DE3939989A1 - Siliziumnitridgrundstoff-sinterkoerper - Google Patents
Siliziumnitridgrundstoff-sinterkoerperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Siliziumnitridgrundstoff-
Sinterkörper und insbesondere einen Siliziumnitrid
grundstoff-Sinterkörper, der eine verbesserte Ver
schleißfestigkeit hat, ohne in seinen wesentlichen
Eigenschaften, wie Zähigkeit, verschlechtert zu sein.
Die vorliegende Erfindung kann auf Werkzeugmaschinen,
verschleißfeste (abnutzungsfeste) Teile und übereinan
dergleitende Teile verwendet werden.
In der japanischen Auslegeschrift 63-1278 ist ein
üblicher Siliziumnitrid-Sinterkörper beschrieben, der
einen Oberflächenüberzug aus einem keramischen
Material mit einer hohen Härte oder einer verbesserten
Verschleißfestigkeit hat.
Ein weiterer Siliziumnitrid-Sinterkörper ist bekannt,
bei dem Kristallphasen von sowohl α-Sialon als auch β-
Sialon homogen über den gesamten Sinterkörper verteilt
sind (japanische Auslegeschrift Nr. 63-35 594 (1988)
usw.). Mit der Erfindung sollen die nachfolgenden
Probleme gelöst werden:
Bei dem zuerst genannten Sinterkörper ist es schwie
rig, eine ausreichende Haltekraft mit dem Substrat zu
erhalten, da unterschiedliche thermische Ausdeh
nungskoeffizienten und/oder chemische Affinitäten
zwischen dem keramischen Überzugsmaterial und dem
Siliziumnitridsubstrat vorhanden sind, aus denen sich
hohe Kosten ergeben, die als ökonomisches Problem
anzusehen sind. Aus diesem Grunde hat der zuerst
genannte Sinterkörper fast keine praktische Anwendung
gefunden.
Der zuletzt genannte Sinterkörper, der sowohl Kri
stallphasen von α- und b-Sialon gleichmäßig verteilt
über den gesamten Sinterkörper enthält, leidet unter
der Veränderung in seinen Eigenschaften, wenn ihre
Anteile sich ändern und kann nicht jede Eigenschaft
entfalten. Insbesondere wenn man versucht, eine
Eigenschaft zu verbessern, wird eine andere der
Eigenschaften zwangsweise verschlechtert, was in eine
mittelmäßige Leistungsfähigkeit beim Ausgleich beider
Eigenschaften resultiert.
Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Siliziumnitridgrundstoff-Sinterkörper zu
schaffen, bei dem die Oberfläche verbessert ist, um
einen Oberflächenbereich zu bilden, der eine höhere
Verschleißfestigkeit hat, wobei die Eigenschaften des
Materials im Oberflächenbereich und im Innenbereich in
zufriedenstellender Weise vorkommen.
Als Ergebnis der Nachforschungen nach dem Grund der
schlechten Verschleißfestigkeit von Siliziumnitrid
wurde die nachfolgende Erkenntnis gewonnen, auf der
die vorliegende Erfindung aufbaut.
Es wurde gefunden, daß das Werkstück oder das zu
schneidende Material meistens eine auf Eisen basieren
de Legierung ist, für die Silizium Si, das Hauptele
ment des Siliziumnitrids, eine hohe chemische Affini
tät zeigt, was die schlechte Verschleißfestigkeit von
Siliziumnitrid erklärt. Beim Sintern von Silizium
nitrid wurden bis jetzt Versuche unternommen, um eine
Zersetzung und Verdampfung von Siliziumnitrid zu
vermeiden. Die vorliegende Erfindung hat die Erkennt
nis gebracht, daß bei einem Sinterkörper aus Silizium
die Verschleißfestigkeit verbessert werden kann, ohne
die Zähigkeit zu verschlechtern, wenn die Zersetzung
und die Verdampfung von Siliziumnitrid in geschickter
Weise ausgenutzt wird, indem die Größe des Abfallens
der Konzentration von Siliziumnitrid im Oberflächen
bereich 20 Gewichtsprozent oder mehr des Silizium
gehalts im Siliziumnitrid im inneren Bereich beträgt.
Es ist somit ein Merkmal der vorliegenden Erfindung,
daß der Siliziumgehalt im Oberflächenbereich des
Sinterkörpers aus Siliziumnitrid sich von demjenigen
im Innenbereich unterscheidet. Die Steilheit des
Abfallens im Siliziumgehalt wird gemäß der nachfolgend
gezeigten Formel berechnet:
Bei dem Sinterkörper aus Siliziumnitrid gemäß der
vorliegenden Erfindung ist der Siliziumgehalt im
Oberflächenbereich um 20 Prozent oder mehr gegenüber
seinem Innenbereich verringert, in dem Si3N4 unver
dampft verbleibt. Aus diesem Grunde können die
wesentlichen Eigenschaften in zufriedenstellender
Weise erreicht werden, wobei eine von ihnen die höhere
Verschleißfestigkeit des Oberflächenbereichs und die
andere die hohe Zähigkeit des Innenbereichs ist. In
anderen Worten, der Sinterkörper hat nicht die
Eigenschaften, die zwischen diesen beiden Eigenschaf
ten liegen. Demgemäß wurde es mit dem vorliegenden
Sinterkörper möglich, die Verschleißfestigkeit durch
eine Oberflächenveränderung zu verbessern, ohne die
wesentlichen Eigenschaften im Innenbereich des Körpers
zu verschlechtern.
Der Oberflächenbereich und der Innenbereich blättern
nicht voneinander ab, wobei diese Bereiche einen
Festkörper bilden, die miteinander durch eine starke
Bindekraft zusammengehalten und vereinigt werden.
Die vorliegende Erfindung schafft auch ein Verfahren
zum Erzeugen des verbesserten Siliziumnitridgrund
stoff-Sinterkörpers, was später erörtert werden wird.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die
Steilheit des Si-Konzentrationsabfalls so gewählt, daß
sie nicht kleiner als 20 Gewichtsprozent ist, da, wenn
die oben erwähnte Steilheit des Konzentrationsabfalls
nicht ausreicht, der Abfalleffekt ungenügend ist,
wohingegen wenn die Steilheit des Abfalls gleich oder
größer als 20 Gewichtsprozent ist, die Verschleiß
festigkeit verbessert werden kann, ohne die Zähigkeit
zu verringern, die die Eigenschaft des Innenbereichs
ist. Die Steilheit des Abfalls ist vorzugsweise nicht
kleiner als 50 Gewichtsprozent, da dann die Ver
schleißfestigkeit deutlich verbessert werden kann. Der
Si-Gehalt im Oberflächenbereich kann sogar fast Null
sein. Jedoch ist in einem solchen Fall, obwohl die
Verschleißfestigkeit noch deutlicher verbessert werden
kann, die Rauhigkeit verschlechtert. Aus diesem
Grunde sollte der Si-Gehalt im Oberflächenbereich
vorzugsweise in einem solchen Maß verkleinert werden,
daß eine spröde Verbindung nicht erzeugt wird.
Der Siliziumnitridgrundstoff-Sinterkörper der vor
liegenden Erfindung, der hauptsächlich aus Silizium
nitrid besteht, kann auch aus Si-Al-O-N hergestellt
werden. Das Siliziumnitrid oder Si-Al-O-N kann gemäß
dem vorgesehenen Zweck und Anwendungsbereich aus
gewählt werden und kann vom α- oder β-Typ oder ein
Gemisch davon sein. Die Komponenten neben dem Sili
ziumnitrid können die die Korngrenzenphase bildenden
Komponenten oder dritte Komponenten neben der Korn
grenzenphase sein. Die die Korngrenzenphase bildenden
Komponenten können im allgemeinen als Sinterhilfen
eingestuft werden, und können nur aus glasartigen
(glasigen) Phasen bestehen oder können verschiedene
Kristallphasen statt der glasartigen Phasen enthalten.
Die dritten Komponenten können solche Komponenten
sein, die wirksam sind, um die Verschleißfestigkeit
oder Zähigkeit zu verbessern. Daher können die dritten
Komponenten Verbindungen umfassen, beispielsweise
Carbide, Nitride oder Oxide der Übergangsmetalle der
Gruppen IVa, Va und VIa des internationalen perioden
systems oder eine oder mehrere feste Lösungen aus zwei
oder mehr von diesen Verbindungen. Diese Verbindungen
liegen vorzugsweise in einer Menge von nicht mehr als
30 Gewichtsprozent vor, um auf diese Weise die
Zähigkeit des Sinterkörpers nicht zu verkleinern.
Bevorzugte dritte Komponenten sind TiN, ZrO2, TiC, WC,
TiB2, HfO2, ZrC und/oder Whiskers wie SiO und/oder
Si2N4, vorzugsweise mit einem Durchmesser von 0,3 bis
2,0 Mikrometer und einer Länge von 10 bis 100 Mikro
metern.
Der Innenbereich ist der Bereich des Sinterkörpers
ausschließlich des Oberflächenbereichs, das heißt der
Bereich des Sinterkörpers, der die inhärenten Eigen
schaften des Sinterkörpers hat. Da Si3 N4 nicht durch
Zersetzung oder Verdampfung im Innenbereich entfernt
wird, bleiben das oben erwähnte Siliziumnitrid, die
die Korngrenzenphase bildenden Komponenten und die
dritten Komponenten wie sie sind.
Der Oberflächenbereich ist der Bereich des Sinterkör
pers, in dem andere Komponenten als Si3 N4 in dem Maß
zurückbleiben, wie der Siliziumgehalt beim Verdampfen
von Si3 N4 verkleinert wird. Somit ist der relative
Anteil der Komponenten neben dem Si3 N4 entsprechend im
Oberflächenbereich angereichert. Die Dicke des
Oberflächenbereichs hängt vom Zweck, von der Verwen
dung und der Herstellungsmethode ab und liegt gewöhn
lich im Bereich von mehreren Mikrometern bis 0,1
Millimeter. Es sei bemerkt, daß ein Sinterkörper, in
dem die obigen Zusammensetzungsverhältnisse sich nicht
abrupt ändern, sondern sich kontinuierlich an der
Grenze zwischen dem Oberflächenbereich und dem
Innenbereich ändern, auch in den Bereich der vor
liegenden Erfindung fällt. Somit ist es ausreichend,
wenn der Sinterkörper über einen Oberflächenbereich
verfügt, der eine erste spezielle relative Zusammen
setzung und einen Innenbereich der eine zweite
spezielle relative Zusammensetzung aufweist.
Insoweit wie die vorliegende Erfindung gewöhnlich mit
ihrer rohgesinterten Oberfläche, wobei die Si3N4
Oberflächenkomponente weggedampft ist, verwendet wird,
muß eine besondere Aufmerksamkeit gegen das Ver
schlechtern der Oberflächenrauhigkeit durch eine
derartige Verdampfung ausgeübt werden. Daher sollte
die Oberflächenverdampfung gesteuert werden, so daß
die Oberflächenrauhigkeit vorzugsweise nicht mehr als
12,5 S gemäß der Norm JIS B 0601 ist. Bei Anwendungen,
bei denen der Oberflächenrauhigkeit eine besondere
Bedeutung zukommt, ist es für die Korngrenzenphasen
bildenden Komponenten vorzuziehen, diese zu belassen,
so daß sie die Oberfläche des Sinterkörpers über
decken.
Der vorliegende Sinterkörper wird gewöhnlich durch
übliches Sintern unter atmosphärischem Druck herge
stellt. Jedoch kann er auch hergestellt werden, indem
ein Sintern unter einer unter Druck stehenden Gas
atmosphäre oder gemäß einem heißen isostatischen
Sintern (HIP-Methode) erfolgt. Es ist grundsätzlich
notwendig, daß die Sinteratmosphäre Stickstoff
enthält, jedoch unter der Bedingung, daß eine aus
reichende Menge von Siliziumnitrid verdampft werden
kann. Der Sinterdruck kann zwischen einem Vakuum ( oder
reduziertem Druck ) bis zu mehreren tausend Atmosphären
variieren. Die Sintertemperatur ist vorzugsweise in
der Größenordnung von 1500 bis 1800 Grad Celsius und
liegt insbesondere im Bereich zwischen 1600 und 1700
Grad Celsius.
Der erfindungsgemäße Sinterkörper kann im wesentlichen
in der folgenden Weise hergestellt werden. Pulverför
miges Siliziumnitrid und Sinterhilfen werden mit einem
erwünschten Mischungsverhältnis ausgewogen, gemischt
und pulverisiert. Die Sinterhilfen können solche
sein, die beim Sintern unter Atmosphärendruck oder
Gasdruck oder Sintern gemäß dem HIP-Verfahren verwen
det werden und enthalten vorzugsweise das Element Si
nicht. Somit können als Beispiele folgende Sinterhil
fen wie Al2O3, AlN, MgO, CaO, Y2O3 oder Oxide der
seltenen Erden aufgezählt werden. Die pulverartige
Ausgangsmasse wird geformt und unter Druck auf die
gewünschte Gestalt verdichtet und gesintert. Zum
Verdampfen (oder Verflüchtigen) des Si3N4 auf der
Oberfläche während des Sintern können die Partial
drücke des Stickstoffs und/oder Siliziums erniedrigt
werden, oder es kann eine reduzierende Atmosphäre
eingesetzt werden.
Üblicherweise kann die pulverförmige Ausgangsmasse wie
folgt zusammengesetzt sein:
Die Ausgangspulvermasse (Mischung) hat eine durch
schnittliche Teilchengröße von vorzugsweise 5 Mikro
meter oder weniger, am besten 2 Mikrometer oder
weniger.
Somit kann der Herstellungsprozeß wie folgt zusammen
gefaßt werden:
- a) Vorbereiten einer Ausgangspulvermasse definierter Zusammensetzung, einschließlich Mischen (gewöhn lich mit gleichzeitiger Pulverisierung),
- b) Herstellen eines Preßkörpers der gewünschten Gestalt, c) Sintern des Preßkörpers unter der Bedingung, daß das an der Oberfläche des Sinterkörpers vorhan dene Siliziumnitrid verdampft werden kann, um einen Si-verarmten Oberflächenbereich bei der spezifischen Temperatur zu bilden.
Das Sintern wird für eine gewisse Zeitperiode durchge
führt, die ausreicht, um den Preßkörper zu sintern,
vorzugsweise 0,5 bis 5 Stunden und am besten 1 bis 3
Stunden. Die Sinterbedingung wird durch eine spezielle
Atmosphäre zum Sintern bereitgestellt, wobei ein
reduzierter Teildruck des Stickstoffs und/oder
Siliziums oder eine reduzierende Atmosphäre vorliegt,
wie solche, die (insbesondere zusätzlich zu reduzier
ten Partialdrücken) CO2 und/oder Co enthalten. Im
allgemeinen variieren die Sinterbedingungen in
Abhängigkeit von der Zusammensetzung und der Sinter
temperatur. Dies bedeutet, daß die Atmosphäre auf
einen geringfügig niedrigeren Partialdruck des N2
und/oder Si eingestellt ist als diejenigen, die als
für eine gewisse Zusammensetzung bezüglich der
Temperatur, zum Beispiel gemäß Fig. 5, als geeignet
angesehen werden. In dieser Art und Weise kann eine
geeignete Menge von Si und N zersetzt und vom Ober
flächenbereich in einem solchen Ausmaß verflüchtigt
werden, daß keine rauhe Oberfläche erzeugt wird.
Der resultierende Oberflächenbereich des Sinterkörpers
wird hauptsächlich durch die Sinterhilfen und/oder
resultierenden Verbindungen davon (oder weiteren
dritten Komponenten) gebildet, in denen und/oder N als
feste Lösung enthalten ist. Durch Verdampfen von Si
und N werden die verbleibenden Grenzphasen und dritten
Komponenten in dem Oberflächenbereich relativ zum
Innenbereich angereichert, was eine Veränderung in der
Dichte und der Härte (die Härte wird verbessert) nach
sich zieht. Die Menge von Siliziumnitrid und/oder Si-
Al-O-N im Oberflächenbereich ist relativ kleiner als
im inneren Bereich (vorzugsweise um wenigstens 20
Volumenprozent, bis zu 100 Volumenprozent).
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine grafische Darstellung zur Veranschau
lichung des Zusammenhanges zwischen der
Steilheit des Si-Abfalles im Oberflächen
bereich und der Verschleißfestigkeit,
Fig. 2 eine Querschnittsansicht der Gestalt eines
Werkstückes, das im Testverfahren 1 verwen
det wurde,
Fig. 3 eine Querschnittsansicht der Gestalt eines
Werkstückes, das im Testverfahren 2 verwen
det wurde,
Fig. 4 eine Querschnittsansicht der Gestalt eines
Werkstückes, das im Testverfahren 3 verwen
det wurde und
Fig. 5 ein Phasendiagramm, das die Beziehung
zwischen der Si₃N₄-Phase und den Partial
drücken der Sinteratmosphäre veranschau
licht.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von speziellen
Beispielen näher erörtert.
Als Pulver für das Ausgangsmaterial wurden pulverför
miges Si3N4 mit einer mittleren Teilchengröße von 0,6
Mikrometer (α Si₃N₄-Anteil nicht geringer als 90
Volumenprozent), pulverförmiges A12O3 oder MgO mit
einer mittleren Teilchengröße von 0,5 Mikrometern,
AlN-Pulver mit einer mittleren Teilchengröße von 1,3
Mikrometern, pulverförmiges Y2O3 mit einer mittleren
Teilchengröße von 1,2 Mikrometern, pulverförmiges ZrO2
mit einer mittleren Teilchengröße von 0,4 Mikrometern,
pulverförmiges TiN mit einer mittleren Teilchengröße
von 1,2 Mikrometern, pulverförmiges HfN mit einer
mittleren Teilchengröße von 1,7 Mikrometern und
pulverförmiges WC mit einer mittleren Teilchengröße
von 2,0 Mikrometern unter Berücksichtigung der
Zusammensetzungsverhältnisse in der Tabelle genommen
und in einer Naß-Kugelmühle 48 Stunden gemischt. Dem
resultierenden Gemisch wurde ein Formmittel beigefügt
und es wurde getrocknet.
Jede der resultierenden Pulvermischungen (Ausgangspul
vermasse) wurde in einer Metallform druckgeformt und
in einer Atmosphäre, die hauptsächlich Stickstoff
enthält, unter der Stickstoffatmosphäre von 0,7 bis 10
atom (und teilweise auch unter der Anwesenheit von
Kohlensäuregas) und bei einer Temperatur von 1650 bis
1750 Grad Celsius gesintert, um Sinterprodukte
herzustellen. Die Dicke des Oberflächenbereichs von
diesen Sinterprodukten war etwa 0,01 bis 0,1 Milli
meter für beide Fälle, wobei diese durch Oberflächen
entfernung, durch Schleifen und Röntgenstrahlbrechung
eines kleinen Bereiches (Röntgenstrahl-Mikroanalysa
tor) gemessen wurde.
Die gesinterten Produkte wurden auf eine Größe von
SNMN 432 gemäß der JIS B 4103 nachbearbeitet, um
Teststücke (oder Spitzen) 2 zu bilden. Das Nachbe
arbeiten der Sinterprodukte erfolgte durch Schleifen
der oberen und unteren Oberflächen, wobei die Seiten
flächen des Sinterproduktes im Zustand der rohgesin
terten Flächen blieb. Die Größe der Teststücke wurde
zum Zeitpunkt der Druckformung angepaßt. Eine Auswer
tung wurde durch die folgenden drei Tests 1 bis 3
durchgeführt, wobei die Tests 1 und 2 zur Bewertung
der Verschleißfestigkeit und der Test 3 zur Bewertung
der Festigkeit dienen. Die Ergebnisse sind in der
Tabelle und in Fig. 1 dargestellt.
Alle Beispiele zeigen Dichten von wenigstens 99,5
Prozent bezüglich der theoretischen Dichte. Der
Innenbereich bestehend aus Si-Al-O-N war vom β-Typus
in Nr. 3, Nr. C2 und Nr. 4 und (b-Typus + α-Typus) in
den Nrn. 5-9 und Nr. C3, in denen das α-Verhältnis
jeweils 0,33, 0,28, 0,34, 0,42, 0,36 und 0,22 in
dieser Reihenfolge ist. Das α-Verhältnis ist definiert
durch α/(α+β) gemessen gemäß der Röntgenstrahlen
maximalintensitätenverhältnismethode.
α-Si-Al-O-N ist eine feste Lösung des Substitu
tions/Zwischengittertypes, bei der ein Teil der
Siliziumatome in der α-Si₃N₄-Struktur durch Aluminium
ersetzt ist und ein Teil der N-Atome in der gleichen
Struktur durch O ersetzt ist, und bei der weiterhin
Elemente wie Li, Na, Mg, Ca, Y oder seltene Erden
elemente eine feste Lösung bilden, die in den Zwi
schengitterraum zwischen (Si, Al) und (O, N) ein
dringt. Im allgemeinen ist ein solches α-Si-Al-O-N
durch die Formel
Mx (Si, Al)12 (O, N)16
ausgedrückt, wobei M = Li, Na, Mg, Ca, Y oder seltene
Erdeelemente und 0 < x 2 ist.
Auf der anderen Seite ist β-Si-Al-O-N eine feste
Lösung des Substitutionstypes, die aus einer festen
Lösung von Al2O3, AIN und SiO2 in β-Siliziumnitrid
gebildet ist, das heißt, bei der Al und O ein Teil der
Si-Atome und N-Atome in dem β-Siliziumnitrid jeweils
substituieren.
Dieses β-Si-Al-O-N wird durch die Formel
Si6-zAl z O z N8-z mit 0 <z 4
ausgedrückt.
Die Bedingungen für die Tests 1, 2 und 3 sind wie
unten dargestellt, wobei die Bedingungen für den Test
2 in Klammern gezeigt sind und diejenigen für den Test
3 in rechteckigen Klammern. Die Haltbarkeit im
Verfahren 1 ist als die Zeit gegeben, die bis zur
Zerstörung oder Versagen, wie nachfolgend beschrieben,
führt. Die Zerstörung oder das Versagen in diesem Fall
ist nicht nur eine Folge der mechanischen Festigkeit,
sondern auch der Vergrößerung des Schneid- und
Bearbeitungswiderstandes infolge der Abnutzung und ist
als Maß für die Verschleißfestigkeit verwendet.
Das Bezugszeichen 3 in der Zeichnung bezieht sich auf
einen Werkzeughalter. Die Haltbarkeit oder Abnutzungs
festigkeit wurde im Test 2 durch die Abnutzung an den
Seitenflächen bewertet.
Das Zusammensetzungsverhältnis für Si3N einschließlich
des Si-Al-o-N wird als Funktion der Verwendung oder
Anwendung bestimmt. Es ist daher schwierig, alle
Beispiele unter den gleichen Bedingungen zu verglei
chen. Somit ist ein Typ höherer Festigkeit und ein
zweiter mehr für Ni-Legierungen besser geeigneter Typ
sowie ein dritter für Gußerzeugnisse mehr geeigneter
Typ als Vergleichsbeispiele 1, 2und 3 jeweils
dargestellt. Es gibt praktisch keinen Sinn, diese
drei Typen miteinander zu vergleichen, aber es ist
sinnvoll, die Eigenschaften innerhalb jeden dieses
Types gegenüberzustellen. Daher ist die Tabelle so
aufgebaut, daß die Eigenschaften leicht innerhalb des
gleichen Types, der die gleiche oder ähnliche Zusam
mensetzung des Ausgangsmaterials (Ausgangspulvermasse)
hat, verglichen werden können. Ergebnisse des Ver
gleichs sind nachstehend wiedergegeben. Die Teststücke
der Vergleichsbeispiele 1 und 3 wurden durch Schleifen
derjenigen gemäß den Beispielen 1 und 6 durch Be
seitigen des Materials bis zu einer Tiefe von mehr als
2 Millimetern von der Oberfläche vorbereitet, um den
Oberflächenbereich vollständig zu beseitigen, bis der
Innenbereich offengelegt wird. Das Teststück des
Vergleichsbeispiels 2 hat eine Zusammensetzung, die
die gleiche wie die Zusammensetzung des Beispiels 3
ist und hat eine rohgesinterte Oberfläche, in der der
Si-Gehalt auf der Oberfläche kaum reduziert worden
ist.
Ein Vergleich der Beispiele mit den Vergleichsbei
spielen mit dem reduzierten Si-Anteil im Oberflächen
bereich (Beispiel 1 mit dem Vergleichsbeispiel 1,
Beispiel 3 mit dem Vergleichsbeispiel 2 und Beispiele
6 bis 8 mit dem Vergleichsbeispiel 3) bringt zutage,
daß die Verschleißfestigkeit ungewöhnlich stark
verbessert ist. Obwohl die Festigkeit in jedem Fall
leicht verringert ist, bedeutet dies noch keinen
praktischen Nachteil. Die relative Verschleißfestig
keit in den Beispielen 6 bis 8 und dem Vergleichsbei
spiel ist in Fig. 1 dargestellt, aus der entnommen
werden kann, daß die Verschleißfestigkeit um so größer
wird, je größer der Abfall im Si-Anteil ist, und daß
ein derartiger Effekt am stärksten bei einem Abfall im
Si-Inhalt von mehr als 20 Gewichtsprozent vorliegt.
Auf der anderen Seite zeigt der Vergleich der Bei
spiele 2, 4 und 6 beim Vergleich der Beispiele 1, 3
und 5 jeweils plus den Verbindungen der Übergangs
metalle der Gruppen IVa und Va (HfN, WC und TiN) mit
den Beispielen 1, 3 und 5, daß die Verschleißfestig
keit gegenüber derjenigen gemäß den Beispielen 1, 3
und 5 verbessert ist. Jedoch mit einer größeren Menge
des Zusatzes der Verbindung des Übergangsmetalls kann
es vorkommen, daß die Festigkeit wesentlich verringert
ist, wie im Beispiel 9.
Aus dem obigen kann entnommen werden, daß bei den
Beispielen 1 bis 9, bei denen der Abfall von Si im
Oberflächenbereich im Bereich zwischen 25 und 61 Pro
zent liegt, die Verschleißfestigkeit verbessert ist,
während die Festigkeit unverändert bleibt und daß die
Eigenschaften der Materialien der oberflächigen und
der inneren Abschnitte sich zufriedenstellend dar
stellen.
Wie sich aus den vorstehenden Beispielen ergibt, ist
die Verbesserung signifikant. Jedoch können zusätz
liche Überzugsschichten oder Schichten auf den
erfindungsgemäß gesinterten Körper aufgebracht werden,
wobei die Überzugsschicht aus Al2O3, TiC, TiN, AlON
oder dergleichen mit einer Stärke von 0,5 bis 10
Mikrometern gebildet ist.
Es soll erwähnt werden, daß Abwandlungen vorgenommen
werden können, ohne vom Kern- und Grundgedanken der
vorliegenden Erfindung abzuweichen, wie er hierin
innerhalb des Umfangs der beigefügten Ansprüche
geoffenbart ist.
Claims (15)
1. Siliziumkörper auf Siliziumnitridbasis, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steilheit des Abfalls des Si-
Inhalts im Oberflächenbereich bezüglich des Si-Inhalts
im inneren Bereich gemäß der Formel
nicht kleiner als 20 Gewichtsprozent ist.
2. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Oberflächenbereich mit dem ver
ringerten Si-Inhalt durch Sintern hergestellt worden
ist.
3. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abfall von Si 25 bis 61 Gewichtspro
zent ist.
4. Sinterkörper nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abfall von Si 50 bis 60 Gewichtspro
zent ist.
5. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Innenbereich des Sinterkörpers
hauptsächlich aus Siliziumnitrid und/oder Si-Al-O-N
mit Grenzphasen gebildet ist.
6. Sinterkörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Sinterkörper dritte Komponenten mit einem
Anteil von 30 Gewichtsprozent oder weniger des
gesamten Sinterkörpers enthält, wobei die dritten
Komponenten, insbesondere solche aus den Untergruppen
IVa, Va und VIa des internationalen Periodensystems
sind.
7. Sinterkörper nach Anspruch 6, bei dem die
Verbindungen Oxide, Carbide und Nitride sowie feste
Lösungen davon sind.
8. Sinterkörper nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindungen ZrO2, WC und TiN sind.
9. Sinterkörper nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Grenzphasen durch eine Sinterhilfe
gebildet sind.
10. Sinterkörper nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sinterhilfe wenigstens eine Verbin
dung ist, die zu der Gruppe aus Al2O3, YN, AlN, MgO,
CaO, Y2O3 und Oxiden der seltenen Erden gehört.
11. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Oberflächenbereich weniger als 0,1
Millimeter dick ist.
12. Sinterkörper nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Oberflächenbereich wenigstens
mehrere Mikrometer dick ist.
13. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß er durch Sintern einer Masse aus einer
α-Siliziumnitridgrundstoffkomposition bei einer
Temperatur von 1550- 1800 Grad unter Bedingungen
erzeugt ist, die das Verdampfen von Siliziumcarbid
gestatten, das im Oberflächenabschnitt der Masse
vorkommt.
14. Sinterkörper nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet daß das Sintern in einer Atmosphäre mit
reduziertem Partialdruck des Stickstoffes und/oder
Silizium oder in einer reduzierenden Atmosphäre
durchgeführt wird.
15. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Oberflächenbereich eine geringere
Menge von Siliziumnitrid und/oder Si-Al-O-N um
wenigstens 20 Volumenprozent als der Innenbereich
aufweist.
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