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Wiegevorrichtung. Bei der Wiegevorrichtung nach Patent 3964;72 beeinfjußt
die zu wiegende Last unmittelbar oder mittelbar einen von Lenkern geführten, schräg
oder wagerecht liegenden Stab, der auf einen Waagenhebel einwirkt. Die vorliegende
Erfindung betrifft nun weitere Ausbildungen und Verbesserungen dieser Wiegevorrichtung
sowie Einrichtungen, welche dem Verhalten des Stares und seiner Lenker bei den verschiedenen
Ausführungen und den bei diesen auftretenden Umständen Rechnung tragen.
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Diese Verbesserungen, Anordnungen und Einrichtungen sind auf den Zeichnungen
in beispielsweiser Ausführung dargestellt.
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DieWiegevorriehtung nachPatent396472 ist auch für alle solche Krananlagen
anwendbar, bei welchen die Last durch eine Laufkatze verschoben wird. In .diesem
Falle wird der Stab in Längsrichtung der Laufkatzenbahn wagerecht liegend von parallel
schrägliegenden Lenkern auf und nieder schwingend geführt, und er wirkt durch seineAuf-
undNiederbewegung auf einen Waagenhebel ein. Der Stab wird dadurch von der zu wiegenden
Last beeinfiußt, daß sie je nach der Stellung der Laufkatze an der entsprechenden
Stelle auf den Stab in Querrichtung zu diesem drückt, so daß dieser parallel zu
seiner Ruhelage abwärts schwingt. Bei kurzer Laufkatzenbahn und kleiner Maximallast
kann die Laufkatze unmittelbar auf dem Stab ruhen und auf .diesem verschoben werden.
Um aber große Biegungsbeanspruchungen des Druckstabes und unvorteilhaft große Belastungen
der Lenker. und ihrer Gelenkverbindungen mit dem Stab und dem Träger zu
vermeiden,
ist es zweckmäßiger und bei langer i Laufkatzenbahn und größeren Wiegelasten ein
Erfordernis, daß nicht die gesamte Wiegelast, sondern nur ein Teil derselben auf
den Stab zur Einwirkung gebracht wird. Zu dem Zweck ist die Laufkatze in der üblichen
`-eise auf einer festen Fahrbahn angeordnet, und an ihr hängt eine Vorrichtung,
an welcher die W iegelast hängt, und welche eine Einrichtung besitzt, die das Gewicht
der Last vermindert auf eine dein Stab aufruhende Laufrolle o. dgl. überträgt.
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Eine in diesem Sinne beispielsweise ausgeführte Wiegevorrichtung für
einen Kran mit Laufkatze ist in Abb. i schematisch dargestellt. Auf den in dem wagerechten
Träger 30 festgelagerten Schienen 3i ist die Laufkatze 32 verschiebbar. Unterhalb
der Schienen ist der mit Versteifungsstreben 33 versehene Stab i in wagerechter
Lage all den Lenkern 2 und 3 aufgehängt. Sein eines Ende ist durch die Stange 5
mit dein 'Waagebalken 6 verbunden, und er wird durch letzteren in der aus der Abbildung
ersichtlichen angehobenen Lage gehalten, bei welcher die Lenker :2 und 3 schrägliegen.
An der Laufkatze 32 ist mittels des Bolzens 34 ein Gehäuse 35 aufgehängt, in chem
ein Waagenhebe130 gelagert ist. An letzteren ist mittels eines Gehänges Sie Lastrolle
g angehängt. In dein Gehäuse 35 ist ein zweiter Waagenhebel 37 gelagert, an welchen
der Waagenhebel36 mittels eines Gehänges angreift. Der Waagenliebel 37 greift an
eine auf wärts führende Stange 38 all, die au ihrem oberen Ende senkrecht über der
Dolle .1i eine dem Stab i aufruhende Laufrolle 39 trägt. Durch einerseits finit
der Stange 38 und arider seits niit dem Gehäuse 35 reibungsfrei verbundene Lenker
qo wird ein Ausweichen der Laufrolle nach der einen oder der arideren Seite verhindert.
Das Lastseil y ist von der Lastrulle.I nach der im Gehäuse gelagerten Ablenkrolle
io, von dieser zu der uni den Bolzen 3.1. drehbaren Rolle 41 und null uln die am
Ende des Trägers 3o befindliche Leitrolle 42 und zum Windwerk geführt. Die Rolle
41: und die Lastrolle d haben gleichen Halbmesser, und ihre Achsen liegen in der
gleichen Senkrechten. i Die Lastrolle d. wird durch all ihr Gehänge angreifende
Lenker 43 verhindert, unter dem Seilzuge gegen die Ablenkrolle io hin auszuweichen.
Die Rolle 39 drückt also mit der durch die Waageliliebel 36, 37 stark verlriiiderten
Kraft der Last auf den Stab i, während die Last und das Gewicht der Laufkatze 32
i von den Schienen 31 aufgenommen werden. Der Druck der Rolle 39 auf den Stab i
ist bei allen Verschiebungen der Laufkatze und den dadurch entstehenden veränderten
Angriffsstellen der Rolle auf den Stab der gleiche.
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Bei denjenigen Anlagen, bei welchen der Stab i auf Druck oder auf
Zug beansprucht wird, wird während der Belastung die Länge des Stabes und der einen
Zug oder Druck unterliegenden Lenker 2, 3 infolge der Materialelastizität verändert.
Diese Längenveränderungen des Stabes und der Lenker ergeben an dem bei der Lastrolle
befindlichen Ende des. Stabes unter Senkung der Lastrolle 4 eine Veränderung des
Winkels, den letzterer niit dein Stab :2 bildet. Dieser Winkel wird durch die Längenveränderung
vergrößert, wenn, wie bei den bisher beschriebenen Ausführungen, der Lenker 2 sich
oberhalb des Stabes i befindet, und er wird verkleinert, wenn der Lenker 2 unterhalb
des Stabes angeordnet ist. In Abb.2 ist eine letztere Anordnung besitzende Ausführung
dargestellt. Durch die Winkelveränderung wird die Parallelität der Lenker :2 und
3 aufgehoben und damit die richtige Beeinflussung des Waagenhebels gestört, so daß
die Waage entsprechend unrichtig anzeigen würde, und zwar tritt bei Vergrößerung
des Winkels eine Lastverminderung, bei Verkleinerung des Winkels eine Lastvergrößerung
bei dem Waagebalken ein. Um diesen Fehler in der Lastübertragung auf die Waage zti
beseitigen, kann bei denjenigen Ausführungen, bei «-elchen der '\Ä'ilikel sich vergrößert
und eine obere Ablenkrolle io vorhanden ist, der Lenker 2, wie in Abb. 3 dargestellt,
seinen Stiitzpunkt.in der Achse der letzteren erhalten. und die Ablenkrolle io von
einer (zwei) Feder .1.I betragen werden. Letztere ist so bemessen, elaß sie liei
der Belastung der Las±rOlle d eine Abwärtshewegungder Ablenkrolie io in einem solchen
Maße gestattet, claß trotz der Senkung der Lastrolle infolge der Längenänderung
des ,Stabes i und des Lenkers :2 die parallele Lage des letzteren zu dem unteren
Lenker 3 beibehalten wird. Zugleich wird dabei auch die für die richtige Gewichtsübertragung
eriorderliche Parallellage der Seilstrecke 11 zu dem Lenker 2 gesichert. Zur V errneidung
einer starken Reibung wird die Ablenkrolie io voll reibungsfreien Lenkern 45 gefiilirt,
die ein Ausweichen dieser Rolle gegen die Lastrolle d. hin verhindern.
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Bei der in Abb. 2 dargestellten Ausführung finit unter dein Stab liegendem
Lenker 2 und sich infolge Längenänderung verkleinerndem Winkel wird die aus letzterem
entstehende Lastvergrößerung an dem Waagebalken dadurch beseitigt, daß durch die
Feder 44 so auf den Stab i eingewirkt wird, (laß der vergrößernde Teil des Druckes
von dem Waagebalken aufgehoben wird. Zu dein Zweck greift die Feder 44 in solcher
Richtung all den Stab i, zweckmäßig bei der Lastrolle d. an, daß sie der Senkung
der letzteren entgegenwirkt.
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Bei Nichtbelastung ist der Druck der Feder .j.I durch ein an irgendeinem
Hebel der Waage
eingestelltes Gewicht so ausgeglichen, daß der Waagebalken
in die Nullstellung einspielt.
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Wenn der Kranausleger nicht steilstehend, sondern flachliegend ist,
ist eilne geneigte Lage der Lenker 2 und 3 erforderlich, wie es bei den Ausführungen
nach Abb. 3, 6 und 8 der Zeichnungen zum Hauptpatent der Fall ist. Bei geneigt liegendem
Lenker 2 hat das Pendeln der Last in der Vertikalebene des Auslegers um die Lastrolle
,4 einen Einfluß auf die Waage., Das wird daraus klar, daß, wenn die Schwiligung
der Last nach außen -so groß sein würde, daß das Lastseil such in eine gerade Linie
mit der Seilstrecke i i bzw. parallel zum Lenker 2 einstellen würde; das Lastseil
9 den Stab i überhaupt nicht belasten und letzterer die Waage gar nicht beeinflussen
würde. Das Pendeln der Last hat daher zur Folge, daß die gesamten Waagenhebel mit
großer Kraft auf und nieder geschwungen werden.
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In Ahb. d: und 5 sind Anordnungen dargestellt, welche dieses Pendeln
der Last einflußlos bzw. nahezu einflußlos machen. Die Anordnung nach Abh..1, welche
auf den in Abb. 8 der Zeichnung zum Hauptpatent dargestellten Schwimmkran Anwendung
findet,-besteht darin; daß unterhalb des Stabes i und parallel zu diesem eine Stange
4.6 rnit ihrem einen Ende mit Hilfe eines Gehänges .47 an dem oberen verlängerten
Ende des Stabes i hängt, während ihr anderes Ende gelenkig an das Gestänge 24. (s.
Abb. 8 der Zeichnung zum Hauptpatent) angeschlossen ist, auf welclies sich das untere
Ende des Stabes i stützt. Das obere Ende der Stange 4.6 trägt unterhalb cler Lastrolle
4. zwei Rollen d:8, welche das Lastseil 9 eng zwischen sich nehmen. Wenn nun de
Last pendelt, wird die Stange 4.6 von dein ausschwingenden Seil 9 mitbewegt und
durch sie das Gestänge 24: parallel zur Seilrichtung eingestellt. Mit dem Gestänge
24. wird, wie sich aus Abb. 8 der Zeichnung zum Hauptpatent ergibt, zugleich das
Gerüst 28 (dieses und das Gestänge 24. sind in Abh. #. verkürzt gezeichnet) mit
den Waagenhebeln 6 und 8 um die Achsen 29 in die Parallellage zur Seilrichtung ausgeschwungen,
so daß das Auss s chwingen der Last keine 'Veränderung der Kraftübertragung auf
die Waagenhebel zur Folge haben kann.
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Die in Abb. 5 dargestellte, für feste Kräne (Landkräne) rnüt unterhalb
des Stabes i liegelt@lem schrägen Lenker 2 bestimmte Anordnung zur Verminderung
des Einflusses der Lastschwingungen besteht darin, daß die Lastrolle .1. an dem
oberen Ende des Stabes i mittels eines Gehänges 49 aufgehängt und die Ablenkrolle
io so angeordnet iist, daß die Seilstrecke i i zw tischen beiden Rollen wagerecht
liegt. Der wagerechte Seilzug auf die Lastrolle 4 wird durch den wagerechten Lenker
5o aufgenommen, gegen den die Lastrolle sich seitlich stützt.
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Bei Kränen mit senkbarem Ausleger muß die Verbindungsstelle des unteren
Endes des Stabes i mit dem Waagengehänge 5 und mit dein Lenker 3 mit der Drehachse
des Auslegers zusammenfallen. Ferner müß verhindert werden, daß hei der mit der
Senkung des Auslegers erfolgenden Mitsenkung des Stabes i deren an das Gehänge 5
angreifenden Messer seitlich ausschwingen, wobei sie aus den Pfannen des Gehänges
seitlich heraustreten würden. Es müssen diese Messer bei der Senkung des Stabes
i in der normalen, mit den Pfannen in Elingriff stehenden Lage festgehalten werden.
Eine dieses bewirkende Einrichtung ist in Abb. 6, 7 und 8 dargestellt. Die beiden
Messer 5 1 sind an den Enden einer Achse 52 die in dem unteren Ende des Stabes
i drehbar ist. Mit der Achse 52 ist ein Arm 53 fest verbunden, an dessen Ende eine
Lenkstange 54 gelenkig angreift. Letztere wird durch einen mit ihrem anderen Ende
gelenkig verbundenen und im Krangestell drehbar gegel.agerten Arm 55 parallel zum
Lenker 3 gehalten (damit die @.'aage spielen kann). Dabei nimmt der Arm 53 eine
solche Lage ein, daß die Messar 51 in richtigem Eingriff mit .ihren Pfannen
stehen. Der Arm 55 wird beim Senken des Auslegers zwangnläßig so mitbewegt, daß
er die Lenkstange 54 so dreht, daß sie die boi der Senkung des Auslegers sich ändernde
Lage des Lenkers 3 ebenfalls einnimmt und somit stets zu letzterem parallel gerichtet
bleibt. Daraus ergibt sich, daß bei der Senkung des Auslegers der Arm 53 seine Lage
unverändert beibehält und die Messer 5 i mit den Pfannen in Eingriff bleiben.
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Es ist erforderlich, daß die Waage entlastet wird. Das geschieht dadurch,
daß das den Waagenhebel6 tragende Gehänge heruntergelassen wird; dann senken sich
die Teile 6, 5; 3, i und 2, :und bei dem Kran nach Abb. i der Zeichnung zum Hauptpatent
setzt sich die Achse dar Lastrolle d in den Kranauslegerwänden zu beiden Seiten
der letzteren auf. UM zu verhindern, daß bei dem Aufsetzender Rollenachse die an
dieser befestigten Messer für die Lenker 2 beschädigt werden, sind, wie aus Abb.9,
1o Lind ii ersichtlich, die Auf lagersiellen für die Rollenachse 56 in dem Ausschrnitt
in den Auslegerwänden 57 als Schrägflächen 58 ausgebildet, und zwar sind diese iii
solcher Richtung geneigt, daß durch die beim Aufsetzen auf diese Schrägflächen auf
diesen abwärts gleitende Achse 56 die Messer 51
seitwärts aus den Pfannen
herausbewegt werden.
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Der bei den Auslegerkränen verwendete Stab i muß bei genügender Festigkeit
gegen seitliche Durchfederung ein möglichst geringen
Eigengewicht
besitzen. Diese Bedingung erfüllt der in Abb. 12 und 13 beispielsweise dargestellte
Stab, ,welcher aus einem Rohr 6o und aus vier ringsum dieses und in seiner Längsrichtung
angeordneten Streben 61 besteht. Letztere ruhen auf den Luden der vier Arme eines
in der 'Mitte des Rohres6o sitzendenArmkreuzes62, und je zwei ihrer Enden sind auf
zwei gegeiiiiberliegeiiden Stellen an zwei Schellen 63 befestigt, die nahe den Luden
des Rohres 6c au die..ein 1>°-festigt sind. Die Enden der Artre des Armkreuzes 62
sind durch Stangen 64 miteinander verbunden, um ein Biegen der Arme in der Richtung
gegeneinander zu verhindern. Die Streben 61 sind mit (nicht dargestellten) Spannschlössern
versehen.