DE3938661A1 - Verfahren zur bekaempfung von insekten und/oder milben - Google Patents
Verfahren zur bekaempfung von insekten und/oder milbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bekämpfung von Insekten
und/oder Milben, welches das Verdampfen des Wirkstoffs
durch mäßiges Erwärmen umfaßt.
Obwohl bis heute verschiedene Verfahren zur Bekämpfung von
Insekten und/oder Milben bekannt sind, ist über Verfahren,
bei denen ein Pyrethroid durch mäßiges Erwärmen verdampft
wird, kaum etwas bekannt. Ein vereinzeltes Beispiel für ein
derartiges Verfahren betrifft den Wirkstoff (1-Äthinyl-2-methyl-
2-pentenyl)-chrysanthemat, veröffentlicht in JP-A-56
75 411.
Solange jedoch nicht eine ziemlich große Menge eingesetzt
wird, ist (1-Äthinyl-2-methyl-2-pentenyl)-chrysanthemat zur
Schädlingsbekämpfung insbesondere in ausgedehnten Räumen,
wie Zimmern, Vorratskammern, Schränken, Lagerhallen, Fahrzeugen,
Schiffen, Flugzeugen, Speichern, Viehhütten, Ställen,
Entwässerungssystemen oder Abwässerkanälen nicht unbedingt
wirksam. Auch zum Erreichen eines Langzeiteffekts
sollte dieses Mittel in großen Mengen angewendet werden.
Das Verdampfen des Wirkstoffs durch intensives Erhitzen ist
manchmal zur Erhöhung der Wirksamkeit nützlich. Zum Schutz
der Umwelt ist jedoch Energiesparen angebracht. Falls ein
Wirkstoff durch überschüssige oder ungenutzte Wärme aus Heizungs-
oder Beleuchtungsanlagen verdampft werden kann, ist
es möglich, wertvolle Energie zu sparen.
Es gibt Verfahren, in denen ein Träger zum Verdampfen des
Wirkstoffs verbrannt wird, z. B. bei einer Mückenspirale.
Wenn der Wirkstoff durch überschüssige oder ungenutzte
Wärme, z. B. einer Heizungs- oder Beleuchtungsanlage, verdampft
wird, kann Rauchentwicklung, Verbrennung und Feuer
vermieden werden, die beim Verbrennen eines Trägers auftreten
können.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Bekämpfung von Insekten und/oder Milben sowohl in
ausgedehnten und relativ geschlossenen als auch in offenen
Räumen wie im Freien bereitzustellen, welches das Verdampfen
eines Wirkstoffs durch mäßiges Erwärmen umfaßt.
Diese Aufgabe wird durch den überraschenden Befund gelöst,
daß 3-(2,2-Dichloräthenyl)-2,2-dimethylcyclopropancarbonsäure-
1-äthinyl-2-methyl-2-pentenylester (Verbindung I) der
Formel
unter zahlreichen und gut bekannten Insektiziden und Akariziden
das beste Ergebnis liefert.
Die insektizide und akarizide Wirksamkeit von Verbindung I
wird in JP-B-55-42045 beschrieben. Es wurde nun überraschenderweise
gefunden, daß bloßes Verdampfen dieser Verbindung
durch mäßiges Erwärmen zu einer hohen anfänglichen Wirksamkeit
gegen Insekten und/oder Milben führt, und daß diese
über einen langen Zeitraum anhält.
Der hier verwendete Ausdruck "mäßiges Erwärmen" bedeutet Erwärmen
auf eine Temperatur bis 100°C, jedoch über 30°C, vorzugsweise
über 50°C. Dieses Erwärmen kann leicht durch die
Verwendung von überschüssiger oder ungenutzter Wärme eines
chemischen Wärmeerzeugers, wie z. B. eines Taschenofens, oder
eines Heizelements, wie eines Elektroofens, erreicht werden.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist gegen verschiedene
Schadinsekten und -milben wirksam. Vor allem ist es gegenüber
krankheitsübertragendem Ungeziefer, Holzschädlingen
und Ungeziefer in Nahrungsmitteln und im Haushalt wirksam.
Am wirksamsten ist es insbesondere gegen krankheitsübertragendes
und Haushalts-Ungeziefer.
Spezielle Beispiele für Schadinsekten und -milben, auf die
das Verfahren der vorliegenden Erfindung angewandt werden
kann, sind nachstehend beschrieben:
- - Lepidoptera:
Plodia interpunctella (Dörrobstmotte) - - Diptera:
Culex spp. (gemeine Stechmücken), Anopheles spp. (Malariamücken), Aedes spp., Muscidae (Stubenfliegen), Drosophilidae (Taufliegen), Psychodidae (Schmetterlingsmücken), Chironomidae (Schwarmmücken), Calliphoridae (Schmeißfliegen), Sarcophagidae (Fleischfliegen), Simuliidae (Kriebelmücken), Tabanidae (Bremsen), Stomoxyidae (Stechfliegen) - - Coleoptera:
Sitophilus zeamais (Maiskäfer), Callosobruchus chinensis (Bohnenkäfer), Tribolium castaneum (roter Mehlkäfer), Anobiidae (Klopf- und Nagekäfer), Lyctidae (Holzmehlkäfer), Paederus fuscipes - - Dictyoptera:
Blattella germanica (deutsche Schabe), Periplaneta fuliginosa (rauchbraune Schabe), Periplaneta americana (amerikanische Schabe), Periplaneta brunnea (braune Schabe), Blatta orientalis (Küchenschabe) - - Hymenoptera:
Formicidae (Ameisen), Bethylidae (Bethylid-Wespen) - - Siphonaptera:
Pulex iritans - - Anoplura:
Pediculus humanus capitis (Kopflaus), Pthirus pubis (Filzlaus) - - Isoptera:
Reticulitermes speratus, Coptotermes Formosanus (Formosa- Termiten) - - Acarina:
Hausstaub- und Nahrungsmittelmilben, wie z. B. Acaridae, Pyroglyphidae und Cheyletidae, Ixodidae, wie z. B. Boophilus microplus und Dermanyssidae.
Zur Bekämpfung von Insekten und/oder Milben durch Verdampfen
von Verbindung I ist ein Träger nicht unbedingt notwendig.
Gewöhnlich wird Verbindung I jedoch nach Auftragen auf einen
geeigneten Träger verwendet.
Spezielle Beispiele von für diesen Zweck benutzte Adsorptionsträger
sind Filterpapier, Pappe, Zellstoff, Harze, wie
z. B. Polyäthylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid, Keramiken,
Asbest, Glasfasern, Kohlefasern, chemische Fasern,
Naturfasern, Vliesstoffe, poröse Polymerfilme, poröse Glasmaterialien,
poröse Saugdochte, Trägergewebe für elektrische
Räuchermatten (eine durch eine Mischung von Fäserchen aus
Baumwoll-Linters und Zellstoff geformte Scheibe) und Kieselgur.
Diese Träger mit der aufgetragenen Verbindung I können
in jeder Ausführungsform verwendet werden.
Die Wirksamkeit der Verdampfung kann weiterhin durch Zusatz
von leicht sublimierbaren Materialien, wie Adamantan, Cyclododecan
oder Trimethylnorbornan, als Hilfsmittel zum Fördern
der Verdampfung erhöht werden.
Es ist auch möglich, die Wirksamkeit durch die Verwendung
von Verbindung I im Gemisch mit bekannten, zusammen mit
Allethrin und Pyrethrinen wirksamen Synergisten zu verbessern.
Spezielle Beispiele für Pyrethroid-Synergisten sind α-
[2-(2-Butoxyäthoxy)äthoxy]-4,5-methylendioxy-2-propyltoluol
(Piperonylbutoxid), N-(2-Äthylhexyl)-bicyclo[2,2,1]hepta-5-
en-2,3-dicarboxyimid, (MGK-264®) Octachlordiisopropyläther
(S-421®) oder Synepirin-500®.
Die Wirksamkeit von Verbindung I kann durch die Verwendung
in Verbindung mit Antioxidantien und Ultraviolett-Absorptionsmittel
zur Erhöhung der Licht-, Wärme- und Oxidations-
Stabilität verbessert werden. Spezielle Beispiele für Antioxidantien
sind 2,2′-Methylenbis(6-tert.-butyl-4-äthylphenol),
2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol (BHT), 2,6-Di-tert.-
butylphenol, 2,2′-Methylenbis(6-tert.-butyl-4-methylphenol),
4,4′-Methylenbis(2,6-di-tert.-butylphenol), 4,4′-Butylidenbis
(6-tert.-butyl-3-methylphenol), 4,4′-Thiobis(6-tert.-butyl-
3-methylphenol) und Dibutylhydrochinon (DBH). Spezielle
Beispiele für Ultraviolett-Absorptionsmittel sind Phenolderivate,
wie z. B. BHT, Bisphenolderivate, Arylamine, z. B. Kondensationsprodukte
zwischen Phenyl-α-napthylamin, Phenyl-β-
naphthylamin oder Phenetidin und Aceton und schließlich Benzophenon-
Verbindungen.
Verbindung I kann im Gemisch mit Farbstoffen, wie z. B. Allylaminoanthrachinon,
1,4-Diisopropylaminoanthrachinon, 1,4-
Diaminoanthrachinon, 1,4-Dibutylaminoanthrachinon oder 1-
Amino-4-anilinoanthrachinon und Duftstoffen für verdampfbare
Zusammensetzungen verwendet werden.
Zum Auftragen der Verbindung I auf einen Träger können,
falls nötig, Zusatzstoffe wie Fettsäureester (z. B. Isopropylmyristat,
Isopropylpalmitat und Hexyllaurat) oder organische
Lösungsmittel (z. B. Isopropanol und deodoriertes Kerosin)
verwendet werden, um die Viskosität zu erniedrigen und
die Imprägnierung zu erleichtern.
Der Träger mit der in vorstehender Weise beschriebenen aufgetragenen
Verbindung I kann dann durch Verdampfen von Verbindung
I durch mäßiges Erwärmen benutzt werden. Es ergibt
sich eine hohe insektizide und/oder akarizide Wirksamkeit,
wenn er in einem relativ geschlossenen Raum (z. B. Zimmer,
Vorratskammer, Schrank, Lagerhalle, Fahrzeug, Schiff, Flugzeug,
Speicher, Viehhütte, Stall, Entwässerungssystem oder
Abwasserkanal) eingesetzt wird. Er erlaubt eine hinreichend
wirksame Bekämpfung von Insekten und/oder Milben, sogar,
wenn er in einem offenen Raum (z. B. im Freien) eingesetzt
wird.
Zum Erwärmen des Trägers mit der aufgetragenen Verbindung I
kann überschüssige oder ungenutzte Wärme eines Benzin-Taschenofens,
eines durch chemische Wärme betriebenen Taschenofens,
eines Heizelements (z. B. eines Ofens) eingestellt auf
(z. B. eine elektrisch betriebene Glüh- oder Leuchtstofflampe
oder eine Petroleumlampe) eingesetzt werden. Gewöhnlich
wird ein handelsüblicher Elektroofen für Moskitomatten
auf etwa 160°C erhitzt. Ein handelsüblich erhältlicher
Ofen für eine Vorrichtung, die ohne solche Matten arbeitet
(eine Vorrichtung zur Insektenbekämpfung, in der ein
Teil eines porösen Saugdochts in der insektiziden Flüssigkeit
zu deren Adsorption eingetaucht ist und deren oberer
Teil erhitzt wird) wird auf etwa 130 bis 160°C erwärmt.
Diese Vorrichtungen können auch für das Verfahren der vorliegenden
Erfindung durch z. B. geeignete Abänderung des
elektrischen Widerstands, des Materials für den hitzeerzeugenden
Teil und durch Einstellung des Thermostats verwendet
werden.
Spezielle Beispiele für Anwendungsverfahren unter Einsatz
eines Heizelements sind jene Verfahren, in denen der Träger
aus einer Matte mit der für das Heizelement geeigneten Größe
besteht, wobei Verbindung I auf die Matte aufgetragen und
diese auf das Heizelement gebracht wird, und ein Verfahren
unter Einsatz einer Vorrichtung, in der keine Matten eingesetzt
werden. Als Verfahren zur Verwendung von überschüssiger
oder ungenutzter Wärme aus einem mit chemischer Wärme
betriebenen Taschenofen, können z. B. ein Verfahren, in dem
Verbindung I in ein wärmeerzeugendes Mittel eingebracht,
oder ein Verfahren, in dem Verbindung I auf ein Umhüllungsmaterial
an der Außenseite des Wärmeerzeugers aufgebracht
wird, erwähnt werden.
Spezielle Beispiele für Verfahren, die die ungenutzte Wärme
von Beleuchtungsvorrichtungen (z. B. eine elektrische Glüh-
oder Leuchtstofflampe oder eine Petroleumlampe) sind Verfahren,
in denen Verbindung I auf der Glasoberfläche der Lampe
oder einem anderen Teil der Beleuchtungsvorrichtung aufgebracht,
und die durch Leitung oder Strahlung übertragene
Wärme der Lampe verwendet wird. In einem weiteren Verfahren
wird ein Träger getränkt mit Verbindung I auf oder nahe der
Glasoberfläche der Lampe befestigt, wobei die Wärmeleitung
oder -strahlung der Lampe genutzt wird.
Im Verfahren der vorliegenden Erfindung ist die einzusetzende
Menge an Verbindung I nicht kritisch. Sie sollte unter
Einbeziehung vieler Faktoren bestimmt werden. Diese sind
z. B. Konzentration der Verbindung I, Zubereitungsart, Art
und Zeit der Anwendung, Umgebungstemperatur und -feuchtigkeit,
Art und Größe des Raumes, ob der Raum offen ist oder
nicht, ob natürliche oder künstliche Luftströme im Raum existieren
oder nicht, Art der zu bekämpfenden Insekten oder
Milben und Verbreitung der Insekten oder Milben. Gewöhnlich
wird Verbindung I jedoch in Mengen von 0,1 mg/m³ bis 50
g/m³, vorzugsweise von 1 mg/m³ bis 2 g/m³, eingesetzt. Dies
ist nur ein grober Richtwert, und Verbindung I kann auch
außerhalb dieses Bereiches je nach Bedarf eingesetzt werden.
Die insektizide und/oder akarizide Wirksamkeit des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung kann durch einen künstlichen
Luftzug eines motorisierten Lüfters (z. B. elektrischer Lüfter)
oder einer Klimaanlage oder durch natürlichen Wind verbessert
werden, so daß das Verfahren in einem größeren Raum
angewendet werden kann.
Verbindung I kann z. B. gemäß dem in JP-B-55-42 045 beschriebenen
Verfahren hergestellt werden.
Aufgrund der asymmetrischen Kohlenstoffatome in der Alkohol-
und Säureeinheit existieren von Verbindung I optische Isomere.
Ebenso gibt es geometrische Isomere des Cyclopropanrings
der Säureeinheit. Einige davon sind in Tabelle I dargestellt.
Von diesen Isomeren sind die Verbindungen I-A, I-B
und I-C wirksamer als die anderen.
Das folgende Referenzbeispiel, die Herstellungs- und Versuchsbeispiele
dienen zur Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung und sollen nicht deren Schutzbereich einschränken.
Verbindung I-A wird folgendermaßen hergestellt:
0,50 g (1S)-1-Äthinyl-2-methyl-2-pentenol (beschrieben in
JP-B-63-52615) wird in trockenem Toluol gelöst und 0,50 g
Pyridin zugesetzt. Zu der erhaltenen Lösung wird 0,90 g
(1R)-trans-3-(2,2-Dichloräthenyl)-2,2-dimethylcyclopropancarbonsäure-chlorid
(die entsprechende Carbonsäure ist z. B.
in JP-A-62-2 53 398 beschrieben) gegeben. Die erhaltene Lösung
wird über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch
wird nach Zusatz von Wasser mit Toluol extrahiert. Die
organische Phase wird nacheinander mit verdünnter wäßriger
Salzsäure, einer gesättigten wäßrigen Natriumchloridlösung
gewaschen. Anschließend wird die Phase über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Die getrocknete Phase wird
filtriert und zu einem Rückstand aufkonzentriert. Nach Reinigen
des Rückstands durch Chromatographie über eine Kieselgelsäule
(Eluent: Hexan/Äthylacetat, 10/l) erhält man 1,05 g
(1R)-trans-3-(2,2-Dichloräthenyl)-2,2-dimethylcyclopropancarbonsäure-
(1S)-1-äthinyl-2-methyl-2-pentenylester (Verbindung
I-A) in einer Ausbeute von 83%.
n : 1,5063
n : 1,5063
[α] : -7,2° (Dimethyläther, c = 0,53).
In einer geeigneten Menge Aceton werden 80 mg von Verbindung
I gelöst, und eine Zellstoffscheibe mit einer Fläche von 4
cm² und einer Dicke von 0,14 cm wird mit der erhaltenen Lösung
imprägniert. Zum Entfernen des Acetons wird die Scheibe
an der Luft getrocknet, und man erhält eine Zusammensetzung,
aus der Wirkstoff durch mäßiges Erwärmen verdampft werden
kann (nachstehend als durch mäßiges Erwärmen verdampfbare
Zubereitung bezeichnet). Diese Zubereitung wird auf der
Oberfläche eines Benzin-Taschenofens befestigt, der eine
Wärme von 50 bis 70°C erzeugen kann, und ergibt so eine insektizide
und/oder akarizide Vorrichtung von einem Typ, der
nur mäßiges Erwärmen benötigt.
In einer geeigneten Menge Aceton werden 50 mg von Verbindung
I und 20 mg BHT gelöst, und eine Seite eines Vliesstoffes
wird mit der erhaltenen Lösung imprägniert. Zum Entfernen
des Acetons wird das Vlies an der Luft getrocknet und ergibt
eine insektizide und/oder akarizide Vorrichtung von einem
Typ, der nur mäßiges Erwärmen benötigt.
In einer geeigneten Menge Hexan werden 80 mg von Verbindung
I, 40 mg Octachlordiisopropyläther und 30 mg BHT gelöst.
Eine Zellstoffscheibe mit einer Fläche von 3 cm² und einer
Dicke von 0,1 cm wird damit imprägniert und ergibt eine
durch mäßiges Erwärmen verdampfbare Zubereitung. Diese Zubereitung
wird auf einer Seite eines Taschenofens befestigt,
der eine Wärme von 50 bis 70°C erzeugt, und ergibt so eine
insektizide und/oder akarizide Vorrichtung von einem Typ,
der nur mäßiges Erwärmen benötigt.
Ein Trägergewebe für elektrische Räuchermatten wird durch
Verpressen von Fäserchen eines Gemisches aus Baumwoll-Linters
und Zellstoff zu einer Scheibe mit einer Fläche von 2,5
cm × 1,5 cm und einer Dicke von 0,3 cm hergestellt.
0,4 g von Verbindung I und 0,2 g Piperonylbutoxid werden in
Aceton gelöst, was ein Gesamtvolumen von 10 ml ergibt. Dann
wird die vorstehend erwähnte Matte gleichmäßig mit 0,5 ml
der entstandenen Lösung imprägniert und ergibt eine durch
mäßiges Erwärmen verdampfbare Zubereitung. Diese Zubereitung
wird an einem Ofen für elektrische Räuchermatten befestigt,
dessen Heizeinheit eine Wärme von 50 bis 100°C erzeugen kann
und ergibt so eine insektizide und/oder akarizide Vorrichtung
von einem Typ, der nur mäßiges Erwärmen benötigt.
In 10 ml deodoriertem Kerosin werden 100 mg von Verbindung I
gelöst, wobei man eine insektizide Lösung erhält. Die Lösung
wird in einen Behälter gefüllt. Ein Ende eines porösen Saugdochts
mit einem Durchmesser von 0,9 cm und einer Länge von
7 cm wird in die Lösung eingetaucht und das andere Ende wird
an der Öffnung des Behälters befestigt, wobei man eine durch
mäßiges Erwärmen verdampfbare Zubereitung erhält. Ein Heizgerät
einer Verrichtung von einem Typ, der keine Matten
benötigt und der eine Wärme von 80 bis 100°C erzeugen kann,
wird an der Öffnung des Behälters so befestigt, daß es möglich
ist, das obere Ende des in der Öffnung des Behälters
befestigten Dochts zu erwärmen. Somit wird eine insektizide
und/oder akarizide Vorrichtung von einem Typ, der nur mäßiges
Erwärmen benötigt, erhalten.
Eine Lösung wird durch gleichmäßiges Vermischen von 50 mg
von Verbindung I, 10 mg 2,2′-Methylenbis(6-tert.-butyl-4-
äthylphenol), 25 mg Isopropylmyristat und 65 mg Kerosin hergestellt.
Ein Trägergewebe für elektrische Räuchermatten
(eine aus einer Mischung von Fäserchen aus Baumwoll-Linters
und Zellstoff geformte Scheibe) mit einer Größe von 2,5 cm ×
1 cm und einer Dicke von 0,11 cm wird mit dieser Lösung
gleichmäßig imprägniert und ergibt eine durch mäßiges Erwärmen
verdampfbare Zubereitung. Diese Matte wird in einem
Heizgerät für elektrische Räuchermatten befestigt, dessen
Heizeinheit eine Wärme von 50 bis 100°C erzeugen kann, und
ergibt so eine insektizide und oder akarizide Vorrichtung
von einem Typ, der nur mäßiges Erwärmen benötigt.
Eine durchsichtige PVC-Folie mit einer Fläche von 50 cm × 9
cm und einer Dicke von 0,2 cm, die 500 mg von Verbindung I
gleichmäßig verteilt, enthält (eine durch mäßiges Erwärmen
verdampfbare Zubereitung), wird aufgerollt und auf der Oberfläche
einer üblichen Leuchtstoffröhre (100 V, 20 W) befestigt.
Falls die Lampe sich in einer üblichen Beleuchtungsvorrichtung
befindet, und ein elektrischer Strom durch die
Lampe fließt, wird die PVC-Fläche durch die ungenutzte Wärme
erhitzt und dient als eine insektizide und/oder akarizide
Vorrichtung von einem Typ, der nur mäßiges Erwärmen benötigt.
0,1 g von Verbindung I und 0,05 g BHT werden von 2 g Kieselgur
aufgesogen und ergibt so eine durch mäßiges Erwärmen
verdampfbare Zubereitung. Das Kieselgur wird gleichmäßig in
ein wärmeerzeugendes Mittel eingebracht, das eine Wärme von
50 bis 100°C durch Ausnutzen der Oxidationswärme erzeugen
kann. Das erhaltene wärmeerzeugende Mittel wird in eine Tasche
aus Japanpapier gefüllt, wodurch ein Taschenofen mit
insektizider und/oder akarizider Wirkung erhalten wird.
In einer geeigneten Menge Aceton werden 50 mg von Verbindung
I, 10 mg Piperonylbutoxid und 50 mg Dibutylhydrochinon gelöst.
Ein Vliesstoff wird auf einer Seite mit der erhaltenen
Lösung imprägniert. Zum Entfernen des Acetons wird der
Vliesstoff an der Luft getrocknet und ergibt eine durch
mäßiges Erwärmen verdampfbare Zubereitung. Aus dem so behandelten
Vliesstoff wird eine innere Hülle gebildet, in die
ein wärmeerzeugendes Mittel gegeben wird, das sich durch
Oxidation auf 70 bis 100°C aufheizen kann. Die Außenseite
der inneren Hülle wird mit einer Hülle aus Baumwolle umgeben
und ergibt einen Taschenofen mit einer insektiziden und/oder
akariziden Wirkung.
In den folgenden Versuchsbeispielen sind die Verbindungen
der Erfindung gemäß Tabelle I bezeichnet; die Vergleichsverbindungen
werden gemäß Tabelle II bezeichnet.
Eine insektizide und/oder akarizide Vorrichtung von einem
Typ, der nur mäßiges Erwärmen benötigt (Wirkstoffmenge 50
mg/Hülle) erhalten nach Herstellungsbeispiel 2, wird in der
Mitte des Bodens von einer Glaskammer von 0,34 m³ (70-cm-
Würfel) plaziert, und 20 erwachsene Stubenfliegen (Musca
domestica, CSMA-Stamm, männlich/weiblich = 1/1) werden in
die Kammer gegeben. Die Temperatur des Wärmeerzeugers der
insektiziden und/oder akariziden Vorrichtung von einem Typ,
der nur mäßiges Erwärmen benötigt, wird auf 50 bis 70°C erhitzt.
Nach 30 Minuten werden die Testinsekten in einen anderen Behälter
übergeführt und Wasser und Nahrung gereicht. Nach 24
Stunden werden die toten und lebenden Tiere zur Bestimmung
der Sterblichkeit gezählt (zwei Wiederholungen).
Tabellle III zeigt die Ergebnisse:
Verbindung | |
Sterblichkeit (%) | |
I-A | |
100 | |
I-B | 100 |
I-C | 100 |
unbehandelt | 0 |
Der folgende Versuch wird mit einer insektiziden und/oder
akariziden Vorrichtung gemäß Herstellungsbeispiel 4 durchgeführt
(Wirkstoffmenge 10 mg/Matte).
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung wird in die Mitte
des Bodens einer Peet-Grady-Kammer von 6,1 m³ (183 cm-Würfel)
gesetzt, in die 50 weibliche erwachsene gemeine Stechmücken
(Culex pipiens pallens) gelassen werden. Dann läßt
man einen elektrischen Strom durch die Vorrichtung fließen,
so daß sich die Temperatur des Heizgerätes auf 90 ± 10°C
einstellt. Nach 10 Minuten wird die Anzahl der vernichteten
Insekten gezählt und der entsprechende Prozentsatz bestimmt
(zwei Wiederholungen).
Tabelle IV zeigt die Ergebnisse:
Verbindung | |
vernichtet (%) | |
I-A | |
100 | |
I-B | 100 |
I-C | 100 |
(A) | 4 |
(B) | 20 |
(C) | 8 |
unbehandelt | 0 |
Eine insektizide und/oder akarizide Vorrichtung gemäß Herstellungsbeispiel
3 (Wirkstoffmenge 80 mg/Matte) wird in die
Mitte des Bodens einer Glaskammer von 0,34 m³ (70-cm-Würfel)
gesetzt.
Zwei Petrischalen (Durchmesser 9 cm, Höhe 2 cm) mit 20 erwachsenen
Dermatophagoides farinae und Nahrung werden in
zwei entgegengesetzte Ecken auf den Boden einer Glaskammer
gesetzt.
Die Temperatur des Wärmeerzeugers der insektiziden und/oder
akariziden Vorrichtung beträgt 60 ± 10°C.
Nach 120 Minuten wurden die toten und die lebenden Tiere zur
Bestimmung des Prozentsatzes an erschöpften oder toten Milben
gezählt (zwei Wiederholungen).
Tabelle V zeigt die Ergebnisse:
Verbindung | |
erschöpft oder tot (%) | |
I-A | |
100 | |
I-B | 100 |
I-C | 100 |
unbehandelt | 2,5 |
Eine insektizide und/oder akarizide Vorrichtung gemäß Herstellungsbeispiel
5 wird in der Mitte des Bodens einer Glaskammer
von 1,34 m³ (70-cm-Würfel) gesetzt (Wirkstoffmenge
100 mg/Kammer), und 20 erwachsene deutsche Schaben
(Blattella germanica, männlich/weiblich = 1/1) werden in die
Kammer gegeben. Die Temperatur des Heizelements der insektiziden
und/oder akariziden Vorrichtung beträgt etwa 100°C.
Nach 30 Minuten werden die vernichteten Insekten zur Bestimmung
des entsprechenden Prozentsatzes gezählt (zwei Wiederholungen).
Tabelle VI zeigt die Ergebnisse:
Verbindung | |
vernichtet (%) | |
I-A | |
100 | |
I-B | 100 |
I-C | 100 |
(A) | 7,5 |
(B) | 32,5 |
(C) | 45 |
unbehandelt | 0 |
Eine Vorrichtung gemäß Herstellungsbeispiel 6 wird in die
Mitte des Bodens eines Zylinders aus rostfreiem Stahl mit
einem Durchmesser von 20 cm und einer Höhe von 80 cm gesetzt
(Wirkstoffmenge 50 mg/Matte), Durch die Vorrichtung wird ein
elektrischer Strom geleitet, und die Temperatur des Heizelementes
der Vorrichtung wird auf 50°C eingestellt. Es werden
10 weibliche erwachsene gemeine Stechmücken (Culex pipiens
pallens) in ein Glasrohr mit einem Durchmesser von 4 cm und
einer Höhe von 12 cm gegeben. Sodann werden beide Enden des
Rohrs mit einem Nylonnetz mit einer lichten Maschenweite von
1 mm bedeckt. Ebenso werden zwei weitere Rohre vorbereitet,
und es wird eine Halterung oben in der Mitte des erwähnten
Stahlzylinders angebracht. Die Glasrohre werden der Länge
nach auf die Halterung gesetzt, so daß der vom Boden aufsteigende
Strom durch die Rohre fließt. 20 Minuten, nachdem
die Rohre eingesetzt wurden, werden sie so, wie sie sind,
entfernt. Die Mücken im Rohr werden mit Zuckerwasser gefüttert.
24 Stunden später werden die toten und lebenden Tiere
zur Bestimmung der Sterblichkeit gezählt.
Nachdem die Rohre herausgenommen worden sind, wird weiter
ein elektrischer Strom durch die Vorrichtung geleitet, um
die Temperatur der Heizvorrichtung auf 50°C zu halten. Derselbe
Versuch wird 1, 2 und 4 Tage nach dem Beginn wiederholt,
um die verbliebene Wirksamkeit zu untersuchen.
Tabelle VII zeigt die Ergebnisse:
Claims (5)
1. Verfahren zur Bekämpfung von Insekten und/oder Milben,
dadurch gekennzeichnet, daß man 3-(2,2-Dichloräthenyl)-
2,2-dimethylcyclopropan-carbonsäure-1-äthinyl-2-methyl-2-
pentenylester durch mäßiges Erhitzen verdampft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Isomer (1R)-trans-3-(2,2-Dichloräthenyl)-2,2-dimethylcyclopropancarbonsäure--
1S)-1-äthinyl-2-methyl-2-pentenylester
eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Isomer (1RS)-trans-3-(2,2-Dichloräthenyl)-2,2-dimethylcyclopropancarbonsäur-e-
(1S)-1-äthinyl-2-methyl-2-pentenylester
eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Isomer (1R)-trans-3-(2,2-Dichloräthenyl)-2,2-dimethylcyclopropancarbonsäure--
(1RS)-1-äthinyl-2-methyl-2-
pentenylester eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur 50°C bis 100°C beträgt.
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