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Spinnbrause. Bei Spinnbrausen zur Herstellung von Kunstseidefäden
aus Zelluloselösungen ist es bekannt, im Düsenboden vom Rande nach innen verlaufende
Vertiefungen anzubringen, zu dem Zwecke, den Säurezustrom in das Innere des Fadenbündels
zu erleichtern.
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Bei der den Erfindungsgegenstand bildenden Spinnbrause für nach dem
Streckspinnverfahren arbeitende Vorrichtungen zur Herstellung von Kunstseidefäden
aus Zelluloselösungen kommt es in erster Linie darauf an, vor dem Austritt der Zelluloselösung
aus der Spinnbrause einen Wärmeaustausch zwischen Zelluloselösung und Fällflüssigkeit
herbeizuführen. Zu diesem Zwecke ist erfindungsgemäß der Siebboden der Spinnbrause
mit einer Vielzahl von radialen, wellenförmigen Ausbauchungen versehen, an deren
hervorragendster (tiefster) Stelle sich je nur eine Reihe von 'Austrittsöffnungen
befindet. Dadurch wird ein besonders wirksamer Wärmeaustausch zwischen Zelluloselösung
und Fällfliissigkeit durch den Siebboden hindurch erreicht, so daß die beiden Flüssigkeiten
ungeachtet der unvermeidlichen Wärmeverluste in den Zuleitungen beim Eintritt der
Fäden in die Fällflüssigkeit die gleiche oder nahezu die gleiche Temperatur besitzen,
was die Güte und Gleichmäßigkeit der Fäden überaus günstig beeinflußt. Das gleiche
Ziel kann erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß der Boden der Spinnbrause
mit nockenförmigen
Ausbauchungen versehen ist, an deren tiefster
Stelle sich je nur eine *Austrittsöffnung befindet. Um den Wärmeaustausch zu steigern,
empfiehlt es sich, die Spinnbrause selbst um einen Betrag in die Fällflüssigkeit
eintauchen zu lassen, der mindestens gleich oder größer ist als der Durchmesser
der Brause.
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Die nette Ausbildung des Brausenbodens gewährt neben .einem wirksamen
Wärmeaustausch zwischen Zelluloselösung und Fällflüssigkeit noch den Vorteil, claß
die unter Uniständen in der Fällflüssigkeit emporsteigenden Luftblasen sich oberhalb
der Austrittsöffnungen für die Zelluloselösung zwischen den Ausbauchungen des Siebbodens
sammeln, so daß sie nicht mehr, wie bisher, die aus der Brause austretenden Fäden
schädlich beeinflussen. Vorteilhaft verlaufen dabei die welleuförinigen Ausbauchungen
in radialer Richtung, während der Siebboden der Brause, wie <in sich bekannt,
gewölbt oder kegelig gestaltet ist. Die Luftblasen werden dann nach <lein Rande
der Spinnbrause abgeleitet, ohne den Austritt der Fäden aus den Offnungen der Brause
zu stören. Dadurch kann unter Umständen die bisher erforderliche besondere Entlüftung
der Fällflüssigkeit vor dem Eintritt in die Spinnvorrichtung entbehrt werden. Die
Zeichnung veranschaulicht in Abb. i ein Ausführungsbeispiel der neuen Spinnvorrichtung
ini senkrechten Längsschnitt.
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Abb.2 zeigt den Siebboden der Spinnbrause in etwas größerem llaßstabe,
teilweise in Seitenansicht, teilweise ini senkrechten Schnitt, und Abb. 3 denselben
in Ansicht von oben. Die Abb. 4 und ä geben eine andere Ausführungsform des Sieb-oclens
ini senkrechten Schnitt und in Ansicht von oben wieder.
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a ist ein Glaszylinder, an dessen ol:erein Rand der Tragring b für
die Spinnbrause angekittet ist. Letztere bestellt aus dem Brausenkopf c mit dein
Anschiußstutzen d für die Speiseleitung und dem auswechselbaren Siel>-hoden f. Unterhalb
der Brause ist ini Zvlindera ein Glastrichterg angeordnet, der dazu dient, die aus
der Brause austretenden Fäden zusammen finit einer Fällflüssigkeit nach abwärts
zu führen. Die "Zuleitung der Fällflüssigkeit erfolgt am unteren Ende des Zylinders
a mittels des Ansahlußstutzens la, und zwar, wie bekannt, in solcher -Menge,
daß der Zylinder a ungeachtet eles stetigen Abflusses durch den Trichter g immer
bis oben hin mit Fällflüssigkeit gefüllt ist.
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Der Kopf c der Spinnbrause taucht in den Iie Fällflüssigkeit enthaltenden
Zylinder a um einen Betrag z ein, der mindestens gleich groß, vorteilhaft aber noch
größer ist als der Durchinesser y der Spinnbrause. Dadurch tritt ein weitgehender
Wärmeaustausch zwischen der durch den Kopf der Brause fließenden Zelluloselösung
und der den Kopf umgeLenden Fällflüssigkeit ein, so daß die Zelluloselösung ]-ei
ihrem Austritt aus den Löchern des Siebbodens die gleiche oder nahezu die gleiche
Temperatur wie die Fällflüssigkeit besitzt, wodurch, wie die Versuche gelehrt haben,
die Güte der Kunstseidefäden wesentlich erhöht wind.
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Um den Wärmeaustausch zu steigern, ist der Siebboden f der Spinnbrause
mit welleniörmigen Ausbauchungen i. versehen, an dere.i hervorragendsten Stellen
sich je eine Reihe von Austrittsöffnungen 1, befinden. Die wellenförmigen
Ausbauchungen i verlaufen beim Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 und 3 in radialer
Richtung, während der Siebboden f gleichzeitig etwas kegelig gestaltet ist. Das
hat zugleich den Vorteil, daß die in der Fällflüssigkeit etwa emporsteigenden Luftblasen
sich oberhalb der Austrittsöffnungen k zwischen den Ausbauchungen i sainnieln, und
dann zum Rande der Spinnbrause geleitet werden, so daß sie den Austritt der Fäden
aus der Spinnbrause nicht mehr stören, also die Fäden nicht schädlich beeinflussen
können.
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Statt mit wellenförmigen Ausbauchungen könnte der Siebboden auch,
wie in Abh.4 und 5 dargestellt, mit nockenförmigen Ausbauchungen na versehen
sein, wobei sich je eine Austrittsöffnung k el;enfalls an der hervorragendsten Stelle
der Ausbauchungen befindet. Vorteilhaft wird hierbei der Siebboden ebenfalls etwas
kegelig gestaltet oder gewölbt.