DE3939721A1 - Polyvinylalkohol-staerke-film - Google Patents
Polyvinylalkohol-staerke-filmInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Film, der aus einer Zusammensetzung,
umfassend einen Polyvinylalkohol und eine Stärke
oder zusätzlich zu den beiden vorgenannten Komponenten noch
ein Vernetzungsmittel, hergestellt ist, sie betrifft insbesondere
einen Polyvinylalkohol-Stärke-Film mit einer ausgezeichneten
Wasserbeständigkeit, der
leicht abbaubar ist als Folge von mechanischen Einwirkungen
oder Mikroorganismen, die im Erdboden leben.
Eine Zusammensetzung, die einen Polyvinylalkohol und eine
Stärke enthält, wird bereits in großem Umfange auf verschiedenen
Gebieten verwendet. So wird eine solche Zusammensetzung
beispielsweise verwendet für Klebstoffe, als Verleimungsmittel
(Schlichte) für Fasern oder Textilien oder
sie wird zu Gegenständen, wie z. B. Filmen oder Folien und
dgl. geformt. Bezüglich der konventionellen Verwendungszwecke
gibt es viele Fälle, in denen ihre Eigenschaft
ausgenutzt wird, die darin besteht, daß sie in Wasser löslich
ist, die ein Charakteristikum des Polyvinylalkohols
und der Stärke ist. Das heißt, die Eigenschaft Löslichkeit
in Wasser wird wirksam ausgenutzt im Hinblick beispielsweise
auf die Entschlichtung nach der Verleimung von
Kettfäden bei Verwendung der Zusammensetzung als Verleimungsmittel
(Schlichte), wobei die Möglichkeit besteht,
daß der Film durch die Toilettenspülung beseitigt wird,
wie z. B. Filme für Damenbinden bzw. Windeln, wenn die Zusammensetzung
als Film verwendet wird, und dgl.
Wenn jedoch der obengenannte Polyvinylalkohol-Stärke-Film
(der aus einer Zusammensetzung hergestellte Film,
die den Polyvinylalkohol und die Stärke enthält) als Material
verwendet wird, das für den Einsatz in der Landwirtschaft
geeignet ist, z. B. als Film zum Schützen einer
Wurzel, der geeignet ist als Wurzelschutz beim Transport
oder bei der Umpflanzung von Pflanzen, als Film (Multifilm)
zur Entfernung von Unkräutern, der geeignet ist für die
Verhinderung der Ausbreitung von Unkräutern durch Abdecken
der Oberfläche der kultivierten Felder mit dem Film, um
das Sonnenlicht abzuschirmen, als Band zum Binden von Garben
(Scheiben), das geeignet ist zum Binden von Reis-, Gerste-
oder Weizenpflanzen zu Garben (Scheiben) nach dem Ernten
derselben und dgl., begrenzt die geringe Wasserbeständigkeit
des Polyvinylalkohol-Stärke-Films seine Verwendung.
Andererseits wurde bereits darüber berichtet, daß der Polyvinylalkohol-Stärke-Film
durch Mikroorganismen im Erdboden
zersetzt wird. Daher wird, wenn der Polyvinylalkohol-Stärke-Film
als Material, das für den Einsatz in der Landwirtschaft
geeignet ist, wie oben angegeben verwendet werden
kann, keine Umweltschädigung hervorgerufen, das heißt, man
kann sagen, daß ein solcher Film industriell bemerkenswert
nützlich ist.
Bei Verwendung des Polyvinylalkohol-Stärke-Films auf einem
Gebiet, bei dem er wasserbeständig sein muß, beispielsweise
als Material, das für den Einsatz in der Landwirtschaft
geeignet ist, muß dem Film durch ein hydrophobes Harz eine
Wasserbeständigkeit verliehen werden, beispielsweise wird
eine Lösung eines Vinylidenchlorid-Polymers auf die Filmoberfläche
aufgebracht oder es wird ein anderer Film, wie
z. B. ein Polyethylenfilm, auf den Film auflaminiert, und
dgl.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Polyvinylalkohol-Stärke-Film mit einer ausgezeichneten Wasserbeständigkeit
zu schaffen, der leicht abbaubar ist als Folge
von mechanischen Einwirkungen oder von Mikroorganismen
im Erdboden. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin,
den obengenannten Film als Material zu verwenden, das für
den Einsatz in der Landwirtschaft geeignet ist.
Diese und weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung
gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor.
Es wurde nun gefunden, daß die obengenannten Ziele erfindungsgemäß
erreicht werden können mit einem Polyvinylalkohol-Stärke-Film,
der hergestellt ist aus einer Zusammensetzung,
die einen Polyvinylalkohol mit einem Hydrolysegrad
von mindestens 93 Mol-% und eine Stärke enthält oder
die zusätzlich zu den beiden obengenannten Komponenten
noch ein Vernetzungsmittel enthält, und der mindestens
uniaxial verstreckt ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Polyvinylalkohol-Stärke-Film,
der hergestellt ist aus einer Zusammensetzung aus
einem Polyvinylalkohol mit einem Hydrolysegrad von mindestens
93 Mol-% und einer Stärke und der zumindest uniaxial
verstreckt ist.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung des obengenannten
Films als Material, das für den Einsatz in der
Landwirtschaft geeignet ist.
Die vorliegende Erfindung liefert Filme mit einer verbesserten
Wasserbeständigkeit und mit
der gewünschten Abbaubarkeit entsprechend dem Vorschlag,
der leicht kontrollierbar ist, durch Verwendung eines
Polyvinylalkohols mit einem Hydrolysegrad innerhalb
des oben angegebenen spezifischen Bereiches und durch den
leicht durchzuführenden Arbeitsgang, wonach der Film mindestens
uniaxial verstreckt wird.
Wenn beispielsweise der Film als Material verwendet wird,
das für den Einsatz in der Landwirtschaft geeignet ist,
können die Filmeigenschaften für eine lange Zeitspanne auf
dem gewünschten Niveau gehalten werden, ohne daß sie durch
Regenwasser oder Grundwasser beeinträchtigt werden. Andererseits
zerfällt der Film auf natürliche Weise nach dem Verstreichen
einer bestimmten Zeitspanne oder der Film zerfällt
leicht durch mechanische Einwirkung, beispielsweise
durch Verwendung eines Traktors, und darüber hinaus wird
selbst dann, wenn der zerfallene Film so wie er ist, auf
dem Feld belassen wird, keine Umweltschädigung bewirkt,
weil die Zersetzung (der Abbau) des Films durch Mikroorganismen
in dem Erdboden fortschreitet.
Erfindungsgemäß muß der Polyvinylalkohol einen Hydrolysegrad
von mindestens 93 Mol-%, vorzugsweise einen Hydrolysegrad
von mindestens 95 Mol-%, haben. Wenn der Hydrolysegrad weniger
als 93 Mol-% beträgt, ist die Wasserbeständigkeit
gering.
Der Polymerisationsgrad des Polyvinylalkohols beträgt 300
bis 10 000, vorzugsweise etwa 1000 bis etwa 6000.
Als Polyvinylalkohol, wie er erfindungsgemäß verwendet wird,
können nicht nur Polyvinylalkohole eingesetzt werden, die
durch Hydrolyse von Polyvinylacetat erhalten werden, sondern
auch hydrolysierte Polymere von Vinylacetat mit einem
anderen damit copolymerisierbaren Monomeren (z. B. einem Olefin,
wie Ethylen, Propylen, Buten, α-Dodecen oder α-Octadecen,
einer ungesättigten Carbonsäure, wie Acrylsäure, Crotonsäure,
Maleinsäure oder Itaconsäure, oder ihrem Alkylester,
Salz, Amid oder Nitril, einer ungesättigten Sulfonsäure und
dgl.) und modifizierte Polyvinylalkohole, wie acetalisierter
Polyvinylalkohol oder Polyvinylalkohol-Copolymere.
Beispiel für Stärken, die erfindungsgemäß verwendet werden
können, sind folgende:
- 1) Rohe Stärke, Maisstärke, Kartoffelstärke, süße Kartoffelstärke, Weizenstärke, Kasawa-Stärke, Sago-Stärke, Tapioka-Stärke, Sorghum-Stärke, Reisstärke, Hülsenfrüchte-Stärken, Kudzu-Stärke, Bracken-Stärke, Indianlotus-Stärke, Wassernuß-Stärke und dgl.;
- 2) Modifizierte Stärke:
- (i) physikalisch modifizierte Stärke: α-Stärke (vorgelatinierte Stärke), fraktionierte Amylose, eine mit feuchter Wärme behandelte Stärke und dgl.;
- (ii) mit einem Enzym modifizierte Stärke: Dextrin (hergestellt durch Hydrolyse oder Enzymolyse von Stärke), Amylose und dgl.;
- (iii) durch chemische Zersetzung modifizierte Stärke; eine mit einer Säure behandelte Stärke, eine oxidierte Stärke, wie z. B. eine durch Unterchlorige Säure oxidierte Stärke, Dialdehydstärke und dgl.;
- (iv) Derivate von chemisch modifizierten Stärken:
- (a) veresterte Stärke: Stärke, die mit Essigsäure verestert worden ist (Stärkeacetat), Stärkesuccinat, Stärkenitrat, Stärkephosphat, Stärkeharnstoffphosphat, Stärkexanthat, Stärkeacetoacetat und dgl.;
- (b) verätherte Stärke: Stärkeallyläther, Stärkemethyläther, Stärkecarboxylmethyläther, Stärkecarboxylethyläther, Stärkehydroxyethyläther, Stärkehydroxypropyläther und dgl.;
- (c) kationische Stärke; ein Reaktionsprodukt aus Stärke und 2-Diethylaminoethylchlorid (ein tertiäres Amin), ein Reaktionsprodukt aus Stärke und 2,3-Epoxypropyltrimethylammoniumchlorid (ein quaternäres Ammoniumsalz) und dgl.;
- (d) vernetzte Stärke: Stärke, die mit Formaldehyd vernetzt ist, Stärke, die mit Epichlorhydrin vernetzt ist, Stärke, die mit Phosphorsäure vernetzt ist, Stärke, die mit Acrolein vernetzt ist, und dgl.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Stärken sind jedoch nicht
auf die vorstehend angegebenen Beispiele beschränkt.
Unter den obengenannten Stärken werden die modifizierten
Stärken bevorzugt verwendet, wie z. B. die physikalisch modifizierten
Stärken, die mit einem Enzym modifizierten Stärken,
die durch chemische Zersetzung modifizierten Stärken
und die Derivate der chemisch modifizierten Stärken, als
Komponente, die dem Film eine hohe Wasserbeständigkeit verleihen
kann. Insbesondere die Derivate der chemisch modifizierten
Stärken werden vorteilhaft verwendet.
Die Mengen des Polyvinylalkohols und der Stärke unterliegen
keinen speziellen Beschränkungen und sie können in beliebigen
Mengen verwendet werden. Vom Standpunkt des Gleichgewichts
zwischen der Wasserbeständigkeit und
der Abbaubarkeit aus betrachtet ist
es jedoch bevorzugt, daß das Gewichtsverhältnis zwischen
dem Polyvinylalkohol und der Stärke 75/25 bis 1/99, insbesondere
70/30 bis 5/95, speziell 70/30 bis 10/90, beträgt.
Zur weiteren Verbesserung der Wasserbeständigkeit des Films
ist es erfindungsgemäß möglich, den beiden obengenannten
Komponenten ein Vernetzungsmittel zuzumischen. Als Vernetzungsmittel
können erfindungsgemäß beliebige Verbindungen
verwendet werden, solange die Verbindung mit irgendwelchen
reaktionsfähigen Gruppen in dem Polyvinylalkohol und in der
Stärke reagieren kann unter Bildung einer intermolekular
vernetzten Struktur. Im allgemeinen werden Verbindungen
mit einer polyfunktionellen Gruppe verwendet, die mit den
Hydroxylgruppen in dem Polyvinylalkohol und in der Stärke
reagieren kann.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Vernetzungsmittel
sind folgende:
- (1) Polyisocyanatverbindungen: Tolylendiisocyanat, hydriertes Tolylendiisocyanat, ein Addukt von Trimethylolpropan und Tolylendiisocyanat, Triphenylmethantriisocyanat, Methylenbis(4-phenylmethan)triisocyanat, Isophorondiisocyanat, ihre Reaktionsprodukte mit Ketoxim oder Phenol und dgl.;
- (2) Polyaldehyde: Glyoxal, Succindialdehyd, Malonaldehyd, Maleinsäuredialdehyd, Phthalsäuredialdehyd, Glutarsäurealdehyd, Adipaldehyd und dgl.;
- (3) Polyepoxyverbindungen: Ethylenglycoldiglycidyläther, Polyethylenglycoldiglycidyläther, Glycerindiglycidyläther, Glycerintriglycidyläther, 1,6-Hexandioldiglycidyläther, Trimethylolpropantriglycidyläther, Diglycidylanilin, Diglycidylamin und dgl.;
- (4) Polyaminverbindungen: Harnstoff, Melamin, Methylolharnstoff, Methylolmelamin, Hexamethylendiamin, Triethanolamin und dgl.;
- (5) Verbindungen, die ein Radikal bilden können: Wasserstoffperoxid, Kaliumperoxiddisulfat, Ammoniumpersulfat, Benzoylperoxid, Bernsteinsäureperoxid, t-Butylperoxymaleat, Benzoinalkyläther, wie t-Butylhydroperoxidbenzoinmethyläther, Benzoinethyläther und Benzoinisopropyläther, organische Schwefelverbindungen, wie Dibutylsulfid, Benzylsulfid und Decylphenylsulfid, ein Diazoniumsalz und ein Triazoniumsalz, ihre Doppelsalze mit Zinkchlorid oder sein Kondensationsprodukt, Azobisisobutyronitril, 2,2′-Azobis(2-amidinopropan)dihydrochlorid, Farbstoffe, wie z. B. Methylenblau oder eine Kombination des p-Toluolsulfonations damit, ein Pyryliumsalz, ein Thiapyryliumsalz, Ammoniumdichromat, Acetophenon, Benzophenon, Benzil, Phenanthren, Thioxanthon, Dichloropropylphenylketon, Anthrachinon, 2-Chloroanthrachinon, 2-Bromoanthrachinon, Natriumanthrachinon-β-sulfonat, 1,5-Dinitroanthrachinon, 1,2-Benzanthrachinon, Phenanthrenchinon, 5-Benzoylacetonaphthen, 5-Nitroacetonaphthen, 1,4-Naphthochinon, 1,8-Phthaloylnaphthalin, 2-Nitrofluoren, p-Nitroanilin, Picramid und dgl.;
- (6) Oxidationsmittel: Kaliumdichromat, Ammoniumdichromat, Calciumperchlorat und dgl.;
- (7) polymerisierbare Monomere: 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat, N-Vinylpyrrolidon, 2-Hydroxyethylacryloylphosphat, Acrylamid, Methacrylamid, N-Methylolacrylamid, N-Methylolmethacrylamid, N-Methoxymethylacrylamid, N-Ethoxymethylacrylamid, Ethylenglycolmonoacrylat, Dipropylenglycolmonoacrylat, N,N-Dimethylaminoethylacrylat, Styrol, Vinyltoluol, Monochlorstyrol, Diallylphthalat, Vinylacetat, Glycidylmethacrylat und dgl.;
- (8) Salze von polyvalenten Metallen,: ein Chlorid, Bromid, Nitrat, Sulfat oder Acetat eines polyvalenten Metalls, wie Aluminium, Eisen, Kupfer, Zink, Zinn, Titan, Nickel, Antimon, Magnesium, Vanadin, Chrom oder Zirkonium, insbesondere Kupfer(II)chlorid, Aluminiumchlorid, Eisen(III)chlorid, Zinn(IV)chlorid, Zinkchlorid, Nickel(II)chlorid, Magnesiumchlorid, Aluminiumsulfat, Kupfer(II)acetat, Chromacetat und dgl. Die erfindungsgemäß verwendbaren Vernetzungsmittel sind jedoch nicht auf die vorstehend genannten Beispiele beschränkt.
Die Menge des Vernetzungsmittels beträgt vorzugsweise 0,1
bis 50 Gew.-Teile, insbesondere 0,5 bis 30 Gew.-Teile, bezogen
auf 100 Gew.-Teile Polyvinylalkohol + Stärke. Wenn die
Menge des Vernetzungsmittels weniger als 0,1 Gew.-Teil, bezogen
auf 100 Gew.-Teile Polyvinylalkohol + Stärke, beträgt, kann
die Eigenschaft zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit des
Films deutlich beeinträchtigt sein. Wenn andererseits die
Menge des Vernetzungsmittels mehr als 50 Gew.-Teile beträgt,
wird der Film spröde.
Die obengenannte Zusammensetzung kann erforderlichenfalls zusätzlich
enthalten Weichmacher, wie Glycerin, Ethylenglycol,
Propylenglycol, Trimethylolpropan und Polyethylenglycol,
ein feines anorganisches Pulver, wie z. B. Siliciumdioxid,
Calciumcarbonat und Ton (Kaolin), Zusätze, wie sie Formkörpern
üblicherweise zugesetzt werden, wie z. B. ein Färbemittel,
ein oberflächenaktives Agens, ein Antioxidationsmittel,
ein wasserbeständig machendes Mittel, ein Enzym, ein
Düngemittel und ein Pestizid und ein Germizid und dgl. Außerdem
kann auch ein anderes wasserlösliches Harz zweckmäßig
der Zusammensetzung zugesetzt werden.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Films kann jedes
beliebige Verfahren angewendet werden, wie z. B. das Schmelzformverfahren,
beispielsweise das Extrusions- oder Schlauchfilmbildungsverfahren
und das Filmgießverfahren. In der Regel
wird der Film hergestellt durch Filmgießen. Bei der Herstellung
durch Filmgießen sind die bekannten Methoden anwendbar,
wie z. B. eine Methode, bei der eine Rotationstrommel verwendet
wird, und eine Methode, bei der ein endloses Band verwendet
wird.
Erfindungsgemäß wird beispielsweise eine wäßrige Lösung,
welche die Zusammensetzung enthält, die den Polyvinylalkohol
und die Stärke umfaßt, oder welche die Zusammensetzung enthält,
die den Polyvinylalkohol, die Stärke und das Vernetzungsmittel
umfaßt, wobei die wäßrige Lösung in der Regel eine
Konzentration an Polyvinylalkohol + Stärke von etwa 10 bis
40 Gew.-% aufweist, dem Filmgießen unterworfen. Es ist üblich,
daß das Filmgießen durchgeführt wird, während die
wäßrige Lösung bei einer Temperatur von etwa 60 bis etwa
95°C gehalten wird, und dann wird der gebildete Film bei
einer Temperatur von etwa 60 bis etwa 100°C getrocknet.
Bei Durchführung des Schmelzformens wird die Zusammensetzung,
die den Polyvinylalkohol und die Stärke umfaßt
oder welche die beiden obengenannten Komponenten und das
Vernetzungsmittel umfaßt, bei einer Temperatur von 150 bis
250°C geschmolzen.
Erfindungsgemäß ist es wesentlich, daß der Film zumindest
uniaxial verstreckt wird. Das Verstrecken wird während des
Trocknens oder nach dem Trocknen des unverstreckten Films
durchgeführt. Der Wassergehalt des Films während des Verstreckens
wird kontrolliert (gesteuert) entsprechend dem
Verstreckungsverhältnis des Films. Es können beliebige
Verstreckungsverfahren angewendet werden, wie z. B. ein
Verfahren, bei dem eine Walze verwendet wird, und ein Verfahren,
bei dem ein Spannrahmen verwendet wird.
Der Film wird mindestens uniaxial in einem Verstreckungsverhältnis
von nicht weniger als 1,2, vorzugsweise 1,2 bis
6, verstreckt. Wenn das Verstreckungsverhältnis weniger als 1,2
beträgt, wird dem Film keine Wasserbeständigkeit verliehen.
Bei Anwendung einer biaxialen Verstreckung des Films ist es
zweckmäßig, daß das Verstreckungsverhältnis 1,2 bis 3 in der Maschinenlaufrichtung
und 1,2 bis 3 in der Richtung senkrecht dazu
beträgt. In einem solchen Fall kann der Film gleichzeitig
in Maschinenlaufrichtung und in einer Richtung senkrecht dazu verstreckt
werden. Außerdem kann der Film in einer Richtung
verstreckt und anschließend in einer anderen Richtung verstreckt
werden.
Der verstreckte Film wird einer Nachbehandlung, beispielsweise
einer Wärmebehandlung oder einer Kontrolle des Wassergehaltes
auf übliche Weise unterzogen. Es ist zweckmäßig,
daß die Wärmebehandlung bei einer Temperatur und etwa 130
bis etwa 250°C mehrere Sekunden bis mehrere Minuten lang
durchgeführt wird, während der Film gespannt ist. Nach der
Wärmebehandlung wird in der Regel der Wassergehalt des
Films in geeigneter Weise eingestellt, um die Dimensionsbeständigkeit
des Films zu verbessern.
Der so erhaltene verstreckte Film kann so wie er ist in der
Praxis verwendet werden. Erforderlichenfalls kann irgendeine
beliebige Nachbehandlung durchgeführt werden, beispielsweise
eine Behandlung, bei der der Film acetalisiert wird,
oder eine Behandlung, bei der der Film mit einem hydrophoben
Harz beschicht oder laminiert wird.
Die Dicke des erfindungsgemäßen Films unterliegt keinen speziellen
Beschränkungen. In der Regel beträgt die Dicke etwa
10 bis etwa 80 µm. Erfindungsgemäß kann aber auch eine Dicke
von etwa 100 bis etwa 200 µm angewendet werden. Der erfindungsgemäße
Film umfaßt nicht nur die sogenannten Filme (die
in der Regel eine Dicke von etwa 10 bis etwa 80 µm haben),
sondern auch die sogenannten Folien (die in der Regel eine
Dicke von etwa 100 bis etwa 200 µm haben) und darüber hinaus
umfaßt die vorliegende Erfindung auch die aus dem Film oder
der Folie hergestellten Verarbeitungsmaterialien, wie z. B.
Bänder, Behälter und Gefäße.
Der erfindungsgemäße Film ist nicht nur geeignet zum Einsatz
in der Landwirtschaft, wie oben erwähnt, z. B. als
Film zum Schützen einer Wurzel, als Film zur Entfernung
von Unkräutern, als Band zum Binden und als Film zum Aussäen
von Samen, sondern er kann auch verwendet werden als
Film, als Beutel, Behälter oder Gefäß zum Umhüllen oder
Verpacken von Lebensmitteln oder Textilien.
Der erfindungsgemäße verstreckte Film, der aus der Zusammensetzung
hergestellt ist, die Polyvinylalkohol und Stärke
sowie darüber hinaus das Vernetzungsmittel umfaßt, kann
durch die Verstreckung und außerdem durch die Anwendung
der Vernetzung bemerkenswert verbessert werden in bezug
auf seine Wasserbeständigkeit.
Die vorliegende Erfindung wird in den folgenden Beispielen
anhand bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert, ohne
jedoch darauf beschränkt zu sein. Alle darin genannten Prozentsätze
und Teile sind, wenn nichts anderes angegeben
ist, auf das Gewicht bezogen. Es ist selbstverständlich,
daß die Erfindung nicht auf die nachstehenden Beispiele
beschränkt ist, sondern daß diese in vielfacher Hinsicht
abgeändert und modifziert werden können, ohne daß dadurch
der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
Ein Polyethylenterephthalatfilm wurde auf einer heißen Platte
mit einer Temperatur von 5 bis 60°C befestigt, auf die
eine wäßrige Lösung einer Zusammensetzung aus einem Polyvinylalkohol
und einer Stärke, wie sie in der nachstehenden
Tabelle I angegeben ist (Konzentration 10%) in Form einer
Schicht aufgebracht wurde unter Verwendung einer Auftragsvorrichtung
und der Film wurde 5 Minuten lang bei 90°C getrocknet,
wobei man einen Film mit einer Dicke von 50 µm erhielt.
Nach dem Abziehen des Polyethylenterephthalatfilms wurde
der erhaltene Film bei 160°C und bei einem Wassergehalt von
10% uniaxial verstreckt. Beim biaxialen Verstrecken des
Films wurde der Film unter den gleichen Bedingungen wie oben
zunächst in einer Richtung und dann in einer anderen Richtung
verstreckt. Der verstreckte Film wurde 1 Minute lang
bei 160°C einer Wärmebehandlung unterzogen, wobei man einen
Film mit einer Dicke von 40 µm erhielt.
Bei dem dabei erhaltenen Film (Probe) wurden die Festigkeit,
das Quellungsverhältnis in Wasser und die Naßfestigkeit unter
Anwendung der folgenden Verfahren bestimmt. Die erzielten Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle I angegeben.
Nachdem die Probe bei 20°C auf 65% RH (relative Feuchtigkeit)
eingestellt worden war, wurde die Zugfestigkeit beim Bruch
gemessen unter Verwendung eines Autographen (Zuggeschwindigkeit:
40 mm/min, Länge der Probe 20 mm).
Nach dem Eintauchen der Probe in Wasser mit einer Temperatur
von 20°C für 5 Minuten wurden die Länge und die Breite
der eingetauchten Probe gemessen. Das Verhältnis zwischen
der so gemessenen Größe und der ursprünglichen Größe ist
in der Tabelle I angegeben.
Nachdem die Probe in Wasser mit einer Temperatur von 20°C 5
Minuten lang eingetaucht worden war, wurde die Zugfestigkeit beim Bruch
gemessen unter Verwendung eines Autographen (Zuggeschwindigkeit
40 mm/min und Länge der Probe 20 mm). Nach Durchführung
des Bruchtests mit dem Film wurde der Filmzustand betrachtet
und die Festigkeit wurde auf die gleiche Weise wie oben gemessen.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle I angegeben.
Bewertung
A: Mit dem bloßen Auge konnte festgestellt werden, daß der Film zerbrochen war;
B: Die Gestalt des Films wurde aufrecht erhalten, er zerbrach jedoch leicht durch Zerbröseln.
A: Mit dem bloßen Auge konnte festgestellt werden, daß der Film zerbrochen war;
B: Die Gestalt des Films wurde aufrecht erhalten, er zerbrach jedoch leicht durch Zerbröseln.
Der Bruchtest wurde durchgeführt unter Verwendung eines Sonnenschein-Weatherometers,
hergestellt von der Firma Suga
Shikenki Kabushiki Kaisha.
Testbedingungen:
Temperatur 50°C
Ein Zyklus: Es wurde 12 Minuten lang Wasser aufgesprüht und 48 Minuten lang mit Licht bestrahlt. In dem Bruchtest wurden 10 Zyklen wiederholt.
Temperatur 50°C
Ein Zyklus: Es wurde 12 Minuten lang Wasser aufgesprüht und 48 Minuten lang mit Licht bestrahlt. In dem Bruchtest wurden 10 Zyklen wiederholt.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei diesmal
eine Zusammensetzung aus einem Polyvinylalkohol, einer Stärke
und einem Vernetzungsmittel, wie sie in der Tabelle II angegeben
ist, anstelle der in Tabelle I verwendeten Zusammensetzung
eingesetzt wurde zur Herstellung eines verstreckten
Films.
Bei dem dabei erhaltenen Film wurden die Festigkeit, das Verhältnis
der Aufquellung in Wasser und die Naßfestigkeit auf
die gleiche Weise wie in Beispiel 1 bestimmt. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle II angegeben.
Nachdem der Film auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 einem
Bruchtest unterzogen worden war, wurde der Filmzustand
betrachtet und die Festigkeit des Films wurde auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 gemessen. Die Ergebnisse sind
in der Tabelle II angegeben.
Der erfindungsgemäß verstreckte Film weist eine ausgezeichnete
Wasserbeständigkeit und Abbaubarkeit auf und er ist verwendbar
als Material, das in der Landwirtschaft eingesetzt
werden kann.
Zusätzlich zu den in den obengenannten Beispielen verwendeten
Komponenten können auch andere Komponenten, wie sie in der Beschreibung
genannt sind, in den Beispielen eingesetzt werden,
wobei im wesentlichen die gleichen Ergebnisse erzielt werden.
Claims (8)
1. Polyvinylalkohol-Stärke-Film, dadurch gekennzeichnet,
daß er hergestellt ist aus einer Zusammensetzung
aus einem Polyvinylalkohol mit einem Hydrolysegrad
von mindestens 93 Gew.-% und Stärke und daß er mindestens
uniaxial verstreckt ist.
2. Film nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusammensetzung außerdem ein Vernetzungsmittel enthält.
3. Film nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der Stärke um eine modifzierte Stärke handelt.
4. Film nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Film in einem Verstreckungsverhältnis von
nicht weniger als 1,2 uniaxial verstreckt ist.
5. Film nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis zwischen Polyvinylalkohol
und Stärke 75/25 bis 1/99 beträgt.
6. Film nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge des Vernetzungsmittels 0,1
bis 50 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile Polyvinylalkohol + Stärke
beträgt.
7. Film nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich dabei um einen Mehrfachfilm
handelt.
8. Verwendung des Films nach einem der Ansprüche 1 bis
7 als Material, das für den Einsatz in der Landwirstschaft
geeignet ist.
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