DE3943260A1 - Vorrichtung an fahrzeugen zur ueberwindung von fahrhindernissen - Google Patents
Vorrichtung an fahrzeugen zur ueberwindung von fahrhindernissenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an angetriebenen Fahrzeu
gen, insbesondere an Fahrzeugen für Einzelpersonen mit mindestens
einem getriebenen Antriebsrad und ggf. mit einem oder mehreren
Stützrädern, zur Überwindung von Bordsteinen, Treppenstufen und
dgl. Fahrbahnhindernissen.
Bekanntlich bereitet das Überwinden von Bodenhindernissen wie
Bordsteinen, Treppenstufen und dergleichen Fahrbahnhindernissen
bei Kleinfahrzeugen wie Karren, Elektrokarren, aber auch und
insbesondere Rollstühlen erhebliche Schwierigkeiten, wobei die
Überwindung von Treppen in der Regel garnicht, von Bordsteinen
nur unter erheblicher Anstrengung möglich ist.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine für derartige Fahrzeuge
geeignete Kletterhilfe bereitzustellen. Die Aufgabe wird durch
eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst,
daß vorzugsweise auf beiden Fahrzeugseiten im Umfangsbereich
mindestens des oder der Antriebsräder mit geringem Bodenabstand
beginnend und vom jeweiligen Antriebsrad weg schräg nach oben
führend eine durch einen endlosen, über ein Treibrad und ein Um
lenkrad geführten Kletterriemen gebildete Kletterhilfe vorgesehen
ist, welche über eine Getriebeverbindung mit dem oder den An
triebsrädern oder mit einer mit den Antriebsrädern fest verbunde
nen angetriebenen Radachse kraft- oder formschlüssig verbindbar
ist. Durch eine solche Kletterhilfe wird die Überwindung von
Fahrbahnhindernissen durch mit Motorkraft angetriebene Fahrzeuge
erheblich erleichtert. Die Kletterhilfen sind vorteilhaft bei
normalem Betrieb von der Antriebswelle getrennt und belasten so
den Antrieb nicht; bei Bedarf, d. h. zur Überwindung eines Hin
dernisses wird dann die Getriebeverbindung hergestellt.
Die Aufhängung der in der Regel an beiden Fahrzeugseiten vorgese
henen Kletterhilfen kann auf verschiedene Weise geschehen. So
können beispielsweie die Achsen, beispielsweise eine für beide
Umlenkräder gemeinsame Achse, zugleich als Schwenkachse für die
Kletterhilfen dienen, so daß die Kletterhilfen zwischen einer von
der Antriebswelle getrennten abgeschwenkten, durch Feder(n) an
einem Anschlag anliegenden Ruhestellung und einer durch Herstel
len der Getriebeverbindung aktivierten Kletterstellung ver
schwenkbar sind.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Kletterhilfe(n) zwi
schen einer von der Antriebswelle getrennten, durch Feder(n) und
Anschlag gesicherten Ruhestellung und einer durch Herstellen der
Getriebeverbindung aktivierten Kletterstellung insgesamt vorzugs
weise horizontal, d. h. parallel verschiebbar zu machen, wobei
sie vorzugsweise ihre räumliche Ausrichtung praktisch nicht
verändern. Die Getriebeverbindung kann durch mechanische oder
elektrische Schalthilfe herstellbar sein, sie kann aber auch in
besonders vorteilhafter Weise selbsttätig dadurch erfolgen, daß
die Kletterhilfen beim Anstoß an ein Bodenhindernis in Antriebs
stellung geschoben oder geschwenkt werden. Bei einer besonderen
Weiterbildungsform der Getriebeverbindung ist ein zwischen dem
bei gemeinsamen Radantrieb oder nur einem Antriebsrad auf der
Radachse, bei getrenntem Radantrieb an dem einzelnen Antriebsrad
befestigten Ritzel und dem Kletterriemen sitzendes Zwischenrad
auf einem Radzapfen gelagert, der in einem senkrecht verlaufenden
Langloch geführt und zwischen einer unteren Ruhelage und einer
Betriebslage, bei der das Zwischenrad in das Ritzel eingreift,
verschiebbar ist. Stößt die Kletterhilfe gegen ein Hindernis an,
so wird der Kletterriemen zum Zwischenrad hin geschoben und
schiebt dieses dabei derart hoch, daß es nun mit dem Ritzel
kämmt. Nach Überwindung des Hindernisses fallen bzw. wandern
Riemen und Zwischenrad wieder in Ruhestellung.
Als Kletterbänder können an sich Ketten verschiedener Art oder
Riemen dienen, es werden jedoch schon wegen ihrer leichteren
Manipulierbarkeit und insbesondere wegen des höheren Komforts
Zahnriemen und vorzugsweise faserverstärkte Zahnriemen als Klet
terriemen verwendet. Sie können auf der Innenseite zum Eingriff
in die Antriebszahnräder und außerdem auf ihrer Außenfläche
gezahnt oder andersartig strukturiert sein. Der Antrieb kann
aber auch derart erfolgen, daß die gezahnte(n) Außenseite(n) beim
Aktivieren der Kletterhilfe in die Zahnung eines Zahnrades mit
geeignete Zahnform eingeschoben oder -geschwenkt werden. Als in
manchen Fällen günstig hat sich auch erwiesen, das zum Hindernis
bzw. zur Fahrbahn weisende Riementrum auch dann durch eine Stütz
platte abzustützen, wenn die Riemenspannung zur Verhinderung
stärkerer Einbeulung ausreichen würde. Zwar müssen dann Reibungs
kräfte zwischen Riemen und Stützplatte überwunden werden, dies
wird jedoch durch den flacheren, nicht durch die Einbeulung des
Riemens vergrößerten Kletterwinkel mehr als wettgemacht. Hier
durch werden wegen der geringeren aufzubringenden Kräfte außerdem
die Riemen geschont.
In vielen Fällen hat sich zusätzlich zu der in normale Fahrt
richtung weisenden, vor dem oder den Antriebsrädern sitzenden
Kletterhilfe die Anordnung einer zweiten, bei Rückwärtsfahrt,
beispielsweise beim Treppauffahren, wirksam werdenden Kletterhil
fe hinter der Antriebsachse erwiesen. So ist beispielsweise die
Bewältigung einer Treppe durch einen mit der erfindungsgemäßen
Kletterhilfe ausgestatteten Rollstuhl durch Rückwärtsfahren am
günstigsten, da wegen der bei dem nach hinten geneigten Fahrzeug
ungünstigen Schwerpunktlage anders die Gefahr besteht, daß das
Fahrzeug nach hinten überkippt.
Die Getriebeverbindung wird vorteilhaft derart bemessen, daß die
Laufgeschwindigkeit der Kletterrahmen der Umfangsgeschwindigkeit
der Antriebsräder höchstens gleich ist. Bevorzugt wird jedoch ein
Übersetzungsverhältnis gewählt, bei dem die Riemengeschwindigkeit
kleiner, wegen des gegenüber normaler Fortbewegung höheren Ener
giebedarfs für das Steigen vorzugsweise wesentlich kleiner ist
als die Umfangsgeschwindigkeit der Antriebsräder. Da beim Wirk
samwerden der Kletterhilfe die Antriebsräder die Verbindung zum
Boden verlieren, fällt das Erfordernis des Gleichlaufs weg und
der Antriebsmotor kann den Steig- oder Klettervorgang leichter
bewältigen.
Bei der Wahl des Abstands der tiefsten Stelle der Kletterriemen,
bei der schwenkbaren Ausführung der Kletterhilfe die tiefste
Stelle der vom Antrieb getrennten Kletterriemen von der Auf
standsfläche der Antriebsräder und ggf. der Stützräder ein Kom
promiß gefunden werden muß. Zwar wäre die Wirksamkeit der Klet
terhilfe bei jedem Hindernis wünschenswert, andererseits er
scheint jedoch ein Mindestabstand der Kletterriemen vom selten
wirklich ebenen Boden erforderlich. Es hat sich gezeigt, daß bei
spielsweise bei den bei motorgetriebenen Rollstühlen üblichen
Raddurchmessern ein Abstand von 2 bis 4 cm als Höhenunterschied,
der durch die Antriebsräder überwunden werden muß, verhältnismä
ßig gut bewältigt werden kann.
Von einiger Bedeutung ist auch der Winkel, den das kletteraktive,
zur Aufstandsfläche hin gelegene Riementrum mit der Aufstandsflä
che bildet. Der Winkel sollte einmal so groß sein, daß das Bewäl
tigen von Treppen möglich wird, zum anderen aber ist die aufzu
bringende Leistung umso geringer, je kleiner dieser Winkel ge
wählt wird. Er sollte daher nicht kleiner sein als ca. 20° und
vorzugsweise nicht kleiner als 30°.
Bei mehr als einem Antriebsrad kann der Antrieb der Kletterhilfen
gemeinsam oder individuell erfolgen. In einer Weiterbildung der
Erfindung wird vorgesehen, daß bei vorzugsweise zwei Antriebsrä
dern beide Räder zusammen mit den ihnen jeweils zugeordneten
Kletterhilfen voneinander unabhängig und jeweils mit eigenem
Antrieb versehen sind.
Soweit am Fahrzeug nicht angetriebene Stützräder vorgesehen sind,
werden diese bevorzugt ebenfalls mit Kletterhilfen versehen.
Hierzu ist in einer besonderen Ausführungsform vorgesehen, daß
das einzelne Stützrad um eine senkrecht zur Rollachse stehende
Hochachse frei drehbar ist. Der Aufstandspunkt des Stützrades ist
gegenüber der Hochachse derart versetzt, daß auf das geschobene
oder gezogene Stützrad ein von der Aufstandsfläche ausgehendes
Drehmoment um die Hochachse derart entsteht, daß sich das Stütz
rad immer in Rollrichtung einstellt, wobei der Aufstandspunkt in
Fahrtrichtung gesehen hinter den Schnittpunkt der Hochachse mit
der Aufstandsfläche wandert; die Kletterhilfe ist in Fahrtrich
tung vorn vorgesehen. Sie kann in einer einfachen Ausführung aus
einer vom Stützrad weg schräg nach oben führenden, vorzugsweise
mit einer gleitfähigen Beschichtung, beispielsweise aus PTFE
(Polytetrafluorethylen), versehenen Gleitfläche bestehen. Vor
zugsweise ist jedoch auch die Stützrolle mit einer bandförmigen
Kletterhilfe entsprechend der für die Antriebsräder beschriebenen
versehen.
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisierte Darstellung eines Fahrzeugs mit bei Vor
wärtsfahrt wirksamer Kletterhilfe;
Fig. 2 Anordnung je einer Kletterhilfe für Vorwärts- und Rück
wärtsfahrt;
Fig. 3 schematisierte Darstellung einer vereinfachten Ausfüh
rungsform ähnlich der in Fig. 1 dargestellten;
Fig. 4 Stützrad mit Gleitfläche als Kletterhilfe;
Fig. 5 Stützrad mit endlosem Kletterriemen.
In stark vereinfachender Weise ist in Fig. 1 das Fahrgestell 1
des Fahrzeugs als Platte dargestellt. An einem Ende sind Lager
böcke 5 für zwei Antriebsräder 2, am anderen Ende ist eine Ab
stützung 4 für das Stützrad 3 vorgesehen. Zwischen Antriebsrädern
2 und Stützrad 3 ist die erfindungsgemäße Kletterhilfe 6 angeord
net, die im wesentlichen aus zwei Umlenkrädern 10, 11 und einem
Kletterriemen 12 besteht. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist die Kletterhilfe 6 um die Achse des oberen Umlenkrades 11
als Schwenkachse 19 in begrenztem Umfang schwenkbar.
Auf der im Lagerbock 5 gelagerten Radachse 25 sitzt ein Ritzel 7,
das je nach Antriebsart entweder - bei gemeinsamem Antrieb der
Antriebsräder 2 über die Radachse 25 - auf der Achse 25 oder -
bei Einzelantrieb - am Antriebsrad 2 befestigt ist, unter dem
Ritzel 7 ist ein Zwischenrad 8 vorgesehen, das mit dem Ritzel
kämmt.
Die, wie bereits erwähnt, um die Schwenkachse 19 schwenkbare
Kletterhilfe 6 besteht hier aus einem für beide Seiten gemeinsa
men Gestell 15, an dessen oberem Ende die Umlenkräder 11 und an
dessen unterem Ende die hier als Treibräder dienenden unteren
Umlenkräder 10 sitzen. Das untere Umlenkrad 10 ist zweiteilig
ausgebildet und besteht aus einem zur Getriebeverbindung 7-9 zwi
schen Kletterhilfe 6 und Antrieb 2, 7 bzw. 25, 7 gehörenden
Zahnrad 9, mit dem das hier als Treibrad für den Kletterriemen 12
dienende koaxiale untere Umlenkrad 10 fest verbunden ist. Der
Kletterriemen 12 ist auf seiner Innenseite gezahnt und weist auch
auf seiner Außenseite eine querlaufende Profilierung, vorzugs
weise ebenfalls eine Verzahnung auf. Beide Umlenkräder 10, 11
haben auf ihrem Umfang eine mit der auf der Innenseite des Rie
mens 12 übereinstimmende Verzahnung. Zur Abstützung des zum Boden
weisenden Riementrums kann, wie dargestellt, eine über eine
Halterung 14 am Gestell 15 befestigte Stützplatte 13 vorgesehen
werden.
Die auch als Lager für die Umlenkräder 11 dienende gemeinsame
Schwenkachse 19 ist in einem vorderen Lagerbock 24 befestigt. Das
Gestell 15 der Kletterhilfe 6 wird bei normaler Fahrt durch eine
hier für beide Seiten gemeinsame, sich einerseits am Lagerbock 24
und andererseits an dem am Gestell 15 befestigten Widerlager 16
abstützende Feder 18 an einen Anschlag 22 angedrückt, so daß
Zwischenrad 8 und Zahnrad 9 getrennt sind. Stößt nun der Riemen
12 der Kletterhilfe gegen ein Hindernis 23, so wird die Klet
terhilfe 6 zum Zwischenrad 8 hin geschwenkt, das Zahnrad 9 (Fig.
2) greift in das Zwischenrad 8 ein und beginnt mit diesem zu
kämmen; die Riemen 12 werden angetrieben und heben die Antriebs
räder 2 mit dem Fahrzeug über das Hindernis hinweg. Ist das
Hindernis überwunden, so drückt die Feder 18 die Kletterhilfe
wieder gegen den Anschlag 22 und die Getriebeverbindung ist
gelöst. Anzumerken ist, daß die Feder 18 bei schwenkbaren Ausfüh
rungen der Kletterhilfe, anders als bei horizontal verschiebbarer
Ausführung, kein unbedingtes Erfordernis darstellt, da hier im
allgemeinen die Schwerkraftwirkung zum Unterbrechen der Getriebe
verbindung genügt; die durch Feder gesicherte Lage ist jedoch
stabiler. Hingegen ist ein Anschlag 22 in jedem Fall erforder
lich, wobei die Ausführung des letzteren viele Variationsmög
lichkeiten zuläßt.
In Fig. 2 ist eine Weiterbildung mit je einer Kletterhilfe 6, 6A
vor und hinter dem einzelnen Antriebsrad 2 dargestellt. Die
Anordnung der beiden Kletterhilfen 6, 6A und des Zwischenrads 8
ist hier symmetrisch zu einer durch die Radachse 25 der Antriebs
räder 2 gelegten senkrechten Ebene, eine solche Symmetrie ist
jedoch nicht zwingend. Da die Anforderungen an die Kletterhilfe
6A durchaus andere sein können als die Anforderungen an die
Kletterhilfe 6, kann es ggf. zweckmäßig sein, daß die Anstellwin
kel, die Getriebeübersetzungen und/oder die Abstände zwischen den
Umlenkrädern voneinander abweichen. Der Aufbau der einzelnen
Kletterhilfe entspricht dem zu Fig. 1 beschriebenen.
Die Fig. 3 zeigt schematisch eine gegenüber den vorhergehend
beschriebenen abgewandelte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Fahrzeugs, wobei auch hier in beiden Fahrtrichtungen Kletterhil
fen vorgesehen sind. Die Unterschiede liegen im wesentlichen in
der Kraftübertragung und in der Riemengestaltung. Bei dieser
Ausführung weisen die Riemen 31, 31A außen eine Verzahnung auf,
während sie innen glatt sind und auf einfachen Umlenkrollen 29,
30; 29A, 30A laufen. In der Darstellung sind nur oberen Umlenk
rollen mit das Abrutschen der Riemen 31, 31A verhindernden
Laufrillen bzw. seitlichen Begrenzungsscheiben versehen, derarti
ge Hilfen können jedoch auch an den unteren Umlenkrollen vorgese
hen sein, dort aber möglichst den außenliegenden gezahnten Be
reich des Kletterriemens freilassen. Der Antrieb der Kletter
hilfen 6, 6A erfolgt über die auch der Kraftübertragung auf das
zu überkletternde Hindernis dienende Verzahnung auf der Außen
oberfläche der Zahnriemen 31, 31A. Hierzu haben Ritzel 26, Zwi
schenrad 27 und Zahnriemen 31 die gleiche Verzahnung. In der
dargestellten Ausführung ist hier auch das Zwischenrad 27 mit
seitlichen Begrenzungsscheiben versehen, um das Abrutschen des
Riemens 31 zu verhindern. Beim Anstoßen eines Hindernisses setzt
sich die Außenzahnung des Riemens 31 in die Verzahnung des Zwi
schenrads 27 ein und stellt so die Verbindung zum Antrieb her.
Die Ausführung nach Fig. 3 zeigt eine weitere Besonderheit. Um
die Kletterhilfe bei normalen Fahrverhältnissen möglichst voll
ständig, d. h. einschließlich Getriebeverbindung von dem Fahrzeug
antrieb zu trennen, ist die Achse des Zwischenrades 27 in einem
Langloch 28 senkrecht zur Radachse geführt und fällt bei abge
schwenkten oder abgeschobenen Kletterhilfen 6 in seine untere
Lage. Wird ein Hindernis 23 angefahren, so führt der Anstoß an
das Hindernis nicht nur zum Einschwenken der Kletterhilfe, son
dern auch zum Bewegen des Riemens entgegen der Fahrrichtung.
Diese Riemenbewegung wird auf das Zwischenrad 27 übertragen und
hebt dieses an, so daß es mit dem Ritzel 26 in Eingriff kommt.
Ist das Hindernis überwunden, so sorgt außer der Schwerkraft auch
die Antriebsverbindung dafür, daß das Zwischenrad 27 zusammen mit
den unteren Umlenkrädern 29, 29A nach unten fällt.
Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei Ausführungsformen eines mit einer
Kletterhilfe ausgestatteten Stützrades 3. Bei beiden Ausführungs
formen ist das Stützrad als Nachlaufrad ausgebildet, das sich
über einen in der rohrförmigen Abstützung 4 drehbar gelagerten
Drehzapfen 37 in Fahrtrichtung ausrichtet und der Abstützung 4
nachläuft. Die entsprechend in Fahrtrichtung zeigende Seite der
U-förmigen Radgabel 32 ist so abgeschrägt, daß sie von unten nach
oben vom Stützrad 3 weg verläuft. Die vorzugsweise verbreiterten
Vorderkanten sind bei der Ausführung nach Fig. 4 mit beispiels
weise mit PTFE (Polytetrafluorethylen) beschichteten Gleitflächen
33 versehen.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 ist auch das Stützrad 3 mit einer
bandförmigen Kletterhilfe 34-36 ausgerüstet. Das Band 36 bzw. die
symmetrisch angeordneten Bänder 36 sind nicht angetrieben, son
dern wirken ähnlich wie die Gleitflächen, wobei allerdings bei
entsprechend leichtgängiger Lagerung der Umlenkrollen 34, 35 die
Reibung auf ein Minimum absinkt.
Es sei noch einmal darauf hingewiesen, daß die Anwendung der
erfindungsgemäßen Kletterhilfe von der konkreten Ausführungsform
des Fahrzeugs weitgehend unabhängig ist und beispielsweise in
gleicher Form auch an Fahrzeugen benutzt werden kann, die nur ein
Antriebsrad 2 aufweisen und etwa mit zwei Stützrollen oder Stütz
rädern 3 ausgestattet sind, wie dies anhand der
Zeichnung für solche mit zwei Antriebsrädern 2 und einer Stütz
rolle 3 beschrieben wurde. Daher sind die konkret aufgeführten
Fahrzeugarten nur als Anwendungsbeispiele zu betrachten.
Bezugszeichenaufstellung
1 Fahrgestell
2 Antriebsrad
3 Stützrad
4 Abstützung
5 Lagerbock
6 Kletterhilfe
7 Ritzel
8 Zwischenzahnrad
9 Treibzahnrad
10 Treibrad
11 Umlenkrad
12 Zahnriemen, Kletterriemen
13 Stützplatte
14 Halterung
15 Gestell
16 Widerlager
17 Widerlager
18 Druckfeder, Feder
19 Schwenklager
20 Drehrichtung
21 Riemenlaufrichtung
22 Anschlag; Höhenbegrenzung
23 Hindernis
24 Lagerbock
25 Antriebswelle
26 Ritzel
27 Zwischenrad
28 Langloch
29 Umlenkrad
30 Umlenkrad
31 Außenzahnriemen
32 Radgabel
33 Gleitfläche
34 Umlenkrad
35 Umlenkrad
36 Endlosriemen
37 Drehzapfen
2 Antriebsrad
3 Stützrad
4 Abstützung
5 Lagerbock
6 Kletterhilfe
7 Ritzel
8 Zwischenzahnrad
9 Treibzahnrad
10 Treibrad
11 Umlenkrad
12 Zahnriemen, Kletterriemen
13 Stützplatte
14 Halterung
15 Gestell
16 Widerlager
17 Widerlager
18 Druckfeder, Feder
19 Schwenklager
20 Drehrichtung
21 Riemenlaufrichtung
22 Anschlag; Höhenbegrenzung
23 Hindernis
24 Lagerbock
25 Antriebswelle
26 Ritzel
27 Zwischenrad
28 Langloch
29 Umlenkrad
30 Umlenkrad
31 Außenzahnriemen
32 Radgabel
33 Gleitfläche
34 Umlenkrad
35 Umlenkrad
36 Endlosriemen
37 Drehzapfen
Claims (21)
1. Vorrichtung an angetriebenen Fahrzeugen, insbesondere an
Fahrzeugen für Einzelpersonen mit mindestens einem getriebenen
Antriebsrad und ggf. mit einem oder mehreren Stützrädern, zur
Überwindung von Bordsteinen, Treppenstufen und dgl. Fahrbahn
hindernissen,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf einer oder auf beiden Fahrzeugseiten im Umfangsbereich
mindestens der Antriebsräder (des Antriebsrades) (2) mit
geringem Bodenabstand beginnend und vom Antriebsrad (2) weg
schräg nach oben führend je eine durch einen endlosen, über
zwei Umlenkräder (10, 11), von denen eines ein Treibrad (10)
sein kann, geführten Kletterriemen (12) gebildete Kletterhilfe
(6) vorgesehen ist, welche über eine Getriebeverbindung (7, 8,
9) mit dem bzw. den Antriebsrädern (2) oder mit einer mit den
Antriebsrädern (2) fest verbundenen angetriebenen Radachse
(25) kraft- oder formschlüssig verbindbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kletterhilfen (6) bei normalem Betrieb von der An
triebswelle (25; 7) getrennt sind und daß bei Bedarf die
Getriebeverbindung (7, 8, 9) herstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Achsen (19), vorzugsweise die gemeinsame Achse (19), der
Umlenkräder (11) zugleich als Schwenkachse (19) für die Klet
terhilfen (6) dienen und die Kletterhilfen (6) zwischen einer
von der Antriebswelle (25; 7) getrennten abgeschwenkten, durch
Feder(n) (18) an einem Anschlag (22) anliegenden Ruhestellung
und einer durch Herstellen der Getriebeverbindung (7-9) ak
tivierten Kletterstellung verschwenkbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kletterhilfen (6) zwischen einer von der Antriebswelle
(25; 7) getrennten, durch Feder(n) (18) und einen Anschlag
(22) gesicherten Ruhestellung und einer durch Herstellen der
Getriebeverbindung (7-9) aktivierten Kletterstellung insgesamt
vorzugsweise horizontal, d. h. parallel und im wesentlichen
ohne Änderung der räumlichen Ausrichtung verschiebbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Getriebeverbindung (7-9) durch mechanische oder elektri
sche Schalthilfe herstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Getriebeverbindung (7-9) selbsttätig erfolgt, indem die
Kletterhilfen (6) durch den Anstoß an ein Bodenhindernis (23)
in Antriebsstellung geschoben oder geschwenkt werden.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kletterrahmen (12) als vorzugsweise faserverstärkte Zahn
riemen ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kletterriemen über je ein Antriebszahnrad (10) und ein
Umlenkzahnrad (11) geführt sind und daß sie eine an die Ver
zahnung der Antriebsräder angepaßte Innenzahnung und auf ihrer
Außenfläche eine griffige Strukturierung, beispielsweise
ebenfalls eine Verzahnung aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kletterriemen über zwei Umlenkräder (10, 11) geführt sind
und allein eine zugleich dem Antrieb und der Verbesserung der
Griffigkeit dienende Außenverzahnung aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Getriebeverbindung (7-9) aus einem am Antriebsrad (2)
oder auf der angetriebenen Radachse befestigten Ritzel
und einem Zwischenzahnrad (9) besteht und der außenver
zahnte Kletterriemen (12) zum Aktivieren der Kletterhilfe
mit seiner Zahnung in die Zahnung des Zwischenzahnrades
(9) einschiebbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Zwischenzahnrad (9) auf einem in einem senkrechten
Langloch (28) zwischen einer eingerasteten und einer
ausgerasteten Stellung verschiebbaren Lagerzapfen mon
tiert ist und beim Einschwenken des Kletterriemens (12)
durch Anstoßen eines Hindernisses (23) aus seiner Aus
raststellung nach oben geschoben wird und in das Ritzel
einrastet.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das jeweilige zum Hindernis weisende Riementrum durch
eine Stützplatte (13) abgestützt ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich zu der in normale Fahrtrichtung weisenden, vor
der Antriebswelle (25) sitzenden Kletterhilfe (6) eine
zweite, bei Rückwärtsfahrt, beispielsweise beim Treppen
steigen, wirksam werdende Kletterhilfe (6A) hinter der
Antriebsachse vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Getriebeverbindung (7-9) derart bemessen ist, daß die
Laufgeschwindigkeit der Kletterriemen (12) der Umfangsge
schwindigkeit der Antriebsräder (2) höchstens gleich und
vorzugsweise kleiner, insbesondere wesentlich kleiner ist
als diese.
15. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand der tiefsten Stelle der vom Antrieb (8)
getrennten Kletterriemen (12) von der Aufstandsfläche der
Antriebsräder (2) und ggf. der Stützräder (11) einen
Mindestwert von ca. 2 cm nicht unterschreitet.
16. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Winkel, den das kletteraktive zur Aufstandsfläche
weisende Riementrum mit der Aufstandsfläche bildet, nicht
kleiner als ca. 20° und vorzugsweise nicht kleiner als
30° ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb der Kletterriemen gemeinsam und vorzugsweise
von der beiden Antriebsrädern (2) gemeinsamen und mit
diesen fest verbundenen Radachse aus erfolgt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei vorzugsweie zwei Antriebsrädern (2) beide Antriebs
räder (2) zusammen mit den jeweils zugeordneten Kletter
hilfen (6) voneinander unabhängig angetrieben sind und
daß vorzugsweise beide Antriebsräder (2) jeweils mit
einem eigenen Antrieb versehen sind.
19. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Fahrzeug vorgesehene Stützräder (3) als um eine senk
recht zur Radachse stehende Hochachse frei drehbare
Nachlaufräder ausgebildet sind, deren Aufstandspunkte in
Fahrtrichtung hinter der Hochachse liegen und die mit in
Fahrtrichtung weisenden Kletterhilfen ausgestattet sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kletterhilfe des Stützrades (3) aus einer vom Stütz
rad weg schräg nach oben führenden, vorzugsweise mit
einer gleitfähigen Beschichtung aus PTFE (Polytetraflu
orethylen) oder dgl. versehenen Gleitfläche bestehen.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
auch die Stützrolle mit einer bandförmigen, über zwei
Umlenkräder geführten Kletterhilfe versehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893943260 DE3943260A1 (de) | 1989-12-29 | 1989-12-29 | Vorrichtung an fahrzeugen zur ueberwindung von fahrhindernissen |
DE9017430U DE9017430U1 (de) | 1989-12-29 | 1990-12-24 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893943260 DE3943260A1 (de) | 1989-12-29 | 1989-12-29 | Vorrichtung an fahrzeugen zur ueberwindung von fahrhindernissen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3943260A1 true DE3943260A1 (de) | 1991-07-04 |
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ID=6396584
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893943260 Withdrawn DE3943260A1 (de) | 1989-12-29 | 1989-12-29 | Vorrichtung an fahrzeugen zur ueberwindung von fahrhindernissen |
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