DE3942528A1 - Verfahren zur herstellung eines faserleichtsteins und faserleichtstein - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines faserleichtsteins und faserleichtsteinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Faserleichtsteins aus einer Wasser-Faser-Suspension mit
keramischen Fasern, wobei eine Formeinrichtung mit der
Suspension gefüllt und aus der Formeinrichtung Wasser abgesaugt
wird. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Faserleichtstein.
In der DE 34 44 397 A1 ist ein derartiges Verfahren zur
Herstellung von feuerbeständigen oder feuerfesten Formteilen aus
keramischem Faserwerkstoff beschrieben. Die Suspension wird in
einer druckfesten Saugform als Formeinrichtung auf einer
Siebplatte unter Aufsetzen eines Druckstempels und Anlegen eines
Vakuums zu einer feuchten Faserplatte geformt. Das Absaugen des
Wassers erfolgt nur an einer Seite der Formeinrichtung. Dies
hat zur Folge, daß die Fasern im wesentlichen gleich
ausgerichtet sind. Bei dünneren Faserplatten ist eine solche
Faserausrichtung unkritisch. Ungünstig ist eine solche
Faserausrichtung jedoch bei einem blockförmigen Faserstein,
da die Fasern dann kaum vernetzt sind. Dies beeinträchtigt
die Stabilität des Fasersteins und führt dazu, daß auch die
Wärmleitfähigkeit richtungsabhängig ist.
Verfahren zur Herstellung von mineralfaserhaltigen Papieren sind
in der DE 27 10 996 A1 und in der DE 29 24 085 beschrieben.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs
genannten Art vorzuschlagen, mit dem sich ein Faserleichtstein
herstellen läßt, in dem die Fasern in verschiedenen
Raumrichtungen ausgerichtet sind.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß Wasser an wenigstens
drei Seiten der Formeinrichtung gleichzeitig abgesaugt wird,
wobei jede dieser Seiten senkrecht zu den beiden anderen Seiten
stehen.
Es hat sich gezeigt, daß durch diese Art der Wasserabsaugung in
den drei Raumrichtungen sich nicht alle Fasern in parallelen
Ebenen stellen, sondern sich in den drei Raumrichtungen
unterschiedlich ausrichten. Im Endergebnis liegen die Fasern im
Faserleichtstein weitgehend regellos ausgerichtet, so daß sich
eine räumliche Vernetzung der Fasern ergibt. Eine solche räumliche
Vernetzung ist bei blockförmigen Faserleichtsteinen - anders als
bei dünnen, flächigen Faserplatten - wichtig, um am Stein in
allen Richtungen gleiche Eigenschaften zu erreichen.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird Wasser an fünf
Seiten der Formeinrichtung abgesaugt. Dies verbessert die
Gleichverteilung der Fasern im Faserstein.
Das beschriebene Verfahren läßt sich auf einfache Weise
durchführen. Gegenüber der Absaugung des Wassers in nur einer
Richtung bedarf es keiner zusätzlichen Verfahrensschritte.
Ein erfindungsgemäßer Faserleichtstein zeichnet sich dadurch
aus, daß die Längsrichtungen der Fasern Richtungskomponenten in
den drei Raumrichtungen aufweisen.
Ein Faserleichtstein mit weitgehend regelloser Ausrichtung der
Fasern, bzw. deren räumlicher Vernetzung, hat eine höhere
Festigkeit als ein Faserleichtstein, bei dem die Fasern in
parallelen Ebenen ausgerichtet sind, da eine solche parallele
Ausrichtung dazu führen kann, daß sich der Faserleichtstein unter
Belastung in plattenförmige Schichten zerlegt. Günstig ist auch,
daß in allen Richtungen des Faserleichtsteins gleiche
Wärmeleitfähigkeit gegeben ist. Die Wärmeleitfähigkeit ist also
unabhängig von der Richtung, in der ein Wärmegefälle am Stein
wirksam ist.
Darüber hinaus zeigt der Faserleichtstein eine hohe
Temperaturwechselbeständigkeit. Die genannten Eigenschaften
lassen sich bei geringem Gewicht des Faserleichtsteins erreichen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens mit
mehreren Formeinrichtungen außerhalb eines
Behälters,
Fig. 2 die Anlage mit in den Behälter eingetauchten
Formeinrichtungen,
Fig. 3 die Anlage, wobei Formstempel in die
Formeinrichtungen wirken,
Fig. 4 die Anlage beim Entnehmen von Faserleichtsteinen aus
den Formeinrichtungen,
Fig. 5 eine Formeinrichtung in Aufsicht,
Fig. 6 einen Schnitt der Formeinrichtung längs der Linie
VI-VI nach Fig. 5,
Fig. 7 einen Schnitt der Formeinrichtung längs der Linie
VII-VII nach Fig. 5 und
Fig. 8 einen Faserleichstein, schematisch.
Eine Anlage zur Herstellung von Faserleichtsteinen weist ein
Traggerüst (1) und einen Behälter (2) auf, in dem eine
Wasser-Faser-Suspension enthalten ist.
An dem Traggerüst (1) sind im Beispielsfalle drei
Formeinrichtungen (3) angeordnet. Es können jedoch auch mehr als
drei Formeinrichtungen (3) am Traggerüst (1) vorgesehen sein.
Jeder Formeinrichtung (3) ist ein Formstempel (4) zugeordnet, der
mittels eines Hubzylinders (5) betätigbar ist.
Jede Formeinrichtung (3) weist vier Seitenteile (6, 7, 8, 9) und
einen Boden (10) auf. Die Seitenteile (6 bis 9) und der Boden
(10) bilden Kammern (11), welche über Gitter (12) zum Innern der
Formeinrichtung (3) offen sind. Die Kammern (11) sind an eine
Vakuum-Saugleitung (13) angeschlossen (vgl. Fig. 1 bis 4).
Die Seitenteile (6 bis 9) sind von dem Boden (10) abklappbar. Im
nicht abgeklappten Zustand sind sie mittels Schnellverschlüssen
(14) aneinandergehalten (vgl. Fig. 5).
Mit der beschriebenen Anlage lassen sich Faserleichtsteine etwa
in folgender Weise herstellen:
Bei dem Zustand nach Fig. 1 sind die Formeinrichtungen (3) leer.
Die Formstempel (4) sind aus den Formeinrichtungen (3)
ausgefahren. Der Behälter (2) ist mit der vorgesehenen Wasser-
Faser-Suspension mit keramischen Fasern gefüllt.
Anschließend wird das Traggerüst (1) mittels eines Hauptzylinders
(17) in den Behälter (2) so weit eingesenkt, bis die
Formeinrichtungen (3) in die Suspension eingetaucht sind und
Suspension von oben in die Formeinrichtungen (3) einläuft.
Anschließend wird über die Vakuum-Saugleitung (13) Wasser über
die vier Seitenteile (6 bis 9) und den Boden (10) abgesaugt.
Gleichzeitig fließt Suspension von oben nach. Bei dieser
fünfseitigen Absaugung an jeder Formeinrichtung ergibt sich eine
Ausrichtung der Faserlängsrichtungen in den drei Raumrichtungen
(X, Y, Z). Die Fasern liegen überwiegend regellos in der
Formeinrichtung (3), so daß sich eine räumliche Vernetzung
ergibt.
Anschließend wird das Traggerüst (1) mittels des Hauptzylinders
(17) aus dem Behälter (2) gefahren. Danach drücken die
Formstempel (4) in die Formeinrichtung (3), so daß ein
Nachpressen der entwässerten Suspension in den Formeinrichtungen
(3) erfolgt. Gleichzeitig wird über die Seitenteile (6 bis 9) und
den Boden (10) weiter Wasser abgesaugt, so daß die in den
Formeinrichtungen (3) befindlichen Fasersteine (18) vortrocknen
(vgl. Fig. 3).
Anschließend werden die Formeinrichtungen (3) um 180° gedreht, so
daß ihre offenen Seiten unten stehen und die Seitenteile (6 bis
9) werden abgeklappt (vgl. Fig. 4). Die Fasersteine (18) werden
dann auf einer Trockenhorde (19) abgelegt. Sie können
beispielsweise mittels eines Lufstoßes vom Boden (10) abgetrieben
werden.
Schließlich werden die Fasersteine (18) getrocknet, gebrannt und
auf ein Sollmaß geschnitten.
Bei dem so hergestellten Faserstein (18) (vgl. Fig. 8) sind
die keramischen Fasern in den drei Raumrichtungen (X, Y, Z)
ausgerichtet. Dadurch daß außer am Boden (10) nicht nur an den
Seitenteilen (6, 7), sondern auch an den gegenüberliegenden
Seitenteilen (8, 9) (vgl. Fig. 5) abgesaugt wurde, ist im
Faserstein (18) auch eine weitgehend homogene Faserdichte
erreicht.
Auf diese Weise sind Fasersteine mit einer Rohdichte von etwa
200 kg/m3 bis zu 800 kg/m3 zu erzielen, je nach Fasertyp und
Faserlänge. Auch über Füllstoffe, wie z. B. feinteiliges Al2O3,
ZrO2 und/oder SiO2 sind z. B. Rohdichte, Festigkeit und
Wärmeleitung der Fasersteine einzustellen. Bindemittel wie
üblicherweise z. B. coll. SiO2 können über einen "Flockungsprozeß"
mit Retensionsmitteln während der Bildung des Formkörpers aus der
Suspension mit eingebracht werden, und/oder nachträglich durch
Tränkung des getrockneten Körpers.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines Faserleichtsteins aus einer
Wasser-Faser-Suspension mit keramischen Fasern, wobei eine
Formeinrichtung mit der Suspension gefüllt wird und aus der
Formeinrichtung Wasser abgesaugt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß Wasser an wenigstens drei Seiten (6, 7, 10) der
Formeinrichtung (3) gleichzeitig abgesaugt wird, wobei
jede dieser Seiten senkrecht zu den beiden anderen Seiten
stehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Wasser an fünf Seiten (6 bis 10) der Formeinrichtung (3)
abgesaugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formeinrichtung (3) in einen die Suspension
enthaltenden Behälter (2) eingetaucht wird, daß Wasser
an vier Seitenteilen (6 bis 9) der Formeinrichtung (3) und
an deren Boden (10) abgesaugt wird, daß danach die
Formeinrichtung (3) aus dem Behälter (2) gehoben wird
und ein Formstempel (4) von oben auf die teilweise
entwässerte Suspension drückt und weiter abgesaugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß danach die Seitenteile (6 bis 9) abgeklappt werden
und der Faserleichtstein (18) aus der Formeinrichtung (3)
entnommen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Formeinrichtungen (3) eines Traggerüsts (1)
gleichzeitig in den Behälter (2) eingetaucht werden und
an ihnen Wasser abgesaugt wird.
6. Faserleichtstein, der keramische Fasern enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsrichtungen der Fasern Richtungskomponenten in
den drei Raumrichtungen (X, Y, Z) aufweisen.
Priority Applications (2)
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DE3942528A DE3942528A1 (de) | 1989-12-22 | 1989-12-22 | Verfahren zur herstellung eines faserleichtsteins und faserleichtstein |
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DE3942528A1 true DE3942528A1 (de) | 1991-06-27 |
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ID=6396172
Family Applications (1)
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DE3942528A Withdrawn DE3942528A1 (de) | 1989-12-22 | 1989-12-22 | Verfahren zur herstellung eines faserleichtsteins und faserleichtstein |
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