb des jeweiligen Backraums bewirkt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im Detail beschrieben, wobei auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen wird, die folgende schematischen Darstellungen wiedergeben:
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1 zeigt in einer Gesamtansicht die Anordnung bestehend aus einem Holzbackofen und einem zum externen Beheizen vorgesehenen Zusatzgerätes;
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2 veranschaulicht in einer funktionalen Ansicht, wie der erzeugte Heißrauch das Innere des Ofens durchströmt;
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3 zeigt den unteren Teil des Ofens mit Tür zum unteren Backraum und das daran befestigbare Zusatzgerät;
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4 veranschaulicht in einer Querschnittsansicht die Erzeugung des Heißrauchs und das Einleiten desselben in das Innere des Holzbackofen sowie das Durchströmen des Heißrauchs bzw. der Heißluft bis zum Austritt aus dem Ofenschlot; und
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5 zeigt im Querschnitt den Aufbau des Zusatzgeräte mit verstellbarem Klappenelement zur Regulierung der Frischluftzufuhr und des Einleitens des Heißrauchs bzw. der Heißluft in den Ofen.
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Die 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Zusatzgerät 150, das zum externen Beheizen eines Holzbackofens 100 an diesem befestigt ist. Der Holzbackofen selbst besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse 101, das einen unteren Backraum 110 und einen oberen Backraum 120 aufweist. Jeder Backraum ist mit einer Tür 115 bzw. 125 verschließbar. Der Ofen ist mit einer Ofenhaube 102 abgeschlossen, die einen Schornstein bzw. Ofenschlot 103 aufweist.
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Zum externen Beheizen des Ofens 100 ist das Zusatzgerät 150 an dem unteren Backraum 110 montiert und zwar an der dortigen Tür 115. Anhand der 3 wird später die Befestigung noch näher beschrieben.
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Die 2 zeigt in einer funktionalen Ansicht den Aufbau des Ofens und des Zusatzgerätes 150 sowie das Durchströmen des von dem Zusatzgerät erzeugten Heißrauchs S bzw. der erzeugten Heißluft. Zur Veranschaulichung des Funktionsprinzips sind die Türen der Backräume 110 bzw. 120 nicht eingezeichnet. Außerdem sind die Seitenwände des Ofens nicht dargestellt.
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Das Zusatzgerät 150 ist hier beispielsweise in Gestalt einer Smoke-Firebox ausgeführt und weist ein Gehäuse 151 auf, in dem Brennmaterial 155 zwecks Erzeugung von Heißluft oder Heißrauch S verbrannt werden kann. Auf der Vorderseite ist zur Frischluftregulierung ein Frischluft-Einlass 152 angeordnet, der beispielsweise als eine einstellbare Frischluftscheibe ausgebildet sein kann. Wie bereits die 2 zeigt, ist der Ofen im Innern so gestaltet, dass die erzeugte Heißluft den Ofen mäanderförmig durchströmt und somit die Backräume, insbesondere den oberen Backraum 120, optimal erhitzt. Dieses Funktionsprinzip wird später noch anhand der 4 näher beschrieben.
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Die 3 veranschaulicht die einfache Befestigungsmöglichkeit des Zusatzgerätes 150 an der unteren Fronttüre 115 des Holzbackofens. Von dem Ofen ist nur der untere Teil des Gehäuses 101 mit dem unteren Backraum und der Tür 115 dargestellt. Die Tür weist mehrere Einlässe L auf, die normalerweise zur Zufuhr von Frischluft im herkömmlichen Betrieb des Ofens genutzt werden. Durch die hier Rundloch-förmig ausgeführten Einlässe L kann Frischluft in den unteren Backraum geleitet werden, wenn dieser im herkömmlichen Betrieb als Brennraum benutzt wird. Wird, wie hier, der Ofen extern beheizt, so dienen die Einlässe L zur Zufuhr der erzeugten Heißluft bzw. des erzeugten Heißrauchs S (siehe auch 2).
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Außerdem dienen die Einlässe L hier auch zur mechanischen Befestigung des Zusatzgerätes 150 an der Vorderseite des Holzbackofens. Dazu weist das Zusatzgerät 150 an seiner Rückseite mindestens einen Auslass 154 auf, der möglichst passgenau für einen der Einlässe L dimensioniert ist. Im gezeigten Beispiel sind vier Auslässe 154 vorgesehen (entsprechend der Anzahl der Einlässe L), wobei jeder Auslass 154 als ein rohrförmiges Element ausgebildet ist, das passgenau in das jeweilige Einlassloch L eingeführt werden kann. Somit kann das Zusatzgerät bzw. die Smoker-Firefox 150 sehr einfach an der Türe 115 des unteren Backraum befestigt werden.
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Die Smoker-Firefox 150 weist an ihrer Vorderseite eine Klappe bzw. Türe 153 auf, über die das Gehäuse geöffnet werden kann. In der Tür befindet sich der bereits beschriebene Frischluft-Einlass (siehe auch 2).
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Die 4 veranschaulicht in einer Querschnittsansicht sowohl den Zusammenbau von Zusatzgerät 150 und Holzbackofen 100 wie auch das regulierte und geleitete Durchströmen des erzeugten Heißrauchs S. Das Zusatzgerät bzw. die Firefox 150 ist direkt an der Vorderseite des Ofens mit Hilfe der rohrförmigen Auslässe 154 befestigt. Im Innern der Firebox wird Brennmaterial 155, zum Beispiel Holz oder Pellets, verbrannt, um somit Heißluft bzw. Heißrauch zum Beheizen des Ofens zu erzeugen. Der an der Vorderseite der Firebox befindliche Frischluft-Einlass 152 dient zur Regulierung der zugeführten Frischluft. Im Innern des Gehäuses der Firebox befindet sich noch ein verstellbares Klappen-Element, das dazu dient, den erzeugten Heißrauch bzw. einen Anteil davon gezielt dem Auslass 154 zuzuführen und die zugeführte Menge zu regulieren.
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Der Ofen selbst enthält mehrere Leitelemente, von denen ein unteres Leitelement T1 den unteren Backraum 110 von dem oberen Backraum 120 trennt. Dieses erste Leitelement T1 erstreckt sich von der Vorderseite des Ofen in Richtung Rückwand, schließt aber nicht damit ab, so dass der erzeugte Heißrauch S von dem unteren Backraum 110 kommend in den oberen Backraum 120 eintreten kann. Im oberen Bereich des oberen Backraums 120 ist ein zweites Leitelement T2 angeordnet, das sich von der Rückwand des Ofens in Richtung Vorderwand erstreckt, mit dieser aber nicht abschließt, so dass der Heißrauch S weiter nach oben zum Ofenschlot 103 hin strömen kann.
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Die Leitelemente T1 zu T2 sind so angeordnet und dimensioniert, dass der erzeugte Heißrauch S den gesamten Ofen mäanderförmig durchströmt und somit für eine gleichmäßige Erhitzung, insbesondere des oberen Backraums, sorgt. Im unteren Bereich, d. h. im unteren Backraum 110, weist der Heißrauch S eine Temperatur von etwa 140°C auf. Im oberen Bereich bzw. im oberen Backraum 120 beträgt die Temperatur ca. 100°C. Die Erzeugung des Heißrauchs S sowie dessen Zufuhr bzw. Einleiten in den Ofen kann vom Benutzer reguliert werden. Dies wird nachfolgend anhand der 5 näher beschrieben.
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Die 5 zeigt im Querschnitt den Aufbau des Zusatzgerätes bzw. der Smoker-Firebox 150, in welcher Brennmaterial eine 155 zur Erzeugung von Heißluft S* verbrannt wird. Zur Regulierung der Zufuhr von Frischluft F ist der bereits beschriebene Einlass 152 an der Vorderseite der Firebox vorgesehen. Der erzeugte Heißrauch strömt über die Auslässe 154 in das Innere des Ofens bzw. Backraums 110. Zur Regulierung ist ein bewegliches Klappen-Element K vor den Auslässen angeordnet, so dass der Zustrom des Heißrauchs gezielt geleitet und auch versperrt werden kann. Das Klappen-Element K kann durch einen Schieber oder vorzugsweise ein drehbewegliches Blech realisiert werden. In einer speziellen Ausführung kann vorgesehen sein, die Mechanik des Frischluft-Einlasses 152 mit der Mechanik des Klappen-Elements K zu koppeln, so dass der Benutzer gleichzeitig mit einer Bewegung beide Mechanismen verstellen kann.
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Das hier beschriebene Zusatzgerät ist auch als Smoker-Firebox zum Einsatz bei herkömmlichen Grillvorrichtungen bzw. extern beheizbaren Grillöfen geeignet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010017507 A1 [0003]
- DE 202005019247 U1 [0004]
- DE 20317621 U1 [0004]
- DE 102004025183 A1 [0004]
- DE 4192745 C2 [0004]
- US 2007028914 A1 [0006]