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Regelbare lYleßvorrichtung für Flüssigkeiten. Es sind einerseits Meßvorrichtungen
bekannt, bei denen ein Meßgefäß verwendet wird, das aus einer Anzahl von durch gleichachsige
Rohrstutzen verbundenen Meßräumen besteht und bei denen die Flüssigkeit mit Hilfe
eines Dreiwegehahnes an der Unterseite zu- und abgeführt wird. Hierbei sind aber
zwischen den einzelnen das Meßgefäß bildenden Räumen Hähne vorgesehen, die, abgesehen
von den damit verbundenen Undichtigkeiten, auch noch den Nachteil besitzen, daß
zur Einstellung einer bestimmten Füllmenge außer dem Dreiwegehahn noch einer oder
mehrere der die Verbindung zwischen den einzelnen Meßräumen herstellenden Hähne
geöffnet werden müssen und außerdem darauf acht gegeben werden muß, daß die übrigen
Hähne geschlossen sind. Dieser Nachteil der erhöhten Undichtigkeitsgefahr und der
sorgsamen Bedienungsnotwendigkeit ist zwar bei andererseits bekannten Meßvorrichtungen
vermieden, die einen einheitlichen Meßraum besitzen und in die von unten ein oben
offenes, heb- und senkbares Ablaufrohr oder ein neben einem normalen Ablauf vorhandenes,
oben offenes, heb- und senkbares Überlaufrohr eingeführt wird. Derartige Vorrichtungen
haben aber wieder den Nachteil, daß die einzelnen Meßstufen nicht mit der genügenden
Genauigkeit geeicht werden können; denn bei dem großen Innendurchmesser des Meßgefäßes
ist es klar, daß schon jede geringfügige Verschiebung des Ab- oder Überlaufrohres
über oder unter die vorgeschriebene Höhe eine ganz bedeutende Vfränderung der jeweils
abgefüllten Flüssigkeitsmengen mit sich bringt. Die Erfindung stellt nun eine Kombination
der beiden bekannten Vorrichtungen dar, die es gestattet, unter Vermeidung der Nachteile
dieser ihre Vorteile beizubehalten. Das wird durch die Erfindung dadurch erreicht,
daß das Ab- oder Überlaufrohr durch die die Meßräume verbindenden Verengungen oder
Hälse frei hindurchgeht und die Eichung so vorgenommen ist, daß bei Einstellung
für jede Meßstufe die Oberkante des Rohres innerhalb der entsprechenden Verengung
liegt. Selbst wenn dann die Einstellung des Rohres nicht völlig genau erfolgen sollte,
so bleibt die dadurch hervorgerufene Veränderung der abgefüllten Flüssigkeitsmenge
innerhalb sehr enger Grenzen, jedenfalls aber innerhalb der amtlich zugelassenen
Toleranz. Die Bedienung ist sehr einfach, da nur das Rohr gehoben und gesenkt und
seine Einstellung an einer einzigen Stelle abgelesen zu werden braucht. Auch sind
Undichtigkeiten nur höchstens an der einzigen Einführungsstelle des Rohres zu befürchten.
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Es könnte das Ab- oder Überlaufrohr in an sich bekannter Weise auch
fest angeordnet und mit durch ein darauf verschiebliches Rohr -verdeckbaren Öffnungen
ausgestattet sein. Gemäß der Erfindung gehen dann beide Rohre durch die die Meßräume
verbindenden Hälse hindurch und die Öffnungen des Ab-oder Überlaufrohres liegen
innerhalb dieser Hälse. Die Vorteile sind in diesem Falle die gleichen.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch zwei Ausführungsbeispiele
des neuen Meßgefäßes in senkrechten Schnitten.
Das Meßgefäß nach
Abb. i besteht aus einer gewünschten Anzahl von Meßräumen i, 2, 3, 4 usw. von beliebi"er
wagerechter Querschnittsform. Diese Meßräume sind untereinander durch gleichachsig
zueinander liegende Verengungen oder Hälse 5, 6, 7 usw. verbunden und bilden so
in ihrer Gesamtheit das eigentliche Meßgefäß. Das Meßgefäß besitzt oben einen Hals
8 oder- einen anderen Anschluß, durch welchen die Flüssigkeit auf bekannte Weise
eingelassen wird. Am untersten Boden ist das Meßgefäß mit einer Stoffbüchse 9 versehen,
durch die ein oben offenes Ablaufrohr io derart eingeführt ist, daß es gleichzeitig
durch alle Hälse 5, 6, ; aufwärts geschoben werden kann, ohne dabei die kommunizierende
Verbindung untereinander zu stören. Dieses Ablaufe ohr io kann auf geeignete Weise,
z. B. mittels des gestrichelt gezeichneten T_ahnstangengetriebes gehoben und gesenkt
werden. Soll der Rauminhalt des Meßgefäßes, d. h. die Menge der aus dem Rohr io
ausströmenden Flüssigkeit geändert werden, so wird das Rohr io so bewegt, daß der
Rand ii seiner oberen Öffnung je nach Bedarf innerhalb einer der Verengungen 5,
6 oder 7 liegt. Das »effektiven Meßvolumen des Meßgefäßes nach jeweiliger Einstellung
wird dann begc enzt einerseits von der Oberkante des Halses 8, andererseits von
der Oberkante ii des Ablaufrohres zuzüglich des Volumens des letzteren.
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Die Eichung oder Kalibrierung des Meßgefäßes geschieht in der `reise.
daß das Ablaufrohr io gehoben oder gesenkt wiz d, bis dessen Oberkante ii in denjenigen
Hals fällt, welcher dem gewünschten Volumen entspricht. Mittels Kontrollmaß wird
nun das Gefäß für das entsprechende Volumen geeicht und nach Einstellung der richtigen
Höhe der Rohroberkante ii durch Anbringung einer geeigneten Markierung oder lösbaren
Sperrung am Rohr io selbst oder dessen Antrieb dafür gesorgt, daß das Rohr oder
dessen Oberkante ii immer dieselbe Lage bei Einstellung eines bestimmten Volumens
einnimmt. Auf diese Weise wird verfahren, bis alle gewünschten Volumen ka.libriert
s,nd. Die Höhe der Hälse wird natürlich so gewählt, daß der Rauminhalt der Hälse
zum Zwecke der Kalibrierung ausreichend ist.
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Hierdurch wird eine Genauigkeit und F_instelibarkeit erreicht, wie
sie in den bisher bekannten Meßgefäßen mit veränderlichem Rauminhalt nicht möglich
war. Dies wird bewiesen durch folgendes Beispiel: Bei einem Halsquerschnitt von
8 em2 entspricht die amtlich zugelassene Toleranz für z. B. i Liter Meßraum (o,oo8
des Volumens) einer Änderung der Höhenlage der Rohroberkante im Halse von i cm.
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Da es, wie leicht ersichtlich, keine Schwierigkeiten bietet, mit einfachen
Mitteln die Oberkante il des Ablaufrohres mit einer Genauigkeit von mindestens o,2
bis 0,3 mm einzustellen, so erhält man folglich auf die oben beschriebene
Weise eine Justierbarkeit von 33 bis 5o ggr, also genauer als vorgeschrieben.
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In der Ausführungsform nach Abb. 2 dient das Rohr 12 als Überlauf
für überschüssige Flüssigkeit und der Anschluß 13 als Ablauf für die abgemessene
Flüssigkeit. Hier wird der jeweils eingestellte Meßraum also begrenzt von der Oberkante
des Rohres i2 einerseits und von der Höhenlinie des Anschlusses 13 andererseits.
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Das Rohr io könnte in beiden Ausführungsformen auch feststehen, dauernd
bis in den obersten Hals 5 hineinragen und in Höhe jedes Halses mit in der Seitenwandung
angebrachten Öffnungen versehen sein, die durch ein zweites auf dem Rohr io verschiebbares
Rohr nach Bedarf freigegeben oder abgedeckt werden.