DE394730C - Verfahren zur Darstellung von Saeureanhydriden - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Saeureanhydriden

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DE394730C
DE394730C DEC30424D DEC0030424D DE394730C DE 394730 C DE394730 C DE 394730C DE C30424 D DEC30424 D DE C30424D DE C0030424 D DEC0030424 D DE C0030424D DE 394730 C DE394730 C DE 394730C
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DE
Germany
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silicon tetrachloride
acid
chloride
acetic acid
preparation
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Expired
Application number
DEC30424D
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English (en)
Inventor
Dr Hans Deulsch
Dr Martin Mugdan
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Consortium fuer Elektrochemische Industrie GmbH
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Consortium fuer Elektrochemische Industrie GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/54Preparation of carboxylic acid anhydrides
    • C07C51/56Preparation of carboxylic acid anhydrides from organic acids, their salts, their esters or their halides, e.g. by carboxylation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Säureanhydriden. Die bisherigen technischen Verfahren zur Darstellung der Anhydride der Fettsäuren mit Hilfe von anhydrisierend wirkenden Chlorverbindungen gehen von den fettsauren Salzen aus, besonders von den Natriumsalzen. Die unmittelbare Anhydrisierung der freien Säure, die, wenn sie glatt durchführbar wäre, weit wirtschaftlicher sein würde, hat sich als unrationell herausgestellt, da bei einem solchen Verfahren große Mengen von Chlorwasserstoff entweichen, was erhebliche Verluste zur Folge hat, besonders dann, wenn das angewandte anhydrisierende Chlorid leicht flüchtig ist. Dies gilt besonders für das Siliciumtetrachlorid als Anhydrisierungsmittel. Außerdem entsteht als Zwischenprodukt bei der Darstellung des Essigsäureanhydrids aus freier Essigsäure das leichtflüchtige Acetylchlorid, dessen Dämpfe gleichfalls in erheblichem Maße mit der Salzsäure fortgehen.
  • Es wurde gefunden, daß man den Prozeß der Anhydrisierung der Essigsäure durch Siliciumtetrachlorid mit guten Ausbeuten durchführen kann, wenn man in folgender Weise arbeitet: Man erhitzt einen Teil der zu anhydrisierenden Fettsäure in einem zweckmäßig mit Rührung versehenen Kessel, der mit einem Rieselturm verbunden ist, derart, daß der Turm bis oben hin durch die- aufsteigenden Dämpfe geheizt wird. Während man nun die Hauptmenge der Fettsäure allmählich durch den Turm herabrieseln läßt, läßt man gleichzeitig in den Kessel soviel Siliciumchlorid zufließen, wie der gesamten zu anhydrisierenden Fettsäure entspricht, oder vorteilhaft eine etwas geringere Menge. Dabei werden die in die Kolonne gelangenden Siliciumtetrachlorid und Acetylchlorid enthaltenden Dämpfe im Gegenstrom- mit der Essigsäure zur Reaktion gebracht und das gebildete Anhydrid wieder in den Kessel zurückgeführt. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Dämpfe der beiden Chloride in der Wärme glatt und rasch mit der Essigsäure bzw. deren Dampf reagieren. Zweckmäßig bringt man oberhalb des Essigsäurezuflusses noch einen Wasserkühler an. Die dann mit dem kalten Salzsäuregase entweichende Essigsäuremenge ist gering.
  • Auf diese Weise ist es sogar möglich, zur Anhydrisierung Siliciumtetrachloriddampf zu verwenden, der stark durch Fremdgase verdünnt ist, wie man ihn beispielsweise erhält, wenn man Siliciumtetrachlorid aus Kieselsäure, Kohle und Chlor erzeugt. Schließlich verbleibt im Reaktionskessel ein nur mit Spuren von Chlorid und etwas Essigsäure verunreinigtes Anhydrid, das die dem Siliciumtetrachlorid entsprechende Kieselsäure enthält. Durch Destillation, zweckmäßig unter Anwendung von Vakuum, läßt sich das Essigsäureanhydrid von der Kieselsäure trennen und durch Fraktionierung reinigen.
  • Die Durchführung dieser Verfahren gelingt dank dem Umstande, daß das als Zwischenprodukt gebildete gemischte Anhydrid von Essigsäure und Kieselsäure sich im Turm noch nicht oder wenigstens nicht in der Weise zersetzt, daß Kieselsäure sich in Form einer Gallerte oder Kruste abschiede. Eine Verstopfung des Reaktionsturmes tritt daher nicht ein.
  • Der Prozeß läßt sich auch kontinuierlich durchführen. Bei dieser Arbeitsweise läßt man das Siliciumtetrachlorid in Substanz oder in Verdünnung mit indifferentem Gase zwischen Blase und Essigsäurezulauf in den Reaktionsturm eintreten, während die Essigsäure in kleinem Überschuß unmittelbar unterhalb des Dephlegmators zugeführt wird. Der unterhalb der Eintrittsstelle des Siliciumtetrachlorids befindliche Teil des Turmes wirkt dabei gewissermaßen als Abtriebskolonne für das durch die herabrieselnde Flüssigkeit mitgenommene Chlorid, während im oberen Teile des Turmes die Umsetzung der Hauptmenge der Chloride erfolgt. Der unterste Teil der Kolonne wird dabei vorteilhaft als heizbare Blase ausgebildet. Das aus der Blase abgezogene Endprodukt ist fast chlorfrei. Beispiel i. In einem mit Rieselkolonne versehenen, heizbaren Rührkessel werden lo Teile Eisessig derart zum Sieden erhitzt, daß die Kolonne bis zu dem aufgesetzten Kondensator hinauf durch die aufsteigenden Dämpfe geheizt wird. Man läßt nun allmählich 7o Teile Eisessig durch die Kolonne rieseln und gleichzeitig 57 Teile Siliciumtetrachlorid unter Rühren in den Kessel einfließen. Hierauf läßt man unter Aufrechterhaltung der Heizung noch weitere 5 Teile Eisessig durch die Kolonne gehen, gibt jedoch kein Siliciumtetrachlorid mehr zu. Die Salzsäureentwicklung hört nach einiger Zeit auf. Man kann die Entfernung der letzten Reste Salzsäure durch einen Strom getrockneter Luft beschleunigen. Nachdem der Kesselinhalt von Chlorid befreit ist, wird er von der Kolonne abgesperrt und mit einem gesonderten Kühlsystem in Verbindung gebracht. Unter Anwendung von Vakuum und Rührung wird das Rohanhydrid abdestilliert und schließlich rektifiziert. Im Kessel verbleibt staubförmige Kieselsäure. Beispiel 2. Man arbeitet wie bei Beispiel i, wendet jedoch das Siliciumtetrachlorid nicht in Substanz sondern in Form einer Mischung von 8o Prozent Kohlenoxyd und 2o Prozent Siliciumtetrachlorid an. Beispiel 3. Man verwendet die in Beispiel i beschriebene Apparatur mit folgenden Änderungen: Die Zulaufleitung für das Siliciumtetrarhlorid wird etwas oberhalb des Kessels an den Turm angeschlossen und am Boden des Kessels eine Ablaufvorrichtung angebracht. Man beschickt den Kessel mit lo Teilen Essigsäureanhydrid und arbeitet im übrigen nach Beispiel i, indem man kontinuierlich 65 bis 68 Teile Siliciumtetrachlorid auf loo Teile zufließender Essigsäure in den Turm einlaufen läßt. Von Zeit zu Zeit oder automatisch läßt man die in den Kessel geflossene Flüssigkeit abfließen. Die Aufarbeitung des Rohproduktes geschieht wie oben.
  • Wir haben ferner gefunden, daß man nach dem für Essigsäure eingehend beschriebenen Verfahren auch andere Fettsäuren mit Siliciumtetrachlorid vorteilhaft anhydrisieren kann. Beispiel q.. In der bei Beispiel i beschriebenen Apparatur kocht man io Teile Propionsäure derart, daß die Kolonne durch die aufsteigenden Dämpfe bis zum Kondensator hinauf geheizt wird. Man läßt dann 46 Teile Siliciumchlorid kontinuierlich in den Kessel einfließen und gleichzeitig 7o Teile Propionsäure durch die Kolonne hinabrieseln. Der aus dem Kondensator abziehende Chlorwasserstoff enthält lediglich die der Austrittstemperatur entsprechende geringe Menge Propionsäure. Die Entfernung der letzten Reste des Propionylchlorids aus dem Reaktionsgemisch wird entsprechend dem in Beispiel i beschriebenen Auf arbeitungsverfahren durch Zugabe weiterer 5 Teile Propionsäure ohne neuerlichen Zusatz von Siliciumchlorid, vorteilhaft unter Einblasen von trockner Luft, bewirkt. Durch Abdestillieren des Kesselinhalts unter Anwendung von Vakuum und Rührung erhält man das Propionsäureanhydrid. Im Kessel verbleibt die Kieselsäure. Beispiel 5. Man verarbeitet 85 Teile Buttersäure mit 39 Teilen Siliciumtetrachlorid gemäß Beispiel i. Durch Abdestillieren des Reaktionsproduktes im Vakuum erhält man fast reines Buttersäureanhydrid.
  • Auch bei der Anhydrisierung von Propionsäure und Buttersäure kann man das Siliciumchlorid in Form einer Mischung seines Dampfes mit Fremdgasen verwenden und ferner kontinuierlich arbeiten, indem man entsprechend Beispiel 3 verfährt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von Säureanhydriden aus Fettsäuren und Siliciumtetrachlorid, dadurch gekennzeichnet, daß man die freien Fettsäuren und Siliciumtetrachlorid in der Hitze aufeinander einwirken läßt, die aus der Mischung entweichenden chloridhaltigen Dämpfe im Gegenstrom der zu anhydrisierenden heißen Fettsäure entgegenführt, und die mit dem Abgas entweichenden Dätnpfe durch einen Kühler kondensiert und zurückfließen läßt derart, daß das Abgas praktisch frei von Chloriden ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man kontinuierlich das Siliciumtetrachlorid oberhalb der Heizblase in den mit der Fettsäure berieselten Dampfraum eintreten läßt und das fast völlig entchlorte Reaktionsprodukt entsprechend seiner Bildung aus der Heizblase ausfließen läßt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Siliciumtetrachlorid verwendet, das durch indifferente Gase verdünnt ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0079005A1 (de) * 1981-11-11 1983-05-18 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureanhydriden

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0079005A1 (de) * 1981-11-11 1983-05-18 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureanhydriden
US4470932A (en) * 1981-11-11 1984-09-11 Bayer Aktiengesellschaft Preparation of carboxylic acid anhydrides

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